Brauche dringend Hilfe! Hund flippt total aus!
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Hallo liebes Forum,
Ich bin total am Ende und brauche dringend etwas Unterstützung.
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht, werde ich mal etwas ausführlicher erklären, worum es geht:Wie ich in einem anderen Thread schon schrieb, hatte Rabauke Anfang letzter Woche einen Unfall. Seine Verletzungen sind glücklicherweise nicht gravierend, aber er hat ziemliche Prellungen (wahrscheinlich im Gelenk...dazu später mehr) und lahmt an der Vorderpfote.
Um das auszukurieren hat er (bereits von zwei Tierärzten) absolute Ruhe und Schonung verordnet bekommen, was bedeutet, dass er nach möglichkeit NUR liegen sollte und sich höchstens kurz "zum Lösen" zu bewegen hat.
Das sieht mittlerweile so aus, dass wir abwechselnd mit unserer Arbeit im Garten sitzen und ihn leider an unseren Stuhl anbinden müssen, da er sonst durch die Gegend läuft. Die ersten Tage hat das auch gut geklappt, aber mittlerweile wird dieser Zustand nahezu untragbar...
Bei jedem kleinsten Geräusch im Garten oder am Zaun schmeißt er sich ohne wenn und aber in die Leine, springt wie ein Verrückter hoch, zerrt und bäumt sich so auf, dass er mich gestern sogar regelrecht vom Stuhl gefegt hat!Also Versuch beendet und schön langweilig zurück ins Haus. Nun müssen wir ihn aber auch drinnen anbinden, da er sonst vor lauter Langeweile anfängt, "wilde Sau" zu spielen und hier herumzurennen (humpelnd!!).
Rabauke ist ohnehin ein sehr vertobter Hund und ich bin total am Ende, mein kleines Kraftpaket so eingeschränkt zu sehen, aber es hilft ja nichts, da müssen wir durch - mindestens noch bis nächsten Montag...Ich erlebe grade am eigenen Leib, wozu ein völlig unterforderter Hund fähig ist, und wie er sich durch die mangelde Auslastung entwickelt und es gefällt mir gar nicht.
Das größte Problem ist, dass wir ihn - außer mit Kau-Arbeiten, mit denen wir ihn inzwischen rund um die Uhr versorgen - überhaupt nicht beschäftigen können. Nahezu ALLES ist für ihn momentan tabu - Übungen (außer "Schau" und "Küßchen") haben wir vollkommen auf Eis legen müssen, da ja fast alles mit Belastungen seiner Vorderpfoten verbunden ist, sogar die Dinge, die er im "Sitz" machen könnte.
Jedwede Beschäftigung, die den Hund etwas unterhalten könnte und die ihm Spaß macht ebenfalls. Sogar Leckerchenfährten...
Wir haben ihm auch schon so ein "Hunde-Hütchenspiel" aus Holz besorgt, aber das war auch ein Schuss in den Ofen, da er wegen der Unterbeschäftigung total ausflippt, und lieber um das Spiel herumspringt und die Hütchen mit den Pfoten umschmeißt und durch die Gegend kickt, statt sie langsam mit der Schnauze anzuheben.So und jetzt kommt der richtige Hammer, der mich momentan echt Nerven kostet: Er wird wegen der Unterforderung schon richtig aggressiv. Dass er sich auch drinnen permanent in die Leine schmeißt und wir ihn nur schwer wieder ruhig bekommen, hatte ich ja schon erwähnt, aber er rastet inzwischen auch uns gegenüber regelrecht aus.
Abends kommt all die angestaute Energie erst so richtig in ihm durch und es wird jeden Tag schlimmer!!!Gestern haben wir fast zwei Stunden gebraucht, um ihn "ins Bett" zu bekommen. Wir wollen ihn nachts nicht anleinen, da wir Angst haben, dass er sich im Schlaf in der Leine verheddern und schlimmstenfalls strangulieren könnte.
Ich kann es kaum beschreiben! Er checkt sofort, dass er jetzt offenbar wieder Bewegungsfreiheit hat und geht im Schlafzimmer buchstäblich über Tische und Betten, ist wie wild an uns hochgesprungen, hat nach uns geschnappt, geknurrt und ist wie von Sinnen!!
In etwa wie die "Wilden fünf Minuten" bei Welpen, nur mit Faktor 200 potenziert!!!
Da half nichts mehr...
Anfangs haben wir ihn dann wieder angeleint, um im Dunkeln "schlafen" vorzutäuschen und ihn abzumachen, wenn er sich beruhigt, aber Pustekuchen! Bei drei Versuchen jedes Mal dasselbe Spiel.Wäre er nicht verletzt gewesen, hätte ich mir ja weiter keinen Kopf gemacht (dann wäre es ja auch nie so weit gekommen, normalerweise ist er abends todmüde) und ihn zurecht gewiesen bzw. kurz ignoriert oder vor die Tür gesetzt, aber so hatten wir keine andere Wahl als den tobenden Hund einzufangen und ihn seinem Körbchen (beruhigend streichelnd) zu zweit festzuhalten, bis er wieder runtergekommen ist. Das hat zwar im Endeffekt geklappt, aber bis er so weit war hat er nach uns geschnappt, geknurrt, uns angebellt und sich mit ganzer Kraft gewehrt...
Ich hab mich gefühlt, wie der größte Tierquäler aller Zeiten und war danach mit den Nerven komplett am Ende.Heut ging es dann weiter. Nachdem der Morgen ziemlich prefekt lief (inklusive Kuschelstunde, brav Pipi mit Ansage, der liebste Hund der Welt!) ist er grade wieder so richtig ausgetickt.
Ich war kurz mit ihm vor der Tür (angeleint natürlich), er pieselte an den Baum, drehte sich zu mir um und von einer Sekunde auf die andere rastete er komplett aus!!
Er sprang in die Leine, richtig im Zickzack um sich loszumachen, merkte dann, dass ich wieder hineinwollte und steigerte sich total rein - er sprang mich schnappend an, so dass er fast mein Gesicht erwischt hätte!
Um ihn hochzunehmen und reinzutragen hab ich wieder richtig "mit ihm kämpfen" müssen, bis ich die 27kg im Arm hatte, obwohl das alles keine zwei Minuten gedauert hat, kam es mir vor wie eine Ewigkeit.Ich brauche dringend Euren Rat und Hilfe!
Ich kenne meinen Hund nicht mehr! Bis letzte Woche war er ein ausgeglichener, lieber, süßer Fratz, der super auf uns gehört hat, dem sein Leben und der uns so viel Spaß gemacht hat! Ich weiß echt nicht mehr, was ich machen soll, ich sehe das Problem ja vor mir, aber ich kann es nicht lösen, denn er soll sich ja nicht bewegen, aber wir kommen jeden Tag weniger damit klar und Besserung der Situation ist auch nicht in Sicht, da es mit jedem Tag nur schlimmer wird!
Wenn wir Pech haben, müssen wir das auch noch eine dritte Woche durchziehen, da er frühestens nächsten Montag "Fein"-geröngt werden kann.
(Er hat sich zu allem Übel auch noch bei seiner Nacht in der Tierklinik mit Husten angesteckt, kann also erst in Narkose, wenn er nicht mehr hustet wegen der Risiken fürs Herz. Dann erst können wir erfahren, wie ernst die Gelenkprellung wirklich ist...)Oh Gott, ich bin so am Ende.
Bitte helft mir.Es tut mir leid, dass es so lang geworden ist.
Liebe Grüße,
Sub. -
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Hallo Sub,
der arme/Ihr armen. Stell ich mir schon schwierig vor so einen Rabauken ruhig zu stellen. Kann mir aber nicht vorstellen das er es wirklich ernst meint wenn er nach Euch schnappt, der steht doch mitlerweile bestimmt so unter Strom das er das garnicht mitkriegt was er alles so anstellt.
Kurzfristig könnte man ihn bestimmt mit einem schicken Knochen in eine Box setzen, aber soooo langedas ist echt grausam für Euch alle.
Drücke Euch die Daumen das der TA schnell Entwarnung gibt und der Racker sich wieder ordentlich austoben kann.
LG
Quendolina -
Geh zum Tierarzt und sprich mit ihm darüber. Vielleicht ist das alles auch nicht nur angestaute Energie, sondern Schmerzäußerung oder sonstwas. Ganz zur Not würde ich ihn für die Schonungszeit leicht ruhig stellen lassen. Aber sowas geht alles natürlich nur in Rücksprache mit dem Tierarzt.
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Also mit dem "Knochen" ruhigstellen versuchen wir schon, aber er hat auch verständlicherweise keine Lust, 12 Stunden am Tag zu kauen... obwohl wir in der letzten Woche ein kleines Vermögen beim Fleischer gelassen haben...
Pebbles: Mit dem Tierarzt haben wir gestern gesprochen. Er bekommt u.a. auch Schmerzmittel, aber leichte Beruhigungsmittel gehen gar nicht, da Rabauke wie erwähnt Husten hat und sich das mit den anderen Medikamenten nicht vertragen würde, bzw. das Risiko, dass sich das aufs Herz auswirkt, zu groß ist.
Liebe Grüße,
Sub. -
puh....ist echt heftig.
Wenn du schreibst, bis nächsten Montag, dann ist es so, wenn der TA nichts anderes dazu sagt. WEnn es keine Alternative gibt, ihn ruhig zu stellen oder ihn zu beschäftigen.
Er wird euch nicht fressen. Aber - er ist eben stinkig.
Und das zeigt er auch. Er ist stinkig und ihm ist langweilig. Er ist quasi ein knorriger, gelangweilter Krankenhauspatient, der kein Bock auf seine Behandlung hat und den Schwestern das Leben schwer macht.
Das einzige was mir noch einfällt: ich würde mich zum Hund auf den Boden dazulegen. Wenn er Theater macht. Vielleicht beruhigt es ihn.
Oder halte den Kauknochen in der Hand fest, während er dran kaut. Meine Hündin mag das total gerne und manchmal bringt sie mir ihren Knochen, damit ich den festhalte.
Oder den Kong könntest du füllen und festhalten, damit er damit nicht durch die Wohnung hopst. Das Futter quasi nur in den Kong. Das würde ihn beschäftigen und macht wenigstens bisschen müde.
Mehr fällt mir momentan auch nicht ein. Leider.lg
pinga -
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Oh, weia, ihr Armen :/ ! Erstmal drücke ich euch ganz fest die Daumen, dass ihr diese Schon-Phase gut übersteht
Leider fällt mir auch nicht viel dazu ein, außer, dass du vielleicht versuchen könntest mit ihm das Clickern anzufangen. Dafür muss er sich nicht groß bewegen können. Konditionieren klappt auch während er liegt und es gibt einige Dinge, die ihr im Liegen üben könntet (Nicken, Bellen, auf die Seite drehen, Nasentarget, Leckerli auf Nase legen+fangen, Schämen, verschiedene Sachen mit der heilen Pfote berühren usw). Es ersetzt zwar nicht die körperliche Auslastung, aber möglicherweise ist er nicht mehr ganz so unausgeglichen. Bleib-Übungen kann man auch prima im Liegen machen
. Sorry, was anderes fällt mir echt nicht ein :gruebel:
Wünsche deiner Fellnase ganz, ganz schnelle Genesung!!!
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Ich schließe mich Pebbles an, ich würde den Arzt fragen, ob er eine leichte Sedierung für sinnvoll hält!
Ich hatte mal ein Pferd, das bekam 3 Monate Boxenruhe verordnet, und einmal am Tag im Schritt um den Hof.
Mein Pferd wurde derartig wild und frech, es ist gestiegen und war alleine nicht mehr führbar.
Es bekam eine Sedierung in Tablettenform, und allen war damit mehr gedient.Nicht dass sich Dein Hund noch mehr Verletzungen zuzieht, bzw. Ihr wieder von vorne anfangen müsst!
Frage einfach mal nach, und lass' den Arzt Risiko und Nutzen abwägen.
Schildere Deine Situation!Ich drück' Dir die Daumen, dass Du die restliche Zeit halbwegs gut überstehst, Du Arme!
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Zitat
Ich schließe mich Pebbles an, ich würde den Arzt fragen, ob er eine leichte Sedierung für sinnvoll hält!
Nein, das kommt leider nicht in Frage. Er bekommt Antibiotika gegen den Hustenvirus und darüber hinaus noch einen ganzen Medikamentencocktail (für Bronchien und Beinchen), Beruhigungsmittel wären in dieser Konstellation nur gefährlich.
Natürlich weiß ich, dass er nicht mich meint, wenn er so ausrastet, aber es ist für mich (und ich glaube, für jeden anderen in der Situation) einfach total frustrierend. Ich bin sowieso schon unter Strom, weil ich mir große Sorgen um seine Gesundheit mache, und dann versucht das kleine Monster auch noch alles, um seine Genesungsmaßnahmen zu sabotieren, bis hin zur Tyrannei.
Es ist ja auch nicht so, dass er stundenlang ausrastet, sondern es sind tagsüber mehr "Momente", die mich aber trotzdem erschrecken.Hinzu kommt bei mir auch noch ein bißchen die Angst, dass ich sobald er wieder gesund ist, im Prinzip "bei Null" anfangen kann und alles, was wir uns erarbeitet hatten, durch die lange Pause "dahin" sein könnte...
*schnief*.
LG, Sub.
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Ok, wenn das mit dem medikamentösen "ruhigstellen" nicht geht, wie wäre es mit einem Kennel?
Oder wenn Ihr nen Bollerwagen oder so habt, n bisschen darin "spazieren" fahren, damit er zumindest mal n bisschen Abwechslung hat.
Coona, der sonst auch nix einfällt.
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Hallo,
das hört sich ja schlimm an.
Was mir so auf die Schnelle einfällt:
Es hört sich sicher brutal an, aber kannst Du nicht die Dosis vom Schmerzmittel senken. Vielleicht hält er freiwillig ruhig, wenn er mehr Schmerzen hat.
Ansonsten würde ich ihn beliebig einschränken. Auch das hört sich brutal an, aber ich denke, es ist die einzige Möglichkeit. Also nicht mit ihm in den Garten gehen und sagen: hähä, aber rumlaufen darfst Du nicht. Ich hatte es vor Kurzem mit meiner Katze (Freigänger, die einen Kreuzbandriß hatte) 6 Wochen absolute Ruhe. Ein mittlerer Alptraum. Wir haben sie die erste Zeit in die Küche gesperrt, ich habe auch dort auf einer Matratze geschlafen. So hat sie irgendwann eingesehen, daß es einfach nicht raus geht.
Beim Hund würde ich evtl.mal über einen Babylaufstall nachdenken. Da kann er rein, aber der Bewegungsradius ist begrenzt.Einen Hund, der sich überhaupt nicht bewegen soll, vom Kopf her ruhig zu bekommen, das stelle ich mir schwierig vor.
Clickerst Du? Wenn nein, dann könnstest Du die Konditionierung machen. Da muß sich der Hund nicht bewegen. Wenn das klappt, dann solche Übungen, wie z.B. Socken ausziehen, ich glaube Shoppy hats mal beschrieben: Kopf in die Hand legen, Ablegen üben, im Liegen Pfote in die Hand geben.
Mein alter Hund hatte sich mal verletzt und war auch ruhiggestellt: wir haben Torschießen gemacht. Der Hund lag und ich saß vor ihm auf dem Boden und habe ihm einen Ball zugeschussert (also möglichst zwischen die Beine gerollt). Den musste er im Liegen fangen, ausspucken und es ging von vorne los.Ansonsten würde ich ihm die Knochen nicht einfach so geben, sondern riesige Freßpakete packen. Da hat er was zum Auspacken, ist beschäftigt und erst dann gibt es was zum knabbern. Als Freßpakete eigenen sich alle leeren Schachteln, leere Eierkartons, Papprollen von Küchenrollen oder Klopapier. Je besser er im auspacken wird, desto mehr Schichten haben die Päckchen.
Mache ausführiche Fellpflegeorgien. Ausgiebig bürsten, Pfoten untersuchen usw. Wenn er das nicht so gerne mag, dann hast Du da auch wieder was zum clickern. z.B. daß er sich gefallen läßt, daß Du die Pfoten genau untersuchst, zwischen den Zehen, unter den Ballen. Zähne anschauen üben, Ohren anschauen üben. Der TA wird sich später freuen.
Mehr fäkllt mir so aufs Erste auch nicht ein.
Ich halte Euch fest die Daumen, daß diese schlimme Zeit bald vorbei ist.
Grüße Christine
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