Probleme von Schäferhundbesitzern

  • Hallo Ihr

    Ich hatte das Glück, fast 15 Jahre mit einem Malinoismix zusammen zu leben. Meine Schnecke war sehr gut sozialisiert, aber auch ein riesen Geschoss - 70 cm hoch. Nicht wenige Hundebesitzer begegneten uns mit grossem Respekt und wunderten sich dann doch, wie freundlich mein Hund anderen gegenüber war. Ich liebe Schäferhunde, sie sind einmalig. Eigentlich.

    Tja und nun zum eigentlichen Thema - ich habe ja einen Jungspund von knapp 6 Monaten, Rotti/schäferhundundnochwasmix und gehe täglich für mindestens zwei Stunden in unserem grossen Ex-Buga-Gelände mit Bambi spazieren.

    Wir treffen auf den Spaziergängen mindestens 20 - 30 Hunde, wenn nicht sogar mehr. Meine Kleine ist inzwischen sehr gut sozialisiert, nicht dominant, aber auch kein Schisser - genau richtig also. Sie kommt mit gross und klein, männlich und weiblich gut aus. Inzwischen kenne ich auch die meisten Hunde und kann sie einschätzen.

    Die einzigen negativen Zwischenfälle, die wir jetzt in den letzten 2 Wochen haben machen müssen, waren leider mit Deutschen Schäferhunden (wobei ich nach wie vor der Meinung bin, dass es sich hier in beiden Fällen um reine Zwingerhunde gehalten haben muss, die entweder nie oder nur sehr selten Kontakt zu Artgenossen haben).

    Beide waren nicht abrufbar und sind ohne Drohhaltung sofort bei Sichtkontakt auf meine Kleine losgegangen. Es ist zwar kein Blut geflossen, aber inzwischen ist Bambi nicht mehr so unbefangen, wenn wir grösseren Hunden begegnen.

    Und was meinen Rottimix betrifft - wenn ich sie an der Leine habe (ausserhalb der Hundewiesen), bemerke ich immer, dass andere Leute ihre Hunde auch sofort anleinen *g*. Wahrscheinlich denken die, mein süsses, allerliebstes Sabberschnäuzchen ist ein wahrlich böser Vierbeiner. Wenn wir dann sagen, wir üben das "Bei-Fuss-Gehen" sind sie sichtlich erleichtert und lachen wieder.

    Achso - mein Onkel hat auch einen DSH - der wollte mein Bambi, als sie knapp 11 Wochen alt war, totschütteln. Aber auch dieser Hund ist leider ein Zwingerhund, wenn auch mit regelmässigen Freigang. Ich war wirklich sehr erschrocken, wie schnell aus einem vermeindlich freundlichen Hund ein nicht zu haltendes Tier wird.

    Liebe Grüsse

  • @ mollrops

    Setze meinen beiden DSH einen 11 Wochen alten Welpen vor die Nase, die springen aus dem Stand vor Begeisterung fünf Meter in die Höhe und kriegen sich nicht mehr ein. Bei unseren Nachbarn war zuletzt ein 10 Wochen alter Bearded-Collie mit zu Besuch, ich habe gedacht die nehmen den ganzen Zaun mit um zu dem Kleinen zu kommen und ihn zu "bemutttern". :D
    Es sind aber auch keine Zwingerhunde.

    LG Iris + Schäfis

  • hi rollmops,

    unsere grosser (DSH) ist ausgesprochen welpenfreundlich. in der pflegestelle wo er 3 monate lang war bevor er zu uns kam, hat er die zwei dort befindlichen welpen gleich unter seine fittiche genommen, sie beschützt, gepflegt (sauberlecken, etc.) und wenn nötig auch erzogen (schauzengriff, wobei die babies in seiner riesigen schnauze fast gänzlich verschwunden sind, bevor sie besabbert wieder ausgespuckt wurden.

    wenn er heute welpen trifft, ist er nach wie vor sehr angetan. leider schubst er die lütten immer um und fängt dann immer an ihre bäuche zu lecken - sehr peinlich :ops:

    unsere verstorbene DSH hündin widerrum konnte mit welpen noch nie etwas anfangen. im gegenteil, sie war sehr grob zu ihnen. da wir es nie darauf haben ankommen lassen, wissen wir auch nicht wie grob sie letztendlich geworden wäre - gehen aber stark davon aus, dass sie sie nicht verletzt hätte. sie kommt aber auch aus einem zwingerwurf und war bis zu ihrer 10ten lebenswoche null sozialisiert und hatte keinerlei aussenkontakte. sie war lebenslang kein einfacher hund, aber jederzeit sehr gut kontrollierbar und ein grandioser hund, der nie eine gefahr/gefährdung für andere hunde oder gar menschen darstellte, da wir unserer verantwortung als hundehalter sehr sorgfältig und gewissenhaft nachgekommen sind.

  • ich denke man kann das nicht rassebezogen allein auf den Schäferhund beobachten. Schliesslich kann auch ein Pinscher zum Beißer werden (bei entsprechender Erziehung)

    Das Problem denke ich liegt darin, dass der Schäferhund doch echt stark vertreten ist. Man schaue allein mal bei DHD24 was das an Schäferhunden alles angeboten wird. Ganz klar, dass ein Hund der sehr häufig an den Mann gebracht wird auch entsprechend öfter auch negativ auffällt.

    Rechnet man das ganze aber prozentual um, dann ist ein Schäferhund nicht bissiger als ein Pudel - ist halt Tatsache. Nur ändert das leider nix in den Köppen derer, die meinen ein Schäferhund sei von Grund auf "böse"

    Absoluter Humbug sowas! Aber erklärt das mal einem Menschen der generell Angst vor Schäferhunden hat. Ich begegne mit meinen, überwiegend schwarzen, Aussies auch so manchem Zeitgenossen, der meint meine Hunde MÜSSEN doch böse sein, weil sie schwarz sind :irre:

    Wenn sie dann sehen, das ich meinen absetze und mich 30 mtr entferne und er kann den Hund passieren ohne dass meiner überhaupt nach ihm schaut, dann wird dumm geglotzt. Es gibt schon seltsame Zeitgenossen :kopfwand:

  • Ja, ich kann Eure Probleme verstehen.
    Der Dielemann wurde 3x von Schäferhunden und 1x von Deutsch-Drahthaar heftig gebissen. Aufgrund der Tatsache, daß wir in ganz Deutschland auf Mittelaltermärkten unterwegswaren, kann ich mit Fug und Recht behaupten, vielen Hunden begegnet zu sein. Der DSH-Anteil war prozentual nicht höher als andere Rassen. Die Angriffslustigsten waren die DSH. Trotzdem hat der Dielemann DSH nicht gemieden. Er war ein sehr gutmütiger, freundlicher und höflicher Hund.
    Vor 2 Wochen wurde dann auch noch der Hobbit grundlos (wir waren bestimmt schon 20 Meter entfernt) von einem weißen Schäfi angegriffen - hinterrücks.

    Wir meiden sie (DSH) trotzdem nicht. Denn es gibt auch sehr freundliche Schäfis.

    Liebe Grüße

  • Meine Erfahrungen mit DS sind sehr unterschiedlich, leider überwiegend negativ.
    Was sich Halter von DS allerdings vor Augen halten sollten, ist die offizielle Bißstatistik, dort führt der DS mit Abstand. In dieser Statistik ist übrigens die Population berücksichtigt.
    Leider ist es immer noch sehr einfach, ohne Sachkenntnis/Eignung an einen großen Hund zu kommen.
    Dennoch nix für ungut ;)

  • also ich schau mir eigentlich nicht die hunde an, sondern die Halter....
    an denen erkennt man meist eher was für ein vierbeiner da entgegen kommt.

    aber generell zum thema "kampf"hunde. ich denke das problem is, dass die HH die sich einen aggressiven hund holen wollen, generell keine pudel oder westies kaufen, sondern eben die listenhunde (achtung: kein umkehrschluss!! bevor ich angemault werde :D ). daher haben diese hunde auch so einen schlechten ruf.

    wie gesagt. ich schau mir die halter an und dementsprechend lass ich die nala von der leine oder auch nicht.
    übrigens leine ich meinen hund immer an wenn der andere hund an der leine hängt. leider ist das umgekehrt nicht immer so.

  • Provokante Frage:

    Sind es deshalb verstärkt Schäferhunde, die negativ auffallen, weil vielleicht gerade Schäferhundbesitzer in Hundeschulen gehen, wo die Tiertrainer Diensthundeführer des alten Schlags sind, die die Hunde mit Härte trainieren?

    Wenn ich hier so lese, was in manchen "Hundeschulen" abgeht, da wünschte ich mir wirklich, Hundetrainer würde endlich ein anerkannter Ausbildungsberuf mit gewissen Standards werden.

    Doris

  • Zitat

    Provokante Frage:

    Sind es deshalb verstärkt Schäferhunde, die negativ auffallen, weil vielleicht gerade Schäferhundbesitzer in Hundeschulen gehen, wo die Tiertrainer Diensthundeführer des alten Schlags sind, die die Hunde mit Härte trainieren?

    Sehr gute Frage! Ich denke, dies kann auch gut ein Grund dafür sein. Viele Hundehalter sind der Meinung, gerade der Deutsche Schäfi hätte zu "parieren"- sei es wegen der Vorbilder wie "Kommissar Rex" oder eben dem Schutzhund- und Poizeihund-Image. Es gibt genug Hundeschulen, die die Besitzer mit eben diesen Vorbildern ködern.

    Ich denke, viele Schäfis sind auch tatsächlich nach emehreren "Stationen" in den richtigen Händen, aber vllt gerade durch Vorbesitzer wie oben "versaut" und deswegen aggressiv und/oder ängstlich. So wie bei meiner- es wird vermutet, dass mit ihr mal eine Schutzhundausbildung angefangen wurde, weil sie teilweise Verhaltensweisen zeigt, die man eigentlich nur aus so einer Ausbildung mitnimmt. Leider wurde dabei -sorry- absolut Scheiße gebaut, und ausbaden darf ich es. Ich könnte mir vorstellen, dass es solche Fälle nicht selten gibt. Es liegt vllt einfach daran, dass Schäfis so beliebt sind, und dass die Leute sich einen solchen holen ohne Kenntnis der Rasse. Das führt dann irgendwann zu Problemen, klar, ein Schäfi ist kein Hund der einfach so neben her läuft.

    Dann wird der Hund eventuell abgegeben und der nächste HH kann sich damit "herumschlagen"- oder der HH führt den Hund so weiter, trotz der Probleme.

    Darin liegt für mich das Problem.

  • Hallo,

    wir haben auch einen DSH, der noch nie gebissen hat, er wurde schon 2x gebissen. Doch ich kann die Angst der Leute und Hundebesitzer verstehen.
    Sie kennen meinen Hund doch gar nicht. Wenn ich einen angeleinten Hund auf uns zukommen sehe, mache ich unseren auch ran. Mich stört es nicht, wenn mich jemand bittet, weil er Angst hat, meinen Hund an die Leine zu nehmen. Ich will meine Ruhe und Frieden haben und nicht jedem der mir begegnet, davon überzeugen, dass mein Hund friedlich ist. Wäre mir auch sehr mühselig.

    Die uns kennen, lassen auch ohne Probleme ihre Hunde mit ihm spielen. Viele haben nun mal Angst vor großen Hunden.

    Gruß Henner

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