Mal ne Frage zu Aussies oder Cattledogs

  • Hallo Ihr.


    Wir sind ja gut versorgt mit unseren beiden. Aber wenn Lilly mal über die Regenbogenbrücke geht,( Was hoffentlich erst so in 8 Jahren der Fall sein wird), wollen wir wieder einen 2.Hund.


    Uns gefallen am besten die Australien Shepards und die Australien Cattledogs.


    Kann man solch einen Hund überhaupt als Familienhund halten?. Klar nimmt man dann keinen aus der Arbeitslinie. Aber kann man so einem Tier ohne Schafe gerecht werden.?


    Wie seht ihr das? Hier gibt es doch Halter beider Rassen. Bitte schreibt mal Eure Erfahrungen und Eure Meinung.


    Es muss dann auch kein Welpe sein, unsere Kidds sind dann groß, dann würden wir auch einen Nothund nehmen. Aber ich möchte keinen Hund der mit mir unglücklich wäre, weil ich ihm *sein* Leben nicht bieten kann.

  • Natürlich kann man auch diese Hunde als Familienhunde halten. Aber was habt Ihr ihn denn zu bieten, damit sie bei Euch glücklich werden können? :D Und warum überhaupt genau diese Rassen (gäbe ja auch weniger anspruchsvolle ;))?

  • Hi


    Über die Aussies kann Dir Sky und noch der eine oder
    andere Halter eine Menge erzählen.


    Mit einem Cattle Dog bin ich, glaube ich der Einzige hier,
    und ich empfehle diese Rasse NIE.
    Sie sind extrem in allem was sie machen.
    Sie furzen sogar schlimmer als andere Hunde.
    Ich kenne einige Exemplare die nicht am Vieh arbeiten,
    aber sie benehmen sich als täten sie es doch und beißen
    zielgerichtet der Mülltonne in die Rädchen, dem Staubsauger in den Schlauch oder dem Nachbarn in die Hacken.
    Erschütternderweise
    ist mein Kasper, der Schafe und Rinder sortiert, in
    dieser Hinsicht korrekt.
    Nur die Wäschespinne oder die Mülltonne wird im Vorbeigehen
    mal eben gemaßregelt.
    Was geben die auch immer Widerworte.


    Irgendwo habe ich mal gelesen,
    "eigentlich bereitet einen nichts und niemand auf einen
    Australian Cattle Dog vor".
    Ist was dran, auch wenn man langjährige Hunde Erfahrung hat,
    ist man dauernd verschüttet unter frisch gestaunten Bauklötzen.
    Allein die, an anderen Hunden gemessen,
    völlig übertriebene Körpersprache, ist anfangs verwirrend.


    Anders als Border Collies kann man ACDs wohl ohne
    Vieh ganz prima beschäftigen.


    Im Umgang mit anderen Hunden sind viele Cattle Dogs nicht einfach.
    Allein ihre Art zu spielen empfinden andere Hunde häufig als eine
    Kriegserklärung. Und eine Rauferei sehen viele Rinder Sheriffs
    nur als sportlichen Wettstreit und verstehen die allgemeine Aufregung
    gar nicht. Nun sollen die Hunde ja auch ab und an mal eine gute Tonne
    Bulle stoppen, da finden sie einen knurrenden Hunde Kollegen nicht so schnell furchteinflößend.


    Nicht dass ich falsch rüberkomme,
    ich mag die Rasse unglaublich.
    Wenn man den Schlüssel zu ihrem Wesen findet,
    lernen sie allen Schwachsinn, lassen sich absolut wildrein bekommen
    und werden superfreundlich zu allen Lebewesen
    die nicht zu den Hüte Opfern zählen oder gleichgeschlechtliche Hunde sind.
    Unser Garten Rotkehlchen hat mal Krümel
    vom Dogger gepickt.
    Ein Freund der immer Hunde hatte,
    hat sich nach dem Tod seiner Bullterrier Hündin ein
    ACD Mädchen geholt und hat das Leben mit dieser
    Rasse als anstrengend und intensiv beschrieben.
    Kommt hin.




    Viele Grüße

  • Zitat

    Im Umgang mit anderen Hunden sind viele Cattle Dogs nicht einfach.
    Allein ihre Art zu spielen empfinden andere Hunde häufig als eine
    Kriegserklärung. Und eine Rauferei sehen viele Rinder Sheriffs
    nur als sportlichen Wettstreit und verstehen die allgemeine Aufregung
    gar nicht. Nun sollen die Hunde ja auch ab und an mal eine gute Tonne
    Bulle stoppen, da finden sie einen knurrenden Hunde Kollegen nicht so schnell furchteinflößend.


    Erinnert mich spontan an unsere Rotti-Hündin. Meine BC-Hündin Teak und sie sind nie auf einen grünen Zweig gekommen. Während die Rotti-Hündin ein etwas rabiateres Handeln noch als Spiel bewertete, war das für meine Teak gleich der schlimmste Krieg auf Erden. Sie haben immerzu aneinander "vorbeigesprochen".


    Aussies tendieren auch ein wenig in diese Richtung - körpernahes, etwas rabiateres (das aus meiner BC-Sicht, die da ja eher nicht so drauf stehen) Spiel. Aber durchaus anpassungsfähig ihrem Gegenüber gegenüber :wink:


    Beim Aussie gibt es mir persönlich derzeit zuviele "nervenflatterige" Exemplare in Deutschland. Ist wohl auch zwangsläufig eine Folge des Booms dieser Hunde. Wenn viel prodziert wird, muss da zwangsläufig auch viel "Mist" dabei sein. Daher würde ich dort bei der Züchterauswahl ganz ganz pingelig sein. Dann sind es durchaus angenehme Hunde mit denen man in allen möglichen Bereich aktiv sein kann. Achja: Der Züchter sollte unbedingt einen Überblick über das Jagdverhalten seiner Zuchtlinie haben... Sonst kann es da auch "überraschend" werdern...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo,


    zu den Cattle Dogs hat ja Walter schon ausgiebig etwas geschrieben
    und bei den Aussies ist leider wirklich ein absoluter Boom entbrannt,
    was dieser Rasse aber nicht wirklich gut tut.
    Denn mittlerweile macht fast jeder einen Wurf ohne richtig über
    Zucht und Genetik bescheid zu wissen.
    Ich kann euch nur empfehlen euch jetzt schon nach einem passenden
    Züchter eures Vertrauens umzusehen, unsere Suche hat 2,5 Jahre
    gedauert bis wir uns für Icy entschieden haben.
    Bei Sky haben wir auch einige Überraschungen erlebt, da wir nicht
    wissen welche Linien dabei vertreten sind. Aber ihr Verhalten hat uns
    obwohl sie unser dritter Hund war vor eine große Herausforderung gestellt.
    An ihr bin ich gewachsen und sie ist für mich ein Traumhund der
    eine sehr deutliche Sprache spricht. ;)


    Es gibt auch einige Züchter die ältere Tiere abgeben und die euch
    falls es ein Nothund sein soll auch da weiter helfen können.


    Sky und Icy sind vom Grundverhalten gleich und doch total unterschiedlich.
    Sie spielen mehr über Körperkontakt, sind aber zu kleineren
    Hunden total liebevoll. Möchte man manchmal nicht meinen,
    wenn man sie beide mit ihrer Rasse toben sieht.
    Aussies unter sich zu beobachten ist einfach nur toll.
    Vielleicht hast du ja mal die Möglichkeit an einem Aussietreffen
    teilzunehmen, dort sind immer unterschiedliche Aussiebesitzer
    die euch gerne mehr über die Rasse und die Eigenheiten
    ihres Hundes erzählen könnten.


    Unsere machen sich bei kleineren Hunden total klein und legen
    sich auf den Boden und lassen sehr viel mit sich machen. Das liegt
    wiederum an dir was du dir von deinem Hund erhoffst und was du
    von ihm erwartest, vor allen Dingen was du ihm beibringst.


    Jeder unserer beide Hunde ist ein Unikat, so wie man sagen kann jeder
    Aussie ansich ist es.
    Die Rasse Aussie kann man auch als "sogenannten Familienhund" führen,
    soweit ich es beurteilen kann. Unsere zwei sind es auf jeden Fall,
    sie werden auf keine Tuniere, oder in einem bestimmten Sport
    geführt sondern werden hier bei uns je nach Veranlagung
    sinnvoll beschäftigt. Allerdings brauchen Aussies definitiv klare Grenzen
    in ihrer Erziehung. Die ersten Jahre steckt man sehr viel Zeit in diese
    Rasse denn sie sind Spätentwickler. Vom Geiste dauert es schon zwei
    drei Jahre bis sie ausgereift sind. Man merkt aber wie viel man
    zurück bekommt wenn man die Zeit genutzt hat.


    Die Aussage die müssen wer weiß wie viel laufen,
    stimmt bei unseren halt nicht, sie müssen vom Kopf her ausgelastet sein.
    Allerdings muss man sich im klaren
    sein das ein Aussie ein selbstdenkender Hund ist, der sich wenn er
    schon mal zu viel Langeweile hat Sachen beibringt die Herrchen und
    Frauchen nicht so toll finden. :D


    Manchmal ist für einen Aussie in den ersten Monaten weniger Imput mehr,
    damit meine ich das ein Aussie eher mal die Ruhe lernen
    sollte, als sofort das volle Programm zu bekommen.


    Für uns sind es beide voll integrierte Familienmitglieder und ob jemals
    einer von ihnen mal hüten wird lassen wir uns offen.
    Jeder für sich hat unterschiedliche Interessen und das ist es was man
    bei einem Aussie auch herausfinden muss, denn sie sind auch da total
    unterschiedlich. Einer macht gern Aggi, der andere spielt gerne Frisbee und der nächste
    hütet gerne.


    Es ist und bleibt eine vielseitige Rasse. Vor allen Dingen sind diese Hunde
    einfach für uns das Tollste was wir erleben durften.
    Ich muss immer schmunzeln wenn ich beim Spazieren gehen Leute treffe
    die mir sagen die müssen aber viel laufen und arbeiten.
    Solange man Zeit und Geduld für diese Rasse hat sind es ganz normale Hunde für uns.
    Ich sehe die beiden nicht als Arbeit sondern als Familienmitglieder.
    Nur mit Druck und Gewalt kommt man nicht weiter, denn ein
    Aussie merkt und verknüpft die schlechten Dinge sofort.


    Ich kann euch nur raten euch in die Rasse Aussie einzulesen.
    Um dieses machen zu können würde ich empfehlen euch in einem
    der vielen speziellen Aussieforen anzumelden und einfach Infos über diese
    tolle, aber zum Teil "nicht leicht" erziehbare Rasse zu bekommen.


    Ich hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen, wir mögen die
    bunten und selbstdenkenden Hunde. ;)

  • WOW. Super ausführliche Antworten.


    Na was könnten wir so einem Hund bieten?
    Ein Familienmitglied zu sein. Wir haben ein Haus mit sehr großem Garten und viel Grün um uns. Kleiner Vorort halt.


    Was uns an diesen Rassen gefällt?


    Klar die Optik, sonst würde ich lügen. Und auch Ihre Intelligenz. Aber wie gesagt, wenn dann wird es noch dauern. Und lesen werd ich ne Menge, und jeden Halter löchern mit Fragen..*gg*



    Aber ich möchte keinen wenn ich ihm nicht gerecht werden kann.

  • Aussi,also meiner Meinung nach sind dies auch nicht unbedingt Anfängerhunde,besitze einen Mix dieser Rasse,und finde einige Eigenschaften des Aussis wieder,er hat seinen eigenen Kopf,arbeitet selbständig,und ist nicht unbedingt leicht leinenfürhrig zu kriegen,entweder macht er es ganz oder gar nicht!Wenn er arbeitet dann meist mit Freude,und bei einigen (meiner) auch gern recht komunikativ!ein Aussi braucht auf jeden fall geistige Beschäftigung,einfach nur Garten und Familie ist nicht...Bei meinen Mix ist auch noch DSH drin,da merk ich aber nicht viel von,ausser beim Schutzdienst,und seine Art bei Fuss zu laufen!

  • Kann wohl auch noch meinen Senf zum Australian Cattle Dog zu geben:


    Schließe mich oben nur an....
    Mit einem ACD ist alles intensiver... Kann man sich ohne wohl nicht vorstellen. Im Hundeverein fragen mich alle, wie ich dieses ständige Fordern und Mit-Denken und kreative Spielen überhaupt aushalte... Die wären alle nur genervt... Und ein fordernder ACD ist wirklich sehr rabiat...


    Auch die übertriebene Körpersprache kann ich nur bestätigen.. vorallem die Mimik...


    Und erst das Spielverhalten... Die meisten anderen Hunde sind von seinem Fordern und Rempeln total überfordert... Er findet selten jemanden, der mit ihm spielen mag...
    Wenn man mit ihm arbeitet und sich seinem Wesen hingibt, ist er mit Leib und Seele voll dabei. Ich kann mir keinen pflichtbewußteren Hund vorstellen. Ich kann mich blind auf ihn verlassen.
    Aber auch ich würde ihn NIE empfehlen...


    Alleine die Sozialisierung bei einem von Natur aus so mißtrauischen Hund ist ein dermaßen hartes Stück Arbeit...


    Bei einem ACD muß man 500 % ig sicher wissen, was man sich da ins Haus holt... Bluey ist jetzt mein zweiter ACD. Mein erster hatte leider eine Gehirn-Anomalie und wurde nur 18 Monate alt... Bald wird noch ein kleiner ACD hinzu kommen....


    Ein ACD ist wirklich eine Lebensaufgabe...


    Ein unerzogener ACD ist im besten Fall zerstörerisch, im schlimmsten Fall jedoch mordsgefährlich...

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