Hundhaltungsverbot

  • Aufgrund der Threads von TDETDE (ehemaligen Tierheimhund nach 3 Tagen wieder abgegeben und nun wieder auf der Suche nach einem neuen Hund), kam mir etwas in den Sinn, was vielleicht schon viele von Euch überlegt haben:

    Jemand, der aus nicht nachvollziehbaren Gründen (Allergie lässt sich leicht durch Attest nachweisen) einen Hund im Tierheim abgibt, sollte meiner Meinung nach deutschlandweit in einem Verzeichnis erfasst werden. Darauf müsste jeder, der Tiere vermittelt, Zugriff haben. So könnte bei Personen, die schonmal ein Tier abgegeben haben, beim späteren Wunsch, wieder ein Tier nach Hause zu holen, besonders aufgepasst oder der Wunsch nach Neuvermittlung abgelehnt werden. Auch bei ausgesetzten Tieren könnte der Besitzer so leichter ermittelt werden.

    Habe ich bei meiner gerade ziemlich emotional geschriebenen Idee einen Denkfehler? Oder wäre so etwas möglich? Würde sowas Eurer Meinung nach helfen, bei Tieren ein Leben als "Versuchskaninchen" bzw. "Wanderkanditat" zu verhindern?

    Doris

  • Hallo,
    darüber habe ich auch schon des öfteren nachgedacht. Nun ist e aber leider so, dass viele gar kein richtiges Interesse daran haben, wohin ihr Hundenachwuchs vermittelt wird. Wer einen Hund/ ein Tier haben möchte findet Mittel und Wege.
    Wenn ich meine Züchterin ansehe und mitbekomme welche bemühungen sie macht um die leute zu "durchleuchten" denke ich, das man mit viel Mühe und Menschenverstand seine tiere schon schützen kann- Garantieen gibt es leider nie...

    Oder stellen wir uns den umgekehrten Fall vor: Jemand hat einene Hund mit dem er absolut nicht klar kommt- da ist es manchmal besser ihn wieder abzugeben, statt ihn sein Leben lang zu fürchten oder einzusperren.
    (Leider sind nicht alle Menschen bereit sich Hilfe zu holen, bzw geraten an die falschen Hilfesteller...)
    Ok, hier ist natürlich die Wahrscheinlichkeit groß, dass es beim nächsten Tier wegen mangelnder Informationen/ Fähigkeiten oder des Charakters des Tieres wieder schief geht.

    Schwer.
    Manchmal lernen Menschen auch dazu. Ich hatte eine Kundin, welche vor Jahren einen Collie genau wegen den Problemen abgab wegen denen sie mich engagierte- bei ihrem Neuen. Und sie hat das toll hinbekommen.
    Allerdings bereut sie bitterlich den anderen abgegeben zu haben...

    Aber wo es bei mir aufhört ist, wenn hier jemand mehrere jahre lang beim Amtsvet bekannt ist und des nächtens Katzen an der Leitplanke anbindet und anzündet und nach einer Geldstrafe wieder Tiere halten darf... :x

    Vielleicht träfe so eine Verordnung hauptsächlich die Falschen-
    wie bei den "Kampfhunden"...

    Nachdenkliche Grüße,
    Kathi

  • Ich denke auch, dass sowas nicht realisierbar ist. Wie viele Leute MÜSSEN ihren Hund abgeben, denen dabei das Herz bricht ??
    Es gibt einfach Umstände, wo es nicht anders geht.


    Wo zieht man da die Grenze ?? Ich finde es auch tragisch, was mit manchen Hunden passiert, aber ich denke, machen kann man da nichts.

    LG
    melanie

  • Hm, klaro lernen viele dazu (ich nehme mich hiervon nicht aus) und natürlich müssen viele den Hund abgeben, wobei es ihnen das Herz bricht.

    Dennoch würde eine Datei, wo die Daten dieser Leute sowie der Grund des Abgebens gelistet werden, für evtl. spätere Vermittlungen helfen und vielleicht manches Tier nicht zum "Wanderpokal" werden lassen.

    Mir ist auch klar, dass viele einfach froh sind, wenn der Tiernachwuchs neue Besitzer findet (bei Katzen findet man das ja leider nach wie vor oft), aber dennoch denke ich, dass manches Tierleid damit gelindert oder gar verhindert werden könnte.

    Ich träume und hoffe einfach mal weiter :/

    Doris

  • Ich bin definitiv dagegen, Menschen direkt abzustempeln und dementsprechend wäre ich auch gegen so eine Liste. Sicher gibt es Leute, denen gehört die Tierhaltung verboten. Aber sorry, grade der im Ausgangsbeitrag aufgeführte Fall ist für mich ein begründeter Fall zur Abgabe und ich habe vollstes Verständnis dafür.

    Ich denke immer, die Leute können alle gut reden, bis ihnen dann selbst mal der erste große Hund das volle Gebiss vor die Nase hält. Dann weiß man nämlich sehr wohl, wie spät es ist, denn dann ist es ZU spät. Egal, wer da auch die Schuld trägt (zu lasche Erziehung, Überforderung, Unterforderung usw.), sobald der Faktor Angst und Mißtrauen in die Beziehung Mensch-Hund tritt, sollte man selbige beenden. Zum Wohle beider!

  • Hallo,
    ist mir persönlich zuviel " big Brother is watching you".
    Wo fängt man an und wo hört man auf?
    Es gibt Menschen die ändern sich, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, was ist mit denen.
    Ich denke bei der Vermittlung von Tieren sollten ordentliche Vor- und Nachkontrollen eine Regel sein. Mehr sollte in die Privatspäre nicht eingegriffen werden.
    Schönen Gruß,
    Frank

  • Exakt!
    Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen.

    Doris, ich verstehe, dass Dein Gedanke dem Wunsch entspringt, Hunde vor fahrlässigen oder verantwortungslosen Haltern und Zuständen zu schützen, aber überleg doch mal, was so eine Liste, die jedem Hundevermittler zugängig ist, unter Aspekten des Datenschutzes bedeuten würde?

    Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, einen Hund abzugeben und viele davon sind für die Besitzer und Familien sehr traurig und mit Schicksalsschlägen verbunden (z.B. Krankheit, Tod, existenzbedrohende Lebensumstände etc.).
    Sollen diese Gründe dann auch erfasst werden? Darf dann jeder Züchter in seiner Liste sehen, dass Frau Meier schon einmal einen Hund abgeben musste, weil ihr Mann z.B. einen Schlaganfall hatte?
    Allein das in dieser öffentlichen Liste "erfasst sein" widerstrebt doch schon dem Recht auf Privatsphäre.
    Ganz zu schweigen von den Möglichkeiten für jedwede Art von Ge- und Mißbrauch, die sich aus einer weiteren ungesicherten Datenquelle ergeben.

    Nichts ist heutzutage so wertvoll, wie Informationen. Denk nur mal daran, warum eine Plattform wie Myspace für mehrere Millionen Dollar verkauft wurde! Das hatte nur nebensächlich mit Werbeeinnahmen zu tun.
    Ich persönlich gehe schon auf die Palme, wenn mir jemand eine Payback-Karte anbietet, deren einziger Sinn darin besteht, dass Procter&Gamble weiß, welche Zahnbürste ich kaufe!

    Überhaupt - wer sollte diese Liste verwalten? Wer die "Gründe" überprüfen? Erzählen kann man viel... Und letztlich: Die "Vermehrer" und jene, die Welpen von der Ladefläche eines Lastwagens aus verscherbeln, interessiert die Lebenssituation der Käufer herzlich wenig. Mit so einer Liste - von der Gott verhüten möge, dass unser Staat sie jemals zulässt - würden doch nur wieder die "Billiganbieter" verdienen. Das wäre dann noch weniger im Sinne des Tierschutzes.

    LG, Sub.

  • Hi,
    ich finde, jeder sollte bevor er sich ein Tier zulegen will in einem zuständigen Verein oder ähnlichem (was natürlich überprüft werden müsste) einen Umfangreichen Sachkundeprüfung ablegen.
    Über die wichtigsten Sachen wie Haltungsform, Erziehung, Futter und allgemeine Gesunderhaltung.
    Und das egal ob Pferd, Hund Katze oder was auch immer.....
    Vermutlich wäre das wegen dem hohen Verwaltungsaufwand kaum realisierbar, würde aber so manche Tierseele oder auch ein Leben retten.
    Viele würden sich wohl mehr Gedanken machen, wenn sie etwas Umstände in Kauf nehmen müssten um Tierhalter zu werden.

    Gruss,
    Tanja

  • Das ganze kann man aber umgehen, wenn man sich ein Tier aus eine dubiosen Zucht holt und einfach nicht anmeldet. :kopfwand:

    Ich glaube man kann da wirklich nur an die Erfahrung der TH-Mitarbeiter und Züchter appelieren, dass die wirklich vorher Interessenten auf Herz und Nieren prüfen.

    Viele geben doch einfach zu schnell die Tiere heraus. Aber eine 100 % Sicherheit wird man nie erreichen.

  • Meine Vorschreiber haben ja schon viel geschrieben, dem ich mich anschließen kann.

    Allerdings sehe ich nun noch ein weiteres Problem bei so einer Datenbank: Sollte soetwas mal ins Leben gerufen werden, wird dieses so ziemlich jedem Tierhalter bekannt sein.

    Und dann sehe ich persönlich die Gefahr, dass noch mehr Hundehalter den Weg zum Tierheim scheuen und die armen Tiere einfach aussetzen, um dieser Datenbank zu entgehen. Wäre dieses wirklich zum Wohle des Tieres? Nein.

    Die Tierheime sind überfüllt, vielen Menschen fehlt es an Kenntnis, Verantwortungsbewusstsein etc. Aber mir ist es wesentlich lieber, wenn jemand seinen Hund ans TH abgibt, als wenn er ihn aussetzt.

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