Besuchshunde

  • Vor einiger Zeit hat sich hier mal eine Userin gemeldet, die mit ihrem Hund Senioren im Altenheim besuchte bzw. besuchen wollte.


    Da meine Collie-Hündin in absehbarer Zeit auch noch eine Aufgabe benötigt und aufgrund ihres herzigen und offenen Wesens vielleicht auch dazu geeignet wäre (und ich das natürlich auch gerne machen würde), wollte ich mal nachfragen, ob jemand dahingend schon Erfahrung mit seinem Hund hat.


    Was muss denn ein Hund dazu alles können bzw. nicht machen? Wie läuft denn die Auswahl/Einführung ab? Und hat jemand Adressen speziell in Berlin, wo man sich hinwenden kann?

    • Neu

    Hi


    hast du hier Besuchshunde* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Hab ich alles nicht, habe aber bis vor kurzen in AH-Nähe gewohnt - und war ganz fasziniert, wie Menschen (in Rollis, mit Rollatoren, ganz ohne irgendwas, bloß grundverwirrt) auf - nun, nicht auf mich, sondern auf Bora (und vorher auf Sayed) reagieren. "Ich hab ja früher auch einen Hund gehabt, das geht leider hier nicht mehr" und schon habe ich eine halbe Stunde dort herumgestanden, oder mich mit dem jeweiligen Menschen langsam bewegt und schön unterhalten. Ich fand es (bin ja Hedonist) vor allem auch für micht spannend, durch den Hund eine "Anzapfmöglichkeit" zur Lebenserfahrung dieser Menschen zu bekommen. Ganz spannende Sache!!


      Klar gibt es Vereine (nein, keine Ideen, welche, tut mir leid...), aber frag einfach mal so bei Dir in der Nähe bei Betreuungseinrichtungen (Senioren, psychisch Kranke, Jugendliche, Kindergarten, Alkoholiker usw.) an, ob ehrenamtliches Engagement mit Hund erwünscht ist.
      Oder takte eure Gassizeiten einfach mit deren "Spazier-Therapie"-Zeiten ab und signalisiere Gesprächsbereitschaft.

    • Der ASB bietet so etwas an. Die Frage ist nur, ob in deiner Stadt. Die machen das ganze aber relativ seriös und lassen nicht einfach Leute zu älteren Menschen, sondern geben auch sinnvolle Einweisungen und überprüfen den Hund.


      Du musst damit rechnen, dass dein Hund auch mal etwas grob angefasst wird. Wenn auch nicht aus bösem Willen, die Gefahr ist gegeben.


      Ansonsten kannst du eigentlich bei allen caritativen Einrichtungen anfragen. Ob sie dich nehmen ist abhängig von Eignung und der Überzeugung, dass Hunde wirklich etwas bewirken können. Und natürlich den Richtlinien in der Einrichtung an sich.

    • Wenn dein Collie eine Aufgabe braucht, wäre das hüten eine gute Alternative.
      ich setzte meinen Border auch therapeutisch ein, vergesse aber nicht da sie ein Hütehund ist.


      gruß Claudia

    • Zitat

      Wenn dein Collie eine Aufgabe braucht, wäre das hüten eine gute Alternative.


      Nun habe ich einen Collie und keinen BC, somit ist das mit dem Hüten nett gemeint, aber weder ihr noch mein Ding. Ich habe mich aber auch ein wenig unglücklich ausgedrückt, sie BRAUCHT nicht unbedingt eine Aufgabe, sondern ich fände es klasse, wenn wir eine gemeinsame Aufgabe hätten, die einen festen und ernsthaften Platz in unserem Leben einnehmen würde, in der sie auch aufgehen würde. :D

    • Hallo Kathrin,


      ich hatte hier vor ca 2 Monaten mal nach Euren Erfahrungen im Besuchsdienst nachgefragt....


      Inzwischen besuche ich mit Emma (fast 6, BC) schon 2 Monate lang ein Pflegeheim; organisiert wird das Ganze über den Verein "Leben mit Tieren, e.V." Sie suchen übrigens nach neuen Hunden! Besucht werden Pflegeheime, Demenz-WGs und Schulen, je nachdem, wie es für Dich und Deinen Hund am Besten passt.


      Zu den "Auswahl"-Kritereien: der Hund wird eine Std lang verschiedenen Situationen unterzogen, die ihm im Besuchsdienst widerfahren können: er wird festgehalten von einer fremden Person, auf den Rücken gedreht, jemand fällt hin, berührt den Hund unsanft mit Krücken, fährt ihm mit dem Rollstuhl in die Haxen, etc.; der Hund darf sich ängstlich zeigen, aber niemals nat. aggressiv


      Frei machen sollte man sich jedoch von der Vorstellung, daß die Besuche eine Aufgabe für den Hund im Sinne einer für IHN sinnvollen Beschäftigung sind. Der Hund läßt sich zumeist streicheln und füttern oder führt ein paar Tricks vor...diese Stunde/Woche ist aufgrund der vielen Eindrücke nat. anstrengend und der Hund ist hinterher auch müde; der Sinn liegt jedoch eher bei den Menschen, die man besucht, aber auch da sollte man nicht zuviel erwarten. Die eine Stunde/Woche, in der ca. 20 Menschen besucht werden, kann keine Wunder bewirken. Auch nicht jeder Hund äßt sich wirklich gerne so lange und von so vielen Personen anfassen, manche "ertragen" es nur wegen der Leckerlies, das muß man schauen.
      Ich denke, wenn man es nicht mit hohen Erwartungen überfrachtet, ist der Besuchsdienst eine schöne Sache. Vielleicht hast Du ja mal Lust bei uns mitzukommen und Dir es anzuschauen? Wäre immer Freitags vormittags.


      LG, Stefanie

    • Manche "ertragen" es nur wegen der Leckerlis. (zitat Stefanie)


      Dann frage ich mich, ob man es dem Tier antun sollte. Ich meine Hunde tun ungemein vieles gerne, um seinen Halter zufrieden zu stellen. Wwenn es für den Hund so einen Stress bedeutet, den Besuchsdienst zu machen, würde ich mich fragen, ob das wirklich dasw Richtige für ihn ist. Ich kenne eine Frau, die ehrenamtlich mit ihrem Hund Rettungsdienst Arbeit macht. Seit Jahren schon. Und der Hund freut sich jedesmal von Neuem darauf.


      Wieviel Einsätze machst Du denn mit Deinem Hund am Stück? Gönnst Du ihm Pausen?


      Lg Cafedelmar

    • Die von Dir zitierte Aussage, daß nicht jeder Hund für den Besuchsdienst geeignet ist, geht ja über in ein "das muß man schauen" - sprich: zugunsten des Hundes die Sache dann eben nicht angehen oder wieder lassen, wenn es doch zu viel Stress bedeutet. Da bin ich ganz deiner Meinung. Ich habe das geschrieben, weil oftmals der Ehrgeiz (Prestigedenken) der Hundehalter sehr groß ist in dem Bereich und das Ganze meiner Meinung nach auch oftmals ein wenig überfrachtet wird im Sinne eines "Therapiehundeeinsatzes".
      Unser "Einsatz" dauert eine Stunde, einmal die Woche, mit Pausen, in denen der Hund rumliegt, während ich mich unterhalte, den Boden nach Essensresten absucht, etc. Die andere Zeit läßt er sich füttern und von den Leuten, die sie mag streicheln, denen, die sie nicht mag, entzieht sie sich und es wird akzeptiert; wichtig ist in dem Pflegeheim eher, daß "Leben in die Bude kommt" und der Meinung ist mein Hund auch ;)

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