Junghund durch Tierpark/Zoo das Jagen abgewöhnen?

  • Huhu!
    Also erstmal keine Angst, noch befindet sich kein Junghund in meiner Obhut, das folgende sind nur Gedanken, die mir gekommen sind während ich heute für den Sachkundenachweis gelernt hab :kaffee2:

    Die richtige Antwort auf die Frage in welchem Zeitraum sich das Jagdtverhalten ausprägt ist also laut meinem Fragekatalog der 6.-12. Monat.

    Desweiteren sind Junghunde im 6.-9. Monat besonders empfänglich für soziale Eindrücke und Umweltreize(steht da so).

    Meine Kombination (vllt etwas verquer) daraus war jetzt, dass man doch versuchen könnte, mit seinem Junghund in den Zoo oder Wildpark zu gehen und ihn dort an Rehe und andere einheimische Arten zu gewöhnen?

    Macht sowas Sinn bzw könnte das überhaupt funktionieren?

    lg(von einer angestrengt nachdenkenden) Ricarda

  • Jagen ist ein recht komplexer Vorgang. Du könntest die Grundlagen dafür legen, dass der Hund sich an den Geruch gewöhnt und trotzdem noch kontrollierbar ist. Was Du nicht dort üben kannst, ist die optisch reizauslösende Situation. Das heißt im Klartext: Dieses Wild flüchtet nicht. Das ist für den Hund genauso wie die Nachbarskatze, die immer arrogant auf der Mauer hockt und nicht abhaut - der Schlüsselreiz, dass sich "Etwas" schnell vom Hund wegbewegt, fehlt. Und das ist in der Regel der Augenblick, in dem der Besitzer die Kontrolle verliert, weil der Hund einfach nicht mehr empfänglich sein kann für Außenreize, die sich nicht auf die Beute beziehen.

    Also kurz: Der Besuch eines solchen Parks schadet sicher nicht, trägt aber auch nicht zwangsläufig dazu bei einen Hund zu bekommen, der nicht jagen geht :wink:

    Viele Grüße
    Corinna

  • also ich maße mir da keine antwort an, dafür kenn cih mich damit zu wenig aus. kann nur sagen, meine kennt seit ihrem ersten tag bei mir hamster und nymphensittiche, verbrachte viel zeit in deren gegenwart (nur unter aufsicht!!), und trotzdem findet sie alles, was fliegt (oder zum fliegen gebracht werden kann) und auch nur annähernd einer maus ähnelt unfaßbar spannend und unterhaltsam..... soviel zur gewöhnung.

    aber gut möglich, dass es bei nem anderen hund anders gelaufen wäre...?

  • Hallo,

    natürlich hat das Sinn.

    Vor allem wenn der Hund gerne allem hinterher rennt was sich bewegt.

    Aus Deinem Text heraus, hast du noch nicht großartig eigene Erfahrung?!

    Es gibt Hundeschulen wo sich viele neue Besitzer treffen und Kurse absolvieren, da ist ein Wildgehege oder ähnliches mit im Kurs inbegriffen.

    Es macht auch viel mehr Spaß mit anderen Leuten und Hunden zu üben und man hat immer jemand erfahrenes dabei der Dir das Fehlverhalten korregiert.


    MfG rubysoey

  • Ich schließe mich dem Beitrag von Corinna an.

    Geruchsgewöhnung ja.
    Reizauslösende Situationen nein.

    Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob das Wild nur da steht, oder eben flüchtet.

    Ein Hund kann Tierparksituation und Realsituation sehr wohl unterscheiden.

  • Zitat

    Geruchsgewöhnung ja.
    Reizauslösende Situationen nein.

    Danke, so in etwa hatte ich mir das auch gedacht. Aber damit könnte man ja zumindest einen Grundstein legen.

    Erfahrung?-Jein ;)

    Ich wohne noch zu Hause und meine Eltern haben zwei Hunde, wobei ich an der Grunderziehung nicht beteiligt war, da ich damals noch viiiiel zu klein dafür war. Der Rüde jagdt überhaupt nicht, kein Interesse an nichts. Da könnte ein Reh vor ihm stehen und dann weglaufen, das würde ihn nicht interessieren. Die Hündin jagdt, darf deswegen auch nur auf unserem großen Grundstück frei laufen. Allerdings schaltet sich das sofort aus, soblad sie bemerkt, dass dieses Tier zum Herrchen gehört. Wir bekommen in den Sommermonaten öfter Tierkinder gebracht(Feldhase, Rehkitz, Vögel, Kaninchen) und die liebt sie abgöttisch, die werden auch beschützt. In freier Wildbahn kämen die nicht so gut davon ;)
    Das wäre also zB eine Art der Gewöhnung die man erreichen könnte? Das wäre in meinen Augen schon erstrebenswert.

  • Hallo,

    auch ich schließe mich dem , was Corinna sagt an.

    Meine Erfahrung:
    Unser 2 jähriger Borderländer durfte in seinem ersten LJ.bei den Vorbesitzern jagen und wir trainieren fleißig, diesen Trieb unter Kontrolle zu bekommen, mit recht gutem Erfog :D

    Zu Deiner Frage mit Zoo etc.
    Wir wohnen in unmittelbarer Nähe eines Waldes und Tierheimes. Das Tierhiem hat sehr viele Rehe, Hirsche im Freigehege und dort gehen wir fast täglich vorbei.
    NUR, diese Wildtiere stehen ruhig in ihrem Gehege und gehen, wenn überhaupt, mal ein paar Meter zur Seite.
    Attila juckt das nicht im GERINGSTEN..
    Er macht PLATZ vor den Rehen und guckt ihnen beim Spaziergang zu.

    Also, einen Jagdtrieb damit zu kontrollieren, dürfte schwer sein.

    Viele grüße
    Conny

  • Hi,

    wenn du dir jetzt schon Gedanken dazu machst, kann ich dir ein gutes Buch empfehlen:

    Antijagdtraining - Wie man Hunde vom Jagen abhält.

    Da ist nicht nur super beschrieben, was Jagen ist und wie es kontrolliert werden könnte, sondern ein ganzes Kapitel widmet sich dem Kauf eines Welpen und worauf man achten sollte, wenn man nicht will, dass er mal jagt und wie man schon junge Hunde in dieser Richtung sinnvoll beeinflusst, erzieht und beschäftigt.

    Natürlich kommt es auch auf den Hund an, wie erfolgreich man genau damit ist.

    Liebe Grüße
    Christine

  • Huhu!
    Dankeschön für den Buchtipp, das werde ich mir mal anschauen.
    Ich mache mir da schon Gedanken drum, da ich meinen Hund auch später gerne mit zum Reiten nehmen möchte, es darf also kein Jäger werden, eigentlich.

    Wenn doch muss man sich halt darauf einstellen, aber ich würde gerne so gut wie möglich gegen arbeiten.

    lg Ricarda

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