er kommt wann er will - nicht wenn er soll

  • Lieber Volker,


    Die Schleppleine ist einhervoragendes Hilfsmittel - es ist hervoragend geeignet zu verhindern, dass ein Hund dummzeug lernt, dass man nachher durch Monatelanges Training "abgewöhnen" müßte.


    Das Alter des Hundes ist komplett nebensächlich.
    Wenn ein WElpe mit 9 Wochen auf Freiheitsfüßen wandelte, würde ich auch in dem Fall eine Schleppe empfehlen. Oder wenn einem gut erzogenen 15jährigen aus Alterstarrsin plötzlich die Wanderslust überkäme ebenso.


    Wichtig ist nur, dass man die Schleppe nicht als "Hundeschleifmaschine" (sprich: zum Zurückschleifen) verwendet.


    Wenn der Hund an der Schleppe einen Fehler macht (z.B. nicht auf den Rückruf reagiert) kann man das so lange ignorieren, bis Hundi von alleine einfällt, dass da nach "was" am anderen Ende der Schleppe ist. Ohne Schleppe MUSS mensch reagieren, und schon hat man unerwünschtes Verhalten belohnt...

  • Tut mir leid Martina, aber das sehe ich doch ein wenig anders bzw. vielleicht habe ich mich ein wenig unglücklich ausgedrückt. Nehmen wir als Beispiel mal meine beiden Aussies:


    Den ersten Aussie haben wir als Welpen bekommen, also mit 8 Wochen. Dieser hat nicht ein einziges Mal in seinen 2,5 Jahren eine Schleppleine zu sehen bekommen, weil wir ihn anders dazu motiviert haben, zu uns zurückzukommen. Welche Mittel wir dazu im einzelnen eingesetzt haben, würde den Rahmen jetzt sprengen, aber ich bin der Meinung, dass ein Welpe in den ersten Wochen (er ist gerade mal 9 Wochen in deren Haushalt!) ein so starken Folgetrieb hat, dass man ihn anders motiviert bekommen sollte.


    Anders bei unserem 2. Aussie. Dieser war zunächst in einer anderen Familie untergebracht und kam mit 4 Monaten zu uns. Dieser Hund konnte rein garnichts! Kein Sitz, Platz, Bleib, Fuß....egal was dir gerade an Befehlen oder Kommandos einfällt.....dieser Hund konnte wirklich GARNICHTS!!


    Okay.....4 Monate, das sind nach Adam-Riese exakt 16 Wochen und hier haben wir die Schleppleine eingesetzt, da wir anders einfach nicht zu dem Hund durchgedrungen sind. Die ersten 4 Monate war er ganz allein auf sich gestellt, nur das man ihn fütterte und gelegentlich vor die Tür setzte - aber Bindung hat es nie gegeben. Folglich beäugte uns dieser Aussie recht misstrauig und hat sich anfangs auch einen feuchten Dreck um uns oder unseren Kommandos gekümmert.


    Jetzt habe ich Michelle leider nicht gefragt, seit wann der Hund im Haus ist. Sollte der Welpe seit der 8. Woche im Haushalt leben, dann haben sie offensichtlich etwas falsch gemacht. Denn ein Welpe, egal welcher Rasse, folgt in den Lebenswochen 8-12 seinem Herrchen/Frauchen auf Schritt und Tritt. Hier hätten die Weichen gestellt werden müssen indem man dem Hund ganz klar deutlich macht, dass es etwas wunderbares ist, wenn man zurückkommt bzw. gar nicht erst losrennt. Und das geht zweifelsohne auch OHNE Schleppleine. Aber wahrscheinlich wurde stattdessen, während der Labbi schnüffelte oder einen Apfel frass, schön auf Hundi gewartet bis er fertig war. Dann hat der Labbi seine Leute gut erzogen!


    Ich muss meine Meinung aber korrigieren, sollte der Hund jetzt erst in diesen Haushalt gekommen sein (so wie es bei unserem 2. Aussie war). Hier kann durch die Vorgeschichte soviel "versaut" worden sein, dass man tatsächlich zur Schleppleine greifen muß, da die Prägephase des Welpen ordentlich verschludert wurde.


    Unser Momo läuft nunmehr seit 2 Jahren an der Schleppe und das wirklich OHNE Ausnahme! Jetzt allmählich haben wir ihn soweit, dass wir damit beginnen können, die Schleppe schonmal loszulassen und er sie einfach hinter sich herzieht. Das werden wir den Winter über auch noch durchziehen und dann hoffentlich sind wir dann soweit, dass wir die Schleppe Stück um Stück kürzen können, damit wir auch mit dem 2. Aussie Freilauf machen können, wann immer wir das wollen.


    Also generell die Schleppleine aussen vor zu lassen, war sicher nicht korrekt von mir....aber ich bleibe dabei wenn ich sage, dass wenn die Bindung Mensch-Hund und umgekehrt nicht richtig funktioniert, dies auch nicht mit der Schleppleine zu korrigieren ist.


    Ansonsten kann ich Schleppleine ebenfalls empfehlen, uns jedenfalls hat sie sehr weitergeholfen und ich hoffe, dass der Welpe von Michelle nicht vorher in einer verkorksten Familie gesteckt hat und sie nun mit einem verwurschteltem Welpe arbeiten muss. Wir merken es heute noch, nach über 2 Jahren, dass Momo die ersten Lebensmonate regelrecht "verpennt" hat.


    Lg
    Volker

  • Zitat

    Welche Mittel wir dazu im einzelnen eingesetzt haben, würde den Rahmen jetzt sprengen, aber ich bin der Meinung, dass ein Welpe in den ersten Wochen (er ist gerade mal 9 Wochen in deren Haushalt!) ein so starken Folgetrieb hat, dass man ihn anders motiviert bekommen sollte.


    Den ersten Satz finde ich gut :D - im Ernst. Da das doch genau aufs Problem trifft, würde eine genaue Beschreibung doch nur hilfreich sein.
    Ich habe ja auch nicht behauptet, dass eine Schleppe die einzig wahre Möglichkeit ist. Ich habe sie auch sehr sparsam eingesetzt. Denn wie bei allen Hilfsmitteln ist sie eben immer in Gefahr zur Krücke, ohne die es nicht mehr geht, zu mutieren.
    Wahr ist aber auch, dass nicht alle Hunde einen so kleinen Radius haben, wie z.B. Hütehunde - da ich einen Ridgeback habe, weiß ich genau, wovon ich spreche. Der kann vierhundet Meter Weg sein und mir imer noch "folgen". Jäger würden das möglicherweise aber doch anders interpretieren.
    Ausserdem hatte ich eine konkrete Trainingsübung beschrieben, in der ich die Leine einsetze und ich hatte geschrieben, wie ich sie einsetze und wie nicht...



    Zitat


    Okay.....4 Monate, das sind nach Adam-Riese exakt 16 Wochen und hier haben wir die Schleppleine eingesetzt, da wir anders einfach nicht zu dem Hund durchgedrungen sind. Die ersten 4 Monate war er ganz allein auf sich gestellt, nur das man ihn fütterte und gelegentlich vor die Tür setzte - aber Bindung hat es nie gegeben. Folglich beäugte uns dieser Aussie recht misstrauig und hat sich anfangs auch einen feuchten Dreck um uns oder unseren Kommandos gekümmert.


    Jetzt habe ich Michelle leider nicht gefragt, seit wann der Hund im Haus ist. Sollte der Welpe seit der 8. Woche im Haushalt leben, dann haben sie offensichtlich etwas falsch gemacht. Denn ein Welpe, egal welcher Rasse, folgt in den Lebenswochen 8-12 seinem Herrchen/Frauchen auf Schritt und Tritt.


    Das stimmt so leider einfach nicht - es gibt auch unter Welpen schon die total explorativen Typen, die immer wissen wollen , was auf der anderen Seite der Hecke los ist.


    Zitat

    Hier hätten die Weichen gestellt werden müssen indem man dem Hund ganz klar deutlich macht, dass es etwas wunderbares ist, wenn man zurückkommt bzw. gar nicht erst losrennt. Und das geht zweifelsohne auch OHNE Schleppleine. Aber wahrscheinlich wurde stattdessen, während der Labbi schnüffelte oder einen Apfel frass, schön auf Hundi gewartet bis er fertig war. Dann hat der Labbi seine Leute gut erzogen!


    Es ist weder besonders fair noch hilfreich, hier einfach Fehler zu unterstellen, denn "hätte, wäre sollte" ändert nichts an der Tatsache, dass Michelle jetzt an einem Verhalten arbeiten will, das der Hund eben jetzt zeigt, warum auch immer.




    Jetzt steige ich ehrlich gesagt, nicht mehr durch. Was denn nun??
    Als Du Momo bekommen hast, hattest Du ein Problem mit seinem Verhalten und daraus die Konsequenz "Schleppleinentraining" gezogen.
    Michelles Hund zeigt mit 17 Wochen ein für sie problematisches Verhalten und soll genau diese Konsequenz nicht ziehen?


    Hunde sind keine Maschinen - auch bereits gelernte Sachen "funktionieren" manchmal einfach nicht, werden vorübergehend ausser Betrieb gesetzt, oder werden, schlicht und ergreifen verlernt.


    Egal, was der Grund ist, wichtig ist, dass Michelle jetzt was unternimmt - um noch mal auf meinen Ausgangspost zurück zu kommen:



    - falsches Verhalten durch gegeignetes Management (z.B. Schleppleine) verhindern
    - weiter Trainieren
    - über die Art und Qualität der Verstärker nachdenken.


    Wobei ich die Reihenfolge der Punkte bewußt so gewählt habe.
    Einmal ist kein Mal.
    Zweimal ist ein Trend.
    Dreimal ist eine Gewohnheit.
    Oder anders ausgedrückt, Übung macht den Meister - wer die Gelegenheit hat, "Fehler" immer wieder zu machen, wird eben Meister darin...

  • Hallo Martina,


    jetzt ist geschehen, was ich im Grunde nach vermeiden wollte. Michelle steht da, liest diese Postings und nimmt nur noch am Rande teil und wir beide diskutieren hier über Trainingsmethoden, was Michelle im Moment nicht weiterhilft.


    Du drehst mir ein wenig die Worte im Mund herum, gerade in Bezug auf den Zeitpunkt zum Einsatz der Schleppe. Einen festen Zeitpunkt wird es niemals geben, das ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Allein ein Welpe braucht meines erachtens nach keine Schleppe - hat man in der Prägephase richtig gearbeitet.


    Und ich habe versucht zu erklären, dass wenn Michelle den Hund von kleinauf (also ab der 8. Woche) hat, dass Sie es hätte schaffen können, den Folgetrieb, den ein Welpe nun mal in dieser Zeit hat, dahingehend zu festigen bzw. formen, dass sie ihn jetzt, wo er dem Welpenalter langsam entfleucht, auch ohne Schleppe bei sich halten bzw. zurückholen kann.


    Anders dagegen, wenn du einen Hund übernimmst, der vorher schon verkorkst wurde, weil einfach gar nichts unternommen wurde. Entweder akzeptiert man hier, dass der Hund einfach vorzieht sich 20, 30 oder wieviele Meter auch immer vor dir aufzuhalten oder du zeigst ihm ZUM ERSTEN MAL IN SEINEM LEBEN, dass es Grenzen gibt. In unserem Beispiel, also mein Momo, fehlen mir 4 Monate wo ich nicht mit dem Hund arbeiten konnte, da er nicht bei mir war! Hätte ich diese Zeit gehabt, bräuchte er heute sicher keine Schleppe! Ich habe den/die Vorbesitzer schon mehrfach zum Teufel gewünscht, wie man einen so gelehrigen Hund dermassen "versauen" kann.


    Hier hatte ich keine andere Wahl, als ihn an die Leine zu legen. Bei Spaziergängen hat er ALLES und JEDEN angemacht, was uns begegnete. Zu seiner und auch unserer eigenen Sicherheit haben wir hier die Notbremse gezogen und ihn an die Schleppe gelegt. Wir hätten nur Ärger bekommen, hätten wir Momo weiterhin im Freilauf gehalten und er hätte Leute angesprungen oder angebellt und 25 kg können sehr bedrohlich wirken, kommen diese mit Volldampf auf dich zugeflogen.


    Ich unterstelle Michelle keinen Fehler, der bewusst gemacht wurde. Vielmehr würde ich es so beschreiben, dass wider besseren Wissens gehandelt wurde, was der Hund aber nicht richtig verstanden hat bzw. versteht. Wir machen alle mal Fehler, mal bewusst, mal auch unbewusst. Wenn hier der Eindruck entstanden sein mag, dass ich Michelle bewusste Fehler unterstelle, dann tut mir das leid und ich entschuldige mich dafür, denn so war es nicht gemeint!


    Vielmehr glaube ich, dass es bei der Kommunikation zwischen den beiden (also Michelle und deren Hund) Verständigungsprobleme gibt, die dazu führen, dass der Hund nicht weiß, was er tun soll bzw. was eben nicht.


    Hier wäre es jetzt hilfreich zu wissen, ob sie in eine HuSchu geht und sich dort beraten lässt oder ob sie versucht, den Hund nach eigenem Wissen zu erziehen. Ich hoffe mal, dass sie in eine HuSchu geht - ist aus dem Eröffnungsthread leider nicht zu entnehmen.


    Nochmal: grundsätzlich halte ich eine Schleppleine als durchaus sinnvolle Erziehungsmassnahme. Allerdings behebt die Schleppleine nicht das ursprüngliche Problem sondern verhindert lediglich dass aus dem Problem resultierende Verhalten. Das "WARUM kommt mein Hund nicht zu mir", wird durch anlegen der Schleppleine nicht gelöst und genau daran sollte Michelle arbeiten: WARUM findet mein Hund alles andere interessanter als mich??? Wenn sie diese Frage beantworten kann, dann kann der Einsatz der Schleppleine unterstützendes Mittel sein bei der Behebung des Problems. Wenn sie im dunkeln tappt, wird auch die Schleppleine nicht das gewünschte Verhalten an den Tag bringen, da die Ursache unbehandelt bleibt.


    Die Schleppleine wird gerne als Allheilmittel angepriesen - anlegen und gut ist, aber dass gleichzeitig ein ganzer Berg Arbeit auf einen wartet, wird leider nicht oder nur kaum erwähnt. Du hast es ja in deinem letzten Posting angerissen, dass die Schleppe auch zur Krücke werden kann und man kann es nur ganz deutlich sagen: die Schleppe allein erzieht keinen Hund! Wenigstens da sind wir uns einig ;)


    Warum ich die einzelnen Schritte/Massnahmen nicht geschildert habe ist ganz einfach: jeder Hund reagiert anders. Was bei meinem funktioniert hat muss bei Michelle nicht auch zwingend klappen. Sie muss es herausfinden, worauf der Hund besonders anspricht. Das kann ein Superleckerchen sein, oder ein Balli oder ein anderes Spielzeug. Vielleicht reicht es auch aus, wenn sie einfach nur schrill jauchzt und DAS ist es was ich mit Kommunikation meine: sie muss den Hund "lesen" lernen, damit sie ihn versteht und umgekehrt. Wenn sie das schafft, ist die halbe Miete im Kasten.


    Ich wäre froh, Michelle würde sich auch nochmal zu Wort melden, damit wir ihr und ihrem Problem behilflich sein können statt uns hier über Sinn und Unsinn der Schleppe zu "duellieren" ;)


    Lg
    Volker


    Achja.....allen noch ein frohes neues Jahr :)

  • Hallo!


    Erst mal vorweg: Ein 17 Wochen alter Welpe muß m.E. noch nicht in jeder Situation abrufbar sein. Das wäre schlicht zu viel verlangt. Wenn es bei manchen so sein mag schön! Aber verlangen kann man das nicht.


    In diesem Beitrag kannst Du nachlesen, wie wir das HIER von Anfang aufgebaut haben. Das funktioniert - ein nicht zu stark frequentiertes Trainingsgebiet vorausgesetzt - wunderbar ohne Schleppleine. Ist aber so nicht als Patentrezept zu verstehen, sondern eher als Trainingsansatz, den man je nach Hund eventuell noch etwas modifizieren muß.


    Wenn Dein Hund mit 17 Wochen in einer Situation noch nicht auf das Abrufkommando reagiert, dann hast Du ihn - das ist nicht als Vorwurf gemeint - einfach noch zuviel zugemutet.



    Zitat

    ...
    Die Schleppleine ist einhervoragendes Hilfsmittel - es ist hervoragend geeignet zu verhindern, dass ein Hund dummzeug lernt, dass man nachher durch Monatelanges Training "abgewöhnen" müßte.
    ...


    Hallo Martina!


    Diese Aussage finde ich dann doch - zumindest für einen Anfänger - schon etwas irreführend. Die Schleppleine macht doch - bei richtiger Handhabe - von alleine mal überhaupt rein gar nichts! Sie stellt eigentlich in erster Linie eine Sicherung für den HH dar. Das kann zwar je nach Trainingsumfeld schon sehr viel und auch sehr hilfreich sein. Mehr aber auch wirklich nicht.


    So wie Du es geschrieben hast - vielleicht war es ja nicht ganz so gemeint - klingt es so, als würde die Schleppleine Wunder vollbringen. Das macht sie aber nicht.


    Im Prinzip macht man mit Schleppleine alles ganz genauso, wie ohne Schleppleine, wenn man das Prinzip mal verstanden hat. Also kann man auf die Schleppleine aus trainingsmethodischer Sicht auch verzichten.


    Die Schleppleine ist m.E. mehr ein das Sicherheitsgefühl des Halters steigerndes Hilfsmittel.


    Bei einem 17 Wochen alten Welpen würde ich ehrlich gesagt auch noch keine Schleppleine einsetzen - zumindest nicht für das Abrufen. Ausgenommen vielleicht, der Hund würde so überhaupt nicht folgen - was ich in dem Alter aber für sehr unwahrscheinlich halte - oder man kann sich mit dem Hund ausschließlich in ablenkungsstarker, "gefährlicher" Umgebung aufhalten.


    Das soll jetzt kein Beitrag gegen die Schleppleine sein, denn es gibt nichts womit man den Hund sonst auf Entfernung "sichern" kann. Aber das soll klarstellen, dass man sich als HH an der Schleppleine so verhalten muß, als wäre der Hund abgeleint. Erst wenn man das begriffen und auch praktisch umgesetzt hat, wird der Hund später auch ohne Schleppleine die Kommandos ebenso befolgen.


    Die Schleppleine nimmt einem also keine Arbeit ab. Im gegenteil in der Anfangsphase - gibt sich zugegebner Weise schnell - ist man mehr mit der Leine beschäftigt, als mit dem Hund.


    Gruß,
    Martin

  • @ Martin


    Vielen Dank! Endlich mal jemand der mich versteht! Ich wollte ganz sicher nicht hier irgend jemanden einen "vor den Bug" geben, aber es ist in der Tat so, dass gerade die Schleppleine hier immer wieder angepriesen wird, die Arbeit die damit aber einhergeht, in den meisten Fällen jedenfalls, unter den Tisch gekehrt wird.


    Eine Information, die für einen Anfänger von elementarer Bedeutung ist, wird hier schlichtweg nicht genannt.


    Ich hoffe Michelle wird sich diesem Thread nochmal annehmen und berichten, da mich die Sache wirklich interessiert.


    Lg
    Volker

  • Zitat

    Hmm....vielleicht liege ich ja jetzt komplett falsch, aber ist es wirklich nötig einen Welpen von 17 Wochen an die Schleppleine zu legen????


    Hmmm, vielleicht ist mein Gedächtnis im neuen Jahr nicht so, wie in 2007, aber ein Hund mit 17 Wochen ist für mich schon eher was für die Kategorie "Junghund", wenn es sich nicht gerade um eine völlige "Spätzünder-Rasse" handelt und es gibt durchaus Hunde, die in dem Alter schon auf "Durchzug" schalten und nicht mehr nur glückselig hinter Frauchen / Herrchen hertrotten!! :/
    Da ist mir dann im Bedarfsfalle die SL lieber, als den Hund "Fehler" machen zu lassen, die sich dann nur mühsam wieder ändern lassen! Ist schließlich "nur" ein mögliches Hilfsmittel und kein Folterinstrument!! :irre:


    LG
    der Miniwolf

  • Hallöchen,


    so jetzt wollte ich euch mal wieder was dazu schreiben :D
    Zum Thema Bindung: Er ist seit der 9. Woche bei uns und ist wie ein kleiner Welpe eben von Anfang an auf mich fixiert gewesen. Sonst hätte ich nicht von Anfang an ohne Leine mit ihm laufen können. Er kam immer wenn ich zu weit weg war und egal ob er freiwillig oder auf zuruf kam: Er wurde gelobt und belohnt. Das ist auch jetzt noch so.
    Nur war unser Hund von Anfang an ein sehr neugieriger verfressener und angstfreier Hund. Zum Beispiel an Silvester wo jeder kleine Hund vielleicht erst mal zusammen zuckt rennt er auf den Balkon und schaut Feuerwerk und will nicht mehr rein kommen! Klar wenn die Mama weg ist will er schon hinterher und wie gesagt die Bindung ist da. Aber wenn ich auf einem weiten Feld laufe und er Pferdescheiße findet dann renne ich rufend und tobend weg. Nur er sieht mich ja noch und weiß das er mich auch noch einholt wenn ich weiters weg bin. Wie wenn er sich denkt ich hab noch etwas Zeit und dann muss ich schauen das ich hinterher komme. Die letzten 2 Spaziergänge haben wir die ganze Zeit mit ihm gespielt und ihn nicht einfach nur so mitlaufen lassen. Gut das haben wir auch sonst nie aber wir haben eben die ganze Zeit Party gemacht. Er hatte auch heute einen guten Tag und ist immer fast sofort gekommen. Nur gibt es ja auch solche Momente in denen der Hund einfach mal schnüffelt und dann wieder aufholt und man nicht nur mit ihm spielt. Dann ist er ca. 10 Meter weiter weg und erst wenn er uns nicht mehr sieht oder wir zu weit weg sind kommt er nicht gleich wenn ich rufe. Weil die Mama ist ja noch in Reichweite und selbst wenn sie wegrennt habe ich noch ein paar Sekunden Zeit für den Apfel bis ich mich beeilen muss. Es gibt auch Momente wenn er schon müde ist da frist er lieber Äpfel als zu spielen egal wie lächerlich wir uns machen :D
    Mir kommt es so vor als ob er einfach mutiger wird und er dieses ständige der Mama hinterherlaufen weniger wird weil er immer mehr testet und immer mutiger wird. Auch daheim ist er seit ein paar Tagen ruhiger. Er hat sich jetzt richtig eingelebt und muss nicht mehr jedem Fussel hinterher springen sondern kommt in seinem Körbchen zur Ruhe. Und schläft mehr weil ihn nicht mehr alles aus der Ruhe bringt. Nur wenn ich in die Küche gehe oder am Tisch sitze legt er sich immer an meine Füße. Wenn ich die Schleppleine dran mache, dann kommt er und alles ist kein Problem aber dann kann er auch nicht so rumspringen und um die Bäume flitzen deswegen mache ich ihn gerne frei. Und er kommt ja auch immer sogar wenn er gerade einem Vogel hinterher will dreht er sofort ab wenn ich rufe aber wenn er etwas frisst oder schnüffelt braucht es eben ein paar sekunden aber dann kommt er auch zuverlässig! Es geht mir nur darum das er nicht erst fertig fressen soll sondern gleich kommt und das ist eben die Frage: Muss mein 4 Monate alter Labi sofort reagieren oder ist es schon ein Erfolg wenn er immer kommt auch wenn er sich zeit lässt. Und ich will diesen Mut den er gerade bekommt seine Gegend zu erkunden und dabei auch mal weiter von uns weg zu gehen nicht unterstützen. Ich würde sagen er ist sehr auf uns fixiert und auch bei einer Übung in der Welpenschule (Frauchen steht in einem Kreis umgeben von Menschen und der Hund muss durch den Kreis zum Frauchen. Rings herum sind Hunde und Bäche und Wald) ist er sofort zu mir gerannt egal wer ihn gerufen und abgelenkt hat. Aber er sieht mich auf diesem weiten Feld und er ist nunmal alles andere als ängstlich. Er ist sehr neugierig und erkundungsfreudig. Ich glaube er weiß das er mich auch später noch einholt und ich mich nicht in Luft auflöse wenn er noch n bisschen bummelt.


    LG Michelle

  • Zitat

    ... Muss mein 4 Monate alter Labi sofort reagieren oder ist es schon ein Erfolg wenn er immer kommt auch wenn er sich zeit lässt.


    Nein, er muß nicht sofort reagieren. Auch wenn er etwas Zeit braucht, mußt Du ihn für das Kommen immer belohnen. Wobei Du natürlich euphorischer lobst, wenn er wie Rakete kommt.


    Im übrigen sehe ich das Problem im Moment eher darin, dass Dein Hund unaufgefordert alles frißt.


    Zitat


    Und ich will diesen Mut den er gerade bekommt seine Gegend zu erkunden und dabei auch mal weiter von uns weg zu gehen nicht unterstützen. Ich würde sagen er ist sehr auf uns fixiert und auch bei einer Übung in der Welpenschule (Frauchen steht in einem Kreis umgeben von Menschen und der Hund muss durch den Kreis zum Frauchen. Rings herum sind Hunde und Bäche und Wald) ist er sofort zu mir gerannt egal wer ihn gerufen und abgelenkt hat. Aber er sieht mich auf diesem weiten Feld und er ist nunmal alles andere als ängstlich. Er ist sehr neugierig und erkundungsfreudig. Ich glaube er weiß das er mich auch später noch einholt und ich mich nicht in Luft auflöse wenn er noch n bisschen bummelt.


    LG Michelle


    Also wenn sich Dein Hund tatsächlich so sicher fühlt, dann solltest Du ihn mehr überraschen. Ich würde mal weglaufen und mich verstecken. Mal sehen ob er Dich dann findet.


    Überrasch ihn mehr. Noch mehr Richtungswechsel. Beschäftige ihn. Wenn alles andere immer interessanter ist als Frauchen, dann muß Frauchen eben noch interessanter werden.


    Allerdings finde ich auch, dass ein 17 Wochen alter Hund ruhig noch neugierig sein darf. Zu groß sollten seine Kreise um Dich allerdings nicht werden.


    Egal ob nun Training an der SL oder ohne SL im Moment kannst Du von Deinem Hund noch nicht erwarten, dass er sofort auf Dein Abrufkommando reagiert - schon gar nicht, wenn er gerade Beute gefunden hat.


    In einer solchen Situation bleibt Dir ohne SL einfach nur die Möglichkeit, das Abrufkommando noch nicht zu geben, weil Du ihm andernfalls ja die Gelegenheit gibst es zu mißachten. Das darf aber keinesfall passieren - schon gar nicht bei einem kleveren selbstbewußten Kerlchen.


    Parallel dazu mußt Du es unter weniger Ablenkung erst noch weiter festigen.


    Gruß,
    Martin

  • Hi,


    Danke für die schnelle Antwort!
    ich habe mir auch schon überlegt mal wo spazieren zu gehen wo er mich nicht so gut im Blick hat sondern ich mich besser hinter Bäumen oder so verstecken kann. Das er mehr nach uns schauen muss um uns nicht zu verlieren. Ich bin ja froh das er so angstfrei ist und allem mit unerschrockener Neugier gegenüber steht aber an einem bestimmten Punkt muss er sich dann auch wieder an Frauchen orientieren. Das soll er eben nicht verlernen, dass er auf mich achtet und nicht alles selber macht.
    Ich werde mal versuchen ihn nur zu rufen wenn er wieder Aufblickt und nicht wenn er gerade mitten dabei ist etwas auseinander zu nehmen.
    Weil sobald er läuft oder keine Beute hat kommt er zuverlässig. Das zeigt mir eben das die Bindung stimmt.


    Das mit dem alles fressen ist wirklich ein Problem. Weil ich mit ihm trainiere erst auf Komando Nimm die Leckerchen aufzunehmen und immer wenn er was vom Boden nehmen will sage ich Aus und gebe ihm dafür was aus der Hand. Wenn er es schon frisst sage ich auch Aus und wenn er es ausgespuckt hat bekommt er ein Leckerchen und viel Lob. Aber wenn ich nicht neben ihm stehe und ihm praktisch ins Maul fassen könnte dann frisst er und frisst und frisst. Ich weiß echt nicht mehr wie ich ihm das beibringen soll nichts fremdes aufzunehmen wenn er nicht unter direkter Kontrolle ist. Ich bin auch schon auf dem Zeug rumgetrampelt und habe es angeschrien. Das Spiel fand er toll aber die Pferdeäpfel fand er trotzdem noch lecker :???:


    LG Michelle

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