
Leinenführigkeit in 5 Minuten
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Tamie -
9. Oktober 2007 um 19:15
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Pinga, vieles in deinem Beitrag sehe ich genau gleich. Und mit der Stehenbleib-Methode habe ich ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Mein Hund dachte da nämlich: "Was, die bleibt stehen? Auch gut, sehen (und riechen) wir uns das Outdoor-Kino an!" Gelernt hat sie dabei gar nichts.
Zitat
Ich bin überhaupt kein Freund von Dingen die unausgesprochen bleiben beim Hund. Hunde untereinander kommunizieren pausenlos. Und das Ignorieren wird dann eingesetzt, wenn es sich um "Kavaliersdelikte" handelt, aber nicht um echten Stress. Da wird dann auch anders kommuniziert.Genau. Wenn ich den Hund ignoriere, heisst das, dass ich keine Kommunikation will. Analog, wenn der Hund mich ignoriert. Habe ich den Hund an der Leine, und er ignoriert mich, mache ich ihm schnell und unmissverständlich klar, dass das nicht drin liegt. Habe ich dann seine Aufmerksamkeit, kann ich ihm auf konstruktive Weise beibringen, was von ihm erwartet wird. Dazu gibt es dann viele Möglichkeiten.
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schließe mich Pinga hier voll und ganz an.
Ich finde schon den Begriff Gewalt völlig daneben. Gewalt ist für mich absolut brutale pysische und körperliche Angriffe und ist mit negativer Verstärkung nicht vergleichbar.
Unser Hund war innerhalb 2x 30 Minuten leinenführig. Ich dulde das leinenziehen und keinen Umständen und setzte das konsequent durch.
Es folgt das Kommando "Fuß oder bleib", wenn keine Reaktion erfolgt, kommen leichte Impulse an der Leine, kein Zug !
Die Impluse gebe ich in dem momenten des abfußens und bringe den Hund damit kurz aus dem Tritt und genau das ist was den Hund irretiert und veranlasst Zug zu vermeiden. Dazu kommt noch, dass ich schon korregiere wenn der Hund die Idee hat, jetzt gegen die Leine zu gehen.
Er läuft vom ersten Tag prima und fröhlich an der Leine und hört auf minimalste Körper-und Stimmsignale.
Außerdem korregiere ich unerwünschtes Verhalten ebenfalls sofort beim ersten Mal mit einem klaren Nein, Fussaufstampfen oder Leine auf den Boden knallen, je nachdem wieviel nötig ist um Eindruck zu machen.
Wobei ein Nein meist völlig ausreicht.
Ich bin grundsätzlich der Meinung soviel wie nötig aber so wenig wie möglich ! Der Hund muss immer die Möglichkeit haben auf leichteste Kommandos zu reagieren.
Aber das Argument gegen die negative Verstärkung, dass diese immer korrekt und im timing erfolgen muss, da sonst eine Fehlverknüpfung entstehen kann, gebe ich vollkommen Recht ! Für unerfahrene HH ist diese Methode nicht empfehlenswert. -
Quirina
Was verstehst du unter negativer Verstärkung?
Ein Leinenruck oder auch eine Rappeldose sind keine negative Verstärkung, sondern eine positive Strafe.Die angesprochene Stehenbleibmethode dagegen ist z.B. in erster Linie negative Verstärkung.
@najira
Hast du ne Gummileine?...oder wie schafft es dein Hund an gespanter Leine noch zu schnüffeln
Aber wie gesagt, für das kommentarlose Stehenbleiben kann ich mich auch nicht begeistern, das dauert mir persönlich zu lange und stresst den Hund unnötig. -
Hi Sascha,
ok, dann positive Verstärkung...ich tue mich schwer mit den Fachbegriffen...
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Zitat
@najira
Hast du ne Gummileine?...oder wie schafft es dein Hund an gespanter Leine noch zu schnüffeln
Ganz einfach: sie schnüffelt am Boden zwischen den Pfoten oder hebt die Nase in den Wind!
Ich habe förmlich die Rädchen im Riechhirn drehen sehen....
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Zitat
Hi Sascha,
ok, dann positive Verstärkung...ich tue mich schwer mit den Fachbegriffen...
positive Strafe!Positive Verstärkung = etwas Angenehmes hinzufügen oder beginnen
Negative Strafe = etwas Angenehmes wegnehmen oder beenden
Positive Strafe = etwas Unangenehmes hinzufügen oder beginnen
Negative Verstärkung = etwas Unangenehmes wegnehmen oder beendenUnd nur um jetzt keine Missverständnisse aufkommen zu lassen ...
Die Stehenbleibmethode ist eine Mischung aus negativer (die Leine lockert sich) und positiver Verstärkung (es geht weiter in die vom Hund gewünschte Richtung). -
Deine Einstellung ist top!
Du sprichst mir und unseren persönlichen Hundetrainer aus der Seele.
Ich lese hier lieber auch nur mit! -
Hi zusammen,
ZitatTrainer, die das berücksichtigen können sich vor Aufträgen kaum retten. Ihr Kundschaft besteht zum Großteil aus Leuten, die alle Weichspülmethoden durchhaben und kurz davor sind zu kapitulieren.
na wenn Du meinst.
Stellt sich mir die Frage, was mit den Hunden ist, die von Anti"Weichspüler"Trainern, Rudelkonzept, Dominanz, Rangordnung usw., völlig versaut wurden und mit dem Ratschlag zur Eutha "da da nix mehr zu machen ist" zu "Weichspüler"trainern kamen und von diesen dann mit "Weichspüler" wieder hingebogen wurden.
Da gibt es nämlich auch mehr als genug Fälle.
Zitates ist also nicht unbedingt ein kunststück, anderen hundehaltern und ihrem hund zu demonstrieren, wie es geht. ich sehe die herausforderung eher da, dem hundebesitzer beizubringen, wie er das selber schafft.
ein wahres Wort
ZitatUnd von vielen wurde das in die massive psychische Gewalt Ecke eingeordnet. Da ist aber mindestens ein Stück weit Interpretation dabei.
nix Interpretation. Wissen und Logik.
Ich bilde nun seit 22/23 Jahren Hunde aus. Eigene und fremde. Und ich kenne keinen Hund, der so richtig ein Leinenzieher ist und ohne jegliche Form von Gewalt, sei es körperliche oder psychische, dazu gebracht wurde, innerhalb von 5 Min nicht mehr an der Leine zu ziehen. Egal bei welcher Methode und welchem Trainer.ZitatWenn mein Hund an der Leine zerrt, ich stehen bleibe und ihm am weiterlaufen hindere -ganz sanft - welches mehr an Entscheidungsmöglichkeiten hat er dann? Er muß sich nämlich dann letztlich auch unterordnen, damit er nicht verstoßen wird.
Ganz einfach, er kann Dich weiter ignorieren und weiter nach vorn ziehen. Und sollte er sich nach Dir umdrehen, dann ist das die Entscheidung des Hundes. Er wird aber in diesem Moment nicht von Dir nach hinten getrieben .
Zitatals ob es nicht schon schwer genug wäre, die signale des hundes richtig zu erkennen und zu deuten - was ist mit den eigenen signalen, die der mensch aussendet.
tja, der Mensch wird immer wieder geflissentlich übersehen.
Dabei ist gerade dein Agi-Beispiel das Beste, was es so gibt. Da brüllt HF 5x hintereinander "Tunnel" und flucht über diesen blöden Köter, der trotz 5maligem Tunnel-Ruf trotzdem über die Hürde daneben gesprungen ist. Und dabei hat HF mit seinem gesamten Körper ganz klar und deutlich besagte Hürde angezeigt.
Jo, die menschlichen Körpersignale werden immer wieder aussen vor gelassen. Was vielleicht daran liegt, dass wir Menschen v.a. über Sprache, über Worte kommunizieren. Dabei vergessen wir, dass für Hunde Worte kommunikationsmässig nebensächlich sind.
Was man immer wieder auch in der Hundeausbildung feststellen kann.
Viele Grüße
Cindy -
Zitat
tja, der Mensch wird immer wieder geflissentlich übersehen.
Dabei ist gerade dein Agi-Beispiel das Beste, was es so gibt. Da brüllt HF 5x hintereinander "Tunnel" und flucht über diesen blöden Köter, der trotz 5maligem Tunnel-Ruf trotzdem über die Hürde daneben gesprungen ist. Und dabei hat HF mit seinem gesamten Körper ganz klar und deutlich besagte Hürde angezeigt.
Jo, die menschlichen Körpersignale werden immer wieder aussen vor gelassen. Was vielleicht daran liegt, dass wir Menschen v.a. über Sprache, über Worte kommunizieren. Dabei vergessen wir, dass für Hunde Worte kommunikationsmässig nebensächlich sind.
Was man immer wieder auch in der Hundeausbildung feststellen kann.
Viele Grüße
Cindyhi cindy,
agi ist ein wahnsinnsbeispiel für kommunikation. und das mit dem brüllen wollte mein erster agi-trainer mir immer erklären: das muss so sein, und wenn dein hund es nicht macht, ist er ungehorsam. ich lasse meinem hund viel nachsagen, aber nicht ungehorsam. der gleiche trainer wollte mir auch erklären, dass der hund den slalom nur linksgeführt erlernen kann und noch so einige sachen... mir war schon als anfänger in der sportart klar, dass das alles so nicht stimmen kann. dann habe ich über den tellerrand geschaut (seminare besucht, gelesen, guten hundeführern zugeschaut...), es anders gemacht und der erfolg war sofort da (innerhalb von 8 starts von A1 nach A3 bei einer durchschnittlichen konkurrenz von 20 - 30 hunden). ich komme ursprünglich aus dem pferdesport und habe davor auch schon hunde erzogen (aber keinen sport nach regeln mit ihnen betrieben), das hat mir vom verständnis her viel gebracht, die umsetzung ist natürlich eine andere sache. relativ schnell habe ich dann eine gruppe minihunde trainiert, weil das in unserem bornierten verein damals keiner wollte. und da habe ich ganz schnell wieder andere grenzen gelernt. minis nehmen andere signale wahr als große hunde. auch das haben wir aus den videos entnommen und von da an sind uns viele dinge quasi in den schoß gefallen. man glaubt ja nicht, wie ein normal sportlicher bis steifer mensch mit den armen was anderes sagen kann als mit den füßen. für mich als maxihundeführer war das eine echte bereicherung.
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juhu, es gibt sie noch: die Menschen, die keine Angst davor haben zu führen. Es freut mich für deinen Hund
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