Starkzwangmittel im Hundesport

  • Hallo Sarah,


    jetzt möchte ich mich doch mal dazu äussern.



    Vorweggeschickt möchte ich sagen, dass ich schon viele gute Beiträge von Dir gelesen habe und Du in meinen Augen wirklich tierlieb rübergekommen bist.


    Gerade deshalb bin ich schockiert, dass DU ein Stachelhalsband
    anwendest, verharmlosend darstellst und behauptest, es wäre kein Starkzwang.


    Es gilt offiziell als Starkzwangmittel, auch wenn Du das anders siehst.


    Hier nur ein Beispiel der Definition:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Starkzwang


    Ich verstehe nicht, warum Du das anwendest.


    Ich verstehe auch nicht, wieso Starkzwang jeder Art angewendet wird, schon gar nicht im Hundesport.

  • Nur zu, Sarah, zerpflücke ruhig! :D


    Ich möchte hier gewiss niemandem unterstellen, dass er seinen Hund zu etwas zwingt, zu dem er keinen Spaß hat.


    Es ging mir mehr darum, dass man die eigenen Leistungsgrenzen und auch die des Hundes berücksichtigen soll, und diese nicht mit Einsatz von Stachelhalsband und Co (wenn Du es nicht Starkzwang nennen magst, sagen wir doch "unangenehme Einwirkung") überwindet.
    Auch beim Sport muss doch nicht alles perfekt laufen, und wenn der Hund nur mit Hilfe von "unangenehmen Einwirkungen" und darauf folgendem Meideverhalten dazu gebracht werden kann, finde ich das schon fragwürdig. Man kann doch auch Hundesport betreiben, ohne perfekt zu sein, oder nicht? :???:



    Was genau ist denn der Sinn vom Einsatz eines Stachelhalsbands beim Hundesport?


    Du schreibst von "Hilfe" - aber Hilfe bei was?



    Und zum Chaos-Laufen: davon bin ich auch ganz und gar kein Fan. Ich kenne das nur zum Training der Leinenführigkeit, und da gehört der Hund erstens an ein Geschirr, und zweitens gibt es bessere Methoden, um dem Hund die Leinenführigkeit beizubringen als stundenlang an der Leine rumzuzerren, da gebe ich Dir vollkommen recht. ;)


    Aber hier ging es ja speziell um den Hundesport.

  • huhu ines,


    ich glaube wirklich wirklich manchmal ich werde nicht richtig verstanden...
    wahrscheinlich weil es mega schwer ist, das was ich meine über die tastatur auszudrücken...


    wie gesagt ich quäle meine hunde nicht und ich füge ihnen auch keine schmerzen zu...
    ich denke auf den bildern sieht man auch das mein tyson wirklich alles andere als eingeschüchtert oder sonst etwas ist.
    du hast ja nun regen kontakt zu petra, frag sie einfach mal ob ich so unmenschlich bin
    sie kennt tyson und sie kennt die art wie ich mit ihm umgehe.
    sicher bin ich etwas "härter" als viele andere ich habe aber auch nen hund der immer mal wieder testet ;)
    ich benutze auch nicht pauschal bei jedem hund den ich ausbilde nen stachel, ich sehe den stachel nicht als allheilmittel und ich verharmlose auch nicht die schäden die man damit anrichten KANN WENN man ihn unbedacht einsetzt.
    ich denke ich werde mich hier um kopf und kragen schreiben, aber nix daran ändern das nun alle glauben ich quäle meinen hund :ops:
    vielleicht, ines, haben wir nochmal das vergnügen uns persönlich kennen zulernen dann werde ich dir zeigen wie ich mit tyson arbeite :D


    liebe grüße
    sarah (die ihre hunde liebt und deren hunde glücklich sind )



    EDIT:


    caro :D

    Zitat

    Du schreibst von "Hilfe" - aber Hilfe bei was?


    hilfe.... also als tyson noch jung und unerfahren im sport war, war er so sehr aufgeheizt im training dass er (wie es auch viele andere leistungshunde tun) sich selber gestresst hat um endlich an den ärmel zu dürfen oder eben endlich an die arbeit zu dürfen...
    das hieß dann für mich eine ständige stolper-partie über den platz.
    sicherlich gibt es andere Möglichkeiten als einen stachel anzulegen und ihm über diesen impulse zu geben sobald er anfing sich selber heiß zu machen...
    es hilft zB. auch wenn ich scharfe kurven laufe kurz vorher LEICHT an dem stachel zu zupfen um die Aufmerksamkeit wieder zu erlangen (so sollte sie denn weg sein)....
    der hund wird mit dem ball nach jeder guten Leistung bestätigt...
    es ist im Grunde ein wiederholen der Aufmerksamkeit (sicher kann man manche hunde mit einem netten wort zur Aufmerksamkeit bringen, aber bei vielen hoch im trieb stehenden hunden ist das nicht möglich...)...
    und wie gesagt, ich habe bei Tyson 3 wochen mit dem stachel gearbeitet (3 wochen 3 mal die woche zum platz, also 9 tage :???: )
    heute benötige ich keinerlei Hilfsmittel für meinen hund, er läuft freudig und hat auch keine angst dass ich ihm weh tun könnte wenn ich mal am Halsband rucke, denn er verbindet das nicht mit schmerzen....

  • Sarah,
    danke für Deine Antwort.
    Ich würde nie behaupten dass Du Hunde quälst...!



    Ich kann es nur nicht nachvollziehen, dass sogar Menschen wie Du
    z.B. ein Stachler anwenden.
    Kann man sein Ziel denn nicht ohne Stachler, Ruck-Methoden und ähnliches erreichen?


    ------------------------------------------------------



    Als ich das Bild von dem Retriever mit dem Stachler in Ulrikes Thread gesehen habe,
    ist mir total mulmig geworden.
    Ehrlich gesagt stossen mich solche Bilder ab!
    Der sah für mich total überdreht aus.
    Ich kann die Leute verstehen, die sich sehr kritisch über diese Bilder geäussert haben.


    Ich habe durch das Thema mit Uncas sehr viel mit Schutzdienstlern zu tun gehabt.
    Das ist sicherlich nicht auf die Mehrheit zu übertragen, aber es hat mir gereicht.
    Und wenn ich dann sehe,wie hier Bilder von " überdrehten" Hunden mit Stachlern gezeigt werden als ob das schön anzusehen ist, dann
    fehlt mir dafür jegliches Verständnis.
    :/

  • Zitat

    huhu ines,


    ich glaube wirklich wirklich manchmal ich werde nicht richtig verstanden...
    wahrscheinlich weil es mega schwer ist, das was ich meine über die tastatur auszudrücken... ....

    Ich weiss was Du beschreibst und rueberbringen willst und ich weiss auch das Du deinem Tyson keinen Schmerz durch den Stachel bei deiner Handhabung zufuegst und das da absolut nichts gewalttaetiges dran ist was Du tust........aber, den gleichen Effekt bekomme ich auch beim Hund durch ein normales Halsband und einen gezielten *pop* Ruck seitlich.....weisste wie ich meine? So eine Art Finger.flick sekundenschneller Ruck.

    Zitat

    Was genau ist denn der Sinn vom Einsatz eines Stachelhalsbands beim Hundesport?


    Du schreibst von "Hilfe" - aber Hilfe bei was?

    Sie meint mit Hilfe lediglich die Aufmerksamkeit des Hundes sekundenschnell zu bekommen ohne das dieser aus seiner Konzentration gerissen wird. Der Hund ist nicht ungehorsam in dem Moment und braucht deswegen ein Stachelband, er ist nur zu sehr konzentriert auf seine "Arbeit" um auf normale alltaegliche Kommandos zu hoeren.

  • Zitat

    ...einen gezielten *pop* Ruck seitlich.....weisste wie ich meine? So eine Art Finger.flick sekundenschneller Ruck.


    :???: zu Hülf.....


    Kannst'e das mal für mich Laien erklärlich machen? Büüüüdddeeee!
    Ich habe gerade so gar keinen rechten Plan davon :hilfe:

  • Ich gestehe, ich habe nun absolut keine Ahnung vom Schutzhundesport.


    Aber wieso heizt man die Hunde dort überhaupt so auf (bzw lässt sie sich selbst aufheizen), dass man sie nur noch mittels körperlicher Einwirkung wieder runterbringen kann?


    Kann man einem Hund Selbstkontrolle, oder wie sagt man so schön "steadiness", nicht auch anders beibringen?


    Das ist doch das allerwichtigste im Hundesport, oder nicht? :???:
    Der Hund soll doch gerade nicht "überdrehen", damit er die Übungen korrekt ausführen kann, damit er Kommandos noch zugänglich ist. Wieso ihn also erst aufputschen (lassen), um dann nur mit "Zwang" seine Aufmerksamkeit einfordern zu können?


    Versteht ihr, was ich meine? :hilfe:

  • Zitat

    :???: zu Hülf.....


    Kannst'e das mal für mich Laien erklärlich machen? Büüüüdddeeee!
    Ich habe gerade so gar keinen rechten Plan davon :hilfe:

    Oh jeee.....das ist innerhalb von 2 Sekunden gezeigt wenn jemand vor dir steht......und online brauchts 20 Saetze.....oder so aehnlich. Ok...dein Hund hat ein normales Halsband an und ist angeleint (an einer normalen Leine, keine Flexy) .....normalerweise kennt der Hund nur Ruckbewegungen von oben/hinten durch die Leine, ein kurzer Ruck seitwaerts ist etwas ungewohntes fuer ihn weil es dazu meist nie kommt beim normalen Gassi gehen mit Leine. Gibt du dem Hund nun einen gezielten seitwaerts ruck (und mit "Ruck" meine ich ungefaehr mit so viel Kraft die du zum Finger schnippen brauchst um ein Geraeusch zu erzeugen....keinen Ruck seitwaerts der den ganzen Hund mit sich zieht :D )

  • Aha, also wie so eine Art "Paradegeben" beim Pferd, oder wie?
    Minimal, aber effektiv!


    Das wäre ja nahezu genial...aber warum wird das nicht praktiziert, "serienmässig" sozusagen? :???:

  • hund verbeißt sich in figurant, figurant prügelt auf hund ein - wo ist da der sport??? ok, vielleicht übertrieben und polemisch ;) aber was bitteschön hat ein hochtriebiger hund, den man nur mir starkzwang erziehen kann, in privater hand verloren???



    ein ruck am stachler ist kein starkzwang und tut auch nicht weh - das halt ich ja für ein gerücht. der leinenruck ist grundsätzlich schädlich für die wirbelsäule, weil diese abrupt gestaucht wird.



    warum kann man hunde nicht mit positiver verstärkung erziehen, anstatt mit zwang und bestrafung zu arbeiten? ein hund ist ein lebewesen, das man mit respekt behandeln sollte. ich möchte, dass mein hund bestimmte dinge tut, weil er mir vertraut und nicht, weil er angst vor bestrafung haben muss.



    sorry, aber da muss ich mich nun mal als wattebauschwerfer outen :D

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