Kastration nach Mammatumor sinnvoll?

  • Meine Hündin, 6jährig, war im März läufig.

    Wenige Wochen darauf ist uns an einer Zitze eine Umfangsvermehrung aufgefallen und wir haben natürlich umgehend einen Tierarzttermin vereinbart. Wir sind in einer Praxis mit mehreren Tierärzten und ich war froh, einfach direkt am Montag einen Termin (bei TA1) zu bekommen, zumal ich am Freitagnachmittag angerufen hatte.

    Am Montag also Termin. Ich wurde auf den nächsten Freitag vertröstet und sollte bis dahin Entzündungshemmer geben, da es wohl auch eine Entzündung sein könne. Am Termin am Freitag solle meine Hündin nüchtern kommen, da war eine Biopsie sowie ev. Ultraschall vorgesehen.


    Am Freitag also Termin bei TA2. Ich merkte schnell, dass das Vorgehen von TA1 und 2 ziemlich auseinanderklaffte. TA2 vermutete einen Tumor und ev zusätzlich eine Zyste und empfahl mir, den Knoten auf jeden Fall rauszunehmen und rat von Ultraschall und Biopsie ab.

    Sowohl beim US wie auch der Biopsie könne man gut- und bösartige Tumoren nicht mit Sicherheit unterscheiden. (Wenn die Probe gutartig sei hiesse das nicht dass es an anderer Stelle nicht auch bösartige Zellen gebe.)

    Kastration sei aktuell nicht angezeigt (auf meine Nachfrage hin).

    Sie empfahl, die eine Umfangsvermehrung rauszunehmen und, sollte dann wieder etwas wachsen, allenfalls dann die gesamte Milchleiste.


    Wir entschieden uns also für eine Operation, die dann am Dienstag nach Ostern stattfand. Glücklicherweise ist alles gut gegangen und der Tumor stellte sich als gutartig heraus. (Wenn ich mich recht erinnere sei es ein komplexes benignes Adenom.)

    Nun hätte sich TA2, die auch die OP durchgeführt hat, allerdings nochmals mit Spezialisten ausgetauscht und diese hätten nun eine Kastration empfohlen.

    Offenbar kommt dieser Tumor oft erneut, wohl zu 50% häufiger bei weiterhin unkastrierten Hündinnen gegenüber kastrierten. (Ich hab es so verstanden, dass da der Zeitpunkt der Kastration keine Rolle spielt.)

    Zudem wurde mir mitgeteilt, dass 1/4 aller Hündinnen im Alter eine Pyometra entwickeln, was dann ja häufig eine Notkastration nötig macht.


    Bzgl. Entfernen der ganzen Milchleisten habe ich nicht mehr nachgefragt, das hole ich dann ev gerne noch nach.


    Was sind eure Meinungen zu der ganzen Sache?

    Ich bin jetzt ziemlich verwirrt und echt unschlüssig...

    Grundsätzlich mag ich meine Hunde gern intakt lassen, die Zahlen sprechen aber schon auch für sich. Die ganze Vorgehensweise macht mich aber schon etwas stuztig und lässt mich etwas hinterfragen... :thinking_face:

  • Soweit ich weiß, hat die Kastration zur Verhinderung von gutartigen Tumoren keine eindeutigen Belege. Meine Hündin hat(te) auch noch nach der Notkastration (wegen Pyo) noch zwei Knoten. Also, ich muss weiterhin kontrollieren und wenn was kommt entfernen lassen. Da hat die Kastration nix verändert.


    Wegen Kastration aus Sorge vor Pyo. 3/4 von Hündinnen bekommen keine. Ich bin einfach beim ersten Anzeichen (Hund wollte nicht aufstehen) zum TA und dadurch wurde alles rechtzeitig entdeckt. Pyo ist also nicht gleich ein Todesurteil.


    Ich will erwähnen, dass die Kastration auch Nachteile hat. Meine Hündin tröpfelt jeden Tag und ihr schlabbert die Haut. Ich hätte nix dagegen gehabt, das nicht zu haben.


    Aber jeder muss das selbst entscheiden. Ob das etwas verhindert, weiß man vorher nicht.

  • Ich kann nur sagen wie es bei uns bzw Laska war:
    -intakt bis sie 7 Jahre alt war
    -dann Pyo und Notkastra, wurde sehr gut weggesteckt ( obwohl es sehr knapp war)
    -mit 9 das erste Mal Mammatumor, der Knoten wurde entfernt, restliche Leiste gelassen.
    - danach noch 2 mal Knoten an anderen Stellen ( im Abstand von ca.2 Jahren)
    -wurde 15 Jahre alt und war bis 2 Monate vor ihrem Tod noch fit

    Also hier: Trotz Pyo noch ein langes Leben, trotz Kastra noch Mammatumor

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