Golden Retriever-Aussie "plötzlich" außer Rand und Band

  • Einen wunderschönen guten Tag,

    ich hatte mich bereits vor ca. einem Jahr mal an das Forum gewendet. Da ging es um die Ängstlichkeit (im Dunkeln) bei meiner Golden-Retriever-Aussie Hündin, die mittlerweile 2,5 Jahre alt ist.

    Allgemein haben wir mittlerweile selbst auch aus ihrem Verhalten lernen und viele Situationen deutlich besser meistern können.

    Eine Situation gibt es dann aber doch noch einmal gelegentlich, bei der wir aktuell etwas frustriert sind.
    Bei einigen Kontakten oder auch bei einem Reiz von außen (ich gehe von Tieren im Wald aus, Gerüche?) setzt bei unserer Hündin an der Leine ein Verhalten ein, als lege man einen Schalter um. Aus einem bis dahin kontaktierbarem Hund wird in dem Moment einer, der sich nicht beruhigen lässt, an der Leine wie wild rennt (in verschiedene Richtungen, somit schwer einzubremsen) und insbesondere bellt. Ein Eindämmen der Bewegungen führt je nach Handlung dazu, dass man entweder versucht wird zu umgehen oder es wird im worst case in die Richtung geschnappt (bisher überwiegend bissverletzungsfrei - zum Glück).

    Aus dem exponierten Bereich heraus ist wieder alles wie vorher. Sie ist sofort wieder abrufbar, befolgt Aufforderungen. Von Stress nur noch wenig zu sehen.


    Habt ihr Ideen, wie man diese Situationen deeskalieren kann? Vermeidung ist schwierig, da der Reiz nicht immer erkennbar ist und das ganze oft wirklich unvermittelt startet, trotz ausführlicher Beobachtung.


    Die Phasen gab es jetzt zyklusunabhängig. Die Läufigkeit dürfte bald einsetzen, ist aber auch schon vor einigen Wochen und Monaten so gewesen. Ansonsten gibt es derzeit keine körperlichen Auffälligkeiten.


    Ich freue mich auf Ideen. :smiling_face_with_hearts:

  • Was für Kontakte sind das, wo sie so reagiert?

    Hundekontskte oder Menschenkontakte?

    Und bei Gerüchen agiert sie auch so hektisch?


    Auch wenn es nur Vermutungen sind, würde ich auf "erlernt durch Überforderung" tippen.


    Dafür spricht, dass sie vehement wird und auch mal gegen dich gehen könnte bei Druck von deiner Seite aus.


    Oft ist ein solches Verhalten darin begründet, dass der Mensch bereits kleinste Anzeichen der Überforderung beim Hund nicht erkannt hat, der Hund somit alleine klar kommen muss mit der Situation und sich ein Verhalten aneignet.


    Wenn wir Menschen in so einem für den Hund heiklen Moment noch Druck machen - da reicht die feste Stimme oder Zug am Halsband - dann wird das für den Hund zu viel.


    Golden x Aussie ist natürlich sensibel x nicht zwingend fremden Menschen zugetan.


    Ich kann mir vorstellen, dass euer Hund oft in einem inneren Konflikt hängt. Rassebdingt.

    Was aber beiden Rasse Anteilen hilft: Abstand, Abstand, Abstand. Zu Reizen, mit denen die Hündin noch nicht klar kommt.


    Wenn ihr das nicht früh genug managt für sie, als sehr vorausschauend unterwegs seid und auch mal umdreht und einen anderen Weg geht, dann festigt sich so ein Verhalten.

    Wenn du sie aber raus nimmst aus diesen Situationen, ihr zeigst dass man entspannt weitergehen kann mit Distanz zum Reiz, dann wird sie sich viel stärker an dir orientieren weil das sehr viel angenehmer ist als alleine gelassen zu werden mit den Reizen.


    Das "austicken auf Gerüche" klingt nach jagen.

    Da Druck machen ist je nach Hund kontraproduktiv.

    Manche Hunde kann man mit massiv deutlichem blocken und Abbruch zwar davon abhalten.

    Aber bei deiner Hündin würde ich davon die Finger lassen, man möchte ja nicht dass sie sich gegen dich wendet.


    Biete ihr Alternativen an.

    Sie ist ja an der Leine, du kannst also entspannt bleiben. Etabliere einen Ruf, den sie zB mit super leckerem Futter verbindet.

    (Das übst du zu Hause)

    Und dann biete ihr an, auf diesen Ruf das super Zeug bei dir zu suchen. Also um dich herum, in deiner Nähe.

    So könntest du sie aus dem Tunneln abholen, ohne eingreifen zu müssen. Ohne Druck.

    Parallel dazu umorientieren üben, Ansprache im Alltag üben, etwas tragen etablieren um das gezielt in Situationen zu nutzen. Diese Hunde funktionieren sehr gut über das Maul und es hilft enorm, wennn sie was in der Gosch haben können.


    Aber ganz grundsätzlich würde ich jemanden bitten, euch mal ganz oft im Alltag zu filmen.

    Solche "Aussetzer" kommen nie aus heiterem Himmel. Kleine Zeichen kündigen das an. Es gilt, diese erkennen zu lernen und dann adäquat zu agieren. Hund rausnehmen, unterstützen, abdrehen, weggehen was auch immer.

    Wir sind sehr oft unaufmerksam unterwegs, haben unseren Hund nicht im Blick und sehen gar nicht, dass er eigentlich oft Dinge mitteilen möchte aber wir nicht auf Empfang sind. Und dann kommt halt eine Situation, die too much ist.

    Für uns dann "aus heiterm Himmel ", für den Hund schon längst angekündigt.

  • Irgendwie musste ich jetzt an den Golden Aussie denken, der neulich bei FB inseriert wurde...



    Klar, bei der Hündin ist es nicht so heftig ausgeprägt wie bei diesem Rüden.

    Aber er ist älter, hatte mehr Zeit seine Marotten auszuprägen.

    Von daher würde ich direkt zu einem Trainer mit Hütehundeerfahrung raten.

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