Leinenführigkeit, Stehenbleiben, Lernerfolg?

  • Hallo,

    Leinenführigkeit: ein ewiges Thema. ;)

    Was tun, wenn Hundchen an der Leine zieht wurde und wird hier oft diskutiert.

    Nachdem ich konsequent und immer stehen bleibe, wenn Paula an der Leine zieht und sie dann brav zurück kommt, frage ich mich: ist es das, was ich will? Will ich dass sie zurück kommt oder will ich nicht (auch), dass sie neben mir an lockerer Leine läuft?

    Was genau lernt denn der Hund, wenn er zieht und ich in dem Moment stehen bleibe? Er lernt nicht zu ziehen bzw. lernt, dass es nicht weiter geht, wenn er zieht. Aber ist das ein Schritt zur Leinenführigkeit? Wie soll der Hund verknüpften, dass er nicht ziehen und gleichzeitig stattdessen neben einem laufen soll?
    Also sind es zwei Ziele: der Hund soll nicht ziehen und der Hund soll locker neben mir an der Leine gehen. Um zweiteres zu erreichen lobe ich Paula immer, wenn sie das tut - mit Worten und/oder Leckerchen.

    All das mache ich nun seit 4 Monaten täglich x-mal.

    Jetzt frage ich mich: warum führt es nicht zum Erfolg? Ist dieser Weg der richtige? Erwarte ich zu viel von einem Hund, der 6,5 Monate alt ist? Oder ist es nur der falsche Weg, dem Hund beizubringen, was ich will?
    Reicht es wirklich dem Hund beizubringen, was ich gut finde (mit Lob etc.) oder muss ich gleichzeitig rigoros beibringen, was er nicht soll (Ignorieren, "NEIN", Strafe)?

    Ich würde mich gerne mit euch darüber austauschen und eure Meinungen lesen.

  • Hallo Katja,

    ich habe auch so ein Problem. Ich war in der Hundeschule und ich finde da haben die das gut gemacht.

    Also, ich trainiere im Moment auch mit Luna und mache das wie folgt. Angefangen habe ich mit einer 5 Meter Leine. Ich habe diese Leine an Luna befestigt und ich habe das andere Ende genommen. Ich bin einfach losgegangen ohne auf Luna zu achten, denn spätestens wenn die Leine spannt kommt sie mit und so bin ich dann gegangen und gegangen und gegangen. Ich bin vorwärts gegangen und habe mich dann schnell umgedreht und bin in die andere richtung gegangen und wenn ich auf einer Wiese trainiert habe, bin ich auch Winkel gegangen, also nie im Kreis (den Grund warum man das so macht weiß ich leider nicht mehr :???: ). Das ganze habe ich mit voller Überzeugung und mit viel Selbstbewusstsein gemacht. Denn wenn du anfängst zu zögern und überlegen wohin du jetzt gehen sollst merkt der Hund das sofort.

    Als Luna dann immer näher an mir gelaufen ist dann habe ich die Leine kürzer genommen, so dass bei Richtungswechsel und so sie schneller reagieren muss. Als das dann auch noch geklappt hatte, dann habe ich die normale Leine genommen und damit trainiert. Es ist bei mir allerdings immer noch so das ich oft Richtungswechsel machen muss, aber es wird täglich besser. Wirklich !!!

    Du musst halt täglich trainieren, aber du wirst sehen du wirst relativ schnell von der langen Leine auf die normale Leine übergehen können.

    Ich hoffe ich konnte dir helfen und du hast verstanden was ich da geschrieben habe, ansonsten frag nochmal nach.

    Viele liebe Grüße

    Katja

  • Hallo
    ich kann dir das buch:
    " Der Hund an der Leine" von anton fichtlmeier
    empfehlen. Da werden genau die probleme wie du sie beschreibst dargestellt und lösungen dazu erklärt.
    So z.B. gehen an der leine, warum zieht der hund?, Lösungsmodelle- schluss mit dem ziehen.
    Bis bald :D .

  • Hi Katja, umpf,
    das ist eine ganz schwierige Sache mit der Strafe an der Leine.
    Ich habe es genauso gemacht wie du es beschreibst, habe aber zusätzlich den Befehl "langsam" damit aufgebaut. Langsam heisst bei uns "Schritt" gehen, also nicht traben. Damit ist es schonmal ziemlich unwahrscheinlich, dass mein Hund zum Ziehen kommt, da er dann etwa in meiner Geschwindigkeit geht und ich ihn nur noch motivieren muss, etwas näher bei mir zu bleiben. Ich fand es enorm hilfreich, das Kommando "bei mir", das er eigentlich aus dem Freilauf kennt, auch an der Leine zu benutzen (bedeutet eben bei mir laufen, nicht Fuss, aber auch nicht schnüffeln, und max 1,5m Entfernung).

    Leinenführigkeit inzwischen 1a. Und das, obwohl sonst alles Vertikale getauft wird.
    Natürlich bin ich zwischendurch schonmal ausgeflippt und hab mich aufgeregt und an der Leine geruckt. Aber ich bin sicher, dass das nicht zum Lernprozess beigetragen hat und ärgere mich selber darüber.
    Bei uns war das hauptsächliche Problem, dass er sehr viel ohne Leine geht und wir dadurch einfach zu wenig geübt haben. Bei den Rüdenzickereien, die jetzt so langsam kommen, hilft aber Leinenführigkeit schon sehr!

    Also: weitermachen, das wird schon. Denk dran, es ist anstrengend für Doggi, sich genau deiner Geschwindigkeit und Richtung anzupassen, und eure ist noch ziemlich jung.

    Viele Grüße
    Silvia

  • Hallo Piburi.
    Du hast Dir so eine Stop-and-Go Zieherin heran gezogen...
    Ich habe meine Hunde bei ordentlichem an der Leine gehen auch immer gelobt und belohnt... Zusätzlich solltest Du nicht von ihr verlangen, daß sie erst zu Dir zurück kommt, sondern sobald die Leine minimal locker ist, direkt weiter gehen...

    Das Winkel-und- selbstbewußt-hin-und-herlaufen ist übrigens auch eine super Übung..., sollte aber wirklich nur am Geschirr durchgeführt werden, da hierbei echt enorme Kräfte auf den Hund wirken können...

  • Zitat

    Reicht es wirklich dem Hund beizubringen, was ich gut finde (mit Lob etc.) oder muss ich gleichzeitig rigoros beibringen, was er nicht soll (Ignorieren, "NEIN", Strafe)?

    Natürlich mußt du !!!

    Dieses "Stehen bleiben" Prinzip bringt überhaupt nix ! Die Logik, daß man stehen bleibt WEIL der Hund zieht ... das ist zuviel verlangt.
    Vom ersten Tag an MUß ziehen als NO GO für den Hund gelten. Sicherlich versuche ich, ihn erst gar nicht in die Leine rennen zu lassen, aber wenn er es tut, dann muß ich ihm sagen, daß ich das nicht möchte.

    Es gibt wenige Dinge in der Hundeerziehung, die ich ignoriere. Den größten Lerneffekt habe ich aber, wenn ich dem Hund eindeutig sage, was er soll. Dafür muß der Hund aber ein "Falsch" kennen. Ein Kommando, welches ihm erklärt, daß er auf dem falschen Weg ist, was aber dennoch ein "nettes" Kommando ist.

    Gewöhnlich reicht da auch ein verbales Lob ... Leckerlis würde ich geben, wenn er sich trotz Ablenkung an den Radius gehalten hat ...

    Gruß, staffy

  • Zitat

    Das Winkel-und- selbstbewußt-hin-und-herlaufen ist übrigens auch eine super Übung..., sollte aber wirklich nur am Geschirr durchgeführt werden, da hierbei echt enorme Kräfte auf den Hund wirken können...


    Frei übersetzt: Ich renn wirr durch die Gegend und schleife den Hund hinter mir her ????

    WARUM ??

  • Zitat


    Frei übersetzt: Ich renn wirr durch die Gegend und schleife den Hund hinter mir her ????

    WARUM ??

    Nein. Der Hund hat Füsse zum Laufen, der wird nicht geschleift.

    Aber wenn Hundchen mal eine Richtungsänderung nicht mitbekommt, weil woanders grad ein spannender Film läuft, kann es schon einen Ruck geben. Es gibt Hunde, die den HF an der Leine erst ernst nehmen, wenn ihnen klar gemacht wird, dass er sich nicht ignorieren lässt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!