epiletischer Anfall

  • Hallo!
    Ich hab zwei Golden Retriever ,der große ist 6 Jahre und der kleine 4 Jahre.Heute gegen abend hat der jüngere von beiden plötzlich einen sehr heftigen Anfall bekommen,der auch noch ca 2 Minuten angehalten hat.Er zitterte am ganzen Körper krampfartig und hatte Schaum vorm Maul, und als er wieder etwas zu sich kam hat er wie aus heiterem Himmel meinen anderen Hund richtig agressiv angfallen ,um schlimmeres zu verhindern mußte ich beide trennen(zum Glück war ich mit den Hunden nicht allein zuhause).Hab auch sofort unseren Tierarzt verständigt,der sagte ich soll nur drauf achten das der Hund Wasser stehen hat und nicht mehr füttern,morgen früh aber sofort in die Praxis kommen.Jetzt sind meine bedenken nur was mach ich mit den Hunden wenn ich außer haus bin,oder kann ich die beiden überhaupt allein lassen,falls wieder ein Anfall kommt wie verhalten sich die beiden dann. Hat jemand Erfahrung damit??

  • Das Dir da Angst und Bange wird wenn sie mal allein sind und es sich wiederholt kann ich verstehen und auch aus med. Sicht, denn man weiß ja nie wie sich so ein Anfall auswirkt von der Länge des Anfalls und physikalische andere Auswirkungen.

    Deshalb mal ein Schubser, damit es die Hundebesitzer mit Erfahrung der Erkrankung entdecken und vielleicht paar nützliche Tips abgeben können.

  • Ich kann nur aus zweiter Hand davon erzählen, aber da bei Belgischen Schäferhunden immer eine Epilepsiegefahr besteht weiß ich so das eine oder andere.
    Es ist so, daß es sinnvoll ist die genaue Dauer des Anfalls und genaue symptome aufzuschreiben. Wenn möglich eventuell sogar zu filmen. Anfälle treten in 80% der Fälle um Mitternacht rum oder nachts jedenfalls statt. Also eventuell ist es gut, wenn der Hund irgenwo schläft, wo ihr einen derartigen Anfall mitbekommen kann.
    Man sollte nicht versuchen den HUnd anzusprechen wenn er nach dem zweiten Ansprechen nicht reagiert. Nach dem Anfall sollte man dem Hund Wasser anbieten (eventuell Schüssel sehr nahe zu ihm hinstellen) und dafür Sorgen, daß der Hund soviel Ruhe wie möglich hat. Eventuell ist es sinnvoll den Hund mit einer Decke zuzudecken wenn dem Hund offenbar kalt ist (zittert) und das zittern danach besser wird. Die große Erschöpfung nach so einem Anfall kann zu frieren führen, aber auch zu extremer Hitze, da wäre warme Decke dann keine gute Idee.
    Wenn ein oder zwei Anfälle auftreten bzw Anfälle mit langen Zeitabständen auftreten (einmal im Jahr zum Beispiel), muß die Epilepsie nicht weiter behandelt werden. Manche Hunde haben im Leben einen oder zwei epileptische Anfälle und danach nie wieder.
    Ansonsten kann ein Hund, ähnlich wie Menschen auch, mit anticonvulsive medication (verdammt, keine Ahnung was das auf deutsch ist) behandelt werden um Anfälle zu verhindern, bzw zu lindern. Sollte sich eine medikamentöse Behandlung anbahnen und unvbermeidlich sein, dann würde ich gucken, ob ich einen Tierarzt finde, der sich mit sowas auskennt. Eventuell (von wegen häufigem Auftreten in der Rasse), einen Tierarzt, der sich gut mit belgischen Schäferhunden auskennt.

  • Herzlichen Dank für die Antwort.
    Ich hab mir auch gedacht das ich den Hund vorerst schonen werde und die beiden nicht ohne Aufsicht(auch Nachts)lasse.Bei Ihm war es so das er danach stark erhitzt war.Mir macht nur Sorgen das er so mega agressiv war,kurz nach dem Anfall.

  • beim Menschen sieht es so aus, daß der Betroffene sich nicht an den Anfall erinnern kann. Er weiß nur, daß etwas passiert ist und ist gerade bei den ersten Malen völlig verwirrt und müde. Vielleicht geht es Hunden nicht anders und die Aggression kommt daher, beruht also auf Unsicherheit.
    LG, Katzentier

  • Das hab mir auch schon überlegt,weil einige Zeit später war er wieder völlig normal,auch die ganze letzte Nacht war er unheimlich anhänlich .Hab Ihn halt die ganze Nacht im Arm gehalten das fand er wohl ganz toll und beschützend.

  • Hunde können bei solchen Anfällen sehr aggressiv sein. Menschen übrigens auch. Da hilft nur außer Reich- bzw Beißweite halten und abwarten.
    Das ist wohl auch normal, daß die Hunde danach sehr anhänglich sind. Die fühlen sich wohl "irgendwie komisch".
    Wenn ihr sehr heiß war kannst Du ihr wasser geben, bzw, wenn das alleine nicht hilft eventuell ein handtuch mit kaltem Wasser anfeuchten und gucken ob Nase abwischen, eventuell um den Hals legen als angenehm empfunden wird. aber halt sehr vorsichtig sein. Das wichtigste bei einem Hund mit Epilepsie ist es ihm möglichst gemütlich und ruhig und angenehm zu machen. Streß kann eventuell nämlich zu weiteren Anfällen führen.

  • Hallo!

    Zunächst mal ganz wichtig, daß du ab sofort ein Tagebuch für deinen Hund führst. Was hat er gefressen, wie war der Kotabsatz, was haben wir unternommen, wurde er z.B. mit Flohmittel / Wurmmittel behandelt. Hast du neues Waschpulver, generell was Neues gekauft usw. Wirklich ALLES aufschreiben, was irgendwie minimal besonders ist und eben dann auch alles, was an seinem Verhalten anders ist.

    Den Weg zum Tierarzt gehst du ja morgen. Sprich ihn eben neben der normalen Blutwerte auch auf einen Test der Schilddrüse an, diese kann auch Anfälle auslösen.

    Ich würde die Hunde auf jeden Fall trennen, wenn du nicht dabei bist und schlichten kannst. Es muss nicht sein, daß er beim nächsten Mal in seiner Verwirrtheit wieder so reagiert, aber möglich ist es natürlich schon.

    Ich drücke die Daumen, daß ihr eine abstellbare Ursache findet! Bei uns war es scheinbar wirklich die Schilddrüse. Pebbles ist seit Einstellung auf Fortyron (für die Schilddrüse) gänzlich Anfallsfrei.

  • So ein Anfall ist extrem kraftraubend , wenn man sich mal mit Menschen unterhält denen so was passiert sagen die das die danach völlig ausgebrannt sind.

    Ich will dir keine Angst machen, doch bei guten Bekannten die auch Golden R. haben hatte ihrer einen Hirntumor der die Anfälle auslöste.

    Er ist sogar durch die Glasscheibe der Haustüre "gagangen" während so eines Anfalles.

    Allerdings hatte er mindestens einen Anfall am Tag, also schon recht ungewöhnlich häufig.

    Ich sag das jetzt nur damit ihr evt. auch ein CT oder MRT machen lasst um Klarheit zu haben sofern Euer TA das für angebracht hält.

    Ich drücke Euch auf jeden Fall die Daumen das es wieder in den Griff zu kriegen ist.

    LG Ulli

  • Hallo, hier noch ein Info Link.

    http://epilepsie-beim-hund.de/

    Eine Bekannte von mir hat einen Labrador mit Epilepsie und das jetzt mit Medikamenten prima im Griff. Wenn da noch Fragen sind, leite ich das gerne an sie weiter oder stelle den Kontakt her.

    Im Apportierhundeforum gibt es jmd. der eine Studie angeleiert hat dazu, vielleicht bekommst du da auch noch hilfreiche Infos.

    Lg und alles Gute!

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