Meine kleine zieht mich tot ...

  • Jaja... die liebe Leinen(UN)führigkeit :roll: ich kann grad auch ein Lied davon singen. Lotta (fast 9 Monate, 24 kg) mutiert an der Leine auch gerne mal zur Dampflok. Wobei ich sagen muss, dass es echt schon viel besser geworden ist, heißt; sie zieht nicht mehr permanent! Das läßt hoffen, denn ich bin´ne zeitlang schier verzweifelt. Stehen bleiben brachte nix, sie setzte sich dann einfach hin und saß und saß und saß ... während Carlino mich fragend anguckte. Stumme Richtungswechsel motivierten sie irgendwie noch mehr zum hin- und herhüpfen. Hatte den Eindruck, ihr so gar nicht vermitteln zu können, was ich von ihr will. Außerdem war es schwierig, es konsequent durchzuführen, da ich meistens 2 Hunde an der Leine hab. Dann probierte ich es mit der Methode, die Lucy_Lou oben reinkopiert hat (ist im Orignial von Staffy) und siehe da; es klappte! Juchu! Zwar machte ich mir anfangs so meine Gedanken, weil es mich manchmal echt nervt, ständig zu brabbeln "Lotta, langsam... Lotta, fein... ey (Hinweis/Korrekturwort, wenn sie wieder vorpreschen will)... Lotta, fein..." usw, und ich mir dachte, dass dies doch kein Dauerzustand sein könnte. Aber ich muss sagen, dass aus meinem permantenten Gebrabbel (musste anfangs ja echt alles kommentieren/korrigieren) mittlerweile ein Ab-und-zu-.Gebrabbel geworden ist, weil sie´s so zu verstehen scheint. Und Carlino ist auch nicht mehr irritiert, weil er denkt, das Stehenbleiben o.ä. gilt ihm, weil ich Lotta ja anspreche. Von perfektem, dauerhaften Fuss-gehen sind wir zwar noch weit entfernt, aber die kurzen Strecken zu Wald und Hundewiese bringen wir wesentlich entspannter hinter uns, als noch vor 2,3 Monaten.

    Zitat

    Ein Hund soll lernen nach seinem HF zu gucken und das geht nur, wenn man die Klappe hält und ihn lobt, wen er kommt. Sonst signalisiere ich ja ständig meinem Hund, wo ich bin und das soll er ja lernen, dass er nach mir und ich nicht nach ihm schauen muss.


    Wie gesagt, führen ja viele Wege nach Rom... aber die von dir beschriebenen Ansätze wende ich nicht für die Leinenführigkeit, sondern für das unangeleinte gehen an. Ist Lotta im Wald unangeleint, sage ich nie an, ob ich jetzt links oder rechts lang gehe. Klappt auch super, sie orientiert sich "offline" echt toll an mir. Nur angeleint hat´s bei uns wie gesagt mit stummen Richtungswechseln nicht geklappt.

  • jaajaa, die pullis können gar nicht genug ärmellänge haben :D

    momentan arbeiten kaya und ich auch wieder schwerst am fussgehen. sie hält dieses kommando nicht auf dauer ein. jetzt haben wir "verordnet" bekommen, 1/3 des gassiganges gehört dem hund und 2/3 des ganges gehören mir. und zwar heisst das genau: sie soll die letzten beiden drittel konsequent an meinem bein kleben.
    hatten am sonntag dazu eine extrastunde :/ und seit gestern ziehe ich das mit ihr durch.
    und dabei spreche ich sie lobend und aufmunternd an.
    sie läuft seitdem um klassen besser!
    und sie ist, wenn ich leise spreche, mit allen sinnen bei mir = ich habe zu 100 % ihre aufmerksamkeit. deshalb ist sie auch schon fast gegen nen baum gelaufen :ops:
    allerdings - und da gebe ich meinen vorrednern recht - habe ich nicht vor, dieses "dauer-ansprechen" ewig beizubehalten. es wird mit jeder woche weniger werden, denn der hund soll auf den halter achten - und nicht umgekehrt. das sehe ich genauso.
    doch jetzt - in der trainingsphase - werde ich es noch beibehalten bis es sich bei ihr gefestigt hat. und ich bin zuversichtlich, dass das bald der fall sein wird. lekerlis übrigens gibt es so gut wie keine, erst wenn ich sie zu hause im garten losmache.

  • Es geht ja auch nicht darum, den Hund für den Rest seines Lebens vollzubrabbeln, sondern dass er versteht, was man eigentlich von ihm will. Wenn ich meinem Hund Sitz beibringen möchte, stelle ich mich ja auch nicht eine Stunde stumm neben ihn, bis er errät, was mein erhobener Zeigefinger zu bedeuten hat.

    Aber es hängt sicher vom Hund ab. Mit Grisu hätte ich sicher auch das stehen bleiben wählen können, es hätte ihn extrem genervt und er hätte auch kombiniert, was es bedeutet. Mit Lucy dagegen würde ich immer noch da stehen, Lucy friedlich an gespannter Leine vor sich hin dösend...

    Meine Erfahrung ist, dass man das mit dem Dauergebrabbel sehr schnell wieder abbauen kann, wenn der Hund erstmal verstanden hat, worum es geht. Dann kommt es wieder auf den Hund an. Lucy läuft seitdem einwandfrei, aber sie stellt eh nie was in Frage. Wenn sie sehr abgelenkt oder wegen etwas nervös ist, spreche ich sie an, lobe eine Weile und alles ist wieder ok. Grisu dagegen brauchte doch zusätzlich die Erfahrung, dass er keine Wahl hat. Bei ihm habe ich das an meine Seite kommen lassen gewählt, nicht das stehen bleiben. Meine Hunde haben etwa einen Meter Radius an der Leine, den sie auch gerne nutzen dürfen, sie müssen nicht am Bein kleben. Jedenfalls kommt Grisu mitlerweile meißt schon von selbst wieder an meine Seite, wenn die Leine mal straff wird.

  • Liebe Lucie-Lou,

    ich erlebe tagtäglich Menschen die ihre Hunde zu labern, deswegen bin ich ein Gegner der vielen Worte. Dennoch rede auch ich mit meinem Hund. Ich bin ein Verfechter, der "Hunde-Können-Denken-Methode". Das heißt, der Hund soll ein stückweit von selber drauf kommen was ich will. Er soll hirnen. Ich kann ihm Hilfen geben, aber draufkommen muss er schon selber. Und das belohne ich.

    Deswegen kann ich mich auch vor einen Hund stellen und warten bis er mir was anbietet, z.B. auch ein Sitz. Das geht. Man nennt das Shapen.

    Freies Shapen (freies Formen): dabei muss sich der Hund ein von uns gewünschtes Verhalten selbst erarbeiten, indem man jeden einzelnen / kleinsten Schritt (Ansatzverhalten) “einfängt”. So nähert sich der Hund in kleinen Schritten dem gewünschten Verhalten. Dies bedeutet: viel Geduld, keinerlei verbale oder körperliche Hilfestellung!

    Leider labern viele Menschen ihren Hund so zu, dass der Hund nimmer weiß, was er soll. Auch ich hatte einen extrem ziehenden Hund. Auch heute kann es passieren, dass sie anzieht. Ich bleibe stehen bis sie locker lässt, sie mich anguckt, um dann zu merken, dass das wohl nix war. Und für dieses Angucken habe ich meinen Hund geshapet.

    Nicht jeder Hund bietet was an, aber ein bisschen Hilfestellung mit einem Leckerchen oder Ball ist ja auch erlaubt. Die Kunst ist es geduldig zu sein!

    LG Schopenhauer

  • Ja ich clicker auch und weiß, was shapen ist. Ich habe Sitz auch nicht über locken oder ähnliches aufgebaut, mir ist nur kein besseres Beispiel eingefallen. Mich würde interessieren, wie genau du bei der Leine vorgegangen bist. Erst das umdrehen gelobt (Clicker?)? Und dann wie geshaped? Nach einer Weile nicht mehr das umdrehen gelobt, sondern einen Schritt auf dich zu machen? Hast du nur nach Ziehen gelobt (also Hund zieht, du bleibst stehen, er dreht sich um --> Lob) oder auch das zwischendurch vorkommende Leine-ist von-selbst-mal-locker? Bei Lucy war es letztlich vor allem angekündigte Richtungs- und Tempowechsel, viel aufmerksam machen und loben, sobald die Leine locker war, Leckerlie, wenn sie auf einer Höhe mit mir lief. Nicht nur locken und vollabern. Aber ein durchdachter Aufbau mit Clicker und shapen würde mich interessieren. Wie war dein Endziel? Also was genau bedeutet Leinenführigkeit für dich? Wie lange habt ihr gebraucht, was genau waren die Zwischenschritte? Für meinen nächsten Hund vielleicht :^^:

    Man sieht hier am Thread, die Erfahrungen mit den verschiedenen Methoden sind durchwachsen. Das stehen bleiben scheitert sicher auch oft an der Konsequenz. Mal klappt es für den Hund mal nicht (mal hat Mensch es eilig, mal nicht...). Das ist dann auch eher Leine ziehen beibringen über variable Verstärkung, als erfolgreiches Abgewöhnen.
    Lucy musste fast nur zu Übungszwecken an die Leine, da hatte ich es wohl auch leichter. Ich muss zugeben, nach Wochen des blöd rumstehens, war mir die Hilfestellung lieber und sie hat es dann ja auch sehr schnell verstanden und lief ordentlich. Aber ich verstehe gut, was du meinst, bin eigentlich auch eher ein Hund-soll-mitdenken-Verfechter.

  • @ Lucie-Lou

    Ich bin damals einfach stehen geblieben. Es hat lange gedauert, bis die Leine locker wurde. Einen Clicker hatte ich damals noch nicht. Als sie sich umdrehte, bekam sie ein Leckerchen. Dann bekam sie eines, wenn die Leine locker wurde, sie sich umdrehte und vor mich setzte. Dann bekam sie ein Leckerchen, wenn die Leine locker wurde, sie sich umdrehte, vor mich hinsaetzte und mich anguckte. Und dann erst ging es weiter.

    Einmal wartete ich 25 min. Wenn mein Hund mich ignoriert, dann kann ich das auch. Ab da wurde es besser. Da die Gefahr der erlernten Handlungskette bestand, habe ich dann zwischendurch entschieden, Richtungswechsel zu machen. Und so hat sie mit Geduld und Spucke gelernt, dass man nicht zieht. Es hat lange gedauert. Und wenn sie gar nicht gezogen hat, bekam sie ebenfalls Leckerchen.

    Wenn sie aber stehen blieb, um zu schnuffeln und ich weiter wollte, setzte ich das Kommando Komm ein.

    Was ist für mich Leinenführigkeit? Es ist dann, wenn die Leine durchhängt und ich sie nur an einem Finger halten muss und mein Hund mir überall hin folgt, ohne, dass ich was sagen muss.

    Dagegen stelle ich Fuß laufen, das für mich das perfekte Fuß laufen ist, so wie es in der BH und im Obedience gefordert ist. Das wiederum erlernen Hunde wieder anders. Aber Hunde, die ziehen und Fuß lernen, können dann wenigstens das.

    Ein Hund, der zieht, ist für mich ein Hund, der in diesem Moment seinen Menschen absolut ignoriert, egal warum. Man braucht viel Geduld und es gibt Hunde, an denen man sich fast die Zähne ausbeißen kann. Hier empfehle ich das Halti, das sinnvoll genutzt sehr hilfreich sein kann.

    Aber letztendlich muss jeder seinen Weg finden, wie er das Ziehen abgewöhnen will, solange er schmerzfrei und positiv aufgebaut wird. Ich habe inzw. einen sehr leinenführigen Hund, aber in Stresssituationen zieht auch sie manchmal. Da hilft entweder stehen bleiben, oder Stresssituation verlassen.

  • Hallo

    Meine Hündin hat nach wie vor Schwierigkeiten unter Ablenkung vernünftig an der Leine zu gehen. Stehen bleiben, ok sie weiß es geht erst weiter wenn die Leine locker ist, also kommt sie 1-2 Schritte zu mir und sobald ich den Fuß hebe, zieht sie schon wieder. Richtungswechsel, da schleicht sie irgendwann wie geprügelt hinter mir her. Mittlerweile gehe ich extrem langsam wenn sie anfängt zu ziehen. Also fast schon Gänsefüßchen, dadurch bekomme ich ganz von selbst ihre Aufmerksamkeit und es ist von mir auch kein rein momentaner Zustand, sondern ich kann diesen Schleichgang eine ganze Weile durchhalten, so daß mein Hund nie weiß wann es mit normalem Tempo weiter geht.

    VG Yvonne

  • Finds Klasse das so viel diskutiert und geholfen wird in meinem thread, zwar sind das alles Dinge die ich schon versucht habe, sogar unter beobachtung von Hundeschulen Experten aber werde dann wohl so weiter verfahren Müssen, weil ich jedgliche Art von Gewaltanwendung usw ablehne wie Würgebänder usw. Das wurde mir nämlich kürzlich von einem Empfohlen. Hatte diesen älteren herr beim spazieren gehen getroffen und sein Hund lief 1a. Er meinte, seiner hat genauso gezogen wenn nicht noch schlimmer und da er ein sehr alter man ist auch auch nicht mehr die kraft usw hat das langsam im Griff zu kreigen, hatte er ein Würgehalsband verwendet, welches sich wohl langsam zuzieht wenn der hund zieht und löst wenn er locker lässt. Gut, der Hund läuft bereits gut aber bevor ich meiner kleinen sowas zumute arbeitet ich lieber noch paar monate, irgendwann wird sie es begreifen...

    Danke an allen und ich mach rückmeldung wie es weiter geht..

    Lg

  • Zitat


    Leider labern viele Menschen ihren Hund so zu, dass der Hund nimmer weiß, was er soll.

    :D klar, damit haste recht - und ich für meinen teil meinte das so: ich blubber leise irgendwas - hauptsache die tonlage kommt für sie freudig und aufmunternd rüber. genauso könnte ich leise singen. damit bestärke ich sie "nur" in ihrem tun und fordere sie auf, weiter damit zu machen. "driftet" sie dann doch mal ab, gibt es im ernsten ton den einfachen, kurzen befehl "fuss!". da weiss meine schon zu unterscheiden - und andere hunde mit sicherheit auch. ntürlich noch keine welpis - die fangen ja erst an.
    und mein geblubber hält natürlich nicht die ganze zeit an - da wäre ich entweder komplett aus der puste oder hätte einen "furztrockenen" mund ;) immer mal wieder freundlich zusprechen (in form von loben) und besonders dann, wenn sie mich anschaut.

  • Nachdem Miniwolf mir signalisiert hat, dass meine Berichte zu komplex sind, denke ich, ich lass das hier jetzt. Miniwolf, du hättest es das auch anders rüberbringen können! Schade drum.

    Ich gebe Training für Grundgehorsam und weiß, wovon ich rede. Wenn es unklar ist, tut es mir leid. Aber es ist nun mal wirklich so, dass Hunde unsere Worte kaum verstehen, und wenn wir ständig mit ihnen reden, werden sie damit nicht klar kommen. Klare Kommados ist was anderes. Aber selbst taube Hunde können es.

    Auch ich rede mit meinem Hund, ist doch klar. Aber zuviele Worte hintereinander bekommt der Hund oft nicht gebacken. Ein Hund, der gelernt hat, auf einen aufzupassen, wird an jeder Kreuzung stehen bleiben, um zu schauen, wohin man geht, auch ohne Worte. Wenn man sich versteckt, wird er gezielt suchen. Es ist einfach so, das Leben mit Hund wird auf diese Art viel einfacher und man wächst als Team zusammen.

    LG Schopenhauer

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