Leptospirose
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Hallo, ich wende mich an euch da ich seit einem Jahr trauere. Ich mache mir zurecht Schuldvorwürfe. Ich hatte 10 Jahre eine wundervolle französische Bulldogge. Sie ist vor einem Jahr an Leptospirose verstorben. An einem Tag wollte sie nicht mehr wirklich gehen, übergab sich und nahm kein Essen zu sich. Daraufhin fuhren wir direkt zum Tierarzt, mit (und hier ist das unentschuldbare Versagen) zu wenig Geld. Die Ärztin vermutete eine Gebärmuttervereiterung und entschied sich aufgrund des Geldes dann für die allgemeine Untersuchung, das Röntgen und die Antibiotika. Und wir ließen das Blutbild weg!!! Ich war mehr oder weniger beruhigt und nahm meinen Schatz wieder heim. Am nächsten Tag war ich im Homeoffice und sah dass sie gelb war. Ich rief Kliniken durch, die Verträge mit Drittpartner hatten, sodass ich die Kosten zu einem späteren Zeitpunkt zahlen kann und fuhr sie zu der Klinik. In der Klinik waren sämtliche Blutwerte im roten Bereich, zusätzlich akutes Nierenversagen, Leberversagen. Der Arzt sagte es kann sein dass Sie die erste Nacht in der Klinik nicht überlebt. Sie kämpfte, bekam Lungeneinblutung und verstarb am 5 Tag ganz allein auf der Isolierstation. Ich durfte sie nur 2 mal sehen während des Aufenthalts, war aber jeden Tag vor der Klinik, weil ich mir einredete wenigstens bei ihr zu sein. Ich versuche sachlich zu schreiben, aber es zerreißt mich jede Nacht, jeden Tag seit einem Jahr, weil ich mich ununterbrochen zurecht frage, ob dieser eine Tag sie hätte retten können. Hätte ich nur dieses Geld gehabt und hätten wir einen Tag zuvor bereits die Blutergebnisse gehabt, wäre sie vielleicht ja dann zu retten gewesen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Rücklagen. Ich fühle mich, nein ich bin verantwortlich dafür dass ich nicht alles getan habe und ich bin jemand der sich immer für andere aufopfert, aber wie konnte ich bei meiner großen Liebe so einen gravierenden Fehler machen. Ich schreib das nicht um getröstet zu werden, ich verurteile mich selbst zu tiefst. Ich wusste einfach nicht mit wem ich reden konnte. Danke an alle die antworten.
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Hi,
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Hi JuliaKathrin,
ich kann deinen Schmerz und deine Trauer total nachvollziehen. Es ist schrecklich, ein geliebtes Wesen (egal ob Mensch oder Tier) zu verlieren. Ich glaube, das verstehen wirklich sehr viele hier! Ich drücke dich aus der Ferne! Wie gut dass du hier mal geschrieben hast!
Hast du denn mal eine TÄ gefragt, ob es bei diesem Krankheitsbild zwingend einen Unterschied macht? Dann hättest du zumindest ein paar mehr Fakten auf dem Tisch?
Und bezüglich der Geldthematik darf man dann auch um echten Rahmen "argumentieren": Geld haben oder nicht ist eben oftmals auch nicht freiwillig gewählt.
Was deine Schuldvorwürfe angeht: ganz ehrlich, auch das kennen bestimmt viele. Gerade bei Situationen die man nicht in der Hand hat neigt der Mensch dazu sich an ein kleines bisschen Selbstwirksamkeit zu klammern; was allerdings ein Trugschluss ist. Was wäre denn, wenn es keinen Unterschied macht?
Auch wenn du deine Gedanken nicht los lassen kannst oder magst, weil sie dich noch mit deinem Schatz verbinden: auch mit subjektiver Schuld kann und muss man leben. Hole dir ggf. Unterstützung, um das zu verarbeiten.
Herzliche Grüße!
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Mein (übrigens geimpfter) Hund ist damals mit allen Untersuchungen und Behandlung auch sehr schnell an Lepto verstorben. Das wäre also kein Garant für Rettung gewesen.
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Es tut mir sehr leid, dass Du Dein Schätzchen verloren hast, auch wenn es etwas länger her ist. Ich konnte bei all meinen vorangegangenen Liebsten - 4 in den letzten 13 Jahren - dabei sein und sie zur Regenbogenbrücke begleiten. Aber bei meinen beiden ersten Hunden, die vor über 40 Jahren gingen, war ich das nicht und das schmerzt auch noch nach der langen Zeit. Aber man denkt nicht mehr ständig dran, das ist vielleicht ein kleiner Trost.
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Hey Julia Kathrin, es tut mir sehr leid ich kann genau nachvollziehen wie es dir geht… meine Frau und Ich haben unsere geliebte ebenfalls Französiche Bulldogge im März mit 6,5 jahren durch einen Hirntumor verloren und mussten ihn erlösen… ich kann dir nur sagen es ändert nichts denn es wird so oder so weh tun weil wir sie überalles lieben… auch wenn wir das nötige geld haben würden hätte es unsere geliebte Fellnase nicht retten können… manchmal ist man einfach machtlos und kann nichts dagegen tun… wir denken auch jeden tag jede sekunde an unsere Fellnase jeder schritt jeder ort jede ecke im Haus erinnert an ihn… leider kann das leben manchmal sehr unfair sein! Du bist nicht allein..
Liebe Grüsse
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Hi JuliaKathrin,
ich kann deinen Schmerz und deine Trauer total nachvollziehen. Es ist schrecklich, ein geliebtes Wesen (egal ob Mensch oder Tier) zu verlieren. Ich glaube, das verstehen wirklich sehr viele hier! Ich drücke dich aus der Ferne! Wie gut dass du hier mal geschrieben hast!
Hast du denn mal eine TÄ gefragt, ob es bei diesem Krankheitsbild zwingend einen Unterschied macht? Dann hättest du zumindest ein paar mehr Fakten auf dem Tisch?
Und bezüglich der Geldthematik darf man dann auch um echten Rahmen "argumentieren": Geld haben oder nicht ist eben oftmals auch nicht freiwillig gewählt.
Was deine Schuldvorwürfe angeht: ganz ehrlich, auch das kennen bestimmt viele. Gerade bei Situationen die man nicht in der Hand hat neigt der Mensch dazu sich an ein kleines bisschen Selbstwirksamkeit zu klammern; was allerdings ein Trugschluss ist. Was wäre denn, wenn es keinen Unterschied macht?
Auch wenn du deine Gedanken nicht los lassen kannst oder magst, weil sie dich noch mit deinem Schatz verbinden: auch mit subjektiver Schuld kann und muss man leben. Hole dir ggf. Unterstützung, um das zu verarbeiten.
Herzliche Grüße!
Hey, ich danke dir so sehr für deine tollen Worte. Hat gut getan mal eine Sichtweise zu hören, die nicht aus meinem Kopf entstand. Es gibt viele Szenarien die möglich gewesen wären, allen voran muss man berücksichtigen, dass sie bereits 10 Jahre war, was ein schwächeres Immunsystem heißt. Leptospirose hätte am Vortag bereits so viel Schaden angerichtet haben können, dass es keine Rolle gespielt hätte. Zusätzlich hätten die Blutwerte, sofern noch nicht ganz dramatisch, auch eine weniger intensivere Behandlung zur Folge haben können, sodass Sie trotzdem verstorben wäre. Leptospirose kann man nicht einfach direkt nachweisen, man hätte nur erhöhte Nieren/Leberwerte gesehen, und je nach Ausmaß und Arzt dann therapiert. Oder aber es wäre im besten Fall zu einer direkten Einweisung in die Klinik gekommen! Je früher die Behandlung, desto besser. Es gibt bei Leptospirose leider schwere und leichte Fällte, da sie Lungenblutung entwickelte und kaum Symptome aufwies, legt es nahe das es sehr aggressiv war. Dennoch gibt es keine Glaskugel. Was ich mir versuche zu sagen ist, dass ich bereits am ersten Tag ihrer Symptome zu einer Tierärztin fuhr, wo manche ihren Hund erstmal beobachten würden. Ich konnte mir das Ausmaß nichtmal im Traum ausdenken, zusätzlich vermutete die Ärztin nur eine Vereiterung, die in dem Moment mit Antibiotika behandelt wurde. Und am zweiten Tag war ich bereits in einer Klinik mit ihr. Dennoch bleibt natürlich diese offene Frage und der Vorwurf gegen mich, was wäre wenn ich am ersten Tag zu der Untersuchung bereits Blut abgenommen hätte. Dein Text war wirklich lieb, vielen Dank nochmal.
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Mein (übrigens geimpfter) Hund ist damals mit allen Untersuchungen und Behandlung auch sehr schnell an Lepto verstorben. Das wäre also kein Garant für Rettung gewesen.
Hallo, erst einmal mein aufrichtiges Beileid. Ich danke dir sehr, dass du mir geantwortet hast. Das ist leider eine so grausame Infektion. Meine Hündin hatte auch nur einen Tag Symptome wie Trägheit, Hungerverlust, Übelkeit und wurde am zweiten Tag klinisch aufgenommen
Du hast Recht, es gibt keinen Garant, ob ein paar Stunde etwas geändert hätten. -
Es tut mir sehr leid, dass Du Dein Schätzchen verloren hast, auch wenn es etwas länger her ist. Ich konnte bei all meinen vorangegangenen Liebsten - 4 in den letzten 13 Jahren - dabei sein und sie zur Regenbogenbrücke begleiten. Aber bei meinen beiden ersten Hunden, die vor über 40 Jahren gingen, war ich das nicht und das schmerzt auch noch nach der langen Zeit. Aber man denkt nicht mehr ständig dran, das ist vielleicht ein kleiner Trost.
Hey, lieben Dank für deine Antwort. Und mein herzliches Beileid für deine Verluste. Ja es ist hart darüber nachzudenken dass manche Hunde alleine gehen müssen (ganz starke kleine Kämpfer <3) . Vor allem war sie 5 Tage in der Klinik auf Isolierstation, aber ich habe mit einer erfahrenen Tierpflegerin gesprochen, Sie sagte mir dass das Hundeleben aus vielen Jahren besteht und nicht aus den letzten paar Tagen. Und das die Hunde wissen, dass man sie nicht einfach allein lässt, sondern spüren, dass man Ihnen helfen möchte. Ich hoffe sehr, dass mein Sie, mein Herz wusste, dass ich versuchte sie zu retten und nicht das ich sie mit dem Klinikaufenthalt quälen wollte. Die Gedanken sind teils unerträglich, aber ich versuche mich auf die schönen Jahre zu konzentrieren die wir gemeinsam hatten.
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Hey Julia Kathrin, es tut mir sehr leid ich kann genau nachvollziehen wie es dir geht… meine Frau und Ich haben unsere geliebte ebenfalls Französiche Bulldogge im März mit 6,5 jahren durch einen Hirntumor verloren und mussten ihn erlösen… ich kann dir nur sagen es ändert nichts denn es wird so oder so weh tun weil wir sie überalles lieben… auch wenn wir das nötige geld haben würden hätte es unsere geliebte Fellnase nicht retten können… manchmal ist man einfach machtlos und kann nichts dagegen tun… wir denken auch jeden tag jede sekunde an unsere Fellnase jeder schritt jeder ort jede ecke im Haus erinnert an ihn… leider kann das leben manchmal sehr unfair sein! Du bist nicht allein..
Liebe Grüsse
Oh das klingt auch so hart
Mein aufrichtiges Beileid. Vor allem in den jungen Jahren. Ich kann mir gut vorstellen, dass es immer schmerzlich ist, und der Verlust immer traumatisch ist. Ich hätte mir halt für sie vor allem gewünscht dass Sie noch älter wird. Es ist das Durchschnittsalter, aber sie war zuvor gesund. Ich vermiss sie einfach so sehr. Bis auf zwei Kuscheltiere die ich nicht zu Haue hatte, musste ich sämtliche Sachen direkt wegschmeißen, weil das Risiko der Infektion zu groß war und ich selbst bereits auch Leptospirose bekam. Bei mir lief es nur völlig harmlos. Alles nicht so einfach mit den kleinen Schätzen, sie schenken uns mehr als wir Ihnen geben könnten, meiner Meinung nach. -
Du hast vollkommen recht sie schenken nur mit ihren blicken mehr als wir ihnen je geben könnten… ich würde dir gerne sagen mach dir keinen kopf aber wir spielen auch jedes mal die gedanken im kopf durch mit dem was wäre wenn obwohl wir alles versucht haben.. wir haben einen mrt machen lassen 3x blutbild machen lassen und trotzdem zweifeln wir an allem weil es so plötzlich und unerwartet passiert ist.. zuvor hatten wir auch keine anzeichen alles ist in knapp zwei wochen passiert, wenn du magst kannst du dir es durch lesen (Trauer um meinen Bulut) so hatte ich damals dieses thema eröffnet und nach austausch gesucht… was ich sagen will es schmerzt sehr und ich weiss nicht ob ich je wieder einen Hund haben werde… es war so schön und so magisch aber das ende hat mir starken schaden zugefügt.. ich bin 34 jahre alt und habe mich noch nie so verloren gefühlt, ich habe ihn genauso bedinungslos geliebt wie er mich, nichts machen zu können gegen den tumor hat einen teil von mir mitgenommen… ich hoffe er weiss wie sehr ich ihn liebe… die trauer ist wie ein riesen berg den man stück für stück zerkleinert und am ande ein stück davon in die hosen tasche steckt und es ein leben lang mit sich trägt… 😞
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