Psychische Krankheiten ?

  • Hallo
    ich frage hier noch einmal wieder wegen Travis. Ich werde über den Fortgang der Geschichte nach Weihnachten mal genauer berichten.
    Erst einmal beschäftigt uns folgende Frage
    Gibt es bei einem Hund seelische Krankheiten? Also nicht durch von aussen entstandenen Einflüssen, sonder sozusagen von " innen "
    Ich meine zum Beispiel Schizophränie?

    Wir beobachten den Hund nach seiner kastration ja nun genau, auch der Umgang und die Auslastung wurden geändert, trotzdem passieren so merkwürdige Dinge.
    Ein Beispiel gebe ich Euch, damit Ihr wisst,wie wir auf so etwas kommen.
    Mein Sohn und seine Freundin sitzen am Küchentisch, spielen mit Travis, und wirklich ganz plötzlich ( scheinbar ohne Grund ) bekommt Travis wieder " diesen Blick " und starrt Jasmin an. Sie haben den Hund abgelenkt, es verlief sich dann.
    Vorgestern Travis putzt sich, Charly geht hin,will schnuppern, da rastete Travis richtig aus, geht Charly an. Selbst mein Dicker war geschockt. Travis hat uns allen dann den Hintern zugewandt und nach einer halben Stunde war alles wieder O.K. Er unterwarf sich Charly wie immer.
    Es gibt einige so kleiner Begebenheiten. Immer wenn wir denken,es bessert sich, passiert wieder irgendetwas, sowie er letzt den Gesamten PVC Boden im Flur rausgerissen hat, jetzt dabei ist, seine Rute zu ruinieren, hier noch einmal der Ursprungsthread.
    https://www.dogforum.de/ftopic35865.html
    Kann er also seelisch krank sein,und wie stellt man so etwas fest.
    L.G. Sylvi

  • Zitat

    jetzt dabei ist, seine Rute zu ruinieren

    also ich kenne mich damit nicht sonderlich aus, aber psychische erkrankungen gibt´s bei tieren auch. und selbstzerstörerisches verhalten wie z. b. wundlecken oder rute auf-/abbeissen deutet darauf hin.
    das wichtigste ist die ursachenforschung, habt ihr schon mal mit einem vet darüber gesprochen? an fehlender auslastung kann´s laut deinen schilderungen ja nicht liegen, aber es gibt ja auch überlastung... vllt bereiten ihm ganz bestimmte situationen einfach sehr (zu)viel stress :???: und stimmt mit seinem hormonhaushalt alles?

    ach ja, von schizophrenie bei tieren hab ich noch nix gehört

  • Hallöchen!
    Ob es seelische Krnakheiten wie Schizophrenie bei Hunden gibt kann ich dir nicht beantworten. Aber es gibt ganz sicher eine ganze Reihe von Verhaltensauffälligkeiten, die durch körperliche Krankheiten ( Herzprobleme, SD, Rücken etc. ) ausgelöst werden. Das kann auch wie seelische Probleme/Krankheiten erscheinen.
    Habt ihr euren Travis denn schon einmal komplett körperlich durchchecken lassen, bestimmt, oder? Was habt ihr denn da alles untersuchen lassen, Herz, Rücken, SD?
    Diese plötzlichen Attacken, die du beschreibst erinnern mich persönlich sehr an einen SD Hund. MUSS natürlich nicht sein.
    LG
    Jasmin und Merlin

  • Was ist ein SD Hund?

    Verhaltenstherapeutin hat Termin Anfang nächsten Jahres. Ärztliche Untersuchungen sind bestimmt noch einige nicht gemacht.
    Wir hoffen wirklich bald auf eine Idee, das Kerlchen beschäftigt uns schon eine ganze weile, und wir machen uns alle grosse Sorgen, in erster linie natürlich mein Sohn. Aber uns liegt er mindestens so sehr am herzen.
    Ich werde auf jedem fall alle auf dem laufenden halten

  • Entschuldige bitte die Abkürzung: SD=Schilddrüse
    Ganz oberflächlich:
    Haushaltet das Hormon Thyroxin, das für den Körper unglaublich wichtig ist. Ein zu wenig oder zu viel von diesem Hormon kann schwere psychische Verhaltensauffälligkeiten verursachen wie Angstattacken, Aggressionen etc. Aber auch körperliche Symptome wie Ekzeme, Wundlecken etc.
    Habt ihr denn schon das Herz, den Rücken und die Schilddrüse untersuchen lassen? Das sind so die ersten wichtigen körperlichen Aspekte, die mir einfallen, wenn man von schweren Verhaltensauffälligkeiten spricht.
    Diese sollte man vor einem entsprechenden Training immer abklären lassen. Gerade die SD wird fatalerweise immernoch von den allermeisten Trainern und TA unterschätzt, dabei hat sie so enorme Auswirkungen auf den Hund. Such mal ein bißchen im Internet rum, da findest du unglaublich viel drüber ( v.a. aus dem amerikanischem Bereich ).
    LG
    Jasmin und Merlin

  • Hi Chandrocharly,

    ich würde schon davon ausgehen, daß es körperlich bedingte Verhaltensauffälligkeiten bei Hunden gibt; neben dem, was oben schon geschrieben wurde besonders im hormonellen Bereich ausgelöst oder schlimmstenfalls durch Tumor - nicht zu sehr erschrecken: das muß nicht immer bösartig / tödlich sein.

    Allerdings finde ich es wichtig, genau den Ausprägungsgrad der Auffälligkeit zu beobachten, letztlich wie im humanmedizinischen Bereich auch: dort sind auch nicht alle "Auffälligkeiten" gleich "Störungen"!!!

    Würde das aber auf jeden Fall vet.medizinisch abklären lassen und mich nicht mit den erstbesten Antworten zufrieden geben!

    LG
    der Miniwolf

  • Zitat

    mich nicht mit den erstbesten Antworten zufrieden geben!


    Auf alle Fälle! Mach dich am besten selbst etwas schlau über die möglichen körperlichen Ursachen von Verhaltensauffälligkeiten, sodass du beim TA einhaken und nachfragen kannst! Lass auf alle Fälle auch die SD Werte ( alle!! ) nehmen, kannst sie auch gerne mal hier rein stellen!
    Viel Erfolg bei eurer Suche!

  • Hallo Sylvia,

    die SD - Werte sind sicherlich superwichtig. Alle !!!

    @jasminumerlin : Du hast recht, die Werte in der 2. Reihe werden gern erstmal nicht gemacht und es kann sein d. d. vordergründigen Werte ok sind, der Hintergrund ist dann gar nicht mehr ok.

    Was ich denke wo man mal genauer hinschauen sollte ist die Nebennierenrinde, dort wird Cortisol gebildet. Solche Auffälligkeiten können auch von da kommen. Entweder durch einen Tumor, keine Angst ist dort fast immer gutartig oder weil der Hund schon mal Cortison bekommen hat und dadurch Chaos entstanden ist. Du hattest ja im ersten Bericht geschrieben d. er operiert werden mußte.

    Viel Glück und frohe Weihnachten

  • Ich würde ihn erst mal von MEHREREN Tierärzten vorstellen und gucken ob der eine oder andere eine Idee hat. Tierärzte sind auch nur Menschen und wissen nicht ALLES was einen Hund zu sowas veranlassen kann.
    Ich kenne ähnliche Verhaltensauffälligkeiten von Hunden mit Epilepsie. Man vermutet, daß es an einem Gehirnschaden liegen kann bei diesen Hunden.
    Und, ganz generell ist es möglich, daß Hunde psychische Krankheiten bekommen können. Es gibt massenhaft Studien, vor allem aus dem ehemligen sowjetischen Bereich, die das Belegen. Das "klassische" Experiment mit Martin Seligmans "erlernter Hilflosigkeit" hat ja sehr anschaulich gezeigt, daß Hunde depressiv werden können (und auch mit den typischen Anti-Depressivern behandelt und "geheilt" werden können). Es gilt nicht als "eindeutig bewiesen", aber es ist zumindestens sehr wahrscheinlich, daß Hunde (und Katzen) schizophren sein können. Auch die können mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden. Letztlich sind solche psychischen Krankheiten zumindest zum Teil (ich will keine Diskussion über den Zusammenhang von Körper und Geist führen) eine reine Stoffwechselstörung, die theoretisch bei allen Tieren mit einem Gehirn das ähnlich dem menschlichen funktioniert diese Probleme bekommen und zeigen können.
    Allerdings gibt es so gut wie keine Tierärzte die dazu ausgebildet sind sowas zu beurteilen.

    Vorerst würde ich bei Travis mögliche physische Ursachen ausschließen lassen. Auch die noch so unwahrscheinlichen. Und eventuell mal einen Verhaltenstherapeuten hinzuziehen.

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