(M)eine wahre geschichte

  • zuallerewrst, diese Geschichte is unsere Geschichte und sehr lang. Aber da ich immer wieder zu hören bekommen, das ich unverantwortlich bin und mein Hund genauso sei wie ein Schäferhund (ich habe nix gegen schäferhunde), möchte ich euch das mal erzählen.

    Ich träumte immer schon von einem sibirischen Husky. Und als ich 35 wurde, fasste ich den Entschluß mir meinen Traum zu erfüllen. So nahm ich Konatkt zu verschiedenen Züchtern auf. Es war schrecklich, auf wieviel ablehnung ich stieß. Monate vergingen mit absagen und teilweise wurde ich behandelt, wie ein verbrecher. Leuten wie mir, gibt man doch nicht so ein tier. (manche von euch werden es vielelicht genauso sehen). Dann irgendwann, ich gab ja nicht auf, "erwischte" ich einen Züchter, der mir wenigstens die Möglichkeit anbot, ihn und seinen Rudel zu besuchen. Es war herrlich! Lauter sibirische, und einer hübscher als der andere. Und er hatte welpen, gerade mal 1 oder 2 wochen alt. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wie verzückt ich war! Ich hätte gern alle direkt mitgenommen! Der Züchter sprach mit mir, beantwortete mir meine "dämlichen" Fragen und quetschte mich nebenbei noch aus. Er sprach auch seine Skepsis aus, mir einen Welpen zu geben. Denn, ich konnte den kaufpreis auch nicht auf einmal zahlen, sondern nur in raten. Soviel geld hatte ich nicht. Also fuhr ich jedes wochenende kilometer weit, um diese Tiere zu besuchen. Zwischenzeitlich hatte ich mir meinen Dicken ausgesucht. Als dieser 12 wochen alt war, hatte ich das geld zusammen. Ich fuhr wieder hin und hatte panische angst, das er jetzt "nein" sagt. Aber ich scheine ihn beeindruckt zu haben, mit meinem interesse und meinen Fragen, und so unglaublich es klingt, ich bekam den Hund. Er sagte mir, das ich jederzeit, wenn probleme auftreten, zu ihm kommen kann, und auch die möglichkeit besteht, das mein Hund in seinem Gespann mit läuft, wenn es mit der auslastung nicht so klappt. Desweiteren mußte ich unterschreiben, das ich den Hund nicht anderweitig abgeben kann, sondern der Hund immer zu ihm zurück zu geben sei, wenn er den "weg" müsse. Super! ich hatte meinen Husky!!!!! Man hab ich mich gefreut.
    Ich hatte viel über die rasse gelesen, viel gefragt, mir die TW (Traingswagen) erklären lassen, das wesen und halt alles was man so wissen muß.
    Der Kontakt zum Züchter besteht auch heute noch und es is richtig toll, wie sehr er bemüht war.

    So nun war mein dicker bei mir und die erste zeit war super. er wurde shcnell stubenrein, lernte im allgemeinen auch sehr schnell. Doch je älter er wurde, um so mehr probleme bekam ich. In unserer Nachbarschaft lebten nur schäferhunde. Also was lag näher, als in einen SV verein beizutreten?! Und damit begann das Unglück! ich versuchte alles richtig zu amchen und so wurde mein Hund einem schäferhund gleichgestellt. Erziehungsmässig.

    Ich ließ mich sogar dazu bequatschen, das ein husky ebenso den schutzdienst machen könnte, wie ein DSH. Ich büffelte für die BH und war guter dinge. Da ich aber kein mensch bin, der seine entscheidungen nicht nochmals überdenkt, kamen mir zweifel auf, ob das wirklich das richtige für meinen Hund sei. Auch die erziehungsmethoden gefielen mir nicht. Aber wie man so denkt, es wird alles seine richtigkeit haben.

    Als mein dicker dann in die rüppelphase kam, war es ganz vorbei. Er reagierte auf mich überhaupt nicht mehr. Auch hatte ich es bis dahin nicht so wirklich geschafft eine bindung aufzubauen.

    Das gassigehen war eine qual, er zog, er biß in die leine, kurz er machte was er wollte. Wenn ich die treppen herunter ging, bin ich mehr geflogen als alles andere. So ging es nicht mehr weiter. Und ich blieb dem SV fern und holte mir Hilfe. ich holte mir einen Trainer, der ahnung von nordischen hatte. Der sah sich das an und sagte mir dann, das ich mit meinem Hund schon sehr aggressive rede. Mir war das garnicht aufgefallen, denn im SV herrschte immer ein barscher Ton. Nun denn, ich konnte nochmal ganz von vorn anfangen. meine ganzen Kommandos waren fürn Ar*** und ich brauchte neue. Es war schwer. sau schwer. Aber ich wollte nicht aufgeben und mir eingestehen, das ich dem Hund nicht gewachsen bin. ich habe immer gedacht, ich habe ihn haben wollen, also muß ich ihm gerecht werden. weggeben kam für mich nicht in Frage! und auch dem Züchter wollte ich ihn nicht wieder geben. Ich hatte eine verantwortung übernommen und dieser verantwortung mußte ich mich stellen. Das hieß zwar viel Arbeit, aber ich nahm die herausforderung an!

    Was soll ich sagen? Es klappte. Zunächst mußte ich meinen Ton, also die Stimme kontrollieren und so sprach ich zuckersüß. (auch heute noch). mehr als oft machte ich mich draussen zum narren! Manchmal schüttelten die leute nur mit dem Kopf. Aber das war mir egal. Ich verwarf alles, was ich im Sv gelernt hatte und versuchte alles was ich vom trainer lernte, umzusetzen.

    Mit der sturheit mußte ich ebenso lernen umzugehen wie eben auch mit dem enormen Jagdtrieb. Aber ich habe es geschafft, eine bindung zu meinem Hund aufzubauen und zu vertrauen. Und dieses vertrauen hat dafür gesorgt, das ich meinen Hund ableinen kann, und er nie sehr weit vorläuft. Er achtet auf mich! Wo ich bin, is auch mein hund......obwohl Huskies sich angeblich nicht auf eine person fixieren sollen, is mein hund auf mich fixiert! das macht mich stolz! Megastolz!

    mittlerweile hört er auch auf kommandos und setzt sie auch um! Er is ein ganz anderer Hund als damals. Ich mußte mich um 180 grad wenden, um die ganzen fehler wieder auszubügeln. Aber es hat sich gelohnt.

    ich war auch nie sportlich, und heute? heute bin ich richtig fit und laufe mit meinem Hund um die wette...sicher ich verliere, aber damals wäre es undenkbar gewesen. Der Züchter is begeistert, er sagte letztens, das er den richtigen riecher gehabt hätte. Ich hatte ihn überzeugt und es dann auch wirklich umgesetzt. Ich ahbe alles getan, was nötig war. (zum auspoern könnt ihr in einem anderen threat lesen, wie ich das geschafft habe, denn auch da mußte ich mir was einfallen lassen)

    heute bin ich froh, das ich ehrgeizig bin und mich für meinen Hund so geändert zu haben. Es war ein schwerer und harter weg, aber ich bin ihn gegangen und sehe an meinem Hund das es sich 100 mal gelohnt hat.

    ja ich bin stolz auf mich und auf meinen Hund, das er so geduldig war!
    ich habe gelernt, das ein Husky nicht mit einem DSH zu vergleichen is, das er eine andere erziehung braucht und vorallem ohne gewalt und harte worte! (gewalt habe ich ihm aber trotzdem nie angetan)

    Ich hatte gedacht, als ich den welpen hatte, ich wüßte alles und es klappt auch, aber das war ein irrtum. Heute weiß ich es besser.

  • :ua_respect2: kann ich nur sagen!!!
    Eine tolle Geschichte von einer (jetzt) tollen Mensch-Hund Beziehung!
    Ich finds wirklich schön, das du gearbeitet und gekämpft und nicht einfach den Hund abgegeben hast. Und der Lohn für Deine Arbeit sind die glücklichen Hundeaugen, in die Du jeden Tag gucken darfst :2thumbs:

  • super finde ich total toll.... du hast vielleicht manches am anfang falsch gemacht aber jeder mensch macht mal fehler.... klasse find
    e ich das du dir die arbeit gemacht hast um das alles zu ändern und kann mir vorstellen wie anstrengend das ist... aber den lohn für deine arbeit ist jetzt ein hund der dir vertraut dem du ver traust und mit dem du jetzt jede menge spaß hast und haben wirst.....

    Liebe grüße ela

  • vielen Dank!
    das schlimmste war einfach, das ich mit den ganz normalen dingen nicht weiterkam. Zum beispiel das ziehen an der leine: stehen bleiben, richtungswechsel brachte alles garnichts. Jeder gassigang war ein greuel, die schulter tat weh und ich hatte regelrecht das gefühl, als würde mir der arm ausgerissen. Auch hatte mein hund bereits das kommando übernommen. Er bestimmte, wann es raus geht, wann gespielt wird usw. Ich hatte überhaupt keine ruhe mehr. und die "beißerei" beim spielen tat höllisch weh und wenn man dann "aua" schrie, stachelte ihn das noch mehr an.......
    es war schrecklich. Und ich war wirklich mehr als oft, fix und fertig. Oft hab ich mir gesagt, wenn ichd as alles vorher gewußt hätte.........

    heute weiß ich, das es ja nicht mein hund war, sondern ich.
    Aber gerade diese erfahrung zeigte mir, das man halt jeden hund anders sehen muß. er is nicht zu vergleichen mit den hunden die ich vorher hatte. da war es relativ einfach sie zu händeln. Er war eine herausforderung. Wohl auch, weil ich nicht ausreichend genug informiert war, über diese rasse. Natürlich hatte ich mich schlau gemacht, aber wohl nicht ausreichend genug.

    Nun denn, heute is das ja gott sei dank anders. Ich bin froh, das er so is, wie er is. Er is ein ganz toller hund.

  • Hi darkshadow,

    toll das Du den Mut hattest Deine Geschichte hier so rein zuschreiben. Man bekommt ja sonst schnell mal den (falschen) Eindruck, dass hier alle Alles können und niemals Probleme hatten. ;)

    Trotzdem brennen mir jetzt zwei Fragen untern Nägeln:

    1. Die Probleme die Du so schilderst sind doch ziemlich weit verbreitet - gerade Leinenführigkeit scheint doch DAS Problem schlechthin zu sein - Wieso glaubst Du das es an der Rasse liegt? Und nicht an den leider immer noch weit verbreiteten veralteten Erziehungsmethoden?

    2. Du schreibst Du musstest Dich um 180° drehen - leider schreibst Du nicht so viel, WAS genau Du verändert hast. (außer: nicht mehr aggressiv sprechen) Kannst Du dazu noch ein bißchen mehr schreiben?

    Danke

  • nun, mut? hmm ich brauche mich ja nicht zu schämen. Von daher hat es für mich wenig mit mut zu tun. Denn der Hund lebt ja trotzallem weiter bei mir. Ich habe ihn nicht weggegeben, sondern habe mich den problemen gestellt und daran gearbeitet.

    auch möchte ich versuchen, deine Fragen zu beantworten.

    1. nun, ich denke schon, das es auch mit daran lag, das er die falsche erziehung bekam. Denn er ging vorher super gut an der leine, es hatte vorher nie probleme gegeben.
    Und während man bei einem anderen Hund mit den konventionellen Methoden wie stehen bleiben, richtungswechsel weiter kam, so nutzte es bei ihm leider nix. Und konsequent war ich schon. Hinzu kam, das ich gegen diese unbädnige Kraft schon kaum noch ankam. es war ein reines spießrutenlaufen und ich war jedesmal froh, wenn der gassigang endlich wieder zuhause endete. Es machte überhaupt keinen spaß mehr, mit ihm rauszugehen. Abgesehen davon, das es auch sehr wehtat.

    2.

    also, ich mußte zunächst alles was ich gelernt hatte, über bord werfen. Aber wirklich alles. IM SV war es so, das die Tiere zu gehorchen hatten, egal ob sie es aus angst oder freude taten, sie hatten zu gehorchen.

    Um jetzt zu sehen, welche fehler ich gemacht habe, hätte man es selber sehen müssen, wie bei manch anderen hier auch, da kann man aus der ferne nicht sagen, was denn nicht richtig is.
    Ich mußte an mir arbeiten. Wie gesagt, meine Stimme und meine Körperhaltung bzw. körpersprache. ich mußte lernen, alles gezielt einzusetzen. Auch durfte der Hund niemals meine Panik mitbekommen, wenn er beispielsweise übers feld raste und ich ihn rief. ich mußte lernen, gelassen zu sein und nix anderes in der stimme und auch der körperhaltung zu signalisieren. Auch das richtige loben mußte ich lernen.
    natürlich mußte ich auch noch konsequenter werden. Dann mußte ich dem hund in gewissen situationen zeigen, das er mich überhaupt nicht interessiert. Wenn er beispielsweise abraste und nicht hören wollte. Früher rief ich zig tausendmal, das er kommen sollte. Und plötzlich durfte ich nur noch einmal das kommando zum herkommen geben und wenn er nicht kam, mußte ich einfach weggehen. Ohne mich umzudrehen oder nochmals zu rufen. Jedes kommando durfte nur noch einmal gegeben werden.
    das schwierigste war das vertrauen. ich mußte lernen einem Hund zu vertrauen, dem ich überhaupt nicht traute. Da mußte ich über meinen schatten springen. Und ich hatte panische angst.
    Manchmal wurde ich belohnt und manchmal, naja da hatte ich halt pech. Aber auch das legte sich und heute hab ich vollstes vertrauen und das scheint er zu spüren.

    In der wohnung mußte viel geübt werden. Denn der hund sollte mich akzeptieren bzw. merken, das das was ich sage, getan werden muß. Meine Tage sahen dann so aus, das ich im prinzip nur noch am "arbeiten" war, mit dem Hund. Loben, ignorieren, üben, lernen usw. usf.
    Mit am schwersten war, das ich nicht ins alte Muster zurück fallen durfte. egal was geschah. Wo ich früher geschrien hätte oder mit schroffer stimme gesprochen hätte, mußte ich ruhig bleiben.
    dann mußte ich lernen, seine signale zu deuten und zu verstehen.
    Kurz, ich mußte ihm auch ganz anders gegenüber treten.
    ich mußte mir klarmachen, was ICH will und das auch umsetzen. z.b. bei einer begegnung mit anderen hunden: will ich das er konatkt zu den anderen aufnimmt, oder will ich nicht. Und das mußte ich dann auch zeigen und durchsetzen. und das klappt mittlerweile sogar ohne worte. Mein hund merkt anhand der körpersprache was erwünscht is, und was nicht oder wann es erwünscht is.
    Kuscheln und schmusen, dinge die damals nie möglich waren, sind heute gang und gebe.....draussen bin ich für ihn interessanter als vieles andere (okay, gegen rehe komme ich nicht an). er merkt auch mittlerweile wann es ernst wird und wann er noch weiter "rumalbern" kann. gehen wir an der leine gassi schaut er mich immer wieder an (ohne leckerlies), er achtet auf mich, auch wenn er ohne leine läuft.

    So gab es zum beispiel auch momente, wo es kein kommando für gab. Er schnüffelte, und ich wollte weiter. Also wurde er "weggezogen". heute hat er dafür ein Kommando:" genug". bekommt er das kommando: genug, hört er auf zu schnüpffeln und kommt weiter. Auch gab es bei mir nie ein auflösungskommando. Doch dann mußte ich selbst sowas einführen. Und so kam das :"okay" zu den kommandos hinzu.


    es war nicht leicht und ich kann es auch nicht zu gut erklären, aber es war eine menge, was ich lernen und umsetzen mußte. Ich hatte viele andere Hunde, und da hatte ich nie probleme. Ich dachte immer, hund is hund, egal ob dsh, dackel oder was weiß ich. Mit einem nordischen war ich überfordert. behandelt man ihn wie einen schäferhund, hat man ein problem. Das hab ich gelernt.
    Der Jagdtrieb wurde von mir unterschätzt und auch da mußte ich lernen. ich mußte lernen, das ich alles vor meinem Hund sehe, das ich mehr als nur aufmerksam mit ihm unterwegs bin. Den Hund immer im auge habe und blitzschnell reagieren muß. jetzt wo ich es verinnerlicht habe, kann ich genauso entspannt mit ihm gassigehen, wie jeder andere HH mit seinem Hund. Ich bin sicherer im umgang mit dem tier, und habe eingesehen, das ein schäferhund oder eben mein yorkie etwas ganz anderes is. Ich sage nicht leichter, aber anders.

    ich weiß, das ließt sich wie bei anderen Hunden auch, aber ich kann es halt nicht so erklären. ich hatte halt vorher alles nur "normale" Hunde, mischlinge, dsh, yorkie und da war es ganz anders.

  • Danke Darkshadow,

    für diese ausführliche Antwort. Daraus können sich bestimmt noch andere Leute was rausziehen.

    Und ich finde es gehört trotzdem Mut dazu überhaupt zuzugeben dass man Fehler gemacht hat. Nein, Schämen brauchste Dich sicher nicht.

    *und ich lese Dich schon ein bißchen, hast es hier mit Deinen Meinungen ja nicht immer leicht

    Klaro ist es schwer in Worte zu fassen - es geht um Emotionen, Körpersprache, eigenes Verhalten; viel leichter wäre es, wenn wir es uns mal eben vormachen könnten.
    ABER: ich glaub ich hab das Prinzip das hinter der Veränderung stand begriffen, deshalb nochmal danke.

    Wenn Du noch was schreiben magst: Warum ging Kuscheln und Schmusen vorher nicht? Und warum jetzt schon?
    Wie zeigst Du körpersprachlich das Du keinen Kontakt zu anderen Hunden zulassen willst?
    Wie hast Du es geschafft draußen so interessant für Deinen Dicken zu werden?
    Woran kann er erkennen, wann es "ernst" wird? Was machst Du da?

    Sorry wenn ich Dir Löcher in den Bauch frag, aber ich glaub genau auf diese "Tricks" kommt es an. Und deshalb kann Deine Erfahrung vielen hier (nicht nur mir) helfen.

  • @ susami:

    Zitat

    Warum ging Kuscheln und Schmusen vorher nicht? Und warum jetzt schon?

    nun, durch mein recht aggtressives verhalten meinem Dicken gegenüber war körperliche Nähe einfach nicht möglich. er entzog sich immer, wenn ich ihn streicheln wollte. ja er wich mir förmlich aus. Ich hatte das gefühl, als wolle er meine Nähe nicht. das machte mich schon sehr traurig.
    nachdem ich aber dann an mir gearbeitet hatte, gab es einen moment, wo ich selber merkte, das ich auf dem richtigen weg bin und diesen weg auch weiter gehen muß. Wir kamen vom gassigehen wieder heim und ich setzte mich hin. Normalerweise ging mein Hund in den Flur, legte sich hin und sah traurig aus (klingt komisch, aber ich empfand es einfach so). Und an diesem besagten Tag ging er nicht, sondern kam zu mir, legte seinen Kopf auf meinem bein und ich durfte ihn anfassen! Von da an, kam er regelmässig um sich streicheleinheiten abzuholen und es wurde immer mehr. Auch ich konnte plötzlich zu ihm gehen und ihn streicheln, ohne das er gleich abwatschelte und sich woanders hinlegte. Und heute? Tja heute kann/darf ich alles. ich kann ihn anfassen wo ich will, wann ich will und wie ich will. Es is einfach herrlich, denn es besteht ein vertrauen zwischen uns, das es vorher nie gegeben hat. Wenn er damals mit seiner schnauze in die nähe meines gesichtes kam, bekam ich panik. heute schlabbert er mein gesicht ab.
    ich weiß es nicht 100%, aber ich vermute, das es daran liegt, das die selbstsicherheit meinerseits und vorallem die veränderungen dazu beigetragen haben, das solche schmusemomente möglich sind. Wir führen keinen ringkampf mehr aus bzw. die aggressivität is nicht mehr vorhanden.

    Zitat

    Wie zeigst Du körpersprachlich das Du keinen Kontakt zu anderen Hunden zulassen willst?


    nun, wenn wir unterwegs sind und uns kommt beispielsweise ein Hund entgegen, sehe ich den Hund nicht. Früher wurde ich nervös, zuckte oder sagte nein. heute gehe ich gelassen weiter. mein Hund schaut mich an und geht ohne zu murren weiter. Will ich den Kontakt, bleiben wir evtl stehen oder aber ich hebe den Kopf. Dann weiß er, der Kontakt is erwünscht. Und bewußt mache ich auch mal garnichts und er merkt es trotzdem. Woran, ich weiß es nicht. Er merkt es einfach.

    Zitat

    Wie hast Du es geschafft draußen so interessant für Deinen Dicken zu werden?

    hihihi das war etwas, wo man mich hier im ort echt für bekloppt gehalten hat. ich habe mich immer voll zum affen gemacht, wenn er mal etwas weiter vorauslief, hob ich einfach irgendwas vom boden auf und spielte verrückt. Als hätte ich einen schatz gefunden. Und ansonsten toben wir unterwegs, oder machen wettrennen oder was sonst noch spaß macht. Mittlerweile weiß ich ja auch, was mein hund mag. Leckerlies habe ich selten in der tasche. Aber rufe ich einfach mal:" ohhhh snow" zuckersüß und geheimnisvoll dann stand er wie ne eins vor mir. Ich bin vor ihm weggelaufen, habe mich einfach in den dreck geschmissen oder einfach mal rumgetanzt, gesprungen und gehüpft.... nach links weggelaufen und dann nach rechts usw. Mich haölt immer anders verhalten als er es erwartet hat und schon begann er auf mich zu achten. Er wußte ja nie, was folgt. Und so achtet er auf mich.
    Er weiß, auch mit mir kann man spaß haben.

    tiermässig habe ich ihm alle möglichen Tiere beschnüffeln lassen. Hasen, schweine, Kühe und das schönste erlebnis war mit pferden. Wir haben hier einen Reiterhof, die wirklich alle sehr freundlich sind. Und als mir 2 reiterinnen entgegen kamen, ließ ich es drauf ankommen. Sobald mein hund ein Pferd sah, war er immer gleich hin und weg...er spitzte die ohren und sein körper war eine "flucht", also eine gerade. Und nun kamen uns zwei pferde entgegen. Zuerst wollte er natürlich direkt hinrasen, doch je näher sie kamen, um so "kleiner" wurde mein hund. ja, er stand sogar plötzlich hinter mir. Die reiterinnen hielten an und mein hund kam hervor und schnüffelte an den Hufen.Dann sagte die reiterin zu ihrem Pferd, es solle mal den Kopf runter machen und das pferd tat es. Mein gott machte mein hund nen satz. *lach*. dann schlich er aber wieder heran und pferde- und hundeschnauze berührten sich. Herrlich! Es war ein ganz tolles erlebnis. Seitdem reagiert er bei pferden garnicht mehr. Er sieht sie und geht ganz normal weiter.Mit einem Pony hat er soghar freundschaft geschlossen. wenn das auf seiner weide steht, und wir da langkommen, kommt es direkt zum zaun und dann wird geschlabbert. Ein süßes bild! Früher hätte ich so einen konatkt nie zugelassen, weil ich ein viel zu großer schisser war!

    Zitat

    Woran kann er erkennen, wann es "ernst" wird? Was machst Du da?

    nun, natürlich werde ich dann etwas energisch. das heißt, ich erhebe meine Stimme um etwa einen Tonfall. das reicht schon. Auch mein auftreten is dann nicht mehr so "locker". Wie bei manchen anderen Hunden reicht auch manchmal nur ein blick.
    läuft er ohne leine und reagiert nicht sofort, ziehe ich das kommando etwas länger.....beispiel:" hier". Normal rufe ich:" hiir", reagiert er nicht, weil er irgendwas in der nase hat, wird aus dem hier einfach ein "hieerrrr". den kleinen unterschied erkennt er sofort und dreht sofort ab! Auch bleibe ich dann ja nicht stehen. sondern ich gehe, entweder er kommt, oder er kommt nicht. Aber er kommt! ich warte auch nicht auf ihn.
    dadurch das ich ja nur noch zuckersüß mit ihm spreche, merkt er natürlich sofort, wenn die stimme etwas anders klingt. Aber gott sei dank sind wir mittlerweile an einem punkt, wo ich sehr selten die stimme ändern muß. das kommt gerade nochmal vor, wenn er beim spielen zu aufgedreht is. Dann passiert es schon mal, das ich die stimme etwas verändern muß.

    Allerdings muß ich auch dazu sagen, das es alles wesentlich leichter is, wenn er auch seine auslastung bekommt.

    Fängt er an sich zu langweilen is es nicht mehr so einfach. Außer dem auslasten draussen (fahrrad fahren, dreirad ziehen, joggen) muß ich ihn auch in der whg sehr viel beschäftigen und fordern. er is ein nimmersatt und immer arbeitsbereit.

    ich muss mir immer wieder was einfallen lassen, um meinen hund immer wieder aufs neue zu überraschen! Nie darf es so sein, das er schon von vornherein weiß, was als nächstes folgt. Und, obwohl es recht anstrengend is manchmal, macht es nen heiden spaß!

    mein Hund hat kein interesse an bällchen oder stöckchen, zerrspiele mag er sehr gern und gerade draussen, schauen die leute dann entsetzt. aber das is mir sowas von egal. Viele meiner aktionen wurden teilweise mit kopfschütteln gewürdigt, aber auch das war mir egal.
    So schauten die leute völlig verdutzt, als ich im hochsommer mit dicken winterboots unterwegs war! aber ich brauchte sie, und von daher war es mir egal, was die leute dachten.
    aber mittlerweile treten genau diese leute mir mit achtung entgegen und öfters bekomme ich gesagt, das man es toll findet, wie mein hund is und auch den umgang zwischen mir und meinen Hund.

    ich bin wirklich zufrieden, auch wenn ich manchmal dachte, ich schaffe das nicht mehr.

    und wenn ich jetzt zum boden sehe und dort neben meinen Füßen das pelzige etwas sehe, was sich hier bei mir breit gemacht hat, anstatt in den kühlen flur zu liegen, dann freue ich mich! er liegt in der wärme vor meinen füßen, nur um in meiner nähe zu sein, und das is toll!

    ich habe es geschafft!

  • Hallo Dark

    ein supertolle Thread, Danke.

    Warum meinst Du wir hätten Dir den Welpen auch nicht gegeben?
    Was meinst Du mit Leuten wie mir gibt man keinen Welpen?


    Auf jedenfall macht mir Dein Thread Mut.


    Unser Hundetrainer hat uns gestern unseren Arbeitsplan für Spike hiergelassen. Und ich zweifele auch ob ich das so hinbekomme.


    Aber ich werde mein nestes tun

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