Malteserwelpe bellt alles von weitem an

  • Hi,


    unser 4 Monate alter Malteser bellt an der Leine und auch ohne eigentlich alles an was sich bewegt, Hunde wie auch menschen... insbesondere im Dunkeln. Dabei jeweils nur von weitem, kommen wir näher wird er ruhig und freut sich, bei Menschen sogar noch mehr als bei Hunden, aber mit jedem Besuch auf der Hundewiese wird sein Verhalten gegenüber anderen Hunden besser (am anfang nur angstvoll gequiekt).


    Aus Reflex rucke ich manchmal an der Leine wenn er loslegt und versuche ihn mit "Aus" vom Bellen abzuhalten. Unsere Hundetrainerin sagt, rucken wäre schlecht, vielmehr soll man den Moment abwarten, bis er sich einem wieder zuwendet und dann loben--- haben wir probiert, bringt aber nix, habe das gefühl er denkt dann "fein beschützt, in Zukunft bitte immer so..."


    Habt Ihr eine Idee wie man den Kleinen davon abhält zu kleffen? Ich denke es wird Unsicherheit sein... Am besten klappt es wenn ich schnell auf das "Objekt" zugehe weswegen er bellt. Aber das ist ja nicht immr möglich....


    Vielen Dank für die Hilfe im voraus..


    Gruß
    mitch

  • Zitat


    habe das gefühl er denkt dann "fein beschützt, in Zukunft bitte immer so..."


    Ja, da ist was dran, gut mitgedacht.
    Mit Leckerli belohnen wenn er einen anguckt sollte man nur, wenn vorher nix war. Also zB. zu Hause wenn man im Sessel sitzt, und er einen durch Zufall oder auf Ansprache anguckt. Oder wenn er bei Fremdhundsicht auf der Wiese die ganze Zeit ruhig bleibt und den Besitzer dann auch noch zusätzlich anguckt. Rucken ist wirklich falsch, weil man viel kaputt machen kann im Hals. Ich bin immer noch für die klassische Methode: anmeckern. Oder gegen die Flanke schubsen mit dem Bein (nicht treten). Oder zügig weiterlaufen. Immer und immer wieder üben. Nie stehenbleiben und gucken und abwarten. Wenn er brav war, kannst du ihn zur Belohnung ableinen und hinlaufen lassen. Übe dafür den Befehl:"Lauf!" auf den hin er erst losstürmen darf. (aber dies erst später). Erst mal das bellen in den Griff kriegen.


    Gruß/Esmeralda


    PS: Letztens gab es irgendwo einen Beitrag, wo man dem Hund (ausgehend vom dauergekläffe) beibringen kann, auf Befehl ruhig zu sein, bzw. auf Befehl zu bellen. Kann das noch mal derjenige erklären? Auch für mich?

  • Man sagt ja, dass der Hund mit dem Leckerli nur die augenblickliche Handlung (also das Besitzer-angucken) verknüpft. Aber in diesem Fall denke ich, verknüpft er auch die vorletzte Handlung (also das bellen)damit. Liege ich da falsch?

  • Hallo,


    also das mit dem Bellen an-/ abgewöhnen hat folgenden Sinn. Der Hund hört nicht auf zu bellen und man meckert (od. so), dann denkt er, er könne gar nicht mehr bellen oder versteht nicht wann er es darf und wann nicht. Also macht er immer wieder weiter. Bellt er nun in einer Situation (z.B.beim Spiel ), bei der es nicht fatal ist sie zu bestärken, wird "Gib Laut" gesagt, hört er auf sagt man "Leise" bis er den Unterschied kennt. Dann sagt man beides immer mal so und belohnt ihn auch für beides. Der Hund weiß jetzt, dass er zwar bellen kann aber nur auf Befehl (oder in freigegebenen Situationen). Fängt er dennoch mal an zu bellen kann man "Leise" sagen und er weiß was gemeint ist und das er ja auch bald wieder bellen kann und es uns dann sogar gefällt. Beides muß für ihn positiv sein und er wird dann schnell mitbekommen, wo er nicht bellen soll, da in diesen Situationen immer ein "Leise" kommt.


    Bei dem Malteser würde ich persönlich aber anders ran gehen. Er baut nämlich gerade nach der Beschreibung eine Angstaggresion auf. Hier sollte man mit einer gezielten Sensibilisierung arbeiten, solang er jung ist.


    Verena

  • Ach, das ist sehr hilfreich. Meiner bellt auch manchmal, um jemanden zum spielen aufzufordern. Da kann ich es dann fördern.


    Jetzt fällt mir auf, dass ich auch immer den Fehler gemacht habe, zu zwei verschiedenen Dingen "Aus!" zu sagen: einmal wenn sie aufhören soll zu bellen, und eimal wenn sie den Ball hergeben soll. Ich stelle beim bellen jetzt um auf leise, und versuche die beschriebenen Übungen so umzusetzen.


    Aber erkennt der Hund denn das gleiche Kommando für verschiedene Bellarten? Einmal für zum spielen auffordern, und einmal wenn sie jemanden aggressiv anbellt? Also, wie du schon sagtest, beim aggressiven bellen sollte man ja nicht unbedingt mit gib laut üben, sondern in entspannteren Momenten. Aber ist das erlernte dann auch in "schwierigeren Situationen" anwendbar?


    Ick kann Fragen stellen, wa..


    Gruß/Esmeralda

  • Hallo,


    wenn er "Gib Laut" und "Leise" schon sehr gut kann, geht es auch wenn er aggresiv bellt z.B. Revierverhalten. Aber wenn er in so einen selbstbelohnenden Zustand kommt wird es schwer. Also mußt Du es im Aufbau des Bellens sagen nicht erst wenn er ausgetickt ist. Klapt es da, dann kannst Du immer ein Stück weiter.


    Verena

  • Hallo,


    vielen Dank erstmal für die Beiträge. Ohne Leine scheint es mir etwas besser zu gehen, aus dem Bellen wird dann eher ein leichtes Wuffen wenn in der Ferne etwas ist... daskomische ist halt immer, je näher wir dem "Objekt" kommen, desto ruhiger wird er wieder bzw. freut sich...


    ich glaub auch dass es eher angstbedingt ist... es passiert z.b. auch heftiger wenn wir mit dem Auto irgendwo parken, ihn rausholen und er sieht andere Menschen oder Hunde, dann bellt er diese von weitem an.


    auf entfernung große klappe und dann schwanz einziehen... so kommt mir das vor :)


    ach so... gerne macht er das auch direkt vor unserer Haustür wenn sich jemand erlaubt auf unserem Bürgersteig zu gehen...


    und gestern das erste mal wenn jemand im Treppenhaus etwas lauter ist, also redet beim Hochgehen oder so... er rannte zur Tür und kläffte.


    garnicht so einfach dann zu reagieren...


    Gruß


    mitch

  • Das scheinen mir dann aber zwei unterschiedliche Paar Stiefel zu sein. Zum einen das ängstliche Verhalten, zum anderen ein territoriales Verhalten, nämlich dann wenn er meckert, weil sich jemand erdreistet, euren Bürgersteig zu benutzen (kenne ich von meinen Hunden, die finden das auch empörend) oder aus dem Auto raus.
    Ich würde auch unterschiedlich darauf reagieren. Das territoriale Verhalten würde ich unterbinden, indem du ganz klar machst, dass du das entscheidest und nicht dein Hund. Also bei dem Auto-Beispiel direkt das Auto wieder zu, aslo dem Hund die Tür vor der Nase zuhauen, raus kommt er erst, wenn er Ruhe gibt. Ich habe meine Hunde in solch einem Fall, als die dann aus dem Auto sprangen, auch schwungvoll wieder hinein befördert und damit auch gleich klar gemacht, dass erst ausgestiegen wird, wenn ich es erlaube. Der "Freiflug" zurück ins Auto war nur einmal nötig und dann nie wieder.
    Was das ängstliche Verhalten an der Leine aus Unsicherheit heraus angeht könntest du mal folgendes probieren, abhängig davon, ob die Umgebungssituation das zulässt, also nicht an Straßen oder so. Sobald dein Motzer nach vorne bellt lässt du kommentarlos (!!!) die Leine fallen, machst auf dem Absatz kehrt und gehst in die andere Richtung. Wenn dein Hundchen dir folgt, und das wird er bei angstmotiviertem Verhalten sicher tun, lobst du ihn wenn er bei dir ankommt und gehst in die ursprüngliche Richtung weiter. Kann sein, dass du das ein paar Mal wiederholen musst, aber es funktioniert wirklich! Probier's mal aus und berichte, wenn du magst.


    Viel Erfolg
    Heike

  • gute idee... werde ich mal probieren auf dem Feld oder so...


    ich könnte mir allerdings vorstellen (weiss es aber noch nicht).. dass er eher hinrennt... vielleicht will er ja auch nur mitteilen, dass er so schnell wie möglich zu em menschen oder hund will...


    wir werden sehen, ich probiere es mal...


    gruß


    mitch

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