Gassi-gehen mit zwei Hunden
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Hallo liebe Goris,
speziell an die Zwei-Hund-Gassi-Geher richtet sich mein Anliegen, und ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
Unser Zweithund ( jetzt 10 Monate alt) ist eingezogen, als sich unser Ersthund ( 4 Jahre) ohne Probleme hat führen lassen, kein Gezerre an der Leine, oder Gemeckere, hauptsache Mama ist mit dabei. Er ist ein sehr unsicherer Hund, kastriert, orientiert sich aber sehr an mir, und weiß, wenn ich dabei bin, braucht er sich um nichts kümmern.
Zweithund zog ein, und unser Großer war an einem Abend kurz bei den Schweigereltern. Da passierte es, dass mein Großer von einem Kangal angefallen und übelst zugerichtet wurde, überall Bißwunden, offene Stellen- dass Ergebniss dieser Aktion: Unser Großer hat nun überhaupt kein Selbstvertrauen mehr. Hunden gegenüber braucht er ersteinmal seine 2-3 Minuten um zu sehen:"Mmh, vor dem brauch ich keine Angst haben", oder- was sofort klar ist: "Angriff ist die beste Verteidigung!"
Somit bin ich mit meinen Hunden getrennt spazieren gegenagen, auch um mich auf jeden Hund speziell konzentrieren zu können. Der Kleine muß ja noch viel lernen und so hat er quasi meine ungeteilte Aufmerksamkeit..
Vor etwas über einem Monat begannen wir Abends an kurzer Leine mit den Wauzis gemeinsam Gassi zu gehen. Solange wir keinen Hund treffen ist das auch ok.
Gestern mußte ich mit Beiden gehen und haben gleich den Erstbesten Intimfein meines Großen getroffen. Mein Großer gebärdet sich wie irre, Junior will nur Spielen (ist wirklich so!!), da dieser einer seiner Lieblingsspielkameraden ist. Der eine hing knurrend an der Leine , der andere wedelte freudig mit dem Schwanz und brachte eine Spielaufforderrung nach der anderen.. Ich mittendrin. Mein Grosser bekam ein Sitz- po ging runter und er winselte dem anderen nach, Junior war verzweifelt, warum er mit seiner Spielkameradin nicht toben durfte, setzte sich aber dann auch hin.
Beide Hunde sind also grundverschieden- der eine aufgeschloßen, fröhlich und unkompliziert, bei dem Anderen hat sich sein Verhalten nach dieser Kangalattacke ins Extreme potenziert: Vorsichtig, Ängstlich etc.
Wie würdet ihr weitermachen? Erst mal weiterhin getrennt Gassi gehen? und wenn zusammen, dann nur an kurzer Leine??
Würde mich sehr freuen, wenn ihr mir ein paar Tipps geben würdet. War gestern nach der Aktion relativ fertig und entmutigt.
PS: In einer Hundeschule war/ bin ich mit meinem Grossen.
- Vor einem Moment
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Hallo,
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Hallo Heike,
Deine Verzweiflung kann ich gut nachvollziehen, denn unser "Großer" hatte ein ähnliches Schicksal wie Deiner. Er wurde von einem Dobermann übel zugerichtet , danach wurde er sehr ängstlich (war nie ein selbstbewußter Hund) und er arbeitete teilweise nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidiung".
Unser 2. kam im letzten Sommer als 1 jähriger dazu.
Wir gingen anfangs getrennt, weil der 2. noch keine Grunderziehung hatte, d.h. wir machten nur die Trainingsrunden getrennt. Heute allerdings nicht mehr.
Mir fiel vor ca 1 Woche (eigentlich wollte ich darüber einen Thread eröffnen, aber das spare ich mir jetzt) auf, dass Dago, der "Große" selbstbewußter geworden ist. Ein Beispiel:
Früher, wenn fremde Rüden auf uns zukamen, die Dagos Unsicherheit merkten, ihn bestiegen, stand Dago da wie ein begossener Pudel und guckte mich mit einem Hundeblick an, der mich bald zum Heulen brachte.
Heute ist es so, dass er die Rüden, die ihn bedrängen, zurückweist.
Ich denke, es hat mit Attila zu tun. Vielleicht hat er durch ihn etwas mehr Selbstvertrauen bekommen.Damit will ich Dir sagen, dass das bei Euch vielleicht auch kommen kann.
Gehst Du mit beiden zusammen, solltest Du sie, wenn andere Hunde kommen, absitzen lassen. Somit hast Du keinen Stress mehr und die Hunde merken, dass Du die Sache für sie regelst.
Dass der "Kleine" noch zu anderen Hunden möchte, ist schon klar, doch er sollte das erst dann, wenn er von Dir ein JA bekommen hat.Kannst du die Hunde ohne Leine laufen lassen?
Viele Grüße
Conny -
Hi!
Momentan geht ohne Leine nicht, da wir Leinenzwang wg. der Setzzeiten haben. Ich gehe eben große Runden- noch getrennt- von mind. 45min je Hund. Zeitlich ist das für mich nämlich noch machbar.Wir haben einen großen Garten (für Süddeutsche Verhältnisse) voon knapp 600qm. Dieser ist komplett für die Hunde zugänglich und aus- bzw. einbruchsicher. Dort dürfen sie eigentlich den ganzen Tag herumspringen.
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Hallo,
beim gemeinsamen gehen an der Leine hätte ich Bedenken, ob sich der jüngere nicht das Verhalten des älteren abschaut und ob sich die angespannte Atmosphäre (vom älteren aber evtl. auch von Dir - man steht selbst ja gegebenenfalls auch unter Strom) auf ihn niederschlägt.
Da Du die Zeit hast, würde ich deswegen weiterhin getrennt gehen und an der Leinenagression des Älteren arbeiten. Da findest Du gute Tipps hier im Forum.
Vielleicht gibt es Orte, Zeiten, Wetterverhältnisse, bei denen man so gut wie keine fremden Hunde trifft? Die würde ich dann nutzen, um wenigstens manchmal gemeinsam zu gehen.
Außerdem würde ich beim jüngeren an einem zuverlässigen Rückruf arbeiten. (Okay... bei Leinenzwang schwer zu üben ... wie wär's mit Schleppleine?) Wenn die Setzzeit endlich vorbei ist, kann der dann getrost ohne Leine laufen und Du kannst Ausschau nach fremdem Hunden halten und Dich im Ernstfall auf den Älteren konzentrieren, ohne Angst, dass der Kleinere dann außer Kontrolle gerät.
LG und viiiel Erfolg,
Toki -
Zitat
beim gemeinsamen gehen an der Leine hätte ich Bedenken, ob sich der jüngere nicht das Verhalten des älteren abschaut und ob sich die angespannte Atmosphäre (vom älteren aber evtl. auch von Dir - man steht selbst ja gegebenenfalls auch unter Strom) auf ihn niederschlägt.Diese Bedenken hatte ich auch beim Lesen deines Beitrages.
Ich würde erstmal weiter mit beiden getrennt gehen. Auch um gezielt an den Problemen deines Großen zu arbeiten. Ich denke, das geht alleine besser.
Bei meinen 2 ist es auf jeden Fall so, dass sie gemeinsam viel aufgedrehter sind als wenn ich mit ihnen einzeln unterwegs bin.
LG Lexa
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Zitat
Wie würdet ihr weitermachen? Erst mal weiterhin getrennt Gassi gehen? und wenn zusammen, dann nur an kurzer Leine??
Hallo!
Ich würde erstmal weiter getrennt üben. Und dann auch mit beiden Hunden. Dann aber erstmal mit 2 Hundeführern, wenn das geht. So kann sich jeder auf einen Hund voll konzentrieren. Und man hat trotzdem für die Hunde die Situation, dass sie zusammen unterwegs sind. Oft stacheln sich 2 Hunde, die zusammengehören ja auch gegenseitig hoch, und meistens hat man dann als Hundeführer mit einem Hund erstmal genug zu tun.Und dann, wenn Du dranbleibst, klappt es irgendwann auch prima mit beiden zusammen.
Viel Erfolg,
Jo -
Morgen!
Danke für Eure Tipps. Tja, dass mit dem Freilauf ist so eine Sache .Bei meinem Grossen klappt das eigentlich auch ganz gut. SL dran, schleppen lassen und gut ist. Wir haben hier nur ein Problem:
Fasane, Hasen & Co! Nicht, dass die nicht auch bei anderen Leute leben, hier ist es so, dass im Naturschutzgebiet kaum gejagt wird und die Dichte recht hoch ist- Hasen sitzen auf den Wegen, an Rehen muß man sich fast vorbeidrücken, 12-14 Störche auf einem Acker ist keine Seltenheit und Fasane spazieren regelmässig 1-2 Meter vor uns über den Weg, mitsammt Nachwuchs. Enten und Gänse liegen neben den Wegen und da jeder Zweite meint eine KAtze besitzen zu müssen, die frei läuft, haben wir in den Nachbarschaft ca. 20 Katzen. (zum Glück ziehen wir morgen um!) Ein schießwütiger Jäger tut sein übriges.
Wir fahren oft in übersichtliches Gelände mit geringem Wildbesatz, um dort in Ruhe beide laufen lassen zu können.
Mit dem KLeinen wird schon Schleppleinentraining gemacht, da ich aber von Anfang an auf den Abruf das meiste Gewicht gelegt habe, hört er sehr gut darauf und kommt auch.
Zusammen gehen geht nicht, dass war mir klar, wollte nur wissen, ob ich da nun zu pingelig bin mit meiner Meinung, im Familienkreis werde ich deshalb schon wie ein Dummerchen behandelt :"Jaja, die und ihre Hunde" :| Deswegen war ich nach meinem Erlebnis auch recht frustriert.
Lieben Danke nochmals für Eure Meinung und Antworten!!
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Zitat
Zusammen gehen geht nicht, dass war mir klar, wollte nur wissen, ob ich da nun zu pingelig bin mit meiner Meinung, im Familienkreis werde ich deshalb schon wie ein Dummerchen behandelt :"Jaja, die und ihre Hunde" :| Deswegen war ich nach meinem Erlebnis auch recht frustriert.
Lieben Danke nochmals für Eure Meinung und Antworten!!
Lass dich nicht beirren! Du kennst deine Hunde am besten und weißt, wann du mit beiden zusammen gehen kannst.
Ist bei mir genauso. Mich fragen auch immer alle Leute, warum ich so oft mit beiden einzeln gehe. Nach dem Motto 'vertragen die sich wohl nicht?'. Aber mir ist das mittlerweile egal.
Ich ziehe mein Ding durch!
LG Lexa
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