Kein Spielzeug für arbeitende Border?

  • Zitat

    da is es auch was anderes ! aber als Privatperson seinem Hund das spielen zu verbieten nur damit er besser hütet, obwohl man selber gar keine Schafe hat und allenfalls hobbymässig hütet find ich überzogen !

    also ich glaub auch schon das es nehn Unterschied macht weil der Hund dann halt einfach nicht so verspielt ist !

    Darum gehts gar nicht -
    es geht darum, daß viele Border leider eine große
    Neigung haben, Dinge die sich bewegen als hütbare Objekte
    anzusehen und deshalb ihre Instinkte, das Umkreisen,
    das Auge zeigen, etc. evtl. an diesen Objekten "fehlleiten"

    Ob Hobbyschäfer, Berufschäfer oder gar kein Schäfer:

    Dieses Verhalten ist bei einem Border absolut nicht erwünscht !
    Es kann zu einer Sucht ausarten und am Ende ist nicht
    nur dem Hobbyschäfer, Berufschäfer oder dem "gar kein
    Schäfer" geschadet, sondern dem Hund selber, der dabei
    völlig in eine andere Welt abtaucht, wie ein Authist aus der man ihn oft nur schwer wieder hervorholen kann.
    Dann ist er in der Tat hirnlos objektbesessen.
    Ein jämmerliches Bild, so ein frustrierter Hund,
    der Objekte anglotzt und versucht diese so zu bewegen.

    Deshalb habe ich es so gehandhabt, dass ich sehr wohl
    mit meinem Border gespielt habe, so gut wie nie aber
    Dinge geworfen habe um ihn hinterherlaufen zu lassen -
    sondern eben vermehrt Zerrspiele und Raufspiele.

    Und ich bin damit super gefahren und würde es genauso
    immer wieder tun.

    Schöne Grüße
    von
    Christine

    P.S. - ist es möglich den Artikel hier zu verlinken ?

    Die Engländer machen vieles mit den Borders anders
    als wir. So werden in der Regeln in England/Irland/
    Schottland die Hunde schon viel früher an die Schafe herangeführt.
    Vielleicht ist dies auch ein Grund, dass der Autor dem Hund das Spielzeug entzieht.

  • Christine, du schreibst, das viele Border diese fast schon zwanghafte Neigung haben.
    Ich weiß, dass viele das aufgrund von mangelnder Auslastung zeigen - was für mich verständlich ist - hier fängt fast jeder Hund an, irgendein nicht erwünschtes Verhalten an den Tag zu legen.

    Aber ich finde es irgendwie :irre: , wenn ein normal ausgelasteter Border/Hund, so ein Verhalten praktisch "von sich aus" entwickelt.

    Ich kenne mich ja mit Zucht nur gering aus, aber ich würde jetzt mal ganz laienhaft behaupten, dass da schon Generationen nicht mehr auf das allgemeine Wesen beim Hund geachtet wurde, sondern ein wirklich übertriebener Instinkt angezüchtet wurde.

    Ich hoffe du verstehst was ich meine?

  • Zitat

    Christine, du schreibst, das viele Border diese fast schon zwanghafte Neigung haben.
    Ich weiß, dass viele das aufgrund von mangelnder Auslastung zeigen - was für mich verständlich ist - hier fängt fast jeder Hund an, irgendein nicht erwünschtes Verhalten an den Tag zu legen.

    Aber ich finde es irgendwie :irre: , wenn ein normal ausgelasteter Border/Hund, so ein Verhalten praktisch "von sich aus" entwickelt.

    Ich kenne mich ja mit Zucht nur gering aus, aber ich würde jetzt mal ganz laienhaft behaupten, dass da schon Generationen nicht mehr auf das allgemeine Wesen beim Hund geachtet wurde, sondern ein wirklich übertriebener Instinkt angezüchtet wurde.

    Ich hoffe du verstehst was ich meine?

    Hunde, die nicht ausgelastet sind, sind in der Regel sehr empfänglich dafür, ihre Instinkte an allem was sich bietet, auszuleben. Ein Hund, dessen "Hunger" regelmäßig gestillt wird, muss diese "Zipfel", die sich zum Greifen bieten nicht nutzen. Trotzdem "unterliegt" er seinen Instinkten.

    So zeigt auch ein Border Collie, der ausreichend arbeiten darf, beim Bällchen werfen schnell diese Verhaltensstörung. Bällchen nachjagen, ist ja eine Forum von Jagen - in sehr einseitigen Bahnen. Der Hund versucht darauf mit dem Programm zu reagieren, wie es ihm seine Natur sagt. Das funktioniert aber nur in Bruchstücken, so dass der Hund schnell in einem Verhalten "festhängt". Der Körper weiß ja nichts von der "falschen" Beute und stellt die Hormone für die "normale" Jagd zur Verfügung. Der Hund wird also vom Körper für sein Tun belohnt und bekommt noch mehr Energie für weiteres Jagen - was ja dann letzendes nicht stattfindet, weil der Hund in dieser Sequenz "festhängt". Da schwirren also viele Hormone und viel bereitgestellte Energie, die nicht keinen Kanal bekommen. Deshalb sind Hunde nach dem Ballspiel in der Regel noch aufgeputschter als vorher.

    Border Collies sind Spezialisten. Das muss man auch im Alltag berücksichtigen. Und manche Dinge sollte man da einfach unterlassen. Das ist kein Zuchtfehler, sondern ihre besondere Jagd-Genetik.

    Körpernahes Spiel ist natürlich erlaubt.

    Viele Grüße
    Corinna

  • Corinna, danke für die Erklärung.
    Dann ist es aber im Grunde doch so, dass jeder Hund, der "scharf" auf seinen Ball oder Bälle generell ist, in diesem Verhalten praktisch "festhängt" und eigenständig da nicht mehr rauskommt.

    Oder hab ich da was falsch verstanden?

    Billy z.B. würde ich sogar schon als fast-Balljunkie betrachten.
    Er macht für seinen Ball fast alles und alles andere wird dann zur Nebensache.
    Jedoch kann man das Spiel sehr gut kontrollieren und man kann auch mit ihm spazieren gehen und er trägt nur den Ball, ohne ihn jetzt einem ständig vor die Füße zu werfen.

    Der Ball steht auch sonst nicht zur freien Verfügung und wenn er merkt man hat keine Lust zum spielen, dann trollt er sich auch.

    Muss ich das bei ihm jetzt auch kritischer sehen, da er doch sehr fixiert darauf ist?

    Bisher habe ich den Ball als gute Motivation betrachtet.

  • Zitat

    er trägt nur den Ball, ohne ihn jetzt einem ständig vor die Füße zu werfen.

    Ich sehe auch das Verhalten etwas kritisch, wenn er den Ball wirklich IMMER trägt. Auch hier ist der Hund einfach im Stress, auch wenn man es nicht merkt, weil eben sein Triebmittel dauerhaft da ist und es dauerhaft ja die Chance geben könnte, daß damit etwas passiert. Ich habe es auch schon mal versucht, ein Spielzeug mit auf einen Spaziergang zu nehmen, aber nach den Spaziergängen war mein Balljunkei immer sehr "aufgepuscht". Also nciht in dem Sinn, daß sie hier wie Gaga rumrannte, aber ich hab einfach an ihrem Blick gesehen, daß der Stresspegel sehr hoch war.

  • Auch wenn Border Collies, begünstigt durch ihre Genetik, prädestiniert sind für diese Problematik kann sie natürlich auch bei allen anderen Hunderassen auftreten.
    Ich habe hier z.B. zwei völlig gegensätzliche Hunde.
    Janosch macht Apportierübungen schon sehr gerne, aber er verliert schnell mal das Interesse, muß häufig motiviert werden, lässt sich leicht ablenken und würde man ihm einen Ball mitgeben, so würde er ihn an der nächsten Ecke, an der es interessant riecht, fallen lassen und liegen lassen.
    Emma hingegen könnte der "perfekte Balljunkie" werden.
    Sobald ich einen Ball in der Hand habe versteift sich der ganze Körper, der Unterkiefer fängt leicht an zu klappern und sich macht nichts anderes, als den Ball zu "hypnotisieren.
    Auf Außenreize reagiert sie in diesen Momenten nur noch sehr bedingt, selbst ihre Erzfeinde könnten an ihr vorbeilaufen und sie würde es nicht mal registrieren.
    Ein Spielzeug mit auf einen Spaziergang mitzunehmen wäre undenkbar, sie würde mir nur noch vor den Füßen rumlaufen und jeden anderen Hund angreifen.
    Für Emma gibt es eigentlich nur noch Dummytraining, welches kontrolliert und nach ganz festen Regeln abläuft.
    Es ist also wirklich ganz abhängig von der Hundepersönlichkeit und ich glaube nicht, dass sich da irgendwelche pauschalen Aussagen treffen lassen!

  • Zitat

    Ich sehe auch das Verhalten etwas kritisch, wenn er den Ball wirklich IMMER trägt. Auch hier ist der Hund einfach im Stress, auch wenn man es nicht merkt, weil eben sein Triebmittel dauerhaft da ist und es dauerhaft ja die Chance geben könnte, daß damit etwas passiert. Ich habe es auch schon mal versucht, ein Spielzeug mit auf einen Spaziergang zu nehmen, aber nach den Spaziergängen war mein Balljunkei immer sehr "aufgepuscht". Also nciht in dem Sinn, daß sie hier wie Gaga rumrannte, aber ich hab einfach an ihrem Blick gesehen, daß der Stresspegel sehr hoch war.

    Silvia, er trägt ihn nicht IMMER - da wir ihn nicht immer zum spazieren gehen mit nehmen.
    Ich halte es generell ein wenig anders was so typische 2Regelmäßigkeiten" anbelangt - die gibt es nur sehr wenig bei mir, damit er eben nie weiß was nun kommt.

    Aber wenn ich vorhabe mit ihm auf die Wiese zu gehen zum apportieren, dann trage ich den Ball entweder in der Tasche - und ja, Billy hat dann immer eine Auge auf die Tasche, da er ja weiß was nun kommt.
    Oder er hat ihn gleich ins Maul bekommen und trägt ihn selbst.
    Er legt ihn auch mal zum besser schnüffeln können neben hin und nimmt ihn wieder mit wenn es weiter geht.

    Der Ball ist bei uns auch eher Belohnung, als jetzt z.B. Leckerchen - da ihn die manchmal nicht wirklich "jucken".

    Wobei ich ihm nie den Ball zum alleine spielen überlassen habe - immer nur im Spiel mit mir gemeinsam!

  • Hallo Nina!

    Dann finde ich es ehrlich gesagt nicht so tragisch. f

    Ich kenne eben Hunde, die gehen ohne Ball in der Schnutz gar nicht mehr erst mit auf die Spaziergäge. Das finde ich dann eben zu viel. Aber wenn es nur Wegstrecken sind und auch das nciht immer - dann lass ihm m.M. nach ruhig seinen Spaß.

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