fressen unterwegs abgewöhnen?

  • Hallo zusammen!


    Ich bin neu im Forum, und hab gleich mal ne Frage.
    Wir haben eine 4,5monatige altdeutsche Schäferhündin, Suri. Sie ist jetzt unser dritter Hund.

    Unser erster Hund war kaum erzogen und wir haben viele Anfängerfehler gemacht, die Gott sei Dank alle halb so wild waren. Bei unserer zweiten Hündin (auch eine altdeutsche) wollten wir es besser machen, haben viel Wert auf Erziehung gelegt und sie war auch ein tolles Tier...meistens. Leider haben wir auch da einige Erziehungfehler gemacht, da wir auf dem Gebiet ja quasi doch Neulinge waren und es ja unfassbar viele Dinge gibt, die man falsch machen kann, vor allem wenn man zu menschlich interpretiert. Auch das war größtenteils halb so wild, da eher so "Schönheitsfehler" mit denen man Leben kann. Im großen und ganzen war sie ein Goldschatz mit einer enormen Auffassungsgabe.
    Tja, bei Suri versuchen wir nun die Dinge, die wir bei der letzten Hündin richtig gemacht haben mit dem zu kombinieren, was wir aus den Fehlerchen gelernt haben und das klapp sehr gut.
    Nur eins scheinen wir wieder nicht auf die Reihe zu bekommen, nun schon zum Dritten mal, und deswegen suchen wir nach Tips, bevor wir mit gut gemeinter, aber falscher Herangehensweise alles schwieriger machen.

    Unsere Hunde fraßen/fressen unterwegs alles was ihnen fressbar erscheint, und das nervt natürlich zum einen, zum anderen macht es aber auch immer unterschwellig Angst...was wenn doch mal ein Giftköter dabei ist. Das geht so nicht. Aber es scheint bei Suri schon wieder irgendwie nicht so zu laufen wie wir es gerne hätten.
    Unser Problem dabei: Sie liest sehr internsiv "Zeitung", heißt sie schnüffelt und schnuffelt sehr intensiv alles ab, steckt ihre Nase bis zum Anschlag ins Gras. Hier ist die erste Schwierigkeit, dass wir kaum im richtigen Zeitpunkt erkennen können ,wann schnuppert sie nur wieder sehr gespannt und wann landet schon wieder ein kleiner Snack im Magen. Wir wollen ihr ja nicht das Schnüffeln verbieten, das ist doch irgendwie gemein, oder? Führt da kein Weg drumherum? Im Dunkeln wird das ganze natürlich noch schwieriger obwohl wir versuchen da echt intensiv ein Auge drauf zu haben, weils uns sehr wichtig ist.
    Das andere ist. Wenn wir sie denn erwischen mit etwas reagieren wir mit einem Ruck an der Leine und gleichzeitig mit einem "Nein, Pfui!" Das Nein kennt sie schon als einen Begriff der generell verwendet wird wenn sie was falsch macht. Das scheint sie auch zu begreifen. Pfui kennt sie noch nicht wirklich..also nutzen wir die Kombi um ihr die Bedeutung klar zu machen. Natürlich lässt sie dass, was sie im Maul hat nicht fallen, es sei denn es war ihr eh nicht so wichtig (ein Blatt oder ne Nuss zB). Wenn sie das Fallen lässt bekommt sie sofort ein Leckerli und wird mit der Stimme gelobt. Aber oft bekommen wir die "Leckerlichkeit" nur aus ihrem Maul, wenn wir selbst Hand anlegen. Ist das überhaupt richtig? Und sollte man danach auch trotzdem loben oder eher nicht?
    Oft ist ihre Zwischenmahlzeit aber mit einem Habs verschwunden, weils vielleicht nur igrend ne Beere war oder so. Das heißt in dem Moment wo wir merken sie frisst etwas, ist es auch schon weg, und unser "Nein, Pfui!" schert sie herzlich wenig...ihre "Belohnung" hatte sie ja.

    Wie würdet ihr die Sache angehen? Das Problem ist, das Suri in einem Punkt unserer letzten Hündin sehr ähnelt: Fressen gehört zur absoluten Lieblingstätigkeit von ihr, das ist unglaublich. Wir haben Suri ebenso wie ihrer Vorgängerin beigebracht, dass sie zB an den Futternapf erst darf, wenn wir das ok geben, was wir mal einführten, um das Fresstempo ein wenig runterzubringen, weil wir Angst hatten sie verschluckt sich nochmal bein futtern.
    Das hat auch gut funktioniert. Auch haben wir bei der letzen verschiedene andere Sachen trainiert um dei Futtertematik, wie zB dass sie kein Futter nimmt, dass ihr Fremde anbieten, bis wir das ok geben... aber das mit dem unterwegs fressen haben wir nie rausbekommen.
    Wir machen mit Sicherheit irgendwas falsch was zu vermeiden wäre denke ich. Nur kommen wir von allein nicht drauf was das sein könnte.
    und vielleicht ist jetzt genau der Zeitpunkt, um was anders zu machen, bevor wir es mit einer festgefahrenen Macke zu tun haben.

    Ich hoffe ihr könnte helfen, wir bekommens allein nicht geregelt

    danke schonmal

    Aj

  • Guten Morgen,

    so ne Hündin habe ich auch! ;)
    Die hat ALLES gefressen wassie finden konnte. Es half kein Pfui, kein Nein, kein nichts.

    Also habe ich zu einem drastischen aber sehr wirkungsvollen Mittel gegriffen. Der Wurfkette. Du siehst, dass Dein Hund was fressen will, rufst laut Pfui, will er weiter fressen fliegt die Kette und kommt direkt neben ihm auf. Wenn er dann immer noch fressen will, dann musst Du ihn mit der Kette halt ein- zweimal am Hintern treffen. Tut zwar kurz weh, aber unsere Hündin frisst draußen nix mehr und wenn sie mal was im Maul hat und ich Pfui sage spuckt sie es wieder aus. Mir isses lieber meinem Hund tuts kurz weh als das er mal was giftiges frisst und leidet oder sogar stirbt.

    Bei Dir liegt das Problem zusätzlich daran, dass Du nicht siehst wann sie was findet. :???:
    Lege selber allerlei Leckereien aus an Stellen die Du Dir gut merken kannst und geh dann da mit Deinem Hund spazieren. Da Du ja weißt wo das Zeug liegt kannst Du relativ gut und schnell einwirken. Das wirst Du vielleicht paarmal machen müssen aber ich denke, dass sie es dann kapiert hat. Ach ja, fast vergessen, sie darf auf keinen Fall sehen, dass die Kette von Dir kommt. Die Strafe kommt praktisch aus heiterem Himmel wenn sie nicht auf Dein Kommando hört. Liegt die Wurfkette am Boden heb sie so geräuschlos wie nur möglich wieder auf.


    Viel Glück und liebe Grüße
    Yvonne und Bande

  • ja, das mit der kette hört sich arg fies an, hilft aber wirklich wunder, wenn man es richtig macht, denn auch hier können sich viele fehler verstecken!!!
    und dem hund schadet es nicht sehr (schlagen würde ich den hund damit NIE!) - er erschreckt sich und dabei sollte es bleiben. schmerzen sollte man dem hund damit nicht zufügen.

    pepples schrieb, dass der hund keinesfalls merken sollte, von dem dieser laute gegenstand geworfen wurde. (und wie macht sie das dann mit dem schlagen?)

    ich denke, dass der hund sowieso mitbekommt, von wem der gegnstand kommt!
    nimm z.b. die rappeldose: ist auch klar, wer die in der hand hält!
    und hunde sind nicht doof!

    das "leise aufheben" hat eher den grund, dass dieses scheppern nur mit dem fressen in verbindung gebracht werden sollte, nicht mit etwas anderem!!

    ABER BITTEBITTE darauf achten, dass diese kette (oder discs oder schlüssel) wirklich NUR DANN rasseln, wenn etwas fressbares aufgenommen wird! nicht, wenn sie einfach nur schnüffelt und man nicht genau hingesehen hat! damit könnte man auch viel verkehrt machen!

    und auch BITTE nicht damit klimpern, wenn man im gedanken den weg abspaziert. dann hat dieser effekt nämlich bald entweder NULL wirkung oder der hund hat PERMANENT panik!

    solltest du nach einiger zeit merken, dass der hund auf das klimpern reagiert, brauchst du auch nicht mehr zu werfen! einfach mit dem schlüssel, der kette, den discs klappern und der effekt dürfte erzielt sein!

    und bitte nie absichtlich den hund abwerfen!!!! und auch nicht mit einer wurfkette schlagen! erziehung muss nicht wehtun!!! sollte sie dann noch immer nicht vom dem fressbaren ablassen, dann muss man eben schnell hin und sie wegziehen und ihr das gefressene aus der schnauze nehmen!!!

    @ pepples: ich unterstelle dir nichts böses, aber das non plus ultra war diese erziehungsmethode meiner meinung nach trotzdem nicht! aber was ist schon das non plus ultra??!!?

  • Hallo atrox,

    ich hab mir für solche Fälle - wenn kein Nein bei Jacko Eindruck macht, er kann da sehr ignorant sein - ein Sprayhalsband gekauft.

    Das ist zwar leider wesentlich teurer als ne Wurfkette oder Disk oder ähnliches - aber damit tuts garantiert nicht weh.

    Das Halsband hat ne kleine Box die direkt unter dem Kinn getragen wird. Die Box ist mit Wasser gefüllt und steht unter Druck. Über ne Fernbedinung kann man einen Sprühstoss auslösen - bei manchen Geräten auch noch einen Vorwarnton.

    Der Hund kriegt nicht mit das Du den fiesen Sprühstoss ausgelöst hast - wenn Du nicht grade die Fernbedienung wie einen Revolver auf ihn richtest.

    Meinen Jacko hat dieses fiese "PFFFFFFZZZT" so sehr beeindruckt, das er jetzt schon hört wenn ich nur "Zzzzsss" sage :D

    Das Training würde ich dann so aufbauen wie Peppels geschrieben hat - also gezielt die Reize setzen die Du unterbinden willst - und dann den Sprühstoss einsetzen.

    Wichtig ist nur, es nicht zu übertreiben. Also nicht alle 2 Meter ein Leckerli verstecken und auf dem Trainingsweg dann 100mal sprühen. Dann gewöhnt sich der Hund dran und merkt das es nix schlimmes ist. 2-3 mal reichte bei Jacko, da hatte er kapiert das er seine Aktion stoppen sollte wenn ich zische - und wenn er dann noch zu mir kommt kriegt ein Leckerlie zur Belohnung. :popcorn:

    lg
    susa

  • @ susami:

    ich bewundere deine ehrlichkeit!
    hoffentlich wirst du, bzw. deine idee mit dem sprühhalsband jetzt nicht bald in der luft zerfetzt.

    und so doof ich sprühhalsbänder auch finde, in einem hast du recht: der hund bekommt da nun WIRKLICH nicht mit, dass es von dem frauchen/herrchen kommt!


    ich stelle nun mal meine methode dar:

    wenn ich es sah, rannte ich wie angestochen hin, klatsche während dessen in die hände, schimpfte und zog sie weg! mehr nicht!
    und es hat auch gut geholfen. jetzt klatsch ich nur noch und gut ist! :D
    aber meine ist auch sehr sensibel!

  • danke :roll: an doremi,

    über Bewunderung freu ich mich natürlich immer sehr.

    Aber wer sollte mich jetzt warum auch immer in der Luft zerreissen???
    Ein Sprühhalsband find ich jedenfalls harmloser als ne Wurfkette mit der ich dem Hund vielleicht mal wehtu - besonders falls der Hund kleiner ist.

    Klar - das sind alles Hilfsmittel die ein superperfekter Profi vielleicht nicht braucht weil er von Anfang an alles immer alles richtig gemacht hat. :mg:

    Aber wer ist schon immer superperfekt? Ich jedenfalls nicht :^^:

    Manche Leute verwechseln das Sprühhalsband leider immer noch mit nem Teletakt - dort bekommt der Hund einen Stromstoß, also Schmerzen!
    Sowas lehn ich grundsätzlich ab - mein Hund soll nicht an meiner Unfähigkeit mit ihm verständlich zu kommunizieren auch noch leiden.

    lg
    susa

  • mache dir bitte die Mühe und erarbeite es so wie Brigitte es beschrieben hat.

    Kette und Sprüher lass weg. Ein wirklich verfressener Hund hat es bald so drauf, daß er alles nur noch hektisch runterschlingen wird was ihm vor die Nase kommt. Dann hast du gar keine Möglichkeit mehr zu wissen was dein Hund gerade im Maul hatte oder es gibt tatsache Hunde die dann noch nicht mal mehr großartig schnüffeln ob überhaupt was Fressbares sondern nur noch schlucken (könnte ja was geflogen kommen).

    Beides kann nun mal falsch konditioniert werden.

    Beide Dinge bei auftauchen von Fehlern wieder aus den Hundeköpfen rauszubekommen macht dann vieeeel mehr Arbeit als das von Brigitte geschriebene (es lohnt sich etwas liegen zu lassen bzw. muss nicht mit Sanktionen gerechnet werden).

  • @ Angelika

    Falsch konditionieren ist wirklich ein Problem, da hast Du recht :gut:

    Wenns nur ums - nichts fressen wenn kein OK kommt - geht, funktioniert die Methode von Brigitte sehr gut. Wir haben das genauso gemacht.

    Aber mein Jacko hat mein NEIN was er dabei gelernt hat nicht mit anderen Situationen verknüpft. Deshalb half mir beim Radfahrer und Joggerjagen nur noch der Sprayer. An der Leine konnte ich den manchmal kaum noch halten. :ops:

    Klar - ich hätte viel ehr, viel früher, viel konsequenter - ich weiss ja - jetzt. :gott: jedenfalls hat mir der Sprayer dann geholfen. Und jetzt brauchen wir den auch nicht mehr :smile:

    lg
    susa

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!