Probleme mit Stubenreinheit

  • Hey, ich habe seit einer Woche einen ca. 8 Monate alten, kastrierten Rüden aus dem Tierschutz. Er ist aus Rumänien, ich habe ihn aber beim örtlichen Tierheim übernommen.
    Mir ist klar, dass Dinge wie Stubenreinheit etc Zeit brauchen, aber ich bin mittlerweile unsicher, ob unser Problem sich durch den Faktor Zeit lösen lässt, da ich keine Ideen für ein passendes Training habe.
    Kurz gesagt, der Hund pinkelt quasi ausschließlich in die Wohnung. Egal wie oft oder wie lange ich mit ihm raus gehe, am Ende wird das kleine Geschäft vorzugsweise im Bad oder sonst wo in der Wohnung verrichtet. Koten hingegen klappt seit dem ersten Tag draußen. Generell habe ich das Gefühl, dass das Tier den Urin möglichst lange drinnen behält (er pinkelt maximal zweimal täglich, manchmal auch nur einmal, obwohl er genug trinkt.
    Mein bisheriges Vorgehen ist, nach dem Aufstehen, Spielen, Essen, Schlafen und bevor ich ins Bett gehe mit ihm vor die Tür zu gehen, meist die selbe Rute. Dabei lasse ich ihn schnüffeln etc. Er wirkt draußen relativ angespannt, hat den Kopf ständig oben, beachtet mich kaum und reagiert anderen Hunde, Menschen, Katzen, Vögeln etc gegenüber distanziert bis ängstlich. Meine Vermutung ist, dass er draußen einfach nicht loslassen kann.

    Ich hatte damit gerechnet, dass in der Anfangszeit mal was daneben gehen kann, aber so wie es aktuell ist, ist es einfach nur frustrierend (was ich mir aber nicht anzumerken lasse, damit der Hund nicht noch mehr Stress hat, was das lösen betrifft)

  • Gehst Du jedes Mal eine Runde? Wenn der Hund dann nach der Runde sofort drinnen pinkelt, dann waren es draußen zu viele Reize.

    Ich würde mal probieren, einfach nur zu einer bestimmten Stelle zu gehen und da zu warten. Also nicht durch weitergehen mit jedem Meter neue Reize zu präsentieren, die ablenken könnten.

    Viele junge Hunde "vergessen" über diese ganzen Reize, dass sie sich eigentlich lösen müssen.

  • Ich habe das bei meinen Auslandshunden bisher immer gut mit 24/7 Überwachung hinbekommen, aber da muss man schauen, ob so ein Hund das aushält. Und die Methode macht nur Sinn, wenn sich das Problem dadurch direkt, also in den ersten Tagen, lösen lässt, sonst handelt man sich andere Probleme ein.

    Es ist sehr üblich, dass man erstmal nur in vertrauter Umgebung pinkeln will. Manche finden Garten deshalb super. Andere wiederum würden sich nie im Garten lösen. Ich würde das mal testen. Garten und/oder der allernächste Grünstreifen.

  • Mein Rumäne ist auch mit knapp 8 Monaten hier eingezogen und hat die Stubenreinheit innerhalb von 2 Wochen kapiert. Er hatte allerdings auch einen souveränen Ersthund an seiner Seite und wir haben einen Garten, Beides hat ihm sehr geholfen. Bis er sich außerhalb des Grundstücks zuverlässig lösen konnte hat es mehrere Monate gedauert.

    Der Bretone, der im Alter von knapp 1 Jahr hier eingezogen ist und vorher in Zwingerhaltung gelebt hat (jagdlichen Zucht), hat 4 Monate gebraucht um zuverlässig draußen zu machen. War echt zäh, aber mit Geduld und sehr regelmäßigem Rausgehen wurd es auch bei ihm langsam besser, obwohl ich zwischendurch das Gefühl hatte es wird nie was, so oft wie er ins Haus gemacht hat. Lag halt auch nicht an Unsicherheit, der sah einfach keine Notwendigkeit einzuhalten.

    Mach dich nicht verrückt wenn was reingeht, wegputzen und die Nerven bewahren. Wichtig ist häufig und regelmäßig Angebote zum Lösen in ruhiger Umgebung anzubieten und dann klappt's irgendwann. Je nach Hund kann das schnell gehen, oder eben Wochen bis Monate dauern.

  • Also ich gehe nicht immer eine Runde, habe es auch schon so versucht, dass. Ich einfach nur mit ihm rausgehen und beim nächstgelegenden Grünstreifen warte. Da passiert dann gar nichts, egal wie lange ich da stehe. Erst wird geschnüffelt und dann sitzt er irgendwann neben mir. Besagter Grünstreifen ist aber glaub ich auch nicht optimal, da der an einem kleinen Fußgänger Durchgang ist und daher häufig Leute vorbei kommen. Ein ruhigerer Platz hingegen ist einige hundert Meter entfernt. Garten gibt es zwar, aber mein Vermieter hat ausdrücklich verboten, dass der Hund sich da lösen darf.

    Mein Problem ist eigentlich, dass alles Tipps, die ich so lese, daran anknüpfen, was man tun soll, wenn der Hund sich draußen löst. Lob, Signalwort üben etc. Nur macht meiner das ja nie, wodurch die Tipps nicht angewendet werden können.

    Ich mein, die Problematik wird sich ja vermutlich nicht dadurch lösen, dass ich einfach so weiter mache wie bisher und dann darauf hoffe, dass sich etwas ändert.

  • Der Kleine ist erst seit einer Woche da, es kann sein dass die Reize noch zu hoch sind und die Ablenkung einfach zu groß.

    Leg Pipimatten aus und nimm davon eine später mit nach draußen.

    Verkleiner allgemein die Runden und schau dass er sich vor der Tür erstmal vertraut macht wenn die Reize da schon sehr viel sind.


    Ich hatte einen Pflegi der zwar von Tag zwei mit raus ist aber trotzdem drinnen erstmal überall das Bein hob. Hier hat tatsächlich das Anziehen einer Rüdenbinde und regelmäßig raus wie beim Welpen eben nach jedem Fressen/Schlafen Spielen zur Verlagerung nach draußen geholfen und das Thema war nach spätestens zwei Wochen gegessen. Ich hatte aber aber auch Hilfe von meinen Hunden die den Pflegis das draußen lösen auch vormachen.


    Kommt aber natürlich immer auf den Hund selbst an. Der eine braucht länger der andere nicht so lange

  • Du hast Dir einen Tierschutzhund zugelegt, der auf dieses Leben nicht vorbereitet wurde. War das Zufall oder Absicht?

    Danke für den inhaltlich super nützlichen Beitrag.

    Es war natürlich Absicht und mit war klar, dass es viel Arbeit bedeuten würde. Ich bin natürlich auch gewillt, an den Problemen zusammen mit dem Hund zu arbeiten. Ich weiß nur nicht wie ich das in dem konkreten Fall bewerkstelligen soll (was aus meinem bisherigen Beitrag auch deutlich ersichtlich ist, aber danke, dass du mir die Möglichkeit gegeben hast, es noch ein drittes Mal zu schreiben.)

  • Du liest Tipps für Hunde, die auf dieses Leben sozialisiert aufgewachsen sind und bist erstaunt, enttäuscht oder was genau auch immer, dass sie nicht klappen. Da liegt für mich diese Frage auf der Hand. :ka:

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