Hund knurrt Kinder im Haus an

hallo butterfly,
welcher ist denn jack? der appenzeller, oder der border mix?

grundätzlich könnte es sein, dass sich der hund auf der nächsten stufe zum erwachsen werden befindet und nun erneut grenzen austestet, neu stecken möchte und seine welt langsam mit anderen "erwachsenen" augen sieht.

was du dagegen tun kannst ist, ihm freundlich aber bestimmt klar zu machen, dass du derjenige bist der bestimmt wer sich wann und wo aufhält.
das heißt, möchten die kinder deines bruders zu euch kommen, dann bist du derjenige der sie in empfang nimmt.
sollte jack sie anknurren, dann schickst du ihn weg (nicht anschreien oder so etwas, ein ganz normales, freundliches kommando), er hat da nämlich gar nichts verloren, das ist nicht seine sache.
vielleicht bringst du ihm bei auf kommando auf seinen platz zu gehen und dort zu bleiben.
dieser platz sollte aber nicht "chefig" direkt bei der eingangstür plaziert sein, sondern eher in einer ruhigen raumecke.
irgendwo wo man nicht ständig vorbei laufen muss.
natürlich dürfen die kinder nicht zu jack gehen, wenn er auf seinem platz liegt!!!!

du solltest in nächster zeit vermeiden, dass sich jack und die kinder ohne aufsicht im haus begegnen.
es sollte immer ein kompetenter erwachsener aus jacks rudel anwesend sein, der ihn dann auf seinen platz schicken kann.

diesen platz darf er wieder verlassen, wenn die kinder angekommen sind, sich also schon eine weile in der wohnung befinden .
zusätzlich könntest du dann noch üben, dass er von seinem platz aufstehen darf und von jedem kind ein leckerchen bekommt.
allerdings nur, wenn er sich ihnen freundlich nähert.
knurrt er, muss er wieder auf seinen platz.

achte immer darauf, dass die kinder nicht alleine mit ihm sind!
und bedenke immer, das du derjenige bist, der regeln aufstellt und brenzlige situationen entschärft!

sei bitte vorsichtig, wenn du das gefühl hast überfordert zu sein, oder dass jacks verhalten schlimmer wird, dann hole dir bitte einen kompetenten trainer ins haus.

lg christina

das mit der box kannst du versuchen, allerdings nur, wenn er gerne in ihr ist und nicht ausbrechen würde, denn das würde er bei der nylonbox schaffen.

ansonsten solltest du dein "auf den platz" kommando mit ruhe und sturheit durchsetzten.
wenn er es kennt auf den platz geschickt zu werden (da können dann auch schon ein paar leckerlie liegen, damit er die dort gleich fressen kann und gerne hin geht), dann bitte doch die kinder auf der treppe zu warten, stelle dich zwischen kinder und hund und schicke ihn auf seinen platz.
bleibe ruhig und freundlich gehe aber nicht weg, bevor er nicht gegangen ist.

kennt er das mit dem "auf den platz gehen" noch nicht, dann bitte erst mit viel leckerchen "trocken" üben.
so lange bis er es wirklich gerne und zuverlässig macht.

wenn du einen haken an die wand machst, dann wirst du ihn zwar daran hindern können zu den kindern zu gehen, hast aber dann nicht deinen willen durchgesetzt und ihm gezeigt, dass du derjenige bist der besuch empfängt.
du hast ihn dann quasi, genauso wie wenn du ihn in die box sperrst, nur erst einmal gesichtert.
davon hat er aber nicht verstanden, dass er sich von besuch fern zu halten hat bis du ihn rufst.

so lange er das mit dem "auf den platz" nicht kann, ist es aber schon sinnvoll ihn erst einmal zu sichern und wegzusperren.
das kann auch ein anderer raum sein.

lg christina

Zitat

das problem daran ist ja, er freut sich, wenn die kinder die treppe hochkommen, stehen sie dann aber oben an der treppe, dann legt er den schwanz an und fängt an zu knurren, richtig böses knurren, nicht mehr so einfaches knurren, sondern wirklich von der bösen seite....

Diese Kombination finde ich ja sehr seltsam.

Warum freud er sich erst und knurrt dann? Er müßte doch wissen wer sie sind.

Was mich bei dem Tip mit dem Anbinden stören würde ist, dass der Hund die Kindern dann immer noch nicht als ranghöher ansieht und sie aus diesem Grund auch nicht respektiert. Sowas fängt jetzt an der Tür an und kann sich immer weiter ausbreiten.
Bei Kindern die nicht dort wohnen wäre das egal, aber bei denen die dort wohnen wäre mir das schon wichtig.

Einen Versuch könnte man mit folgendem Trick starten. Die Kinder bleiben im Gang stehen und rufen Jack zu sich. Somit verlagert sich der 1. Kontakt/ Begrüßung in einen Bereich der außerhalb von Jacks-Revier liegt. Außerdem würden die Kinder ihre Rangordnung betonen, weil sich Jack nur nach ihrer Aufforderung in ihre Nähe begeben darf. Kommt er von selbst, dann einfach ignorieren.

Wo steht denn sein Korb? Gehen dort die Kinder entlang?

Wie kommst Du darauf, dass er sich freut? Weil er mit der Rute wedelt?

Das bedeutet lediglich, dass er aufgeregt ist - ob im positiven oder negativen Sinn :wink: In dem Fall eher letzteres, das heißt, er zeigt schon, dass es ihm unangenehm ist.

Mit Rangordnung hat das übrigens nichts zu tun. Weder gehören die Kinder zu Deiner Familie, noch "kämpft" ein Hund mit Kindern um Rangordnung. Dann schon eher mit Hundekindern :wink:

Viele Grüße
Corinna

kinder werden vom hund in der regel erst als ranghöher betrachtet, wenn sie so um die vierzehn sind und langsam erwachsen werden.
wobei der aspekt der rangordnung von hund und kind hier ja nicht relevant ist, da die kinder nicht zum rudel gehören, also auch in keine rangordnung.

wenn du ganz sicher ausschließen kannst, dass nicht doch einmal etwas passiert ist, was den hund dazu bringt die kleinen gar nicht zu mögen,
dann ist dieses verhalten was er an den tag legt, nichts außergewöhnliches.
die hormönchen... wie so oft.
da lassen sich hunde von einem auf den anderen tag dummheiten einfallen, auf die man vorher gar nicht gekommen wäre.

dass er sich die kinder aussucht und nicht dich, ist klar.
die kinder sind besuch und noch nicht erwachsen, in einem anderen rudel sicherlich mit die rangniedrigsten (aus seiner sicht).
also die idealen mobbing opfer.
würde er sich mit dir anlegen, hieße das, dass er jemanden herausfordert der sich wehren kann und er den kürzeren ziehen könnte.
das will er ja gar nicht, er will "nur" einen raushängen lassen und dafür sind so kleine unerwachsene, die selber nicht genau wissen was los ist, natürlich bestens geeignet.

so wie du schreibst, mag er die kinder im prinzip, findet es aber auch so richtig klasse sie aus seinem revier fern zu halten.
ob er sich von ihnen wirklich gestört fühlt, wenn sie sein allerheiligstes betreten oder ob das nur ein hobby ist, was er sich ausgedacht hat, dass kann ich dir nicht sagen ohne es gesehen zu haben.

du solltest wirklich ganz genau darauf achten, dass du ihm in seiner wohnung eine rückzugsmöglichkeit bereit hältst (kiste, körbchen, decke, kissen,etc.) in deren nähe die kinder nicht dürfen!!!
sollte er sich also wirklich von ihnen gestört fühlen, dann kann er sie von seinem liegeplatz fern halten (was er ja nicht braucht, da sie da nicht hin gehen), du kannst ihn anfangs dort hin schicken und ihn belohnen wenn er sich dorthin zurück zieht.
irgendwann (dauert vielleicht gar nicht so lange) wird er begreifen, dass er dort hin gehen kann und seine ruhe hat und das er kein recht hat die treppe zu verteidigen, da dies deine ist.

wenn du das erreicht hast, wird er immer wenn es ihm zu viel wird auf seinen platz gehen (klar anfangs braucht er noch hilfestellung) und nicht wahllos irgendwelche räume verteidigen.

natürlich darf oben an der treppe kein liegeplatz von ihm sein.
sollte dort ein körbchen o.ä. stehen musst du das wegräumen.
sein liegeplatz ist nicht so zentral, sondern abgelegen, für ihn frei zugängig und ungestört. eben eine ecke wo die kinder nicht vorbei gehen MÜSSEN, sich ihm dort also niemals nähern.

hunde die sich unwohl fühlen und ihr revier verteidigen wedeln dabei übrigens durchaus mit der rute.
das mit der rute wedeln ist nicht zwangsläufig ein ausdruck von freude, sondern dient dazu den eigenen geruch besser und weiter verteilen zu können.
ein hund der sein revier verteidigt, wird durch wedeln der rute dafür sorgen, dass sich sein geruch besser verteilt und die fremdlinge somit deulicher riechen das dies hier seins ist.

lg christina

Warum er es macht, kann man ja nur vermuten.

Interessanter wäre da mMn zu wissen, wie seine Körperhaltung ist. Wie ist seine Ohrenstellung, wie wedelt er, wo ist sein Körperschwerpunkt (nach vorne oder nach hinten?), wie sind seine Lefzen, züngelt er, zeigt er Beschwichtigungssignale?

Verstehe ich es richtig, dass du mit dem Hund und den Kindern in deiner Wohnung üben willst? Die Situation spielt sich doch aber im Treppenhaus ab, oder? Dann würde ich auch genau da üben. Aber alles Aversive weglassen. Also auch kein "Aus" o.ä. wenn er knurrt. Sei doch froh, dass er vorwarnt. Gib mal in der Suche "Desensibilisierung" und "Gegenkonditionierung" ein und lies dir mal durch, was dazu steht.

Ist er gesundheitlich durchgecheckt? Wenn das Verhalten sehr plötzlich auftritt, wäre mein erster Weg der zum TA. Hast du mal ein Schilddrüsenprofil machen lassen?

LG Theresa