Baltikum mit Hund (und WoMo)

  • Es ist konkret, wir fahren nächstes Jahr im Juni ins Baltikum :mrgreen-dance:


    Laaange Tage (in Estland wird es ja dann kaum ricjhtig dunkel), einsame Strände und schöne Natur, so das Ziel. Wobei hübsche Städtchen und Kultur auch immer gerne gesehen sind bei uns.


    Wir durchforsten gerade Reiseberichte und Reiseführer, aber vielleicht kann ja jemand aus persönlichen Erfahrungen berichten


    Ist jemand schon mal per Fähre dorthin und wie gut funktioniert das mit Hunden? Sind über 20 Stunden :fear: , es gibt spezielle Hundekabinen. Zu Lösemöglichkeiten habe ich nicht wirklich was gefunden. Über Land ginge auch, sind aber sehr viele Kilometer und die Anreise per Schiff sicher entspannter. Grundsätzlich kennen die Hunde hier Fähr-Fahrten, das wäre nicht das Problem. Dennoch...


    Was ich bislang gelesen habe, sind Hunde dort recht problemlos akzeptiert, zumal eh weitgehend einsam. NPs mit Leine, an manchen Stadt-Stränden nicht erlaubt. Habt ihr da konkrete Erfahrungen zu Hund in diesen Ländern? Wie kritisch beäugt, wo verboten? Wie s


    Und natürlich: was könnt ihr empfehlen an Wanderungen, Stränden, Städten, Sightseeing... oder seid ihr vielleicht mal über einen besonders hilfreichen Reisebericht gestolpert, den ihr verlinken mögt?


    Spezielle WoMo-Tipps sind natürlich auch gerne gesehen. Wir machen auf jeden Fall eine Rundreise.


    Danke!

  • Weißt du schon mit welcher Fährgesellschaft ihr fahrt? Die Bedingungen an Board sind glaube ich stark ans jeweilige Fährunternehmen gebunden.


    Wir kommen gerade aus Finnland zurück und sind mit Finnlines von Travemünde nach Helsinki gefahren. Das waren 30 Stunden. Die Zeit an sich war nicht so das Problem, aber als Hundehalter kamen wir uns eher als geduldet als als willkommen vor. Es gab ein Deck, wo auch die Hundekabinen waren. Nur dort durften sich Hunde aufhalten, die anderen Decks waren Tabu. Also auch die, wo man Essen und Trinken bekommt bzw. Aufenthaltsräume hat. Das Außendeck war zum lösen vorgesehen, es gab einen 2x2 m Kasten, der mit Kies gefüllt war. Pablo hat sich dort wahnsinnig geekelt und wir auch. Es stinkt auf dem ganzen Deck nach Urin und im Verlauf der Fahrt wird das nicht besser. In unserer Kabine hatten wir Pech mit der Sauberkeit, ich habe in meinem Bett Haare gefunden, die definitiv nicht dem Collie zuzuordnen waren.


    Also insgesamt war es durchwachsen. Die Fahrt und auch die Länge der Fahrt war unproblematisch, aber die Bedingungen auf der Fähre an sich für Hundehalter nicht so cool. Was glaub ich alle Fähren gemeinsam haben: die Kabinen sind klein und sehr sehr hellhörig, also mit meldefreudigen Hunden könnte es bisschen stressig werden


    Ach und nehmt das Geld in die Hand für eine Außenkabine! Man verliert sonst wirklich jegliches Zeitgefühl und es ist nicht so schön in einer kleinen Kabine ohne Fenster.

  • Wir waren 2018 mit WoMo und 3 Hunden dort.

    Gefahren sind wir über Polen am Landweg. Fähre wird wahrscheinlich so sein wie auf allen Fähren wo ich bisher war (war schon auf einigen) d.h. manchmal gibt es eine Sandkiste und manchmal auch gar nichts explizites zum lösen, es bleibt nur das nackte Deck. Meine Mädels machen da nicht d.h. sie halten solange ein, gibt aber auch Hunde die da kein Problem mit haben.


    Der Landweg über Polen ist aber wirklich sehr schön, viele Strände/Kultur am Weg, die Straßen sind halt in einem schlechten Zustand.


    Baltikum hat uns auch super gefallen, dank EU ist dort die Infrastruktur auch tiptop. Hunde waren vollkommen unproblematisch und die Städte super schön (die Strände auch). Waren halt noch viele Russen dort, das wird sich wahrscheinlich geändert haben.

    Ich habe damals einen Reiseblog geschrieben, wenn du mir deine Email per PN schickst dann kann ich dir den Link schicken.

  • Hier unser Reiseverlauf im Mai 2018 insg. gut 2 Wochen :


    Polen (7 Tage):

    Usedom - Dievenow - Mielno - Leba - Slowinski Nationalpark (lohnt sich) - Rozewie - Hel - Danzig (hat uns sehr gut gefallen) - Marienburg (sehenswert) - Allenstein - Nikolaiken - Wolfsschanze (auch sehr sehenswert, Hunde erlaubt)


    Und meine damaligen Notizen:

    Die Strände an der Ostsee sind feinsandig, hell, nicht sehr breit aber lang. Hundeverbotsschilder habe ich bisher noch keine gesehen, kaum andere Hunde, aber bisher überall recht viel los (Wochenende). Die Orte bisher touristisch und nicht wirklich hübsch - Ostblock Charme 😉 Die Leute sprechen gut deutsch und sind sehr nett. Parkplätze überall ausreichend vorhanden, auch bewachte. Campingplätze am Meer einer nach dem anderen.

    Die normalen Straßen sind sehr schlecht, wellig, geflickt, eng, harte abfallende Kanten, oft Alleen, die Polen überholen wie die Irren.


    Litauen (3 Tage):

    Kauna (nette Stadt) - Palanga - Natioanlpark Zemaitijos - Berg der Kreuze (DIE Sehenswürtigkeit, schon skurril)


    Lettland (3 Tage):

    Riga - Gutmanns-Höhle - Burg von Turaida (Hunde an der Leine erlaubt) - Jurasdzeni


    Estland (3 Tage):

    Pernau - Insel Saaremaa - Meteoritenkrater Kaali (fand ich ganz cool) - Kuressaare - Peraküla (super einsamer Strand) - Tallin (hat mir von den Städten am besten gefallen)


    Fazit Baltikum:
    Je weiter man nach Norden kommt umso weniger ist los, umso besser werden die Straßen (aber es gibt dann auch weniger), umso skandinavischer wird es und umso teurer wird es.
    Schön war, dass es nirgendwo Probleme mit den Hunden gab, das Wetter traumhaft war (dadurch leider einige Moskitos unterwegs waren), es bis 11 Uhr nachts hell war, überall LTE/WLAN gab und es immer einen guten Stell- oder Campingplatz gab.
    Nicht so der Wahnsinn war das Essen und dass egal wie einsam man dachte dass es ist doch noch ein paar andere Leute aufgetaucht sind (teils mitten in Nacht).
    Je weiter nach Norden umso weniger Campingplätze gab es, sondern mehr Stellplätze, dadurch wurde uns das Wasser knapp. Die Wasserqualität wurde auch immer schlechter je weiter wir nach Norden kamen, in Estland haben wir dann Wasser im Supermarkt gekauft. Die Supermärkte sind alle sehr gut und man bekommt alles was man braucht. Tankstellen und Supermarkt Netz ist sehr dicht an den Hauptstraßen.
    Die Städte haben uns alle sehr gut gefallen und es gab auch immer Stell- oder Parkplätze in Stadtnähe. Mit dem Fahrrad super machbar. Die Strände waren teilweise wirklich traumhaft und nie überlaufen, je weiter im Norden umso einsamer.


    Wir sind dann weiter nach Finnland. Ich hoffe ich konnte einen kleinen Einblick geben.


  • Ach und nehmt das Geld in die Hand für eine Außenkabine! Man verliert sonst wirklich jegliches Zeitgefühl und es ist nicht so schön in einer kleinen Kabine ohne Fenster.

    Dem kann ich mich nur anschließen !

    22h nach Sizilien, auf dem Hinweg nur mit Innenkabine waren echt grenzwertig (auch weil das Wetter sehr windig war und man nicht draußen bleiben konnte), Rückweg mit Außenkabine deutlich erträglicher.

  • Vielleicht noch zu den Hunden:

    In Polen gab es viele frei laufende unbeaufsichtigte Hunde in den Orten und Kläffer hinter den Zäunen, das war manchmal etwas nervig.

    Im Baltikum gab es es generell kaum andere Hunde, ich habe die Menschen als sehr hundefreundlich empfunden (interessiert aber nicht übergriffig). Es gibt zwar wohl Regeln an Stränden und in Parks, aber keine Schilder und es interessiert auch niemanden - liegt aber natürlich auch an der geringen Dichte an Menschen/Hunden.

  • Und noch zwecks Fähren: ist wirklich sehr abhängig von der Reederei, ich hatte schon alles von richtig ätzender versiffter Hundeinnenkabine bis zu Luxus-Außen Kabine mit Leckerlis für die Hunde und persönlichem Steward für den Gassigang am Außendeck. Die besseren Außenkabinen sind teils schon früh ausgebucht, dann bleibt nicht mehr so viel.


    Im Innenbereich sind Hunde auf Fähren normal nicht erlaubt außer in den Kabinen. Wenn ihr was essen möchtet dann müssen sie dort alleine bleiben, da alle Hundekabinen nebeneinander liegen ist dann der Geräuschpegel zur Essenzeit von heulenden/bellenden Hunden teils recht hoch (zusätzlich zu dem Lärm von den Schiffsmotoren).


    Und da ihr auch mit mehreren Hunden unterwegs seid - es sind teils nur 2 Hunde pro Kabine erlaubt und die steilen Treppen sind auf Fähren mit mehreren Hunden an der Leine echt schwierig (vor allem mit älteren Hunden).

  • Danke euch!

    An Fähren ist aktuell nur Stena Line schon buchbar, DFDS noch nicht freigeschaltet. Stena-Line erlaubt nach Telefonat mit Kundencenter 5 Hunde in der Kabine, in öffentlichen Bereichen sind sie nicht gestattet. (und ja, ohne Fenster würde ich wahnsinnig werden |) ).
    Bin da noch sehr am schwanken. Spart 1000km Fahrt und wenn man es gegenrechnet, wäre es mit Sprit und Maut nicht mal teurer die Fähre zu nehmen. Schade, dass wir nur 3 Wochen haben, sonst würden wir den Urlaub einfach schon in Polen beginnen.



    Schön war, dass es nirgendwo Probleme mit den Hunden gab

    Das hat man ja sehr rausgehört in deinen Beschreibungen, schön zu hören!
    Straßenhunde gab es dort nirgendwo (außer Polen)?

  • Nein keine Strassenhunde und in Polen ist es auch nicht so wie im Süden mit den Strassenhunden. In Polen gab es die wirklich nur in den kleineren Orten und auch so dass man schon wusste wo die hingehören- die hatten halt einfach keinen Zaun. Am Strand in Polen gab es so gut wie keine Hunde.

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