Will nicht spazieren
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Hallo zusammen,
ich hoffe, ich finde hier ein bisschen Hilfe.
Meine Familie hat vor zwei Monaten einen sechsjährigen Border Collie-Labrador-Mix adoptiert, und anfangs lief alles wirklich super. Der Hund ist sowohl mit meinen Brüdern als auch mit meinem Vater und meiner Mutter problemlos spazieren gegangen. Doch mit der Zeit hat sich das Verhalten verändert: Der Hund setzt oder legt sich inzwischen vor der Haustür hin und weigert sich, weiterzugehen, wenn meine Brüder oder auch mein Vater mit ihm alleine gehen möchten. Manchmal auch erst wenn wir die Straße runtergelaufen sind. Interessanterweise tritt dieses Verhalten nur in einer kleinen Entfernung zum Haus auf. Wenn meine Brüder mit dem Auto woanders hinfahren, um mit ihm spazieren zu gehen, geht er ganz normal mit. Mit meiner Mutter geht er nach wie vor am zuverlässigsten, aber auch da gibt es mittlerweile hin und wieder kleine Schwierigkeiten. Außerdem bleibt der Hund auch stehen, wenn sich während des Spaziergangs die Gruppe trennt, zum Beispiel wenn meine Mutter und mein Vater zusammen losgehen und einer dann früher umdreht. Wir sind ein bisschen ratlos und würden uns sehr über eure Erfahrungen und Tipps freuen!
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Für viele Hunde ist es schwierig, wenn sich eine Gruppe trennt. Dann kommen sie in Stress oder werden unsicher. Und für einen Hütehund-Mix erst recht, denn ein Teil seiner Gruppe kann er so "nicht mehr kontrollieren".
Zum hinlegen beim rausgehen: läuft der Hund an der Leine zur Tür? Vor euch oder hinter euch? Wird er immer langsamer und legt sich dann hin? Oder nennt er vor und zack, liegt er?
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Ehrlich gesagt, finde ich das nicht ungewöhnlich.
Mein Hund geht auch nicht gerne mit jemandem mit, v.a. dann nicht, wenn ich zuhause bin. Auch mit vertrauten Menschen nicht.
Die Gruppe draussen trennen ist nochmal schwieriger.
Klar sind nicht alle Hunde so, und klar kann man das üben, aber ich würde mir klar machen, dass das kein "Problemverhalten" ist, sondern durchaus erwartbar. Zumal euer Hund nach 2 Monaten gerade mal so halbwegs angekommen ist und sicher noch unsicher, was die Stabilität seines neuen Lebens angeht.
Wer ist von euch denn die Hauptbezugsperson für den Hund?
Wie viele Leute sollen mit dem Hund Gassi gehen?
Die Nachfragen, wie genau das Verhalten aussieht, finde ich auch wichtig.
Ich würde zuerst mal nutzen, dass es gut klappt, mit dem Auto woanders hinzufahren, udn das ruhig machen. Das Weggehen vom sicheren Zuhause ist eine Extra-Hürde.
Die Gruppe draussen trennen würde ich vorerst vermeiden.
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Danke für deine Antwort!
Es ist total interessant, weil sie sich im Haus immer richtig freut, sobald sie merkt, dass es zum Spazierengehen geht. Wenn die Leine rausgeholt wird, ist sie voller Vorfreude und läuft anfangs sogar voran. Aber dann, ganz plötzlich, setzt sie sich einfach hin, und in letzter Zeit passiert das sogar direkt vor dem Haus. Früher ist sie noch ein paar Meter die Straße entlang mitgelaufen, bevor sie sich hingesetzt hat. Und inzwischen legt sie sich sogar richtig auf den Rücken. Aber wenn jemand mit Auto irgendwo hinfährt tritt das nicht auf.
Ich bin so unsicher wie wir reagieren sollen. Anfangs haben wir versucht, sie mit Leckerlis zu locken, aber dann habe ich erfahren, dass das nicht so ideal ist, weil der Hund sonst schnell lernt, dass Blockieren eine Belohnung bringt. Dann habe ich gelesen, dass man einfach konsequent weitergehen soll, ohne viel mit dem Hund zu reden oder zu diskutieren. Als ich das ausprobiert habe, hat es sich so angefühlt, als müsste sie einfach eine bestimmte Grenze überwinden, und danach lief es dann wieder. Aber ich bin mir trotzdem unsicher, ob das der richtige Weg ist, weil es so viele unterschiedliche Tipps gibt und man manchmal gar nicht mehr weiß, was richtig oder falsch ist.
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Anfangs haben wir versucht, sie mit Leckerlis zu locken, aber dann habe ich erfahren, dass das nicht so ideal ist, weil der Hund sonst schnell lernt, dass Blockieren eine Belohnung bringt.
Genau!
Lieber belohnen, wenn der Hund alles richtig macht.
Die meisten Menschen machen den Fehler, daß sie erst irgendwie mit irgendwas reagieren, wenn der Hund bereits Dinge zeigt, die der Mensch so nicht haben möchte.
Alles, was wirklich gut läuft, wird eher für selbstverständlich hingenommen, und leider auch nicht mehr belohnt.
Keine Ahnung, wie Ihr wohnt.
Könnte es sein, daß es für den Hund einfach viel zu viele Reize vorhanden sind?
Wenn Ihr mit dem Wagen wegfahrt, seid Ihr dann eher in einer Pampa, Wald unterwegs, oder in einer ähnlichen Umgebung mit ähnlichen Reizen, wie auch bei Euch auf der Straße?
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Anfangs haben wir versucht, sie mit Leckerlis zu locken, aber dann habe ich erfahren, dass das nicht so ideal ist, weil der Hund sonst schnell lernt, dass Blockieren eine Belohnung bringt.
Naja, du kannst dir natürlich eine blöde Kette bauen, aber wäre das denn sooo schlimm? Lässt sich später wieder abbauen.
In erster Linie belohnst du das Weitergehen. Mir wäre das wichtiger.
Mir kommt das am ehesten wie eine blöde Verknüpfung vor - sich erschrocken oder so.
Ich würde Routine reinbringen - kein Durcheinander, kein 3 gehen los und 2 biegen dann ab oder so.
Gerne mit dem Auto ein Stück wegfahren und evtl. zurücklaufen. Also die Grenze in die andere Richtung überschreiten.
Und dann: Aufmerksamkeit direkt am Anfang holen, kleine Übungen machen, Fuß gehen, Leinenführigkeit, Click für Blick, Aufmerksamkeit belohnen. Vielleicht trägt euch das schon über die "Grenze".
Also mit lohnenden "Tricks" und Spielereien anfangen BEVOR der Hund blockiert. Nicht erst, wenn ers schon tut.
Gerne öfter kürzere Runden gehen, nicht zu weit über die "Grenze", und dann wieder zurück. oder ein paar mal hin und her gehen. Dann bekommt ihr viell. auch ein klareres Bild, was Auslöser sein könnten.
Wie ist es gesundheitlich? Alles abgeklärt soweit? Schmerzen, Gehör...
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Bei dieser Rassekombination trainierst Du ganz schnell was auf. Die Variante stumpf weitergehen (an einem gut sitzenden Geschirr!) würde ich in dem Fall bevorzugen. Ohne irgendwas zu belohnen.
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Bei dieser Rassekombination trainierst Du ganz schnell was auf. Die Variante stumpf weitergehen (an einem gut sitzenden Geschirr!) würde ich in dem Fall bevorzugen. Ohne irgendwas zu belohnen.
Das hätte ich jetzt auch so gesagt.
Ist deine Mutter die Hauptbezugsperson für den Hund? Oder wird sie eher bewacht? Wer füttert?
Dann die Spaziergänge mit etwas Tollem verbinden, sobald der Hund anstandslos mitläuft. Was mag er gern? Aber gerade bei der Mischung aufpassen, dass man sich keinen Balljunkie oder so zieht.
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Wie ist es gesundheitlich? Alles abgeklärt soweit? Schmerzen, Gehör...
Das ist mEn bei meinem Hund das Problem: sporadisch gibt es Rückenprobleme und dann scheint es ein Abwägen zu sein: kommen mehrere Familienmitglieder mit, ist das so attraktiv, dass Schmerzen eher in Kauf genommen werden, will nur eine Person mit ihm gehen..., ist der Hund (deutlich) wenig(er) motiviert, längere Strecken zu gehen. Und er zeigt auch den Unterschied Wohnungsnähe (da weiß er ja, wie schnell wir zurückkommen können und will sich nicht entfernen) bzw. entfernte, unbekannte Orte (da folgt er dann einfach "notgedrungen").
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Danke nochmal für die Antworten!
Die Hauptbezugsperson des Hundes ist meine Mutter, die er sich selbst ausgesucht hat. Ob das eher kontrollierend ist kann ich nicht klar sagen. Sie sagt zum Beispiel das er ihr im Haus nicht hinterher läuft oder er sie begrenzt. Ich hab allerdings auch schon beobachtet das er mit Spielzeug im Mund meinen Vater oder Brüder anbrummt und die dann anfangen mit ihr zu spielen. In deren Haushalt leben noch meine drei Brüder und mein Vater. Das Verhalten hat sich zuerst bei meinen Brüdern gezeigt, dann bei meinem Vater und mittlerweile auch manchmal bei meiner Mutter.
Wir leben ländlich, in einer ruhigen Gegend, und das Auto steht leider nicht immer zur Verfügung, sodass man nicht immer einfach weiter wegfahren kann.
Ja ich habe meinen Eltern auch vorgeschlagen, den Spaziergang spannender zu gestalten, auch schon bevor der Spaziergang losgeht. Auch Apportieren an der kritischen Grenze war eine Idee. Ob die gut ist weiß ich allerdings nicht. Vielleicht auch das man Mahlzeiten auf dem Spaziergang verfüttert? Also durch Beschäftigung oder Futterbeutel zum Beispiel.
Nun frage ich mich, ob es schlimm ist, den Hund vorsichtig weiterzuziehen, wenn er sich weigert weiterzugehen, denn meistens läuft er danach wieder ganz normal mit. Ich habe nur Sorge, dass ich ihm dadurch irgendwie schade. Also meine Mutter hat da auch von Anfang an nicht diskutiert und bei ihr macht sie das halt auch am wenigsten.
Vielleicht noch zu erwähnen ist, dass der Hund eine Geräuschangt hat, vor allem bei Gewitter, und er ist auch sehr wachsam, bellt also, wenn jemand an der Tür ist oder er Geräusche von draußen hört.
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