Hundetrainer Ausbildung IHK

  • Hallo liebe Community,


    vielleicht gibt es hier ja Leute, die die Ausbildung: Hundeerzieher/-in und Verhaltensberater/-in (IHK)


    Infos hier


    kennen, gemacht haben, jemanden kennen, der/die die Ausbildung gemacht hat/macht oder sonst irgendwas davon weiß.


    Warum frage ich?

    Ich trage die vage Idee mit mir herum, noch mal "was anderes" zu machen. Nebenberuflich - ich habe einen interessanten, sehr flexiblen und gut bezahlten Job, den ich auch weiterhin machen möchte. Teilzeit kann ich mir leisten.


    Ich hätte sehr große Lust, noch mal zu lernen. Und das Thema interessiert mich offensichtlich. Ich habe bereits Erfahrung damit, Wissen zu vermitteln, das liegt mir und macht mir Spaß. Als Haupterwerb könnte ich mir den Beruf nicht vorstellen, aber als Nebenerwerb, ohne wirtschaftlichen Druck und mit dem Privileg, unangenehme Kunden ablehnen zu können, schon.


    Ein versierter Problemhundetrainer, vor allem mit aggressiven Hunden, werde ich sicher nicht mehr in diesem Leben. Solche Fälle würde ich nicht annehmen. Mir würde es Spaß machen, mit den ganz normalen Hundehaltern und ihren ganz normalen Begleit- und Familienhunden zu arbeiten. Alltagstraining, Social Walks usw.

    Und so, wie sich das im Moment abzeichnet, wird es immer mehr Leute geben, die sich auf einen Hundeführerschein vorbereiten möchten.


    Eine Ausbildung "nach X" mit irgendeinem bestimmten Namen dahinter, nach einem Weg "so und nicht anders" spricht mich nicht an. Bei der IHK Ausbildung hätte ich die Erwartung, dass es breit gefächtert und undogmatisch ist.


    Soviel von mir. Hat jemand Erfahrungen? Danke!

  • Lange keine Antwort hier und zur IHK kann ich nicht helfen.


    Aber das "nach X" und "so und nicht anders" wirst Du in der ein oder anderen Form überall haben.

    ATN ist positiv und achtet auf Dozierenden, die dem entsprechen.

    Ziemer und Falke gibt sich positiv, da sind die Dozierenden aber wohl so (Hörensagen!), dass sie immer wieder meinen, bei dem und dem Hund würde es "ohne harte Hand" nicht gehen.

    Canis sind die "balanced" Leute, wo geruckt und gezischt wird, "aber auch belohnt".

    Und so zieht es sich durch alle Anbieter durch. Da sich die IHK mit dem BHV "zusammengetan" hat, wird die Ausbildung dort auf positiven Methoden basieren.


    Was mich bei der IHK interessiert ist, wie die Praxis geregelt ist. Das fände ich wirklich spannend. Das wird bei den o.g. anderen Anbietern ja via Seminaren geregelt.


    Den Hundeführerschein darfst Du übrigens nur abnehmen, wenn Du eine Zusatzqualifikation hast, die (zumindest in Niedersachsen) ordentlich was kostet. Erfahrungsgemäß kommen Kurse dazu nicht wirklich gut an und wenn dann nur in Zusammenhang mit anschließender Prüfung.

  • Danke für deine Antwort!


    Bei der IHK steht ja wenigstens kein Name drüber und kein "Guru" dahinter. Ich finde es zwar sehr spannend, mir die Methoden von verschiedenen Leuten anzuschauen, mich auf eine festlegen will ich aber nicht müssen. So von wegen "nur positiv", "non-verbal", "niemals Leckerchen" oder irgendwelche "Griffe" und was es alles gibt. Jegliche Ideologie ist mir unheimlich...


    Von der Grundhaltung hätte mich ATN auch angesprochen, das wirkt auf mich auch undagmatisch. Und die grundsätzliche Tendenz, belohnungsorientiert zu arbeiten, passt mir gut. Ich sehe da zwar Grenzen - aber ich wil ja ausdrücklich nur Alltagstraining machen und nicht mit hochproblematischen Hunden arbeiten.


    Was mich bei der IHK interessiert ist, wie die Praxis geregelt ist. Das fände ich wirklich spannend. Das wird bei den o.g. anderen Anbietern ja via Seminaren geregelt.

    Ja, das ist genau der Punkt.


    Das läuft (laut Webseite) so: Man absolviert eine Anzahl Praxisstunden (ich meine 360, also nicht wenig) in dem Verband angehörenden Hundeschulen, läuft also im Alltagsbetrieb mit und hat dadurch auch Kundenkontakt. Das ist für mich auch der Knackpunkt, warum mich diese Ausbildung interessiert.

  • Bei der IHK steht ja wenigstens kein Name drüber und kein "Guru" dahinter.

    Nunja. Der Hundeerzieher und Verhaltensberater ist vom BHV geprägt. Und der spricht sich ganz klar gegen die Verwendung von Strafe aus. Wenn Du also lernen willst wie man auch mit Strafe korrekt und sinnvoll arbeiten kann, wirst Du dort keine Infos bekommen.

  • Naja, ich fühle mich für ein normales Alltagstraining gut gerüstet und habe da durchaus einen guten Wissensschatz. Da hab ich keine Sorge...


    Kennst du denn jemanden, der die Ausbildung gemacht hat?

  • Ach, das ist ja spannend! Findest oder fandest du das Konzept sinnvoll? Machst du das nicht mehr? (Schade, hätte mich ja bei dir bewerben können für die Praxis :upside_down_face: )


    Würde ich nicht glauben, dass ich schon genug Grundwissen und Erfahrung FÜR DEN ANFANG und für die alltäglichen Fälle mitbringe, würde ich sowas ja gar nicht erwägen. Ich muss da nicht mehr die ganz grundlegenden Dinge lernen. Was ich erwarte und erhoffe, ist noch ein paar neue Perspektiven und Einblicke in die Praxis zu bekommen. Irgendwas lernt man ja immer.


    Und natürlich die Grundlage dafür, den 11er ausgestellt zu bekommen.

  • Die Mitgliedschaft im BHV ist Voraussetzung dafür ein Praktikumsbetrieb zu sein.


    Ich selbst bin Hundefachwirtin IHK. Auch der ist "BHV-gefärbt". Auch dort, habe ich mir viele Male auf die Zunge gebissen und brav erzählt, was die Prüfer hören wollten.


    Ich hatte keine Lust mehr ständig um das Thema Strafe herumzujonglieren und meinen Praktikanten zu erklären, dass wir das jetzt anders machen als sie es beim BHV sagen dürfen. Aber damit war ich als Praktikumsbetrieb eine Ausnahme. Die anderen Betriebe, die von meinen Praktikanten besucht wurden, waren ganz brav BHV-konform. Und in dem Zuge wurde mir auch immer deutlicher wie anders ich bin. Meine Praktikanten sagten mir dann auch, dass ich überhaupt nicht da rein passe.


    Letztendlich habe ich das auch nur für ein paar bestimmte Leute durchgestanden, die unbedingt zu mir kommen wollten und mich drum baten. Als der letzte fertig war, bin ich raus.


    Aber Du hast recht: Bei den Vet-Ämtern gehen die IHK-Sachen gut durch. Dafür ist es sinnvoll.

  • Noch zur Ergänzung: Ich habe den Hundefachwirt IHK gemacht, weil er politisch gesehen als IHK Ausbildung am nahesten an einer staatlichen Ausbildung dran ist. Außerdem war der betriebswirtschaftliche Teil, der nichts mit BHV zu tun hat, tatsächlich sehr interessant für mich. Beim Hundeteil habe ich nichts Neues gelernt. Allerdings hatte ich zu der Zeit schon seit 10 Jahre meine Hundeschule betrieben und diverse andere Fortbildungen gehabt.

  • So, und dann laufen hier zukünftig lauter Hundefachwirt*innen IHK rum, die bei positiver Strafe Schnappatmung kriegen. Die haben dann politisch eventuell einigen Einfluss und erzählen ihren Kunden, dass positiv zu strafen tierschutzrelevant ist.

    Ich verstehe, warum du dich rausgezogen hast und ich denke, dass das viele machen, die mit der Linie, wie sie dort durchgezogen wird, nicht einverstanden sind, weil sie wissen, dass positive Strafe, die gut aufgebaut, angekündigt, und richtig eingesetzt wird, dem Hund nicht schadet, sondern ihm hilft, sich zu orientieren.

    Das Problem ist, dass die BHV-Leute dann in den offiziellen Stellen mehr und mehr Einfluss gewinnen und den 11er nur noch kriegt, wer z.B. positive Strafe kategorisch ausschließt.

    Aber das kann doch nicht der richtige Weg sein!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!