Mein Rüde hat große Probleme mit dem Alleinsein!!

  • Hallo,

    ich habe seit einem Jahr meinen siebenjährigen Yorki-Mischlingsrüden Benny (ich habe ihn aus dem Tierheim geholt!). Er hatte zu Beginn zahlreiche Verhaltensstörungen, die aber mit der Zeit immer weniger werden- er hat sich gut eingelebt und sein Gehorsam wird immer besser. Die einzigen zwei Probleme die wir haben und bei denen wir auch überhaupt nicht weiter kommen sind folgende: 1) Er beißt Besucher, die ihm nicht geheuer sind, in die Fersen 2) Er kann absolut nicht allein sein. Das zweite Problem ist das größere. Mein Freund und ich sind Studenten, wir haben die Stundenpläne so gemacht, dass er höchstens 1 1/2 Std. allein sein muss und das auch nur 1-2 Mal die Woche, ansonsten ist er rund um die Uhr bei uns!! Sobald wir gehen fängt er an wie wild zu bellen (und zu jaulen!) und kratzt an der Tür. Wenn wir wieder kommen hat er sich so aufgeregt, dass er richtig keucht und japst und kaum noch Luft kriegt und ist dann so aufgeregt, dass er eine viertel Stunde braucht, bis er sich wieder beruhigt hat und ist dann völlig fertig... Nicht nur, dass es für den Hund sichtbare Probleme bereitet, die Nachbarn haben sich schon beschwert und es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis wir Probleme mit dem Vermieter kriegen. Desweiteren hat unsere Tür und unsere Wand deutliche Schäden davongetragen... Wir haben schon viel probiert- das Radio angelassen, Hundeknochen und Spielzeuge zur Ablenkung angeboten, Pheromonspray vom Tierarzt (was beruhigen und Verlustängste mildern soll!) usw. aber nichts hat bisher geholfen!!
    Wir haben auch schon über eine Kastration nachgedacht, sind aber nicht sicher, ob das helfen würde!! Habt ihr Ratschläge?? Wir können sie wirklich DRINGEND brauchen... :irre:

  • Wie wäre es mit einem Hundesitter für die paar Stunden?
    Und dann noch mal ganz von vorne anfangen, zur Tür raus und direkt wieder rein. Euer Hund scheint ja richtige Verlustängste zu haben. Das müsst ihr wohl ganz langsam aufbauen. Habt ihr einen guten Hundetrainer (Hundeschule, ...) wo ihr beraten werdet?

  • ich denke da hilft nur langsam ans alleine sein gewöhnen.

    Weißt du wie er bisher gelebt hat ?

    Hat er einen festen platz in der Wohnung zum schlafen/ausruhen ?
    Geht er dir/euch immer hinterher ?

    Langsam anfangen ans Platz zu gewöhnen, kurz aus dem Zimmer, etwas länger, dann vielleicht mal Mülleimer rausbringen....

    Ich denke eine Kastra kann dafür keine Lösung sein !!!!

  • Also eine Kastration hilft bei dem Problem mit Sicherheit nicht. Warum sollte sie das auch tun?

    Habt ihr mit dem Hund denn jemals das alleine sein geübt?

    Mann muss ganz langsam anfangen, am Anfang nur mal ganz kurz, braucht nur eine Minute sein, den Raum wechseln. Wenns Hundi nicht hinterher läuft und auch nicht jault, jammert etc. schön loben und ein Leckerlie geben.

    Dann langsam steigern, auch mal die Wohnung verlassen für 2-3 Minuten, immer schön weiterloben wenn er ruhig war.

    Dann immer weitersteigern, 5 Minuten, dann 10 Minuten usw.

    Wenn der Hund sich bemerkbar macht war es ein Schritt zuviel und ihr geht auf die Stufe zurück wo der Hund ruhig war.

    Das braucht halt ein bisschen Zeit und Geduld.

    Schönen Gruß,
    Frank

  • Wow, vielen Dank für eure raschen Antworten. Also er hat hier in jedem Zimmer ein Kissen oder Körbchen, die er alle gut annimmt und je nach Laune nutzt. Er ) läuft uns nicht immer hinterher (außer man geht in die Küche und er denkt er kriegt was ab :D ) und es ist auch kein großes Problem, wenn er ohne uns in einem anderen Zimmer ist, solange er uns hört... er winselt dann höchsten ganz, ganz leise. Solange wir hier sind, fühlt er sich sichtbar sicher und wohl. Wenn ich runtergehe um den Müll runterzubringen trottet er manchmal hinterher, bleibt jedoch auch häufig einfach oben und legt sich ins Treppenhaus, weil er weiß, dass ich nur kurz weggehe. Ich weiß nicht wie er früher gelebt hat, nur dass er aus einem Tötungslager in Frankreich kommt. Er ist wohl bei irgendeiner Frau aufgewachsen, kam ins Heim und da in Frankreich nicht viele Hunde aus dem Tierheim geholt werden, müssen die Hunde die schon zu lange im Heim sind getötet (vergast) werden. Zum Glück hat unser Tierheim ihn da gerade noch rausgeholt :hilfe:
    Wir haben einen Hundekurs (10 Termine 130 Euro) gemacht und das war auch ok. Einzelstunden kosten 25 Euro für eine dreiviertel Stunde und die Trainerin meinte, da müssten mind. 20-30 Std. angesetzt werden, bis eine Besserung eintritt und das können wir uns einfach nicht leisten. Ein Hundesitter wäre eine Möglichkeit, aber auch das wäre eine finanzielle Belastung und es wäre uns natürlich lieber man würde es irgendwie anders hinkriegen. Auch weil wir ja irgendwann arbeiten gehen werden. Es ist einfach unerlässlich, dass er kurze Zeitspannen mal allein bleiben muss- das Theater geht ja auch jedes Mal los, wenn er vor dem Supermarkt warten muss- das tyrannisiert alle Leute, das geht einfach nicht!!

  • Der Hundesitter muss ja auch keine Dauerlösung sein, ist aber für die Zeit bis er gelernt hat stressfrei alleine zu bleiben sicher nicht schlecht.
    Und dann so anfangen wie mit einem Welpen. Wenn er winselt, wenn ihr in einem anderen Zimmer seit, müsst ihr noch mal damit anfangen.
    Ausserdem könntet ihr versuchen sein Selbstbewusstsein zu stärken. Mit ihm zusammen "schwierige" Hindernisse überwinden und danach Party machen, ihn Sachen suchen und finden lassen, ...

  • Klar wäre es eine super Sache, ich finde Training mit dem Hundetrainer super, aber momentan haben wir das Geld einfach nicht!!
    Benny hat ein sehr gutes Selbstbewusstsein, er ist im Umgang mit anderen Hunden (und letztlich auch mit Menschen) eher dominant und wir arbeiten viel mit ihm, trainieren mit Leckerlies und unsere Bindung ist toll! Solange das "Rudel" zusammen ist, ist alles paletti :roll:

  • vielleicht findet ihr ja einen lieben Menschen, Renter ect. der sich gerne (umsonst) um euren Hund kümmert, bis ihr mit ihm das alleine sein richtig geübt habt.

    Wegen des Geldes, vielleicht könnt ihr ja immer ein bisschen was weglegen. Wir haben ein eigenes Sparbuch wo jeden Monat 5,- Euro draufkommen. Wenn mal, was ja keiner hoffen will, mal was ernstes dazwischenkommt, hohe TA Rechnung ect., tuts nicht so weh, wie wenn man auf einmal viel Geld aufbringen muss.

  • Er zerlegt dir nicht die Wohnung? :schockiert:
    Meine Hündin dreht jedesmal komplett ab, wenn ich auch nur kurz aufs Klo geh.. Da steht sie vor der Tür und fängt an zu jaulen und freut sich anschließend, als ob sie mich ewig nicht gesehn hätte... Länger als 5minuten kann ich die Wohnung nicht verlassen, da sie sonst alles zerstört, Tapeten abreist, Wände zerkratzt, Kabel durchbeist und das ganze Haus+Umgebung zusammenjault...

    Und zu deinem ersten Punkt:
    Ich schätze, dass müsste sich erledigen, wenn du deinen Hund bei Besuch auf seinen Platz schickst oder bei einem Vorzeichen direkt mit einem "Nein" durchstartest und wenn er nicht ruhig ist, muss er halt auf seinen Platz. Hat bei meiner funktioniert (ok, sie hat nur extrem geknurrt, aber jeder hatte mächtigen Schiss vor ihr...)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!