Erfahrung mit Beagle od. Grand Basset Griffon Vendeen o.ä.??

  • Wir sind ja auf der Suche nach dem passenden Hund für uns. KLar kann man da nicht nur anch der Rasse gehen, aber da wir noch ein bisschen Zeit bis zur Anschaffung haben, machen wir uns eben schlau über die Rassen, die uns schonmal optisch recht gut gefallen. Ob uns dann nicht doch ein Mischling über den Weg läuft, weiß ja keiner ;)


    Mein Mann findet den Beagle so toll und gestren ist ihm wohl ein Grand Basset Vendeen begegnet, den er auch total toll fand. Er hat sich auch mit den Besitzern unterhalten und ist hin und weg von dem Hund!
    Jetzt hab ich natürlich ein wenig gestöbert und finde wie beim Beagle auch den ausgeprägten Geruchssinn und Jagd- bzw. Stöberinstinkt. beim Beagle hab ich auch irgednwo gelesen, dass er sich nicht zurückrufen lässt, wenn er eine Fährte aufgenommen hat...
    Jetzt würde ich gerne mal wissen, wie gut sich diese Hunde erziehen lassen, dass man sie doch ohne Leine laufen lassen kann. Mir ist klar, dass jeder Hund eine gute Erziehung braucht und es meist nur daran liegt, aber einen Instinkt zu unterdrücken ist ja etwas schweiriger als nur etwas beibringen. Ihr wißt, was ich meine?
    Die meiste Arbeit wird an mir hängenbleiben und ich weiß nicht, ob ich mit 2 Kindern und noch einem anderen Hund wirklich soo glücklich wäre, wenn ich ihm nur hinterherrennen muss.
    Danke schonmal für eure Antworten!!


    LG Jadri

  • Hallo Jadri,



    wir haben eine Beagle Hündin. Sie ist jetzt 6 1/2 Monate alt.


    Sie ist schon die Zweite. Bei der Ersten war das erste Jahr
    echt hart, was den Jagdtrieb angeht.


    Lilly hat sich zur Zeit auf Vögel spezialisiert. Sie läuft zwar nicht weg, dass heisst aber nicht, dass sie hört. Sie verschwindet schon mal für ein paar
    Minuten im Gebüsch und schnuppert sich einen weg...Man braucht schon
    ein wenig Geduld, starke Nerven und viiiiiieeellle Super-Leckerlies.
    Einfach ist es nicht, aber es geht....


    Allerdings gibt es wirklich Beagle, die nicht von der Leine können.
    Einige Stimmen sagen, dass Beagle nur in Hunde/Beagleerfahrene Hände
    gehen sollen. Das sehe ich aber nicht so.


    Darüber hinaus ist der Beagle ein Meutehund. Sollte also max 4 Stunden
    alleine bleiben wenns geht. Als Laufhund benötigt er viiiiell Auslauf und Bewegung.



    BITTE, BITTE sucht Euch den Beagle nicht wg. der Optik aus.
    Macht Euch doch bitte die Mühe und erarbeitet eine Art "Anforderungs-Profil":
    Welche Ansprüche stellt Ihr an einen Hund? Möchtet Ihr ggf mit ihm/ihr
    Sport machen oder nur auf der Couch kuscheln (beides geht natürlich auch :D ) usw.


    Für uns ist der Beagle ein Traumhund (auch wg. der Optik :wolke7:), daher finde ich es immer so traurig, wenn sie wieder abgegeben werden, weil die Besitzer nicht mehr mit ihnen zurecht kommen (s.a. Beagle in Not).


    Gut das Ihr Euch vorher informiert. Denkt daran, dass jeder Hund
    ein individuelles Lebewesen ist. Trotz Rasse-Merkmale gibt es solche
    und solche. Laßt Euch nicht von Vorurteilen leiten, erkundigt Euch aber
    genau.

    Ach ja, HuSchu klappt super. Nach den Ferien machen wir weiter mit
    dem Erziehungskurs. Auf dem Platz gibt sie ihr Bestes.


    Stehen gerne für weitere Fragen zur Verfügung


    LG


    Pauly&Lilly

  • Hallo,


    Ich schlage jetzt mal einen direkten Ton an :D (nicht falsch verstehen, nur ganz ehrlich!)


    Wenn Du bereit bist jeden Tag, egal bei welchem Wetter, 3-4 Stunden rauszugehen und den Hund noch zusätzlich artgerecht beschäftigen kannst (sei es durch eine jagdliche Ausbildung, durch Rettungshundearbeit, Mantrailing, Fährte, Dummytraining oder etwas anderes) dann steht einem Beagle nichts im Wege. Ansonsten zerlegt Dir ein unausgelasteter Beagle Deine Wohnung auch mal ganz schnell in Einzelteile


    Du kannst Dich aber darauf einstellen, dass Du immer mit einem ordentlichen Jagdtrieb zu kämpfen haben wirst und Dir Dein Beagle niemals so gehorchen wird wie z.B. die meisten Herdenschutz- oder Hütehunde. Egal wie viel Du meinst mit ihm üben zu müssen....Kadavergehorsam gibts nicht beim Beagle, der wird immer Deine Kommandos in Frage stellen. Ich kann Dir nur raten: Lies Dir mal etwas über "Bracken" allgemein und deren Herkunft, Verwendungszweck und Zucht durch. Ein Beagle wird immer jagen gehen, sollte er in einer bestimmten Situation entscheiden, dass das genau jetzt das richtige und einzig wichtige für ihn ist!


    Kauf Dir keinen Beagle, wenn Du ihn "süüüüüüüüüß" findest - ein Beagle ist ein großer Hund in einem kleinen Körper und ist eigensinnig für zwei Hunde.


    Die häufigste Todesursache von Beagles ist, dass sie überfahren werden - das nur als Hinweis bezüglich des Jagdtriebs..


    Also, zusammengefasst: ein Beagle ist nicht einfach, braucht sehr viel Auslauf, die Erziehung ist schwierig und dauert lange und er muss artgerecht ausgelastet werden, d.h. Kopf und auch Nase brauchen einen "Job".


    Und ja, BEagles können schnell Problemhunde werden, da sie sich bei nicht-artgerechter Haltung selber eine Beschäftigung suchen und dann auf nichts und niemanden mehr hören. Die meisten Beagles werden während der Pubertät, d.h. im Alter so zwischen 9 Monaten und 1 Jahr abgegeben, weil die Halter schlichtweg überfordert sind, die Kerlchen jagen gehen, nicht mehr gehorchen und daheim alles zerstören..


    So viel erstmal zur Rasse Beagle :^^:


    Ich selber habe einen 12 Monate alten Beagle-Rüden, ein besonders großes Exemplar seiner Art und mit einem Jagdtrieb für 5 von der Sorte gesegnet :roll:


    Ganz ehrlich, ein Beagle ist eigentlich kein Anfängerhund....natürlich geht es wenn man viel Zeit und Geduld, Liebe und Geld investiert - aber es sicherlich einfachere, leichter zu händelnde Hunderassen, die weniger nervenaufreibend sind - nicht falsch verstehen, ich liebe meinen Hund über alles und würde ihn nie mehr eintauschen wollen, ABER: ich investiere sehr viel zeit, sehr viel Geduld, ich bilde ihn jagdlich aus und habe inzwischen Nerven wie Drahtseile! Und ich habe keine Kinder um die ich mich kümmern muss..


    Ein Jagdhund ist tatsächlich ein besonderes "Kaliber Hund"....dessen müsst ihr Euch bewusst sein, egal bei welcher Jagdhunderasse. Und Euch darüber im klaren sein, dass viele Hundeschulen leider keine Ahnung haben von Jagdhunden und man dementsprechend verloren ist wenn wirklich ein "Jagdproblem" auftaucht......


    Überlegt es euch gut, wenn Euer Herz für einen Jagdhund schlägt, dann müsst ihr Euch eben umfassend damit beschäftigen und darauf einstellen viel zu investieren in jeder Hinsicht ;)

  • Danke für deine Antwort!


    Wir haben ja schon einen Hund, also sind wir keine Hundeanfänger. Aber wir hatten eben richtig Glück mit unserem Mischling, dass er so ist, wie er ist.
    Wenn uns ein Hund gefällt, dann wird erstmal rumgesucht, was wir so über Herkunft, Zuchtziel und Wesen/Character finden können. Was bringt mir der schönest Hund, der nicht mit kindern kann :shocked:
    Ich finde es auch wichtig, um zu wissen, wie ich dem Hund gerecht werde. Und deswegen bin ich noch etwas am zweifeln, ob so ein Hund zu diesem Zeitpunkt auch zu uns passt. Wobei ich vor 9Jahren auch daran gezweifelt habe, ob ein hund in meinem Leben einen Platz hat und die Entscheidung goldrichtig war! Aber das war damals etwas anderes....

  • Hi Jadri,


    also man muss natürlich dem Beagle eines zugute halten....er ist wohl einer der verträglichsten, sozial unkompliziertesten Hunde die es gibt. Sowohl mit anderen Hunden als auch mit Menschen und mit Kindern......Beagles sind absolut sanftmütig und liebevolle, verschmuste Mitbewohner.


    Aber ein Beagle braucht meiner Meinung nach einen Job und ein gelangeweilter, unausgelasteter Beagle ist alles andere als ein Spass :hilfe:


    Mein Tip: lies Dir was über die Herkunft von Beagles und Bracken durch, deren Fressverhalten, Jagdgewohnheiten, Meuteverhalten, Verwendungszweck etc...dann wirst Du den Charakter eines solchen Hundes schon etwas besser einschätzen können :D

  • hallo jadri! :winken:
    ich kann dir zwar nichts aus eigener erfahrung über beagle oder basset sagen (ist auch nicht nötig, da meine vorrednerinnen schon super beiträge geschrieben haben :gut: ), aber ich wollte dir nur mal sagen, dass ich es unheimlich toll finde, dass du dich im vorab schon so gut informierst und dir ernsthafte gedanken machst! :respekt:
    das tut ja leider nicht jeder (zukünftige) hundebesitzer!


    viel erfolg bei der suche nach eurem 'perfekten' zweithund!

  • Hallo,
    den Thread hatten wir schon mal:
    An Beagle Halter


    Viel Spaß beim stöbern.
    Der Beagle ist ein Jagdhund, Meutehund, Laufhund und gehört zu den Bracken. Es gibt da auch keine Kompromisse. Ein Beagle ist eben so, weil er zu den ältesten Hunderassen gehört und genau auf diese Eigenschaften gezüchtet wurde. Das bedeutet auch, dass das Umfeld für einen solchen Hund geschaffen sein muß sonst gibt es Probleme.
    Sehr viel Auslauf
    Abwechselnung in den Reizen (Kopfarbeit)
    Rudelanschluß
    viel Konsquenz in der Erziehung
    Geduld


    Wie ein Basset so ist, kann ich nicht sagen. Er scheit in der Anlage und im Zuchtziel ähnlich den Dachsbracken. :???: Jedoch scheint die Zucht nicht so alt, sodaß es eine höhere Spreitung im Jagdtrieb gibt. :|


    Viele Grüße

  • also in meiner straße wohnt auch ein beagle und der is suuuuuper gehorsam! läuft auch immer ohne leine. er schnüffelt zwar ununterbrochen rum aber vögel auf tiefflug, rasende autos und rennende kleinkinder scheinen ihn nich die bohne zu intressieren. dafür muss man seinen beagle zwar konsequent erziehen, aber daran sieht man das es nicht unmöglich ist!

  • Mit Beaglen hab ich jetzt zwar nicht so die Erfahrung, aber mit Terriern, die da ja ähnliche Interessen haben... ;)


    Wenn du schon jetzt zweifelst, ob du die Zeit aufbringen willst/kannst (was vernünftig gedacht ist!), würd ich dir abraten, so einen Hund zu nehmen, denn es ist wahrscheinlich, dass es eher aufwändiger wird, als du es dir vorstellst, als leichter...


    Und wenn ihr ja auf der Suche nach einer geeigneten Rasse seid und du nicht grade die Beschäftigung mit einem Jagdhund dein Hobby nennst, dann glaub ich nicht, dass das die richtige Rasse wäre.


    Ihr solltet eine Rasse wählen, weil diese bestimmte Charaktereigenschaften zeigt und nicht, obwohl sie die zeigt ...


    Aber ich denke, diese Denkansätze habt ihr ja ohnehin, sonst würdest du ja nicht fragen :smile:


    Liebe Grüße
    Christine

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