Die Sache mit den Erzfeinden...

  • Huhu. o.o
    Also, ich habe da ein Problem, das mich langsam wirklich deprimiert.
    Ich hoffe mal, ich habe das richtige Unterforum gewählt.
    Aaalso...
    Mein Border Collie, der mittlerweile vier Jahre alt und auch bei mir aufgewachsen ist, hat einige Macken.
    Das mag daran liegen, dass er womöglich geistig nicht ausgelastet ist, auch wenn ich mir wirklich alle Mühe gebe und er bei einem Versuch kein Interesse am Hüten gezeigt hat; oder daran, dass er mal einen "Autounfall" gehabt hat. Vielleicht ist er auch ein wenig überzüchtet (diese Vermutung kommt ursprünglich allerdings nicht von mir), aber ich suche die Schuld sicherheitshalber lieber mal bei mir selbst und versuche weiterhin, etwas daran zu ändern.
    Zwei Dinge nerven mich ganz besonders.


    Problem 1: Das Luftjagen
    Den halben Tag steht Jacky vor der Balkontür, lässt sich nur von mir einigermaßen davon abhalten, und flitzt hinaus, sobald sie geöffnet wird.
    Dann rennt der Gute draußen herum wie ein Irrer, jagt nicht vorhandene Dinge und ist nicht mehr wirklich ansprechbar. :irre:
    Dabei hat er übrigens immer einen Ball im Maul. (Er ist ein Schnullerhund. Sobald er sich aufregt, beißt er auf irgendeinen toten Gegenstand, vorzugsweise ein Bällchen.)
    Da kann ich mit Spielen kommen, mit Leckerlis, mit allem möglichen - wenn ich nicht hinaus stapfe, ihn packe und wieder reinhole oder zumindest sehr warnend klinge und dabei direkt vor ihm stehe , kann ich jedes Kommando (außer vielleicht das Stopkommando "platz") vergessen. Vom Wiederrauslaufen lässt er sich aber wenigsten noch abhalten, wenn ich ihn ganz lieb darum bitte (sprich: "Laaas ES!").
    Das erste, was er macht, wenn er in die Wohnung kommt, ist auf den Balkon zu laufen, dessen Tür meine Großeltern (bei denen wir uns häufig aufhalten) wenn es warm ist selten geschlossen halten.
    Frage: Kann man da sonst noch etwas machen (außer möglichst viel Kopfarbeit mit dem Hundi)?
    Ist ja schön und gut, wenn er sich alleine amüsiert, aber... hmpf. Mir ist das eben nicht so ganz geheuer. Wie ein Zombie wirkt er dabei manchmal. ^^"


    Problem 2: Die Erzfeinde
    In der Regel ist Jacky recht verträglich und interessiert sich auch nicht selten mehr für andere Dinge als Artgenossen.
    Aber es gibt bei ihm "Hass auf den ersten Blick".
    Wen er hasst, auf den stürzt er sich wie ein Wahnsinniger (würde man ihn lassen).
    Da ist auch das sonst recht gute Benehmen vergessen. >.>
    Außerdem gilt: Ein Mal Feind, immer Feind.
    Der Versuch, das zu therapieren, ist daran gescheitert, dass er in der entsprechenden "Spielstunde mit sehr verträglichen Hunden, Aufpassern und Maulkorb" alle Anwesenden mochte. Jedes Mal. :???:
    Und trotzdem scheitern Dinge wie die Begleithundeprüfung und überhaupt das meiste auf dem Hundeplatz an diesem Problem.
    ... Irgendjemand eine Idee? o.o


    Was die kopfarbeit angeht...
    Momentan konzentrieren wir uns hauptsächlich auf DD, Spiele und Gehorsamkeitsübungen.
    Agility ist mit seinem fehlenden Hüftgelenk zwar kein Tabu, aber auch nicht das Ideale.


    Wie dem auch sei, wäre sehr dankbar für Hilfe. ;)


    Edit:
    Uhm... vielleicht hätte ich doch lieber das Problem-Forum wählen sollen? :ops:
    Argh.
    Tut mir Leid. *ist neu hier* ^^"

  • Kriegt er genug Auslauf? Das erste klingt so, als wenn er einen unheimlichen Bewegungsdrang hat.

  • Hm... eigentlich schon, würde ich sagen. o.o
    Wenn man mit ihm raus geht und nicht gerade mit dem Auto irgendwohin fährt, will er meistens zurück zu seinem Balkon... auf dem er manchmal auch einfach nur steht und doof in die Gegend guckt (oder Glasscheiben anstarrt).

  • Hört sich alles ziemlich überdreht an. Erster und wichtigster Akt: Ball wegpacken! Und zwar für immer!


    Zweiter Akt: Ruhezeiten einführen! Ganz konsequent und jeden Tag zur selben Zeit! Mindestens vier Stunden schlafen am Stück!


    Besser auf Sucharbeit umsteigen, um ruhige Übungen zu machen, die wirklich Konzentration verlangen.


    In welcher Art wurde er an Vieh getestet? Kannst Du das genauer beschreiben?


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo,


    versuchs doch mal mit Nasenarbeit. Das lastet vom Kopf her unwahrscheinlich aus und Du bekommst vielleicht auch ein bißchen Ruhe rein.


    @ Alina


    Zitat

    Kriegt er genug Auslauf? Das erste klingt so, als wenn er einen unheimlichen Bewegungsdrang hat.


    Ich habe auch einen Hütehund. Bei meiner merke ich oft, daß dieses Herumsausen (aber ohne Luft jagen) eher ein "Druckluftventil" ist, wenn sie Streß hatte, irgendwie überfordert ist. Es hat nichts mit mangelnder körperlicher Auslastung zu tun. Sie rast ein paar Runden und gut ist es.


    @ Nogitsune


    Kannst Du so ungefähr abschätzen, wie lange Dein Hund körperlich und wie lange er geistig gefordert wird? Wie sieht Euer Tag in der Regel aus?



    grüße Christine

  • Ball wegpacken.... oh je, das muss ich erst mal meinen Großeltern beibringen, die gerne mal sein Spielzeug in der ganzen Wohnung verstreut lassen.
    Aber da müssen sie dann wohl durch. ;)


    Sucharbeit klingt gut, macht ihm auch Spaß. Nur ist es schwer, richtige Fährtenarbeit mit ihm in einer Hundeschule zu machen, weil da anscheinend häufig die BH-Prüfung vorausgesetzt wird.
    Und was das angeht, hat er eben das Erzfeindproblem (und ähnliches, was mittlerweile weniger schlimm ist).


    Die Ruhezeit wird wohl am problematischsten... hatten das schon mal versucht, weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, warum wir das wieder abgeschafft haben. *legt den Kopf schräg*


    Das mit der versuchten Hütearbeit liegt schon eine Weile zurück.
    Hm.
    Also, er war erst mal angeleint und wurde mit den Schafen bekannt gemacht (wir sind im Kreis um sie herum gelaufen oder so ähnlich). Erst hatte er ein bisschen Angst, dann wollte er mit den Schafen spielen und dann waren sie ihm irgendwann egal.
    ("Rüdenhaftes") Interesse gezeigt hat er er nur an der BC-Hündin der Besitzerin der Schafe und das auch nur am Anfang. ^^"
    Dann sind wir noch mal raus auf die Weide gefahren, er wurde abgeleint und laufen gelassen. Interesse an der Herde gezeigt hat er in der ganzen langen Zeit draußen auch keines.
    Hm... Die Details weiß ich allerdings nicht mehr so genau.


    Edit²:
    Also, zu unserem Tagesablauf...
    Bis zum Mittag kümmert sich die Familie um den Hund (Schule), dann kommen um die zwei längere Spaziergänge, gespikt mit ein paar Übungen, Spielen und Bällchen holen. Ansonsten kürzere "Toilettengänge" und Übungen in der Wohnung (hauptsächlich DD, auch wenn er da immer etwas übereifrig bei der Sache ist).
    Kann jetzt leider nicht wirklich ins Detail gehen, muss erst mal offline; hoffe aber, dass das detailliert genug war. *g*

  • Zitat

    Aber es gibt bei ihm "Hass auf den ersten Blick".
    Wen er hasst, auf den stürzt er sich wie ein Wahnsinniger (würde man ihn lassen).
    Da ist auch das sonst recht gute Benehmen vergessen. >.>
    Außerdem gilt: Ein Mal Feind, immer Feind.


    Geht mir mit meinem Border Jack ganz genauso.


    Er haßt den kleinen Malteser der Nachbarn und eigentlich jeden kleinen weißen Hund der so ähnlich ausschaut bis auf wenige Ausnahmen, außerdem noch jeden schwarzen Hund bis auf Labrador (auch fremde) sowie einen fast schwarzen Border Mischling, und einen Flat Coatet Retriever, ach ja und seit er von einer Dogge angegriffen wurde geht natürlich auch schlank und groß - ab Dobermanngröße - (wieder bis auf wenige Ausnahmen) absolut nicht. Und überhaupt wird oftmals jeder fremde Hunde angemacht wenn Jack angeleint ist wenn dann Baxter seinen Senf dazu gibt kriegt der gleich auch noch einen drauf.


    Dazu kommt noch das er ein Problem mit Kindern hat und wir wohnen neben einer Grundschule wo der Schulhof auch den ganzen Tag als Spielplatz dient und es hier überhaupt wahnsinnig viel Kids gibt.


    Ich hatte eine Trainerin hier, weil HuSchu absolut nicht geht die vielen Hunde stressen Jack.


    Da hilft draußen nur die Ausweich Taktik oder wenn es gar nicht anders geht seine Fiktion auf Bälle zum positiven nutzen und ihn damit aus der "Gefahrenzonen" bringen. Damit fahren wir zur Zeit am besten. Schwierig ist wenn Leute mit ihrem Hund dann extra kommen weil sie wissen wie Jack reagiert und das extrem lustig finden.


    Heute sind wir auch Slalom durch die Rheinwiesen gelaufen. Besser ausweichen was ja gut möglich ist als der Truppe Rottweilern in die Quere kommen, haben wir uns gedacht.


    Ich fand das faszinieren heute am Rhein da waren etliche Hundeleute und man konnte beobachten das da irgendwie jeder jedem ausgewichen ist.


    Auslauf gibt es genug, Agility geht bei beiden aufgrund von Jack's starker Arthrose und Baxter's Bandscheibenschaden nicht. Wir machen draußen viel Suchspiele und Gehorsamkeitsübungen usw, dazu walken und für drinnen will ich mir jetzt so ein
    "intelliegentes Hundespielzeug" holen.


    Weiß jemand wo es sowas gibt?


    Du bist also nicht alleine!

  • Hihi. Danke, gut zu wissen. ^^
    Hm... ja, Kinder mag unser Jacky auch nicht so wirklich. Scheint sie ab und an sogar mit Feindhunden zu verwechseln.


    Was "intelligente" Spielzeuge angeht, würde ich mal hier schauen:
    http://www.hundeshop-ab.de/ind…5783f05a251deed5be3039c4e
    Das ist der (online) Shop einer Hundeschule. Einer sehr guten Hundeschule, bei der es mich ärgert, dass sie so weit weg ist und dass ich dort höchstens mal in den Sommerferien so regelmäßig hin kann, dass es sich auch lohnt. Hmpf.
    Jaaa, das regt mich auf und das musste ich jetzt mal sagen. ;P

  • @ Nogitsune


    Kennst Du das Buch "Border Collies verstehen "? Das hat mir auch sehr geholfen.


    Jack hat heute alles super gemacht und sich dementsprechend Belohnungs-/Trainingsdrops eingeheimst.


    Wir sind 3 x erfolgreich einem Kinderwagen ausgewichen bzw haben den passieren lassen, was auf der Haßobjekteliste ganz oben steht. Keine Ahnung warum wir haben Jack ja nicht von Anfang an und ich weiß auch nicht wirklich wie alt der ist.


    Ach ja Kinder auf Fahrrädern, bestimmte Männertypen, Leute mit Bierpullen, Leute mit Regenschirmen und Türken mag Jack zu schwarzen Hunden, großen schlanken Hunden und kleinen weißen Hunden auch nicht. Kurzum eigentlich alles von dem es hier zu Hauf gibt.


    Wir würden ja gerne umziehen aber suchen schon seit einem Jahr vergebens. Ein Haus gibt es derzeit nicht unter 800 EUR Kaltmiete und das ist schlichtweg zuviel, dabei hätte ich doch so gerne für die Jungs einen eigenen Garten.



    Dafür lassen wir Radler und Jogger in Ruhe und lieben Auto fahren so sehr das ich aufpassen muß das meine Jungs nicht plötzlich in einem wildfremden Auto verschwunden sind nur weil da zufällig eine Tür auf ist, Briefträger sind = Herrchen also obercool und überhaupt jeder der irgendeine Art Uniform trägt wird heiß und innig geliebt.




    Mit Baxter ist es ja kein Problem aber das hier auch fremde Hunde mitmischen dürfen war das erste Mal und hat ca. 2,5 Jahre gedauert. Und dann auch noch ein schwarzer Hund. Okay ist ja ein Mädchen aber hier mag er auch nicht alle.

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