Nichtbeachtung des Hundes

  • Zitat

    Also, ich glaube eher, es leigt ein Missverständnis vor (ja, vielleicht glaub ich auch zu oft an das Gute im Menschen :roll: ). Kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es überhaupt jemanden (egal ob "Hundetrainer" oder Privatmann) Ernst sein kann, vorzuschlagen einen Hund 3 Wochen durchgehend zu ignorieren. Bestimmt geht es nur um Ignoranz in bestimmten Situationen, in denen Hund bisher agierte und Halter REagierte. (In diesen Situationen ist kurzzeitige Ignoranz echt wirkungsvoll).

    Ich glaube leider nicht, dass hier ein Missverständnis vorliegt.

    In der "Hundeschule", in der ich eine zeitlang war, hat das die Trainerin auch jemandem versucht einzureden. Hier ging es um "nur" 1 Woche komplette Ignoranz.

    Das sollte so aussehen, dass mit dem Hund weder gesprochen noch gespielt noch er gestreichelt wird. Der soziale Kontakt sollte sich auf ein Minimum reduzieren. Also kommentarlos das Futter hinstellen, kommentarlos spazierengehen etc.

    Nach einer Woche sind dann simsalabim :zauberer: alle Probleme verschwunden. :ironie3:

    Zum Glück hat sich die Halterin gegen diese idiotische Vorgehensweise gewehrt!

    LG Lexa

  • Zitat

    Nach einer Woche sind dann simsalabim :zauberer: alle Probleme verschwunden. :ironie3:

    So hart es klingen mag, denke ich schon, dass nach einer Woche Ignoranz (die KEIN HH wirklich so konsequent durchhalten kann, da wir nicht so perfekt alle körperlichen Reaktionen verstecken können, wie der Hund seinerseits in der Lage ist, sie wahrzunehmen) viele Probleme gelöst wären.

  • Zitat

    So hart es klingen mag, denke ich schon, dass nach einer Woche Ignoranz (die KEIN HH wirklich so konsequent durchhalten kann, da wir nicht so perfekt alle körperlichen Reaktionen verstecken können, wie der Hund seinerseits in der Lage ist, sie wahrzunehmen) viele Probleme gelöst wären.

    Was bereits mehrere Hunde und Halter bewiesen haben.
    Und absolut gewaltfrei, also nix mit Tierquälerei.

    Es gibt übrigens Halter, welche es durchhalten; auch notfalls drei und mehr Wochen. Aber man sieht das positive Ergebnis am Hund.

    Schönen Tag noch

  • @ Staffy:
    Super Beitrag!
    Ich schliesse mich 100%ig an.

    @ Alexa:
    Kann gut sein, dass hier kein Mißverständnis vorliegt.

    Jan Fenell z.B. schreibt in ihrem Buch "Mit Hunden leben"
    auch von wochenlangem Ignorieren in bestimmten Fällen.
    Ich halte davon auch absolut nichts.

    Ich denke, jeder HH ist dazu aufgerufen, seinen gesunden Menschen- bzw. "Hundeverstand" walten zu lassen, und nicht alles vom Trainer
    zu übernehmen, ohne es zu hinterfragen.

    @ Hund: Ich schaffe mir keinen Hund an, um dann wochenlang so zu tun, als wäre er nicht da...
    Da gibt es andere Erziehungsmethoden, die hundgerechter zum Ziel führen.

  • Zitat

    Ich denke, jeder HH ist dazu aufgerufen, seinen gesunden Menschen- bzw. "Hundeverstand" walten zu lassen, und nicht alles vom Trainer
    zu übernehmen, ohne es zu hinterfragen.

    Das setze ich mal voraus.


    Zitat


    @ Hund: Ich schaffe mir keinen Hund an, um dann wochenlang so zu tun, als wäre er nicht da...
    Da gibt es andere Erziehungsmethoden, die hundgerechter zum Ziel führen.

    Ich muss meine nicht wochenlang ignorieren, aber seit dem sie bei mir ist, immer mal wieder für eine gewisse Zeit. Gerade bei Welpen und Junghunden ist das m.E. das A und O. Bei uns funktioniert es prima, ihr latentes "ADS" oder umgekehrt, "Ohren zu"-Syndrom sehr schnell wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Was natürlich nicht im Entferntesten heißen soll, dass es nicht auch der andere Seite die intensive Aufmerksamkeit meinerseits gibt.

    Welche alternativen Erziehungsmethoden schlägt Du denn vor?

  • Zitat


    @ Hund: Ich schaffe mir keinen Hund an, um dann wochenlang so zu tun, als wäre er nicht da...
    Da gibt es andere Erziehungsmethoden, die hundgerechter zum Ziel führen.

    Ist jedenfalls um einiges Hundegerechter als Teletakt. Und sicher wirkungsvoll und erfolgreich.

  • Zitat

    Ist jedenfalls um einiges Hundegerechter als Teletakt. Und sicher wirkungsvoll und erfolgreich.


    Wer ( ausser Dir ) redet denn hier von Teletakt..... :???:


    @ souma:

    Eine gewisse Zeit finde ich auch o.k.
    Aber wochenlang?
    Halte ich für masslos übertrieben...

    Aber jedem seine Meinung.

  • Zitat

    Eine gewisse Zeit finde ich auch o.k.
    Aber wochenlang?
    Halte ich für masslos übertrieben...

    Wie ich schon mehrfach sagte, ist wochenlange Ignoranz durch den HH m.E. nicht wirklich vollständig durchzuhalten. Ich meine, der Hund wird ja auch gefüttert, man geht mit ihm raus, nimmt ihm Dinge weg, die er sich unerlaubterweise geholt hat, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu fokusieren, man weist ihm seinen Platz in der Wohnung zu usw. und so fort. Selbst das kann zwar ignorant für uns aussehen, in den Augen des Hundes ist es aber mitnichten ignorant. Und dann kommt noch die "Unfähigkeit" des HH dazu, sich überhaupt auf die oben genannten Situationen zu beschränken.

    Ich habe eine sehr aufmerksamkeits-erheischende Persönlichkeit neben mir liegen, die das hauptsächlich mit mir und auch anderen gegenüber aus einer gewissen Unsicherheit heraus macht. Und ich muss sagen, dass wir alle mit der Ignoranz-Methode sehr gut fahren, denn damit gebe ich ihr die Sicherheit, die Lage immer unter Kontrolle zu haben (und nicht von ihr das Befolgen von Kommandos in gewissen Situationen erwarte, wo sie emotional überhaupt nicht in der Lage zu wäre).

    Welche Alternativen würdest Du denn bevorzugen?

  • Hallo,

    Zitat

    Ich habe eine sehr aufmerksamkeits-erheischende Persönlichkeit neben mir liegen, die das hauptsächlich mit mir und auch anderen gegenüber aus einer gewissen Unsicherheit heraus macht. Und ich muss sagen, dass wir alle mit der Ignoranz-Methode sehr gut fahren, denn damit gebe ich ihr die Sicherheit, die Lage immer unter Kontrolle zu haben (und nicht von ihr das Befolgen von Kommandos in gewissen Situationen erwarte, wo sie emotional überhaupt nicht in der Lage zu wäre).

    Da können wir uns ja die Hand reichen :mg:

    Aber was bei uns dazukommt, das ist diese extreme Sensibilität. Ich kann mir bei meiner Hündin nicht vorstellen, daß so ein Ignorierprogramm über Wochen gut gehen würde. Die fällt schon in sich zusammen, wenn ich nur mal schlechte Laune habe. Ich glaube, sie würde die Welt nicht mehr verstehen.
    Kurzfristiges Ignorieren ist bei uns schon das Zauberwort, wenn sie wieder mal zu aufdringlich wird, aber 3 Wochen??? Niemals.

    Es kommt auch hier wie überall sonst sehr auf den Hund an.
    Und das finde ich das Schlechte an solchen pauschalen Ratschlägen. Mag sein, daß gewisse Hunde damit klarkommen, aber andere tuns eben nicht.

    Grüße Christine

  • diese sche**** Methoden. Glaube manchmal nicht was manche so von sich geben. Wenn es sooo einfach wäre bräuchten wir gar keine Hundeschulen. Wochenlanges Ignorieren bei dem richtigen (oder falschen Hund) kann aber ganz gewaltig nach hinten los gehen.

    Ignoranz darf mit Strafe nicht in einen Topf geworfen werden. Durch ignorieren zeige ich dem Hund nur das ich mir sicher bin was ich tue, daß seine Aktionen mich nicht aus der Ruhe bringen. Gemeint ist, wenn man es richtig macht, daß Hundi nicht ständig beachtet wird indem man ihn betuddelt oder ständig zurechtweist.

    Bei sehr aktiven Hunden wird man selber sehen wie weit man das Verhalten ignorieren muss und dann natürlich bei erwünschtem Verhalten ruhig agiert und ihn natürlich dabei verbal lobt bzw. mal knuddelt. Dies aber sofort unterbricht wenn Hundi evtl. wieder am ausflippen ist. Damit kann Hundi wenigstens richtig verknüpfen.

    Warum sind Trainer eigentlich nicht in der Lage sich mit den HH mal hinzusetzen und sich ausführlich zu unterhalten. Also genau erklären warum sie diesen Vorschlag machen, warum Hundi das verstehen kann/sollte und vor allen Dingen dabei auch gleich mal klärt ob der HH diese überhaupt umsetzen kann/möchte und dann evtl. andere Wege sucht.

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