Eure Erfahrungen mit einem Halti

  • Hallo,


    das von Jennifer empfohlene Buch „Hilfe mein Hund zieht“ halte ich für einen der besten Tipps hier.


    Auch ich halte ein Halti nicht für eine Dauerlösung. Auch finde ich es fast grob fahrlässig mit fünf großen Hunden als Einzelperson an der Leine zu führen. Falls wirklich mal etwas passieren sollte, dürfte sich hier wohl auch die Versicherung querstellen können…und meiner Meinung nach zu Recht!


    Das Argument, das Halti dranzumachen, weil man sonst nur 30 Meter vorwärts kommt, wenn man die Stehenbleib- oder Richtungsänderungstaktik nimmt kann ich nur bedingt nachvollziehen. Dennoch glaube ich, wenn man das konsequent verfolgt ist es höchstens eine Woche lang so. Hunde merken recht schnell, warum es nicht vorwärts geht. Wenn man es aber mal macht und mal nicht, bringt es logischerweise nix. Wer dabei Sorge um den Kehlkopf des Hundes hat, mit einem Geschirr funktioniert das ganze ebenso!


    Irgendwer hat geschrieben, man reite ein Pferd auch nicht mit einem Strick um den Hals. Es gibt durchaus Menschen, die das Können und zwar perfekt, weil ihre Hilfen und ihre Kommunikation mit dem Pferd funktioniert ;o))


    Zitat

    Ein Halti ist keine bequemlichkeit, falsch angewendet ist es genauso nutzlos wie ein falsch angewendeter clicker.


    Wobei ein Clicker keine Schmerzen verursachen kann, es sei denn, man wirft ihn dem Hund an den Kopf. Dann ist er allerdings tatsächlich falsch angewandt worden ;o))


    Ich gebe gerne zu: Ich habe noch nie mit einem Halti gearbeitet. Mein Hund zieht auch nicht. Wir sind immer stehen geblieben oder haben die Richtung gewechselt. IMMER, JEDES MAL. Hat nicht wirklich lange gedauert... Manchmal gibt es auch heute noch Situationen in denen sie es manchmal vergisst. Bleibe ich stehen, rufe sie "rum", geht sie einmal um mich herum und dann geht es wieder!
    Es hat gut funktioniert und ich würde immer wieder so arbeiten.


    Liebe Grüße


    Ella

  • Zitat


    Alter, du verdrehst einem voll das Wort im Munde! Lies doch mal richtig, und versuch die Zusammenhänge zu verstehen! Ich lege mir ja auch manchmal die Sätze zurecht, aber in dieser ernsten Sache ist das wirklich unangebracht!



    Noch mal zum Halti: Der Hund lernt: "Mein Kopf wird gegen meinen Willen in die andere Richtung gezogen. Scheiße, ich kann die Gefahr nicht mehr sehen, ich krieg Angst."


    anbrüllen: "Huch, wat will der denn da oben! Ich dachte immer, ich wär der lauteste hier!" *vonsichausumdreh* "Boah, ich krieg was zu essen wenn ich mein Frauchen angucke. Da lass ick den anderen Hund doch glatt links liegen!"


    Gruß

  • Zitat

    Alter, du verdrehst einem voll das Wort im Munde!


    Bitte Esmeralda...der Ton macht die Musik...
    Ein wenig arg respektlos diese Anrede, dafür dass Du die Person nicht persönlich kennst, meinst Du nicht?

  • @ Kiddo


    Besser hätte ich es nicht sagen können!!!


    Ich denke, das Problem liegt wirklich darin, dass eben viele Menschen meinen, sie kennen Hunde und deren Verhalten, weil es eben bei Ihrem Hund klappt. Vielleicht auch noch bei dem des Nachbarn.


    Da werden Aktionen als Problem bezeichnet, die in meinen Augen keine sind!


    Es geht hier nicht um die normale Leinenführung, es geht um Aggressionsverhalten und/ oder starke Verhaltensmuster!


    Muster, die sich nicht mit ein paar Goodys weg fressen lassen. Sorry, aber wenn mir hier einer erzählt, er bezeichnet seinen Hund bzw. eine Aktion von ihm als Problem, kann diese aber mit einem Goody oder freudigen Hallo unterbinden, dann zweifle ich wirklich am Wissen und dem Einschätzungsvermögen.


    Sowas als Problem zu bezeichnen, ist mehr als "witzig".


    Solange einfach natürliche Gegenmaßnahmen ergriffen werden können, spreche ich nicht von einem Problem!


    Ich lernte schon so machen möchtegern Trainer kenne, der mit der lieben Ablenkung versucht hat meiner Hündin das angstagressive Bellen abzugewöhnen und sie sind damals kläglich gescheitert!


    "Schau mal, Leckerchen!" Pah - sicher, welcher Hund frisst in einer Angstsituation, wenn er etwas fixiert!!!?


    Haltet ihr eure Hunde vielleicht für dumm oder gar so einfach gestrickt?


    Ich habe gelernt, Hunde nie zu unterschätzen und wenn ein Menschen mir gegenüber von einem Problem spricht, dann nehme ich dieses ernst und maße mir nicht an, ihm zu unterstellen, er könne nur nicht mit seinem Hund umgehen.


    Sicher - ein Fluffy, der hoch erhobenen Hauptes auf der Couch sitzt und den Partner anbellt, das ist für mich kein Problemhund!!! Dieses Tier würde von mir klar gezeigt bekommen, wer hier auf die Couch darf und ich wette, es funzt!


    Hier wurde die Tiernanny angesprochen. Oftmals sind es eben solche eigentlich einfachen Fälle, in denen nun wirklich kein Problem besteht.


    Ich wünsche jedem hier einmal einen Hund, bei dem Goodys und stehen bleiben nicht ziehen. Der ein Verhaltensmuster an den Tag legt, das von Angst gepregt ist. Ein Hund, der sich in dem Moment in einer anderen Welt befindet. Ein Tier, das in seinem Vorleben schlechte Erfahrungen machte und nahezu um Hilfe ruft, hier wehement heraus geholt zu werden!


    Was haltet ihr von Sugar, dem "kinderlieben" Kampfhund? Versucht den doch mal mit einem Goody und Kinkerlitzchen von einem Kinderwagen abzuhalten! Da ihr von eurer Methode ja so überzeugt seid - was haltet ihr davon euer eigenes Baby in den Wagen zu legen? Kommuniziert doch mit dem Hund, zeigt ihm mit eurer Körpersprache, dass er das nicht tun soll! Geht auf ihn ein, versteht ihn! Er wird sich sicher freuen und ein "Kindergoody" bekommen!


    Ich möchte hier niemanden überreden ein Halti toll zu finden. Ich sage auch nicht, dass es für jeden Hund notwendig ist. Ich denke, jeder Mensch erzieht anders, was für ein Glück!


    Aber die Menschen, die strikt gegen etwas sind, weil sie meinen, die Phsyche eines Tieres zu verstehen, die halte ich für anmaßend! Keiner kennt die Phsyche eines Tieres, nichtmal die des Nachbarn, der ja immer so nett war und dann vielleicht doch seine Frau und die Kinder verprügelt hat!


    Jeder soll seinen Hund so erziehen, wie er es für richtig hält! Ob mit oder ohne Halti und ob mit oder ohne Teletak (mußte ja von einer Vorschreiberin unbedingt als giftige Spitze mit eingeworfen werden).


    Aber ich sage euch, wenn ihr mal einen wirklichen Problemhund habt und der ein Kind angreift oder was auch immer, dann wünsche ich EUCH die Strafe, nicht dem Tier!!!


    In diesem Sinne .... ein fröhliches Miteinander!

  • MANNMANNMANN!!!
    Sacht mal, was haltet Ihr von der Idee - und ich meine da jetzt ganz betont nicht ne Einzelperson und beziehe mich auch nicht explizit auf den letzten Beitrag in diesem Thread- in Forumsbeiträgen mal auf persönliches Angiften, Spitzen, Provokationen und ähnliches Lästiges in der Art zu verzichten?
    Ihr macht einem einige Threads echt madig, weil das Thema hinter Stutenbissigkeit und Kindergartenzankereien zu verschwinden droht.


    Schreiben und Lesen ist IMMER problematisch. Vielleicht guckt mal jeder ein bisschen beim Schreiben, ob der eigene Kommentar zu leicht missverstanden werden kann, ob man vielleicht über Gebühr verallgemeinert. Und vielleicht guckt jeder beim Lesen, ob er vielleicht etwas in das Geschriebene reininterpretiert, was der Autor garnicht so gemeint hat. Und GANZ VIELLEICHT kann man ja erstmal nachfragen, ob der Autor etwas tatsächlich so meinte, bevor man sich richtig aufplustert.


    So, und wer sich von dem, was ich gerade geschrieben hat, angesprochen fühlt, zieht sich den Schuh damit selbst an :wink:


    Grummelnde Grüße,
    caramamba

  • Hallo Kielerin,


    ich glaube das geht doch etwas am ursprünglichen Thema vorbei! Soweit ich diesen Thread verstanden habe, geht es um einen Hund der zieht. Um keinen panischen, keinen aggressiven, keinen angstagressiven Hund sondern um einen Hund der zieht.
    Und was FÜR DICH kein Problem sein mag, mag für andere eins sein. Manche Leute haben kein Problem damit, wenn Fifi auf den Küchentisch springt und vom Teller isst. Manche schon. Da muss jeder für sich einschätzen, wann sein ganz persönliches Problem beginnt.


    Und Sugar als Beispiel zu nehmen: Nein, ich würde mein Baby nicht in den Kinderwagen legen. Aber ich würde auch dafür sorgen, dass dieser Hund in die Nähe von KEINEM Kinderwagen käme.


    Wenn ich einen angstagressiven Hund habe wäre Variante
    a) Halti drauf und durch? (Sprich den Hund mit der Situation konfrontieren, den Blick durch das Halti von der angstmachenden Situation weglenken und hoffen dass der Hund dann seine Angst vergisst, weil ers ja nimmer sieht?)
    oder lieber
    b) gucken, wie weit kann ich gehen, wann ist der Hund noch so locker, dass er sich gut ablenken und belohnen lässt und diese Situation so lange bestärken bis er sicher ist. Dann den nächsten Schritt und einen halben Meter näher an das Unbekannte. Und nie einen Schritt zu weit?
    Ok, das ist die anstrengendere Variante. Aber auch sicher die, die am nachhaltigsten hilft.


    Zitat

    Ich denke, jeder Mensch erzieht anders, was für ein Glück!


    @ Kielerin: Ja, in der Tat, was für ein Glück! Zumindest für manche Hunde.


    Liebe Grüße


    Ella

  • Der Bericht heißt, Eure Erfahrungen mit einem Halti! Und diese schildere ich. Ich schrieb von Anfang an, in welchem Bezug.


    Hier wird allerdings sehr allgemein geantwortet und pauschal :dagegen: gesagt. Egal welches "problem" ggf. besteht.


    Du, ich bezeichne einen Hund, der auf den Tisch springt auch nicht als positives Verhalten, aber es ist dennoch kein Problemhund! Probleme beginnen da, wo man mit "normalen" (kann man auch wieder diskutieren, was normal ist) Mitteln nicht mehr weiter kommt. Normal ist für mich z.B. Ablenkung durch Goodys, da es auf einem natürlich Trieb, dem Fressen, basiert.
    Greift ein natürlicher Treib als Ausweichmöglichkeit, ist es kein Problem das Tier um zu konditionieren. Ist eben nur etwas Arbeit und Konsequenz, aber kein Problem. Und ich wette, für niemanden, zumindest nicht denjenigen, der sich diese Möglichkeiten zu nutze machen kann.


    Denkst du wirklich ein Hund weiß nicht, dass z.B. ein Kinderwagen da ist, auch wenn er ihn nicht sieht??? Sein gutes Näschen verrät es ihm, er hat die Möglichkeit weit seitlich zu sehen.


    Er wird den Wagen trotz Halti bemerken, ihm soll aber gezeigt werden, dass ihm der Wagen nix tut bzw das Kind. Auch dann nicht, wenn er das gewünschte Verhalten zeigt und ruhig und mit Blick zu mir an dem Teil vorbei geht.


    Er soll das "Ding" (was auch immer der Auslöser ist) als normal empfinden, ruhig bleiben und sehen, dass Frauchen lobt, wenn ich zu ihr sehe und es nicht fixiere.


    Und zu B)


    Es gibt Hunde, die sich nicht ablenken lassen, egal welche Entfernung. Zumindest nicht durch den Einsatz von Goodys. Deren Reizschwelle ist so gering, dass nur der heranwehende Geruch ausreicht, Panik hervor zu rufen.


    Und dann?


    An andere Hunde nicht mehr ran lassen? Meiden? So wie du es mit Kindern tun würdest im Fall von Sugar?


    Sicher, es muß eine Sicherheit gegeben werden, notfalls zwecks Maulkorb im Training. Aber es muß ein Training stattfinden und kein Abfinden! Dann kann man dem Hund gleich die Spritze geben.


    Ich würde meinen Hund nicht von Artgenossen fern halten, nur weil er an der Leine angstagressiv ist. Im Gegenteil! Gezielter Kontakt, üben üben üben. Dem Hund zeigen, man kann an Artgenossen auch locker vorbei gehen und wenn man Frauchen ansieht oder in Ihrer Nähe ist, dann passiert ja auch gar nicht. Sie freut sich sogar, schnackt freudig mit mir, wenn ich sie ansehe.


    Es soll kein Meideverhalten sein, sondern ein Training! Nicht auf Dauer, sondern gezielt dann eingesetzt werden, wenn wirklich ein Problem besteht und nicht nur eine schwierige Situation oder etwas, was uns Menschen mißfällt, wir aber durchaus in der Lage sind, leicht etwas dagegen zu tun!

  • Hallo,


    Zitat


    Denkst du wirklich ein Hund weiß nicht, dass z.B. ein Kinderwagen da ist, auch wenn er ihn nicht sieht??? Sein gutes Näschen verrät es ihm, er hat die Möglichkeit weit seitlich zu sehen.


    Nein, manchmal nutze ich das Stilmittel der Ironie, neige aber dazu zu vergessen, dass es Menschen gibt die das nicht so sehen, bzw. vergesse das man das geschriebene Wort von Fall zu Fall mit anderer Betonung lesen kann.


    Im allerersten Bericht hier ging es um einen Hund der an der Leine zieht, sobald das Halti wieder ab ist. Mir ging es darum. Klar, stimmt da steht EURE Erfahrungen mit einem Halti. Ich bin trotzdem davon ausgegangen, dass es um ähnliche Fallbeispiele geht. Rein theoretisch hätte ich also gar nicht antworten können, weil ich keine Erfahrungen mit einem Halti habe....


    Ich glaube um ein PAUSCHALES Dagegen geht es auch nicht. Es gibt Mitglieder, die lehnen gewisse Dinge aus guten Gründen und tiefster Überzeugung ab. Und es gibt andere die befürworten gewisse Dinge und einen Teil der es bedingt bei manchen Hunden einsetzen würde.


    Wenn man nun aber mich fragt: Ich hab einen Hund, der zieht mit Halti nicht, ohne aber doch, hast Du ne Idee? würde ich das Teil abmachen und es komplett anders versuchen. Und zwar auf der Basis positiver Bestärkung. Ich kenne auch Leute, die haben das andere Ende der Leine (mit Karabiner) ziemlich schnell gedreht (vor sich). Läuft der Hund einen Schritt zu weit, klatscht ihm die Leine (oder aber der Karabiner) auf die Nase. Super, zweimal gemacht, der Hund ging wie angenagelt bei Fuß. Hat funktioniert, ist also toll (Achtung: schon wieder Ironie).


    Man hat immer mehrere Wege zur Auswahl. Man kann die Wege aufzeigen, wählen muss aber jeder selbst.


    Liebe Grüße


    Ella

  • Zitat


    in Forumsbeiträgen mal auf persönliches Angiften, Spitzen, Provokationen und ähnliches Lästiges in der Art zu verzichten?
    Ihr macht einem einige Threads ...
    ... etwas in das Geschriebene reininterpretiert, was der Autor garnicht so gemeint hat.


    Ja, du hast Recht, man muss schon aufpassen, dass man nicht beleidigend wird. Hatte mich ganz am Anfang beschwert, und jetzt bin ich selber soweit..


    Aber wenn bereits gesagtes in einem völlig anderen Zusammenhang wieder auftaucht, dann ist das ärgerlich. Und wenn von einem Trainer nicht darauf eingegangen wird, wie der Hund sich fühlt, dann ist das um so mehr ärgerlich.


    Zitat


    Man hat immer mehrere Wege zur Auswahl. Man kann die Wege aufzeigen, wählen muss aber jeder selbst.


    Genau. Es gibt immer eine Alternative. Man sollte versuchen, sich die Richtige auszusuchen.


    Zitat


    Es gibt Hunde, die sich nicht ablenken lassen..


    Das sehe ich auch so, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es einen dauerhaften Lernerfolg bringt. Denn der Hund macht es nicht von sich aus. Übrigens, hast du eigentlich auf meine Frage geantwortet, habe ich es überlesen? Das war kein Vorwurf, sondern wirklich eine Frage..



    Gruß/Esmeralda

  • Welche Frage?


    Zu deiner Erklärung, ich bin keine offizielle Trainerin, habe keine Hundeschule. Ich weiß nicht, wie du darauf kommst.


    Ich habe aber Erfahrungen mit wirklichen Problemhunden und war zuvor ebenfall der Meinung, mit Goodys macht man das schon. Ich lasse mich aber aus Erfahrungen gerne belehren. Bin zudem bereits diese zu machen und lehne nicht konsequent ab.


    Zudem - ich beachte schon, wie der Hund sich fühlt. Das siehst du schon anhand der Antwort zu deiner Frage, wie verhält man sich, wenn ein Hund einen angreift. Da hast du von mir einige Beispiele zum Erkennen des Gefühls des Hundes bekommen und wie man selber Beschwichtigungssignale einsetzen kann.


    Ich kenne diese Signale, du willst dir das Buch noch zu Weihnachten wünschen!!!

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