Geeignet für einen Hund?

  • @ Waldi: Super! Danke für Deine Meinung! - Nee, dass alles GLEICH klappt, geht eh nicht, das ist klar. Geduld bringen wir mit. Aber irgendwann müsste es natürlich für uns tragbar sein. Hm. Schwierig ...


    Dass ein an sich netter, mittelgroßer Hund nach einem Jahr nicht vermittelt wurde, wirft halt Fragezeichen auf, bei mir.

    Mir auch! Das ist das Erste, was wir klären werden.


    Und das mit dem "Probewohnen" finde ich auch kein gutes Herangehen. Klar, wenn was gar nicht klappt, dann ist Rückgabe eine gute Option - aber mit der Einstellung "Geb ich ihn halt zurück" sollte man nicht drangehen. Für diesen Hund ist das eine sehr stressige Erfahrung, kein "probier ich halt mal".

    Ich würde lieber sagen, geht wirklich erst mal ein paar Wochen regelmässig Gassi mit ihm.

    Ok. da spricht der Fachmann (-frau). Dann ist das so. Vermutlich hast Du Recht mit dem Stress für den Hund.


    Wenn ihr einen Tierschutzhund wollt, dann lasst euch auch drauf ein und seid vorbereitet, dass eure Erwartungen EVTL nicht erfüllt werden, und dass es auf jeden Fall, im besten Fall, eine Weile dauern wird.

    Naja, aber manche Dinge sind halt nicht verhandelbar - z. B., dass wir beide voll berufstätig sind. Also: Entweder Büro oder Alleinsein. Sonst geht's nicht. Dann ist es nicht der richtige Hund ODER wir müssen warten, bis einer von uns in Rente ist. Aber es ist natürlich für uns schlicht nicht möglich, den Hund fest zu nehmen, festzustellen, dass das mit dem Arbeiten nicht klappt und dann den Job zu kündigen ... Dann bliebe wirklich nur: Hund wieder abgeben.


    Vielleicht hast Du Recht und wir sollten tatsächlich eher einen Hund vom Züchter nehmen - aber da werden wir auch keine Garantien haben, dass das alles so klappt.


    Danke für Deine Bedenken! Es ist wichtig, dass uns das alles klar ist!

  • aber dann sollte unbedingt der Tierschutzgedanke im Vordergrund stehen.

    Sehe ich anders.


    Das:


    dann muss man den Hund so nehmen können und wollen, wie er ist.

    gilt für jeden Hund.


    Deshalb macht man sich doch vorher Gedanken. Beim Züchter durch die Rassewahl und beim Tierschutzhund eben, ob genau dieser Hund passt.


    Dieses etwas Gutes tun verleitet viel zu schnell dazu Unpassendes schön zu reden, was am Ende zu Leid bei Hund und Mensch führt. Keinem Hund ist geholfen, wenn er irgendwie in ein Leben integriert wird, in das er eigentlich nicht passt.

  • Ich glaube, dass es nicht schlecht wäre, unabhängig von diesem Hund einfach noch mal ein paar andere Hunde kennen zu lernen, mit denen spazieren zu gehen, um ein Gefühl zu kriegen, wie verschiedene Hunde so sind.


    Ich glaube schon, dass ein Hund aus dem Tierschutz für euch passen kann. Nur finde ich es schwierig einen einzigen Hund kennen gelernt zu haben und danach zu entscheiden, ob das der richtige ist.

  • Wie ist denn die Situation im Büro? Ein abgetrennte Büro ohne großartigen erzwungenen Kontakt zu anderen Menschen ist ja was anderes als ein Großraumbüro. Musst du oft in Meetings oder aus sonstigen Gründen das Büro verlassen?

  • Hui! Da kamen schon wieder Antworten, noch bevor die meine fertig war ...


    Deine Gefühle lesen sich für mich zumindest ambivalent.

    Hast du mal eine Pro/ Contra Liste gemacht?

    Wer ist denn überhaupt auf die Idee gekommen einen Hund anzuschaffen?


    Dein Mann möchte diesen Hund? Welchen Hund würdest du denn lieber haben?

    Der Gedanke an Hund hat sich bei uns beiden nach und nach rauskristallisiert. Wie alle Kinder, wollte ich früher einen, dann nicht mehr, dann war der Zeitpunkt nicht gut, dann liebäugelten wir beide für "später" damit --- So hat sich das im Grunde über Jahre aufgebaut - und jetzt scheint es halt konkret zu werden - auch deshalb, weil mein Mann langsam in Richtung Rente geht, seine Arbeitszeiten reduzieren möchte/könnte und dann auch mehr Zeit da wäre. Dass es so scheint, als würde mein Mann lieber einen Hund wollen als ich, liegt wohl vor allem daran, dass ich immer in allem mehr Probleme sehe als er. - Ich hab nichts gegen diesen konkreten Hund und würde spontan keinen anderen lieber haben! Ich bin nur (noch) nicht so verliebt in ihn wie mein Mann.


    WENN es etwas gibt, was ein absolutes Auschlusskriterium ist (und nicht schon bekannt ist, wie Bissigkeit z.B.), dann nehmt keinen Hund aus dem Tierschutz.

    Hm. Aber das gibt es doch beim Züchter auch?! - Meine Nachbarn haben seit ca. zwei Jahren einen Hund vom Züchter. Er kläfft, sobald er irgendjemanden hört. (Wir haben ein Reihenhaus, uns sobald wir in unserem Garten sind, fängt drüben das Gebelle an.) Der Besitzerin ist es total peinlich und sie hat schon alles versucht - es nutzt nix. Ich weiß jetzt nicht, ob das ein Ausschlusskriterium wäre - aber nur weil ein Hund vom Züchter ist, ist er doch nicht automatisch perfekt?


    Ich glaube, dass es nicht schlecht wäre, unabhängig von diesem Hund einfach noch mal ein paar andere Hunde kennen zu lernen, mit denen spazieren zu gehen, um ein Gefühl zu kriegen, wie verschiedene Hunde so sind.


    Ich glaube schon, dass ein Hund aus dem Tierschutz für euch passen kann. Nur finde ich es schwierig einen einzigen Hund kennen gelernt zu haben und danach zu entscheiden, ob das der richtige ist.

    Der Gedanke kommt mir tatsächlich auch immer öfter.


    Wie ist denn die Situation im Büro? Ein abgetrennte Büro ohne großartigen erzwungenen Kontakt zu anderen Menschen ist ja was anderes als ein Großraumbüro. Musst du oft in Meetings oder aus sonstigen Gründen das Büro verlassen?

    Wir sind eine kleine Steuerkanzlei (sieben Leute). Ich selbst als Chefin hab ein eigenes Büro, in das mehrmals am Tag Mitarbeiter kommen, um Akten zu holen oder was mit mir zu besprechen. Manchmal ist es sehr ruhig und es kommt zweimal am Tag jemand rein, manchmal ist es stressig. Ich selbst geh natürlich aus dem Zimmer - zu Mitarbeitern, in die Küche, zum Drucker ... Mandantenkontakt hätte der Hund nicht.

  • Vielleicht mal noch ein anderer Gedanke: eine Bindung vom Mensch zum Hund kann unfassbar hilfreich sein. Aber manchmal entwickelt sich die erst mit der Zeit.

    Die Verliebtheit deines Mannes kann gerade in der Anfangszeit, wo sich alles noch finden und einspielen muss, hilfreich sein.

    So habe ich es beispielsweise hier bei uns erlebt. Man muss dazu sagen - ich wollte den Hund hier 😅 aber ich wollte nicht den Welpen, der hier eingezogen ist. Ich war verliebt in die Schwester, aber aus Vernunftgründen ist es eben unsere Hexe geworden. Der Mann war schwer verliebt in die Hexe. War in der Anfangszeit nachsichtiger und entspannter als ich. Aber nach 1,5 Jahren würde ich diesen „kleinen“ verrückten Hund für kein Geld der Welt mehr hergeben und bin die mit der festeren Bindung. Heute ist es andersrum. Ich kann über Baustellen eher schmunzeln als früher. Habe mehr Verständnis für manches als früher.


    Egal ob Tierschutzhund oder Welpe, ihr müsst vermutlich eine Weile andere Prioritäten mit dem Hund setzen. Das müsst ihr euch beide bewusst machen. Manche Baustellen brauchen Zeit. Andere verschwinden nie.

    Wir haben uns ja für einen Welpen entschieden. Einen Hund, der erst sehr spät richtig erwachsen wird mental. Das schränkt natürlich immer noch manchmal ein. Zu viel Training, Trubel, Stress aus Hundesicht spult das Hexentier beispielsweise extrem hoch. Das kann sie NOCH nicht. Klar wird das irgendwann leichter. Aber es bedeutet hier noch immer den Tag zu dosieren.

    Vormittags wandern mit vielen Hundebegegnungen, dann noch gechillt an den See und abends zu Freunden grillen mal so als Beispiel und der Hund würde mir kollabieren.

    Macht euch also auch unbedingt bewusst, dass manches Zeit brauchen wird. Bellen ist ein Thema, was man vielleicht trainieren kann. Aber auch das geht halt nicht von heute auf morgen. Da würde ich einfach auch nochmal in mich gehen und der Liste der Dinge die euch wichtig sind Pläne zu packen, wie man das angehen kann, wie lange das dauern könnte und wie man das zwischenzeitlich managen will.

    Es ist übrigens menschlich Dinge die uns normal erscheinen beim Hund absolut zu unterschätzen. Begleithund sein ist eine große Anforderung und Leistung für einige Hunde. Auch wenn es uns so normal erscheint ist es das für Hunde nicht.

  • Hallo Cleo,
    ich finde es super, dass du dir Gedanken machst und Vor- und Nachteile überlegst. Wäre so schön, wenn das alle machen würden, bevor sie sich ein Tier anschaffen!
    Aber bitte zerdenke es nicht. Es kann immer etwas schief gehen, egal ob Hund vom Züchter oder Tierschutzhund. Probleme sind dazu da, dass man sie löst. Und ihr habt doch wirklich ideale Voraussetzungen. Wenn ihr einen Hund möchtet, und dann vielleicht auch noch wirklich diesen bestimmten Tierschutzhund, und wenn ihr auch damit klar kommt, dass mal was schief geht, der Hund mal Durchfall hat, mal was kaputt macht, ein Hund einen auch mal in peinliche Situationen bringt....dann geht das Abenteuer an. Ich hatte mein ganzes Leben lang Hunde und trotzdem gibt es Situationen und Momente, in denen ein Hund nervt....und das ist auch gar nicht schlimm. Man darf seine schlechte Laune natürlich nicht am Hund auslassen! Aber wir sind Menschen, mit Fehlern, mit unterschiedlichen Bedürfnissen - genau wie das Lebewesen Hund. Ich kann mir ein Leben ohne Hund(e) überhaupt nicht vorstellen....und wenn mal an einem Tag oder auch an zwei Tagen nicht so viel Zeit für die Bande da ist, dann überleben sie das auch. Sogar der junge Border Collie, auch der zerstört dann nicht die Wohnung, sondern schläft dann, ist halt mal mehr im Garten....Hunde sind sooo anpassungsfähig!
    Wenn das bei euch klappt mit dem Hund, dann wünsche ich euch ganz viel Freude mit dem felligen Familienmitglied! Und einen Spruch möchte ich euch noch mitgeben (ich weiß gar nicht, ob der nicht sogar hier von einem User stammt): "Geduld und Humor sind Kamele, die einen durch jede Wüste tragen" . Ah - und der Thread-Titel von "Team Tessa" (ich hoffe, ich darf das hier zitieren): "Lieb dich, der Rest wird sich finden." Genau so ist es!!

  • Nachtrag weil zu langsam :rolling_on_the_floor_laughing:

    Was ihr euch eventuell noch bewusst machen solltet: vielen ist bewusst, dass ein Welpe Arbeit, Erziehung, Geduld bedeutet.

    Manche Menschen gehen allerdings auch davon aus, dass ein erwachsener Hund „fertig“ ist. Und alles bereits installiert hat.

    Falls das bei eurer Entscheidung großen Einfluss auf den Tierschutzhund haben sollte, löst euch bitte davon.


    Ein Hund ist immer ein Überraschungsei. Aber eine sorgfältig gezüchtete Rasse aus guter Aufzucht ist weniger Ü-Ei als ein Tierschutzhund. Klar passieren Menschen auch Fehler bei der Welpenerziehung. Der entscheidende Unterschied ist für mich, dass einem diese Fehler auffallen und manche Verhaltensweisen erklärbar sind. Sie machen den Hund also vorhersehbarer. Bei einem Hund aus dem Tierschutz fehlt dir diese Kenntnis einfach oft. Was hat er erlebt? Was kennt er? Was triggert ihn? Was für genetische Verhaltensweisen stecken in den Genen. All dies wirst du mit der Zeit herausfinden. Und dann entsprechend damit umgehen. Bei einem Welpen einer Rasse weiß man eher, worauf man sich einlässt.

  • Deshalb macht man sich doch vorher Gedanken. Beim Züchter durch die Rassewahl und beim Tierschutzhund eben, ob genau dieser Hund passt.

    Ganz genau.



    Ob "genau dieser Hund passt" ist meiner Meinung nach kaum festzustellen, schon erst recht nicht für Anfänger. Man weiß ja nix über den Hund?


    Ein Welpe von einem guten Züchter einer passenden Rasse wird sehr wahrscheinlich auch ganz gut passen und würde auch einen eventuellen erneuten Besitzerwechsel, wenn man es sich dann doch anders überlegt, besser verkraften.


    Wenn man sich z.B. einen Kleinpudel holt (das sag ich jetzt, weil ich einen Pudel habe und der gut klarkäme mit dem angedachten Leben, super gerne joggen geht usw.), würde ich keine großen Probleme erwarten (also, ich meine jetzt Probleme und nicht "oh mein Gott, so ein Hund LEBT ja"), und der Hund wäre sehr einfach weiterzuvermitteln, wenn es denn nötig wäre.


    Das wäre bei dem jetzt angedachten Hund wohl nicht der Fall - der sitzt ja schon seit einem Jahr da. Den erst zu nehmen und dann vielleicht wieder zurückzubringen - mir sträubt sich da alles, sorry.

  • Weswegen ist der Hund eigentlich im Tierheim gelandet? Sein ehemaliger Besitzer besucht ihn ja manchmal noch...

    Falls es von Hundeseite aus Probleme gab (wie zB kann nicht alleine bleiben, zerstört die Wohnung etc.) dann weiß man schon, daß es dann eher nicht passt.


    Das wäre etwas, was ich abklären würde.

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