Kann ich einem Hund gerecht werden?
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Und (weil es irgendwie selten genannt wird, für mich persönlich ein wichtiger Punkt ist) die emotionale Bindung zu einem Hund kann auch negative Folgen haben wenn man eh schon nicht ganz stabil ist (zb die Sorgen und evtl. Vorwürfe die man sich macht wenn der Hund krank oder verletzt ist oder die Trauer wenn der Hund irgendwann stirbt. Oder die negative Gedanken Richtung „hat der Hund bei mir ein schlechtes Leben, würde es ihm wo anders besser gehen, ich bin nicht gut genug“ usw.).
Das sind tatsächlich Dinge die auch psychisch gesunde Menschen stark belasten können.
Grad wenn man bspw Ersthundehalter ist kann es sehr verwirrend sein weil man überall andere Dinge liest und man erstmal raus finden muss was jetzt wie eigentlich richtig ist. Davon abgesehen dass ein Hund das eigene Leben nunmal deutlich ändert. Das unterschätzen viele die das zusammen leben mit Hund nicht kennen erstmal.
Aber das kann natürlich alles verstärkt werden wenn man bspw ohnehin schon zu Selbstvorwürfen und Zweifeln neigt. Es kann auch die bloße Veränderung sein die einen erstmal in ein Loch stürzen kann.
Und grad wenn der Hund krank ist neigt man dann nochmal mehr dazu mit dem schlimmsten zu rechnen, und wenn das Hundeleben irgendwann zu Ende ist ( weil ein Hund nunmal leider deutlich kürzer lebt ) kann das einem den Boden unter den Füßen weg reißen. Ich bekam die letzten Wochen immer wieder mal angezeigt dass es wohl ne Studie gibt die sagt dass Hunde, dadurch dass sie wohl einem bestimmten Bereich im Gehirn aktivieren, nochmal anders oder ähnlich heftig schmerzen wenn man sie irgendwann verliert. Es ist also anscheinend inzwischen sogar erwiesen dass der Verlust eines Hundes ebenso stark schmerzt wie der eines sehr nahe stehenden Menschen. Manche Menschen die vorher keine psychischen Probleme hatten, können dadurch richtig in Depressionen verfallen. Für einen Menschen der ohnehin schon depressiv ist und der Hund tatsächlich ne psychische Stütze gewesen ist ( irgendwo ) kann das erst recht in ein tiefes Loch stürzen.
Man ist dazu geneigt immer von den schönen Dingen auszugehen wenn man sich nen Hund holt. Man hat einen treuen Freund der einen bedingungslos liebt, der am besten sich so verhält wie in den Vorstellungen, nicht krank wird, einen motiviert wenn es einem schlecht geht und man den Arsch hoch bekommt und mit dem Hund schöne Dinge erlebt. Aber so rosig ist das eben nicht. Ein Hund lebt in erster Linie deshalb bei einem, weil der Mensch sich entschieden hat diesen zu nehmen. Von bedingungsloser Liebe is also schonmal nicht zu sprechen. Es ist ein Lebewesen das sich auch anders verhalten kann als wie man es gern hätte, das krank werden kann, das eigene Wünsche und Vorstellungen vom Leben hat. Kein Hund lebt um dem Menschen ne psychische Stütze zu sein, viele Hunde tun eben nicht alles für den Menschen, wieso denn auch? Aber es sind soziale Lebewesen die zu ihren Menschen eine sehr enge Bindung aufbauen können.
Der Alltag kann anstrengend sein, man stellt schnell fest dass die größten Aufreger teils andere Hundehalter sein können. Sei es dass man belehrt wird, sei es dass man blöd angeguckt wird wenn was nicht so läuft, sei es dass sich jemand des Hundes wegen aufdrängelt, dass man scheiß Begegnungen mit anderen Hunden hat, dass man sogar mal nen Fremdhund abwehren muss oä. Dann gibts noch andere Menschen ohne Hund. So als Beispiel kann man blöde Sprüche bekommen weil man ne Hündin hat die Pipi macht, weil die Menschen denken man wäre noch so einer der den Kackhaufen nicht aufhebt. Wenn man entsprechend empfindlich ist kann man sich sowas bspw zu Herzen nehmen und sowas kann einem dann schon den Tag ruinieren. Sowas kann einem aber auch vollkommen egal sein. Wie robust ist man hinsichtlich dem dass man sich Blicke/Taten/Worte anderer Menschen zu Herzen nimmt wenn was ist?
Es kann bspw sein dass man nen Hund hat der eben nicht zu einem kommt wenn es einem schlecht geht, sondern dem das egal ist ( was mMn übrigens besser ist wenn man psychische Probleme hat, weil der Hund dahingehend zumindest mal ne gesunde Distanz behält und sich nicht mit verrückt machen kann). Man selbst kann sich dann theoretisch bspw denken : ,,Mein Hund mag mich nicht! Ich bin ihm egal !" Auch wenn das nicht der Fall ist, aber so aus menschlicher Perspektive denkt man eben wenn es einem schlecht geht muss man ja füreinander da sein. Das kann aus Hundeperspektive auch mal anders aussehen.
Lässt sich alles weitreichend fort führen.
Bzgl Menschen mit psychischen Problemen und Tieren übrigens:
Kenne bspw auch jemanden der sich eine Katze geholt hat. Er kannte das Leben mit Katze, und bis zu einem bestimmten Punkt hat ihm das auch geholfen. Ab einem bestimmten Punkt hat er festgestellt dass er Probleme damit hat sich neben sich selbst auch noch um die Katze zu kümmern, also ist die Katze bei seiner Mutter eingezogen und lebt da ein gutes Leben.
Und das, obwohl das eigentlich kein großer Einschnitt war, und kein Hund der deutlich mehr Pflichten von einem abverlangt ( hinsichtlich bspw regelmäßig raus gehen ).
Das raus gehen mit Hund kann einem leicht fallen, es kann aber auch wenn man gesund ist manchmal schwer sein. ZB wenn man todmüde ist, oder/und krank, es draußen schon dunkel und dazu noch nasskalt und windig ist. Oder wenn man kaum Schlaf findet weil man plötzlich andauernd raus muss weil der Hund Durchfall hat. Sowas ist dann gern mal irgendwo ne Überwindung. Es ist eben nur die Frage wie die psychische Verfassung grad ist - wenn man selbst schon Probleme mit den banalsten Dingen hat ist das natürlich ungleich schwerer als wenn man gerade ne gute Phase hat.
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