Nochmal:Schussangst, ich brauche Expertenrat

  • Unsere Hündin hat auch grosse Angst vor Knallerei.
    Also habe ich dieses Jahr am 1. August (Nationalfeiertag bei uns in der Schweiz mit Feuerwerk und stundenlanger Knallerei) beim TA ein Beruhigungsmittel geholt, habe ihr das gegen Abend- als die Knallerei immer lauter wurde- verabreicht, habe ihr ausserdem eine TT-Bandage gemacht und sie so ins Badezimmer verfrachtet. Dort habe ich ein Badetuch eng um sie gelegt, das Radio angestellt und die Türe angelehnt. Im Wohnzimmer haben wir ebenfalls Musik laufen lassen.
    Mit all diesen Hilfsmitteln konnte sie sich immerhin soweit entspannen, dass sie den Kopf auf ihre Pfoten gelegt hat und leicht gedöst hat. Später hat sie dann noch draussen Pipi gemacht und in der Nacht ruhig geschlafen.

    Obwohl ich sonst kein Freund von (unnötigen) Medikamenten bin, will ich ihr diese wenigen Tage im Jahr so erträglich wie möglich machen!!

    Lg Moira

  • Hi Moire,

    vermutlich werde ich etwas in dieser Art machen.

    Nur, von einigen Bekannten hörte ich, dass die Hunde dann vollkommen neben sich stehen und auch am nächsten Tag noch nicht wieder fit sind.

    Hast Du diese Erfahrung auch gemacht?

  • Hallo,

    ich kenne viele Hunde die vor Schüssen oder Knaller und Gezische Angst haben.
    Sind Deine Hunde Colliemischlinge?
    Alle Collieartigen neigen zur Schußangst und Gewitter.
    Ich selbst hatte als ersten Hund(war damals 11) eine Langhaarcolliehündin und diese hatte sogar vor dem Heizgeräusch eines Heißluftballons Angst.

    Diese Angst konnte ihr keiner nehmen und wenn sie nur einen Ballon am Himmel entdeckte, war er noch so weit weg, ging sie nicht mehr aus dem Haus.

    Meine jetzige Bordercolliehündin hat auch extreme Angst bei Gewitter und Schüssen/Knaller.
    Über die Jahre hinweg konnte ich es immerhin so weit unter Kontrolle bekommen, dass sie zwar noch extreme Angst hat, mir aber nicht ziellos irgendwo hin rennt. Dies gilt bei "einem" Schuß oder Knall.
    Sie unterscheidet auch Schuß und Knall. Während sie bei einem Schuss nicht mehr reagiert wenn sie beschäftigt ist/arbeitet und es da auch gerne mal mehrere sein dürfen in einem längeren Abstand, reicht ein Böller beim Spaziergang aus, um sie völlig aus dem Takt zu bekommen.

    Sie bleibt dann aus der Bewegung heraus steif stehen, mit einer riesen Panik in den Augen und schaut abschätzend fragend zu mir.
    Ich laufe dann immer selbstsicher und zielorientiert weiter. Auch ignoriere ich sie völlig. Nach einer kurzen Zeit folgt sie mir bereitwillig und entspannt sich recht schnell wieder.
    Ich laufe auch nur weiter, wenn der Böller oder Knall ein einmaliges und weit entferntes Geräusch war. Wenn ich merke, dass es mehrere Knaller werden können oder ich mich dem Geräusch nähere, dann laufe ich ruhig eine große Schleife und bringe sie nach hause oder laufe andere Wege.

    Ich würde sie nie dem Stress aussetzen und Böller in ihrer Umgebung zünden, oder sie wissentlich in deren Nähe bringen.
    Mir reicht es wenn sie mir so sehr vertraut um mir zu folgen trotz Panik. Sie folgt mir in dem Wissen, dass ich sie keiner Gefahr aussetze und sie nach Hause oder auf einen anderen Weg bringen werde.
    Nichts anderes würde ich von einem Hund erwarten. Schußangst ist etwas was man nur sehr schwer in den Griff bekommen kann und manches muss man einfach akzeptieren. Manchmal kann man das Ziel (schußfest) nicht erreichen, sondern muss sich mit einem Mittelmaß (für beide akzeptabel und kontrollierbar) zufrieden geben.


    Liebe Grüße

    Steffi E.

  • Zitat

    Hallo,

    ich kenne viele Hunde die vor Schüssen oder Knaller und Gezische Angst haben.
    Sind Deine Hunde Colliemischlinge?
    Alle Collieartigen neigen zur Schußangst und Gewitter.

    Also das kann ich überhaupt nicht bestätigen und finde deine Aussage etwas pauschal. Meine Kurzhaarcolliehündin hat überhaupt keine Angst vor Geräuschen - weder vor einem Heißluftballon, noch vor Schüssen .... ich bin letztes Jahr beinahe vor Schreck gestorben, weil sie meinte, einen Silvesterknaller fangen zu wollen - habe sie gerade noch abrufen können. (Nein war nicht an Silvester, wir sind ca. eine Woche vorher plötzlich von ein paar Jugendlichen mit solchem Zeug beschossen worden - konnte man vorher nicht mit rechnen, dass sowas passiert).
    Auf der anderen Seite kenne ich ganz viele nicht collieartigen Hunde, die Angst haben vor Geräuschen. Meine Hündin hat auch absolut keine Angst vor Gewittern. Wir haben auch mal so einen Nachttraining mit Geräuschen etc. gemacht .... da gab es nichts, was sie beeindruckt hat ... nur Frauchen ist einmal fast zu Tode erschreckt.

  • Klar, gibt es auch diese Collies. Ich meinte damit: Collieartige gehören zu den geräuschempfindlicheren Rassen! Besser?


    Im Übrigen:
    Freu Dich und ich finde es toll wenn ein Hund keine Angst vor Böllern hat, kenne selbst einige ganz wenige, die bei Sylvester ruhig bleiben.

    liebe Grüße

    Steffi

  • Nimms mir nicht übel, aber ich glaube auch, dass einen Schritt zu schnell warst. Klar mußt Du jetzt wieder ein paar Schritte zurückgehen, und für die Böllerei in den nächsten Tagen, geht ws nur ein Beruhigungsmittel und versuchen mit einem Radio oder Fernseher die Böllerei zumindest im Haus zu übertönen. Die nächste Woche würde ich erstmal jegliches Training in der Riochtung unterlassen, damit sich der Hund wieder ein wenig beruhigt.

    Das nächste Mal, wenn Du meinst er ist wieder soweit, um mit Böllern zu üben, würde ich mit einem Böller üben, der nur erstmal einmal kurz explodiert. Und wie weiter vorne schon geschrieben mit zwei Personen. Dann mit dem Böllern weit entfernt anfangen, und sich langsam nähern. Die Übung am Schießstand ist zwar gut, aber ein Schuß auf dem Schießstand ist nur schwer mit einem Schuß im Freien zu vergleichen, weil ja auf Schießständen auch Lärmemmissionschutz gilt, dh der Schießläörm darf eine gewisse Grenze nicht überschreiten, was ein Böller in direkter Nähe aber tut.

    Ich drück Dir die Daumen, dass das Trauma nicht zu stark ausgefallen ist, und Dein Hund sich bald wieder beruhigt hat.

    Gruß Christian

  • Hallo,

    Steffi,
    Dago ist ein Aussie-Mix und ob die Lärmangst rassespezifisch ist, weiß ich nicht, denn Attila ist ein Border-Mix und ihm macht kein Knall oder Schuss etwas aus.
    Bei Dago liegt es daran, dass er als Welpe einen Böller, den Kinder uns entgegenwarfen, vor die Brust bekommen hat.

    Allerdings muss ich auch sagen, dass er Angst vor Heißluftballons hat. Ich denke, es ist das Geräusch, was diese Dinger beim Auf-bzw, Absteigen von sich geben.

    Christian,
    Du hast natürlich Recht, mit dem,w as Du sagst.
    Ich ging davon aus, Dago sei soweit, dass er diese Knatterböller erträgt :kopfwand: , denn Knallerbsen ließen ihn kalt.

    Jedenfalls mache ich diesbezüglich momentan gar nichts und denke, er soll ersteinmal wieder seine Ruhe finden.

    Viele Grüße
    Conny

  • Ich würde nur weiter üben (später, vielleicht in 2 Wo), wenn du mit einer anderen Person üben kannst! M.M. geht das sonst gar nicht. Der Ablauf ist doch folgender: Der Böller muss so weit in Entfernung gezündet werden, dass der Hund keine Angst zeigt und dann verringert man den Abstand nach und nach, wobei man stets unter der Panikschwelle bleiben muss und sich das Ganze über Monate zieht. Also die eine Person knallt, die andere gibt Leckerli, um die Ruhe (Angstfreiheit) des Hundes positiv zu bestätigen. - Wie soll eine Person hier den Knaller zünden und da Leckerli geben?

    Es kann auch eine Hilfe sein, mit anderen, bestenfalls schusssicheren oder zumindest wenige panischen Hunden zusammen zu trainieren (jeweils mit einem Frauchen/Herrchen dabei), dann kann die Sicherheit/Ruhe auf die unsicheren Hunden abfärben ("Ach, mein Nebenhund fällt auch nicht tot um...").

    Solche Kurse werden auch in Hundeschulen angeboten.

    PS Bei solchen Übungen würde ich den Hund immer an die Schleppleine nehmen, damit er sich zwar in Sicherheit bringen, aber nicht reißaus nehmen kann

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!