Deutsch Drathaar - für uns geeignet?

  • Hallo,


    ich habe keine Hundeerfahrung außer die ich jetzt mit Rudi mache. Rudi ist ein 8j. Deutsch Drathaar, 66 cm hoch mit Schwanz. Er ist suuuper erzogen. Er kommt mit in den Stall, habe selbst ein Pferd, er hört gut, geht auch ohne Leine, läßt sich jederzeit abrufen auch wenn er eine Fährte aufgenommen hat. Ich bin wirklich sehr beeindruckt und begeistert von dem Hund. Ich überlege jetzt schon, wenn Rudi seinem Frauchen nach Los Angeles folgt, ob wir uns auch einen Deutsch Drathaar zulegen. Das Hundi würde dann auf einen Bauernhof kommen mit 18 ha Land zum Spielen, Pferden, Kühe, Katzen etc. Gibt es Dinge die man Deutsch Drathaar beachten, bzw. berücksichtigen muss? Wie gesagt, ich hab außer die Erfahrung, die ich jetzt mit Rudi mache, keine Hundeerfahrung.

  • Zitat

    Gibt es Dinge die man Deutsch Drathaar beachten, bzw. berücksichtigen muss?


    Jap. Es sind Jagdhunde! Und bis ein solcher Hund so hört, wie der von dir beschriebene, kann es u.U. sehr lange dauern!! Ich würde mir das wirklich sehr genau überlegen!

  • Hallo,


    schön, dass Du Dir Gedanken machst und diese hier mitteilst.
    Auch bei mir schoss unweigerlich der Gedanke durch den Kopf, dass es sich hierbei um einen Jagdhund handelt...hast Du Dir schon einen Hunderassenführer besorgt, in dem Du mal nachschlagen kannst, welche Hunde es so gibt mit welchen Eigenschaften und Bedürfnissen?
    Kann ich Dir nur wärmstens ans Herz legen.


    Bei uns war es so:


    1. Hunderassenführer: wir haben uns die Rassen, die für uns Frage
    kommen, rausgesucht
    2. Internet: danach haben wir uns im Netz nochmals nach den
    jeweiligen Rassen erkundigt
    3. Ausschlussverfahren: und irgendwann wussten wir, was wir
    wollen
    4. Züchtersuche: wir haben nach Züchtern im Netz gesucht und
    Kontakt aufgenommen
    5. Kennenlernen: wir haben uns mit dem Züchter getroffen, um
    ihn/sie und die Rasse kennenzulernen
    6. Welpe: tja und dann kamen die Welpen auf die Welt und wir
    haben erfahren, dass wir stolze Hundeeltern werden



    Liebe Grüße, viel Spass bei der Suche ;) , Katha.

  • :D Ja, Rudi hat so seinen Dickkopf. Aber einen charmanten. Das er ein Jagdhund ist, ist für mich kein Problem. Bei unseren Pferden ist es nicht anders. Die brauchen auch 4 Phasen der Bestimmtheit. Bei Rudi ist es nicht anders. Und ich bestehe auf die Dinge und gehe keine Kompromisse ein. Und bei unseren 18 ha Eigenland hat er viel Platz zum Jagen. :D Ich war auch schon im Netz surfen. Und man sagt, dass sie auch gute Familienhunde sind.

  • Hallo Gentlegladur,


    ich habe einen Deutsch-Kurzhaar und kann Dir dazu folgendes sagen: Diese Hunde sind für die Jagd gezüchtet worden. Im Regelfall brauchen sie diese Auslastung auch und man muss den entsprechenden Aufwand betreiben und sie auch ausbilden. Ansonsten verliert man schnell den Spass an dem Hund, wenn er zum Beispiel - gemäß seiner Veranlagung! - jagt, obwohl er nicht soll. Es gibt auch Ausnahmen - unser Toby zum Beispiel ist jagduntauglich, wurde dafür wohl auch nie ausgebildet und - wohl wegen seiner Zeit im Tierheim - überwiegt bei ihm die Verlassensangst den Jagdtrieb...Da er auch schon älter war, als wir ihn geholt haben, kommen wir auch ohne "Jagd-Ersatz" , nur mit "normalem" Training (Obiedince, Agility etc.) aus. Das ist aber nicht immer so und Ihr solltet, wenn ihr Euch einen Jagdhund holen wollt, auch nicht davon ausgehen, sondern eher von dem Gegenteil! Es gibt aber zahlreiche Tierschutzvereine speziell für Jagdhunde in Not, und dort findet sich - falls ihr auch einen älteren Hund nehmen würdet - bestimmt einer, über dessen Wesen und Jagdtrieb man Euch konkretes sagen kann.


    Die Arbeit mit Jadghunden macht viel Spaß - es sind meistens sehr lernfreudige und engagierte Hunde. Ich persönlich bin ein großer Fan von Jagdhunden, weil ihr Wesen wunderbar ist - sie sind sehr ausgeglichen und ruhig, keine "Kläffer" und prima Familienhunde - vorausgesetzt, sie sind ausgelastet.


    Also: Jagdhund prima, ich würde mir einen Jadghund aber nur holen, wenn ich Zeit und Lust hätte, mich intensiv mit dessen Ausbildung unter professioneller Anleitung zu beschäftigen. Das bedeute meines Erachtens aber NICHT, dass ihr den Hund jagdlich führen müsst - allerdings muss man ihm eine Ersatzarbeit geben, um seinen Trieb in die richtigen Bahnen zu lenken. Gerade auf dem Baurenhof ist dies ja sozusagen existentiell! Wenn aber Rudi so toll erzogen ist, dann kann Dir sicher sein Frauchen sagen, wie sie ihn am besten ausgebildet hat und Dir eine Anlaufstelle geben, an die Du dich wenden kannst. in jedem Fall aber solltet ihr Euch hier vorher ausreichend schlau machen und Euch einen Hundetrainer suchen, der sich mit der (gewaltfreien!) Arbeit mit Jagdhunden auskennt. Leider werden Jagdhunde immer noch von vielen Jägern mit unakzeptablen Methoden erzogen...


    Viele Grüße von einem Deutsch Kurzhaar- und Deutsch-Drathaar-Fan!
    Dani


    Hallo nochmal - hatte Dein letztes Posting noch nicht gesehen. Jagen ist nicht gleich jagen - unkontrolliertes Jagen sollte man in jedem Fall unterbinden, es ist gefährlich - auch für den Hund! Insofern reicht Platz und Konsequenz nicht aus, sondern der Hund muss seiner natur gemäß "kontrolliert jagen" dürfen, d.h. sein Trieb muss in die richtigen Bahnen gelenkt und gesteuert werden.

  • Hallo,


    ich bin mit Deutsch - Drahthaar Hunden aufgewachsen.
    Es ist eine tolle Rasse, jedoch nicht unbedingt für Hundeanfänger geeignet. Diese Hunde sind ziemlich eigensinnig und brauchen eine konsequente Hand. Mein Vater hat sie selbst ausgebildet und jagdlich Geführt. Sie waren dabei immer tolle Familienhunde.


    Vor 2 Wochen habe ich einen zweiten Hund bekommen. Ich wollte eigentlich einen Drahthaar, des Hundes wegen habe ich mich dann aber doch für einen Mischling entschieden. Ein Drahthaar ist ein Jagdhund, der ganz klar für die Jagd gezüchtet wird. Ich glaube nicht, dass man dem Hund einen gefallen tut, wenn man ihn "nur" als Familienhund hält.
    Denke dabei bitte auch an den Hund.


    LG,
    Alexandra

  • Ich hätte da mal eine Frage an die Drahthaarexperten. :???:


    Werden die Welpen denn so ohne Weiteres an Nichtjäger abgegeben?


    Bei den Münsterländern ist es mittlerweile fast unmöglich,


    und auch bei den Retrievern aus der jagdlichen Leistungszucht eher unwahrscheinlich. Mein Bonny kommt aus einer solchen, und


    meine Züchterin fragt jeden Welpeninteressenten, was sie mit dem Hund vorhaben.


    Auch Agility oder Dummyarbeit wäre da ok.


    Aber ohne eine bestimmte Zielrichtung gibt sie die Welpen nicht ab.


    Ich finde dies sehr verantwortungsvoll,


    und ich kann wirklich nur jeden davor warnen, sich bewusst einen Jagdspezialisten ins Haus zu holen, ohne ihm ein Alternativprogramm bieten zu können.


    Als reinen Begleithund gehalten, hat man mehr Leid als Freude.
    Sicherlich gibt es auch mal Ausnahmen von Hund zu Hund, aber die sind eher selten.


    Wenn der Jagdhund seine genetisch festgelegte Veranlagung nicht ausleben darf, dann bekommt man ein riesen Problem....sofern eben keine Ersatzaufgabe stellvertretend dafür steht.

  • Hallo Britta,


    gerade beim Drahthaar ist es sehr schwer, einen Hund zu bekommen, wenn man ihn nicht jagdlich Führen möchte. Viele Züchter sind dem VDD angehörig und die vermitteln nur an Jäger. Eben aus dem Grund, dass gerade der DD ein Jagdhund mit grossen Jagdtrieb ist. Es gibt beim DD keinen Zwinger (zumindest meiner Information nach) der in Richtung Familienhund züchtet.
    Was ich auch für gut befinde. Es gibt leider immer noch zu viele Leute, die sich einfach überschätzen. Ein DD ist kein Anfängerhund und wenn er dann nur als reiner Familienhund gehalten wird, sind beide, Hund und Herrchen, früher oder später unglücklich.
    LG,
    Alexandra


    PS. Wie es solchen Hunden gehen kann, siehe hier:


    http://www.jagdhunde-in-not.de/002/index.html


    ARMER KERL!

  • Ein älteres Tier würde für uns auch in Frage kommen. Ich habe kein Problem den Hund entsprechend seiner Aufgaben intensiv zu arbeiten. Ich würde mir auch einen guten Hundetrainer suchen.


    Naja, erstmal haben wir ja Rudi in Pflege bis er seinem Frauchen nach Amerika folgt. Ich denke, das wir von und mit Rudi noch so einiges lernen werden, was uns bei unserem späteren Hund helfen wird.

  • Hallo Gentlegladur,


    Zitat

    Ich denke, das wir von und mit Rudi noch so einiges lernen werden, was uns bei unserem späteren Hund helfen wird.


    Ohne klugscheissen zu wollen, aber euer Rudi hört sich so problemlos an, dass eben gerade das nicht der Fall sein dürfte ;) Ich würde wirklich Rudis Frauchen fragen, wo und wie sie ihn ausgebildet hat. Auch wenn ihr eine andere Rasse wollt, wäre das eine erste Anlaufstelle.


    Unkontrollierter Jagdtrieb bedeutet, der Hund ist weg, und ihr wisst nicht wo. Schlimmstenfalls habt ihr einen Jäger in der Nähe, der ihn abschießen darf - wildernde Hunde ohne Halter in der Nähe führen ein wirklich gefährliches Leben. Dein Hund wird sich nicht drum scheren, wo eure 18ha zu Ende sind. Im besseren Fall sind es "nur" größere Straßen. Was ist, wenn du ausreitest, und dir dabei der Hund ausbüxt? (Nicht mehr mit Hund ausreiten, sondern Pferd und Hund getrennt bewegen? Kostet ganz schön Zeit!)
    Ich würde auch bei jedem anderen Hund ganz stark achten, dass der Jagdtrieb möglichst minimal ist, denn um so einen Hof drumrum gibt es verführerisch viel Kleinvieh, das alles Fährten hinterlässt und ins Beuteschema fast jeden Hundes passt.


    Viele Grüße (und berichte mal)
    Silvia

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