Hund "beisst" (schnappt nach) unserem Kleinkind!!!
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Hallo liebe Foris,
so langsam breitet sich bei mir eine riesengroße Verzweiflung und Ratlosigkeit aus

Vor ziemlich genau vier Wochen haben wir unseren "Mexx" aus dem Tierheim zu uns geholt. Wir sind eine "Großfamilie" mit zwei Erwachsenen und vier Kindern (2,4,13 und 15 Jahre alt). Bis letzte Woche lief alles wunderbar! Alle liebten Mexx und er schien auch die ganze Familie zu lieben. Es gab keine nennenswerte Probleme.
Letzte Woche Sonntag ging es los: Wir (die zwei Kleinsten, wir Eltern und Mexx) waren im Garten (wir Eltern haben Unkraut gezupft und ein paar Pflanzen gesetzt).
Die Kleinen spielten (relativ wild) und Mexx lag meist irgendwo auf dem Rasen oder lief halt mal so im Garten hin und her. Plötzlich brüllt mein Kleinster (ich muss dazu sagen, er brüllt und heult immer ziemlich schnell mal
) .. wir haben's erst gar nicht richtig ernst genommen, bis der Zweit-Jüngste rief: Mexx hat Jonas gebissen! Tatsächlich.. hatte Mexx den Kleinen doch wahrhaftig geschnappt..und zwar im Gesicht!!! Es war nicht soooo wild.. hat nix geblutet, aber die Zahnabdrücke waren noch am nächsten Tag deutlich auf seiner Wange erkennbar (außerdem war das ja pures Glück.. hätte genauso gut die Nase oder ein Auge sein können)Danach schien wieder alles im Lot zu sein. Wir Erwachsenen haben danach wirklich wie die Schiesshunde aufgepasst und die Kleinen mit dem Hund wirklich überhaupt nimmer aus den Augen gelassen (auch nicht für WC-Gänge o.ä.)! Und alles schien auch wieder ok.. bis heute!
Heute vormittag ging mein Mann mit Mexx und unserem Jüngsten Gassi und Mexx hat MEHRFACH beim Spazierengehen versucht nach der Hand von unserem Kleinen zu schnappen und hat wohl auch 1-2 Mal versucht i´hn anzuspringen :kopfwand:
Es passiert also immer nur draussen (in der Wohnung hat Mexx das noch nie versucht!) und heute war es so, das Mexx immer versucht hat nach dem Kleinen zu schnappen, wenn der vorauslief oder zurückblieb. Als ob er ihn irgendwie "maßregeln" wollte (also so als wollte er sagen "he, mach langsamer" oder "he, lauf mal weiter").
Ich weiss langsam nicht mehr weiter.... wir lieben Mexx wirklich sehr und er ist uns total ans Herz gewachsen. Aber wenn ich nun echt Angst um meinen Kleinsten haben muss..... das geht doch nicht!?
Unser Probevertrag mit dem Tierheim läuft Ende der Woche ab und ich bzw. wir müssen uns entscheiden, ob wir ihn übernehmen oder doch zurück geben. Wir sind ziemlich verzweifelt und auch sehr ratlos! Was tun?
Ist das denn in irgendeiner Form ein "normales" Verhalten des Hundes? Und kann man da gegensteuern? Oder hat er evtl. ein "Problem" (wir wissen ja nicht, was er schon alles erlebt hatte.. wurde als Welpe angeblich misshandelt.. wer weiss.. vielleicht waren da ja auch Kinder im Spiel?)
Bitte bitte bitte .. könnt ihr uns helfen?
Natürlich weiss ich, das nur wir alleine die Entscheidung treffen können und prinzipiell sind mir natürlich die Kinder wichtiger als jedes Tier.. aber ich möchte einfach ein paar Meinungen hören, ob es "Hoffnung" auf Besserung gibt oder ob er ein richtiger "Problemhund" ist?
Verzweifelte und traurige Grüße
Sylvia - Vor einem Moment
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Hi,
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Kann es vielleicht auch sein, dass an dem besagten ersten Vorfallstag der Hund zu sehr bedrängt wurde und sich nicht mehr anders zu helfen wusste? Wahrscheinlich hat er dadurch die Erfahrung gemacht, wenn ich schnappe lassen mich die Kiddies in Ruhe *puh*! Auf jedenfall sollte es nicht toleriert werden, das steht völlig außer Frage, dass er wärend des spazierengehens mehrfach nach der Hand des Jüngsten schnappt. Eventuell (ohne euch jetzt anzugreifen) reagiert ihr auch falsch auf gewisse Verhaltensmuster. Das kann ich (beziehungsweiße hier im Forum eigentlich keiner) richtig einschätzen und abschätzen. Habt ihr schonmal darüber nachgedacht eine professionelle Hilfe zu Rate zu ziehen?
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Hallo Micki,
erstmal vielen Dank für Deine Antwort!!!
Ja sicher kann es sein das er an dem letzten Sonntag ein "falsches Signal" bekommen hat, weil wir nicht sofort gemerkt hatten, was passiert ist
Und das es falsch von uns war nicht jederzeit auf die Kinder und den Hund zu schauen wissen wir jetzt natürlich auch! Wir hatten sie nie alleine gelassen, aber bis dahin halt auch nicht jede Sekunde und andauernd hingeschaut... das war -wie gesagt- natürlich unser Fehler.Beim Spazierengehen heute hat er "nur" versucht zu schnappen. Mein Mann hat ihn an der Leine gehabt und ihn auch jedes Mal "in den Senkel gestellt", spricht laut "Nein" gerufen und ihm einmal auch die Schnauze zugehalten.
Professionelle Hilfe hätten wir sicherlich in unserer Hundetrainerin. Die sehe ich aber erst am Samstag wieder und eigentlich müssen wir uns bis Samstag schon entschieden haben, denn da läuft der Probe-Vertrag ab.
Mir ist auch schon bewusst, dass es in irgendeiner Form an uns liegen könnte... aber wir haben eigentlich nichts anders gemacht als in der ganzen Zeit vorher (zumindest nicht das wir wüssten bzw. das es uns bewusst wäre)
Ja .. aber Du hast wohl Recht: War vielleicht eine blöde Idee Euch zu fragen. Ohne Hund, Kind und Familie zu kennen, kann man vielleicht keinen Rat geben.. dachte nur in meiner Verzweiflung ich versuche so viele Meinungen wie möglich zu bekommen...
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Nein nein, eine blöde Idee war es sicher nicht! Es gibt ja auch noch andere User als mich...
Könnt ihr den Vorfall nicht im Tierheim schildern und das ihr mit der Hundetrainerin Kontakt aufnehmen werdet etc pp? So dass sie euch noch etwas Zeit geben? Da wird man doch sicher was regeln können, oder nicht? -
Du hast ja schon einmal über Probleme geschrieben, wie ich auf die Schnelle gesehen habe. Ich würde nun davon ausgehen, dass Dein Hund schlechte Vorerfahrungen gemacht hat. Auf Grund seines geringen Alters nun vielleicht noch nicht viele.
Wenn Du ihn behalten willst, nach 4 Wochen ist es meiner Meinung unmöglich einen Hund mit Tierheimerfahrung kennen zu lernen, dann solltest Du strikt trennen. Hund und Kinder, vor allem Deine kleinen sollten ohne Aufsicht nicht allein sein.
Außerdem solltet ihr schon den Hund nicht so viel "belästigen", da er sich schon mal bei Euch wiederfinden muss. Ein Hund hält am Anfang schon mal still, will es aber gar nicht und "wehrt" sich dann langsam immer mehr.
Den Kindern solltet ihr beibringen, dass der Hund eben etwas Angst hat und nicht einfach so "verknudelt" werden solllte. Es ist halt ein Lebeween und kein Spielzeug...... Steiftiere wehren sich nicht.
Das im anderen Thread beschriebene Schwanzwedeln würde ich immer misstrauisch betrachten, Hunde wedeln auch wenn sie Angst haben und 2 sec. später schnappen sie aus Angst zu.
Einfach wichtig, dass ihr im Augenblick der bessere Hund seid und eventuelle Probleme schon sehr früh ahnt, dann muss man sie auch nicht mit einem Schnauzengriff "bestrafen". Strafe ist immer schlecht bei einem neuen Hund, Vertrauen kann man darüber nicht erlangen.
Ein bisschen durcheinander, aber ...
Gruß
HerbertPS: Euer Problem kann genauso bei einem Welpen vom Züchter auftreten, falls euch jemand in diese Richtung schieben will.
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Zitat
Könnt ihr den Vorfall nicht im Tierheim schildern und das ihr mit der Hundetrainerin Kontakt aufnehmen werdet etc pp? So dass sie euch noch etwas Zeit geben? Da wird man doch sicher was regeln können, oder nicht?
das wollte ich auch gerade vorschlagen, fragt doch einfach im tierheim nach, ob ihr mexx nicht noch ein paar tage behalten könnt, um das zu klären und mit der trainerin zu sprechen, da wird das tierheim sicherlich nix gegen haben...
gibt ihm eine chance und versucht es mit der trainerin, sicherlich die kinder und ihre sicherheit gehen auf jeden fall vor, aber versucht es nochmal mit mexx, er hat es verdient! :|
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Hallo Sylvia,
ersteinml bin ich dafür, die Kinder NIE und auch nicht für 1,2, oder 5 Minuten unbeaufsichtigt mit dem Hund zu lassen.Meine NIchte ist 1,5 Jahre alt, genauso alt wie unser Hund und die beiden sind sozusagen gemeinsam aufgewachsen. Sie haben eine ganz spezielle Beziehung zueinandern.
Nichts desto trotz würde ich sie nie allein lassen. Und ich kann sagen, dass ich Mücke gut kenne, da wir ihn haben seitdem er 11 Wochen ist.Bei einem Tierheim Hund sollte man da noch vorsichtiger sein, und wie Herbert bereits erwähnt hat, solche Situationen gar nicht erst entstehen lassen.
Beim Spaziergang müßt ihr halt dafür sorgen, dass Hund und Kind sich nicht in die Quere kommen und dem Hund sofort klar sagen, was Sache ist.
Ich weiß jetzt nicht genau, wie das praktisch bei euch abläuft, zur Not muss halt jeder auf einer Seite laufen. Oder Kind muss so lange in den Kinderwagen, wenn nur ein Erwachsener dabei ist.Meine Nichte ist letztens auch von einem fremden Hund im Gesicht erwischt worden, ebenfalls ein Tierheimhund, der unsicher war und in die Luft geschnappt hat.
Es ist nichts schlimmes passiert, gott sei dank.Holt euch professionellen Rat, festigt die Bindung und das Vertrauen zu Mexx und dann sollte das doch klappen, oder ?
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Hi,
zunäachst mal, ein (Tierheim-)Hund, der in einer Familie neu ist, wird erst mal ein paar Wochen brauchen, bis er auftaut und ihr ihn so kennen lernt, wie er wirklich ist.
Dann braucht es weitere Wochen, evtl. Monate, bis er gelernt hat, welches Verhalten erwünscht ist.
Dann könnt ihr erst davon reden, dass es gut läuft.
Lasst euch und dem Hund also Zeit.
Lasst so kleine Kinder NIE mit einem Hund allein. Ein Hund wird so kleine Kinder wie gleichrangige Welpen behandeln und das kann schon mal ruppig sein.
Unser Snoop hat ein paar Wochen gebraucht, bis ich keine Angst mehr um meine (etwas älteren, 10 und 15 Jahre alt) Kinder hatte.
Jetzt ist er ein großer Schatz geworden.Informiert euch, schaut mal, ob ihr ein bisschen mehr Zeit bekommt und redet mal mit eurer Trainerin.
Meine Trainerin damals konnte ich abends im Urlaub anrufen und sie hat sich Zeit genommen, mit mir zu reden, wenn ich ein echt großes Problem hatte, das nicht warten konnte!!!
Sicher kann sich eure wohl mal zwischendurch Zeit für euch nehmen, oder?Ja, und den Hinweis, einen neuen Hund nicht zu strafen, weil ihr so nur schwer Vertrauen aufbauen könnt, den kann ich nur unterstreichen!
Viel Erfolg und gebt den Kleinen nicht zu schnell auf!!
Liebe Grüße
Christine -
Danke für Eure Antworten.
Das man Hund und Kleinkinder nicht eine Sekunde aus den Augen lassen darf, hatte ich ja bereits selbst geschrieben.. aber gut.. es schadet auch nicht, wenn es noch fünfmal von Euch wiederholt wird
- man kann sowas wirklich nicht oft genug sagen.........Was das "nicht strafen" angeht.. tja.. wenn wir nicht strafen, denkt der Wuff dann wohl nicht sowas wie: "aha.. herrchen/frauchen machen keinen aufstand, dann mach ich's wohl richtig"

meint ihr also nicht, das "klare ansagen" in so einem fall angebracht sind? ich kann ihn doch wohl nicht machen lassen!?
Ok.. aber nochmal: Danke an Alle. Werde versuchen mit dem Tierheim und der Hundetrainerin eine Lösung zu finden!
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Hallo Sylvia,
das Strafen ist so eine Sache. Wenn die unerwünschte Tätigkeit selbstbelohnend ist, also der Hund sich alleine dadurch, dass er ES tut, besser fühlt, musst du eingreifen. (Selbstbelohnend ist zB Jagen - alleine das wahnsinnige Rennen macht den Hund sehr glücklich - da kommst du dann mit Ignorieren nicht weit.) Ich weiss nicht, ob es deinem Hund "Spaß macht", zu schnappen.Wenn er es nur aus Verteidigung tut, kannst du es ignorieren und musst eher selber darauf achten, dass solche Situationen nicht mehr entstehen. Parallel wird der Hund ja nach einiger Zeit sicherer, sodass er sich vielleicht nicht mehr so schnell bedrängt fühlt, und dann auch nicht mehr schnappen muss.
Das sind entscheidende Unterschiede, die aber nur vom Profi vor Ort zu sehen sind.
Viel Erfolg
Silvia - Vor einem Moment
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