Mein Hund hat Anaplasmose

  • Bei meiner Hündin wurde eine schwere Anaplasmose festgestellt, sie bekommt Doxicyclin ( Antibiotika)!
    Mache mir grosse Sorgen, was man so liest ist mit dieser Krankheit nicht zu spassen!
    Wer hat Erfahrung mit dieser Diagnose?
    Bitte antwortet mir, bin total fertig, hab im Dezember letzten Jahres meine Vorige Hündin an den Spätfolgen einer Borreliose verloren.
    :hilfe:

  • Hallo Una


    leider kenne ich mich mit diesem Krankheitsbild nicht aus und hoffe, dass sich noch jemand aus dem Forum meldet, der Dir weiterhelfen kann.


    Deinem Hundi wünsche ich schnelle Genesung !


    Lieben Gruss

  • dank dir, mollrops, heut geht es meiner Süssen ein klein wenig besser, das Antibiotikum scheint zu wirken , jetzt muss ich bis ende nächster Woche warten und hoffen dass sich das Blutbild wieder bessert.
    Wäre schon für ein paar Daumendrücker dankbar :gott:

  • Zitat

    Also von mir bekommst Du eine Menge Daumendrücker !!


    Ja von mir auch :yes:



    Knuddel deine Süße von mir, damit es ihr ganz schnell wieder gut geht :streichel:

  • Oh je, ich mach doch wieder das Exspot drauf :gott: ,
    das habe ich nämlich unterlassen, weil momentan nicht so sehr viele Zecken unterwegs sind.


    Aber das gibt mir doch wieder zu denken.


    Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass Ihr die Krankheit noch frühzeitig mit dem richtigen Medikament besiegen könnt.
    Schön zu hören, dass es heute schon besser geht.

  • Danke allen fürs Daumendrücken, die Thrombozyten steigen wieder !!!! :gott:
    Die Antibiotikatherapie schlägt also an, meine Süsse ist zwar immer noch müde und schlapp, aber es geht täglich etwas besser!
    Wir wohnen hier in einer Zeckenhochburg und kommen in Zukunft wohl nicht um die chemischen Spot on`s herum!
    In unserer Tierklinik ist diese Anaplasmose der sechste Fall in dieser Saison, und alle kommen sie aus unserer Gegend!


    Also Vorsicht im Raum Kronach!!


    Liebe Grüsse


    Helga

  • Für den betroffenen Hund wünsche ich gute Besserung.


    Darf ich trotzdem fragen wie sich die Spätfolgen der Boreliose bei Deinem verstorbenen Hund bemerkbar gemacht haben?


    Ich hoffe Du bist mir nicht allzu böse, weil ich Dichmit meiner Frage an eine schwere Zeit erinnere die dir sicher jetzt noch weh tut.

  • Hi,


    meine derzeit älteste Hündin hatte vor etwa 4,5 Jahren einen klinischen Ausbruch von Ehrlichia phagozytophila, inzwischen wurden diese Erreger in Anaplasma phagozytophila umbenannt.


    Mittwoch abends waren wir noch im Agi-Training, sie war völlig fit, schnell und hoch motiviert dabei. Donnerstag abend hatte sie Fieber, Freitag begannen die ersten ZNS-Störungen mit Kopfschiefhaltung, Manegebewegungen (nicht mehr geradeaus laufen können bis hin zu völligem sich im Kreis drehen), über's Wochenende dann bis Montag traten dann Lähmungserscheinungen pis hin zur vollständigen Lähmung der Gliedmaße auf.


    Es gibt ja verschiedene Velaufsformen dieser Erkrankung. Little Yanta hat die Form erwischt, bei der es zur Hirnhautentzündung kommt. Wir hatten dahingehend Glück, dass unsere TA sofort auf Hirnhautentzündung tippte und gleich entsprechend Antibiotika gegeben hat. Wir hatten auch über's Wochenende sofort Blut eingeschickt für einen Mittelmeercheck. Blutbild konnten sie selbst machen. Ergebnis war Ehrlichia canis grenzwertig. Da wir aber nie im Süden waren, kam uns das etwas komisch vor. Unsere TA erinnerte sich dann, gelesen zu haben, dass es sehr selten bei Hunden auch schon zu Erkrankungen mit dem für Menschen gefährlichen Erreger Ehrlichia phagozytophila, heute Anaplasma phagozytophila, gegeben hat. Sie hat dann beim Labor nochmal nachgefragt, ob sie noch Blut übrig hätten um darauf zu testen, bzw. ob sie das auch könnten. Sie konnten und bingo. Eindeutig.


    Yanta hatte dann aber Montag hochkonzentriert Kortison bekommen und ab Dienstag abend ging es ihr wieder bedeutend besser. Wobei ich dazu sagen muss, dass wir zwischendurch noch in einer Spezialklinik für Neurologie waren, da unsere TA in der Klinik meinte, sie wisse nicht, ob sie kompetent genug sei für diesen Fall, ihre wäre lieber, wir würden zu den Spezialisten gehen. Deren Kommentar war dann "das wird nichts mehr, am besten EInschläfern, der Hund hätte sowieso noch max. eine Lebenserwartung von 2 Jahren". Ich sollte allerdings dazu sagen, dass die Spezialisten der Meinung waren, das kann keine Ehrlichiose sein, da der Hund ja nie so weit im Süden war, dass er sich mit E. canis hätte infizieren können. Dass es E. phagozytophila war, darauf kamen wir ja erst nachdem wir wieder mit ihr bei uns in der Klinik waren. Sie waren der MEinung, das sei ein tumoröses Geschehen und damit definitiv unheilbar. Allerdings wurden bei der Untersuchung der Hirn-Rückenmark-Flüssigkeit keine Tumorzellen sondern nur Entzündungsanzeichen gefunden.


    Wie gesagt, Dienstag abend trat dann eine deutliche Besserung ein. Mittwoch morgens lief sie, mit viel Unterstützung bereits in die Klinik. Donnerstag hat sie dann zum ersten Mal wieder allein gefressen und Freitag wieder getrunken. Und von da an ging es deutlich aufwärts.


    Inzwischen sind 4,5 Jahre rum, und wer sie sieht, denkt nicht, dass sie jemals krank war. Sie hatte einige Zeit Probleme mit der Koordination. V.a. beim langsamen Gehen. Man sieht auch heute noch, wenn man genau hinschaut, dass sie etwas Koordinationsprobleme in der Hinterhand hat. Lange ZEit hatte sie Tage, an denen sie reagierte, als hätte sie Migräne. Sprich, sie verzog sich an die dunkelsten, ruhigsten Stellen im Haus und bei Wörtern wie "spazierengehen" zeigte sie deutlich, dass kein INteresse besteht. In Gesprächen mit einer Physiotherapeutin für Tiere, die aber auch lange Jahre eine Praxis für Menschen hatte (und mW immer noch hat), habe ich mitbekommen, dass Menschen, die eine Hirnhautentzündung überlebt haben, auch von immer mal wiederkehrende Kopfschmerzen reden. Das hat sich bei ihr aber inzwischen ziemlich gelegt. Vielleicht mal ein Tag im Monat oder in zwei Monaten, wo sie deutliche Anzeichen von "ich will heute nicht" zeigt.


    Was teilweise beschrieben wurde, dass hin und wieder Schübe von Lahmheit, Mattigkeit, usw. auftreten. Das hat sie teilweise auch. V.a. im Winter rsp. wenn es kalt ist. Da kann es auch schon mal passieren, dass sie Schmerzreaktionen zeigt, wenn man bsp. nur ein Bein berührt. Wobei Schmerzreaktion es nicht richtig trifft. Sie schreit dann auf und rennt weg. Da sie aber inzwischen auch komplett durchgeröngt ist und ihre Gelenke trotz ihres Alters absolut TOP sind (würden so die Gelenke aller Junghunde aussehen, bräuchte es keine TAs, die sich auf Gelenke spezialisieren), scheint das eher eine nervale Sache zu sein.


    http://home.arcor.de/flyrussel…2007_Turnier_KG_Walldorf/


    Die letzten drei Bilder, das ist little Yanta. Als weisser Hund beim A0/Senioren-Mini Jumping in diesem Jahr. Sie liebt Agi und ist nur mit Gewalt vom Parcours zu bringen. Darf aber nur noch Mini/Midi laufen, da sie einfach nicht mehr die Kraft in der Hinterhand hat, über die hohen Sprünge zu gehen. Hin und wieder darf sie ab und an auch mal noch Senioren mitlaufen oder ne Obedience-Prüfung.


    Soweit ist sie also recht fit. Und ernsthafte Schübe nach dieser einen Erkrankung hatte sie bisher nicht mehr.



    Ich wünsche deiner Kleinen gute Besserung.


    Und ja, nach dieser Geschichte gibt es bei meinen Hunden keine Versuche mehr mit Zitrusöl, Knoblauch, Rosmarin, sonstige Kräuter weiss der Geiger biologische Versuche von wegen Zeckenprophylaxe. ExSpot und gut war. Das war der einzige Sommer, in dem wir diesbezüglich Versuche gestartet hatten und prompt fing diese ganze Sch.... im Winter an.


    BTW: meine Kleine hat über 3 Wochen hochdosiert Doxycyclin bekommen und etwa 3 Monate lang Cortison.


    Viele Grüße
    Cindy

  • hallo Cindy,


    dank dir für deine ausführliche und beruhigende Antwort!


    Die Symptome die du beschreibst treffen original auf meine letzte Hündin zu, die allerdings damals auf Borreliose behandelt wurde, man aber nicht ganz sicher war ob noch etwas anderes dazukam. Wir wurden zwar gefragt ob wir Urlaub im Süden gemacht hätten, was wir verneinten!
    Ja, und damit war die Sache erledigt, von Anaplasmose in unserer Gegend war damals ( 3 Jahre) wohl noch nichts bekannt :verzweifelt:


    sie starb letztendlich nach 2 Jahren an unerklärlichen (3 Ärzte) inneren Blutungen!!


    Bei meiner jetzigen Hündin ist es gottlob noch nicht so schlimm, der Befund war eher durch Zufall.


    Sie wirkte die letzte Zeit etwas lustlos und schlapp, das Blutbild zeigte Thrombozyten im unteren Grenzbereich, mein Tierarzt( ein ganz anderer als bei meiner Momo) hatte gleich den richtigen Verdacht, der sich leider bestätigte!


    Jetzt hoffe ich dass wir diesmal die Krankheit wirklich besiegen, ich lass mich auf keinen Fall mehr mit Schulterzucken von schlecht weitergebildeten Ärzten abtun!


    liebe Grüsse Helga

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