Sozialverhalten und die kleinen/großen Erfolge

  • Gestern auf dem Hundeplatz hatten wir mal wieder so eine Sternstunde, die mich schwer beeindruckt hat.

    Wie ich ja schon häufiger mal berichtet habe, gibt es bei uns in der Hundeschule eine Spielstunde an der auch einige sozial unverträgliche bzw. nur bedingt verträgliche Hunde teilnehmen.
    So auch eine Rottweiler-Mix Hündin. Seit drei Jahren geht diese Hundehalterin nun mit ihrer Hündin auf den Platz, drei Jahre lang steht diese Hündin nun schon jeden Sonntag neben ihrem Frauchen auf dem Platz und wartet darauf, dass die das Zeichen zum Aufbruch gibt. Jeder Hund, der sich ihr nähert wird weggebissen und sie entfernt sich selbst kaum mal einen Meter von ihrem Frauchen.

    Und gestern ist es nun passiert. Zur Hälfte der Stunde viel uns schon auf, dass sich die Hündin auffällig weit von ihrem Frauchen entfernt und es sogar zuließ, dass andere Hunde gemeinsam mit ihr schnüffelten bzw. ein Hund ihr dabei sogar unterm Schwanz schnüffeln durfte, ohne dass sie irgendein Zeichen von Aggression oder Abwehrverhalten zeigte. Klar, sie war steif und keinesfalls locker, aber es war etwas, was sie bis vor Kurzem noch überhaupt nie zugelassen hätte.

    Aber was dann zum Ende der Stunde passierte, als ein Teil der anderen Hunde bereits den Platz verlassen hatte, damit hätte wohl keiner von uns gerechnet. Die Hündin versuchte zu spielen! Natürlich noch unbeholfen und unsicher und ihr "Auserwählter" fühlte sich dabei eher eingeschränkt als auserkoren ;) aber sie versuchte zu spielen.
    Selbst als ihr Frauchen die Leine hob, sonst das langersehnte Zeichen zum Aufbruch, was jedesmal freudig und ungeduldig jankend zur Kenntnis genómmen wird, konnte sie das gestern nicht ablenken.

    Ich bin gespannt was die nächsten Wochen bringen.

    Gestern war ich echt beeindruckt, was mit Geduld und Ausdauer und dem richtigen Konzept möglich werden kann.
    Ich hätte nie gedacht, dass diese Hündin jemals über den Punkt, andere Hunde auf Abstand zu akzeptieren, hinauskommt.

  • Hallo Jana,

    das ist aber klasse und ich bin erfreut, soetwas zu lesen.

    Da siehst Du mal, dass auch ein nicht-sozialisierter Hund mit der nötigen Konsequenz zu einem angenehmen Zeitgenossen werden kann.

    Alle Achtung, auch für das Frauchen, die bestimmt mehr als glücklich über diese Wende ist.

    Wir hatten einen ähnlichen Fall im Dorf.

    Ebenfalls ein Rotti, der zwar nicht von sich aus andere Hunde angriff, aber, wenn ihm ein anderer Hund sagte "Ich finde Dich Sch....", fragte er provokant zurück "Was haste gesagt?" und dann ging es unter Umständen zur Sache.

    Die Besitzer des Rottis haben es auch geschafft und der Hund ist heute recht freundlich zu Artgenossen.

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