Verhaltensfrage Spielaufforderung

  • Guten Abend ihr Lieben,


    Ich brauche mal ein paar Denkanstöße zu einem gewissen Verhalten, welches ich nicht so 100% gedeutet bekomme.


    Mein 5er Ansatz zu versuchen es aufzuschreiben, aber ich hole viel zu weit aus und dann wird es irgendwie zu undeutlich für ein Forum 😄


    Mal ganz knapp:

    Warum fordert meine Hündin den Rüden meines Bruders immer mal wieder zum spielen auf, obwohl er sie dann anfängt zu jagen?

    Manchmal sieht es so aus, als hätte sie Spaß daran gejagt zu werden. Aber er findets aus meiner Sicht zu 90,% kacke und es ist kein Spiel.

    Es endete auch schonmal damit, dass er sich dann auf sie stürzt, sie zurückweicht, aber er immer wieder nachsetzt. Bis sie sich dann selber zur Wehr setzen muss und es zur Keilerei kommt.


    Ist sie jetzt die Mobberin, oder er?

    Oder ist sie einfach nur jung und dumm? 😂

    Es gab aber auch schon Situationen, wo sie an ihm vorbeigeht, ihn null beachtet und plötzlich hing er an ihrer Leftze.


    Im Grunde geht sie ihm aus dem Weg. Denn mit ihm ist oft nicht so gut Kirschen essen und eine kleine Arschkrampe.(von Ressourcenverteidigung, Leinenaggression und rumwuffen weil ein Vogel furzt)

    Oft macht sie auch eine Bürste und einen Bogen wenn er sich anspannt und ignoriert ihn dann. Also es ist nicht so, daß Sie ihn dauerhaft provozieren würde und an seiner Backe hängt. Garnicht. Sieht geht ihm schon aus dem Weg wenn sie merkt "jetzt ist grad ganz schlecht"

    Aber manchmal überkommt sie es einfach. Meistens tatsächlich dann, wenn er gerade entspannt🤔 Oder ihr Aufmerksamkeit schenkt.

    Jugendlicher Leichtsinn?


    Ich weiß eigentlich auch garnicht so recht, wie ich es am besten aufschreiben soll.


    Mal gucken was hier jetzt passiert.

  • Hey, ich würde da gar nicht über das warum nachdenken und es konsequent abbrechen. Du weist ja was passiert.


    Hunde machen auch gern aus Unsicherheit Spielaufforderungen, weil sie keinen anderen Ausweg sehen, den Hund, der sie offensichtlich stresst, in eine andere Stimmung zu bringen. Gerade beim Lesen von "Aufmerksamkeit schenkt" und ihrer eigentlichen Abneigung zu ihm, kann es einfach sein dass ihr da auf engen Raum seid und sie keine andere Option sieht.

    Du scheinst sie dabei ja nicht zu unterstützen?


    Meine Hündin rennt auch auf alles zu, das ihr Furcht macht. Klingt unlogisch, aber so bekommt sie vielleicht die Kontrolle über die Situation. Jetzt weiß sie, wenn etwas komisch ist, soll sie zu mir und ich kümmere mich. Auch Hunde müssen erst verschiedene Handlungsoptionen lernen, gerade wenn sie bei uns Menschen leben und wir sie so oft in ihrem Wortschatz einschränken.

  • Wie alt sind die beiden denn?


    Ich habe hier einen 2-jährigen und einen 11-jährigen kastrierten Rüden.

    Der jüngere macht das mit den Spielaufforderungen auch. Bis er so 1,5 Jahre alt war, war er regelrecht penetrant, wenn man nicht eingeschritten ist. Manchmal ist es sicherlich wirklich als Spielaufforderung gemeint, der ältere macht auch ab und zu mit, dann spielen sie wirklich schön und ausgewogen (lockere Körperhaltung, Pausen dazwischen, die von beiden akzeptiert werden, ausgewogenes Spiel, z.B. mit "jagen und gejagt werden", usw.).


    Oft will der Ältere aber seine Ruhe, und der Kleine macht es trotzdem.

    Das brechen wir dann ab.


    Bei fremden Hunden macht der Kleine auch meist Spielaufforderungen, auch wenn die Hunde für ihn gruselig sind. Das ist dann eher Unsicherheit (er weiß in den Situationen nicht, was er sonst machen soll). Oder auch mal Übersprung, wenn ihm der Abstand zu gering ist.

    Da kann man dem Hund helfen, indem man "normales" kommunikatives Verhalten verstärkt (also z.B. lobt, wenn er einen Bogen läuft) und ihm gleichzeitig hilft, dass er nicht in Situationen kommt, in denen er nicht klar kommt (also z.B. zu geringer Abstand zu fremden Hunden).


    In Eurem Fall würde ich Rituale etablieren bzw. alternatives Verhalten beibringen plus ein Kommando für Situationen, in denen "es schon zu spät ist".

    Es könnte gut sein, dass es bereits ausreicht, wenn die beiden ihren Wohlfühlabstand zueinander haben. Das könnte man machen, indem man jeweils einen festen Platz (z.B. Decke) für jeden hat und übt, dass sie da auch drauf bleiben.

    Wichtig ist auch, die Zeichen schon früh zu erkennen. Wenn die Kleine schon am Rüden dran hängt, ist es zu spät.

  • Nein, sie sind nicht auf engem Raum.

    In dem Moment auf engem Raum, wo er dann mal bei seinem Herrchen liegt und meine Hündin möchte dran vorbei, zu jemand anderes um sich dort kraulerei abzuholen.

    Aber sonst, nein, großer Garten, viel Platz.


    Doch, ich greife schon auch ein und ermahne sie.

    Aber nicht jedes Mal. Sie ist ja nicht penetrant. Wenn er nicht drauf einsteigt, geht sie halt wieder. Und ich muss zu meinem Egoismus auch gestehen, daß ich gerne das Verhalten beobachte und es dadurch auch mal zulasse.

    Sie hüpft nicht ewig vor seiner Nase rum.

    Ein, zwei Aufforderungen, dann ist der "zauber" auch schon wieder vorbei.


    Hunde machen auch gern aus Unsicherheit Spielaufforderungen, weil sie keinen anderen Ausweg sehen, den Hund, der sie offensichtlich stresst, in eine andere Stimmung zu bringen. Gerade beim Lesen von "Aufmerksamkeit schenkt" und ihrer eigentlichen Abneigung zu ihm, kann es einfach sein dass ihr da auf engen Raum seid und sie keine andere Option sieht.

    Wie gesagt, enger Raum, nein.

    Aus Unsicherheit Spielaufforderungen, weil sie sonst nicht weiß was sie tun soll. Hm.

    Jein, vielleicht. Auf jeden Fall ein Denkanstoss.

    Aber warum sieht sie dann so aus als hätte sie Spaß dran gejagt zu werden. Sogar eine Bürste geht dann beim Laufen runter- Stressabbau?


    Ich würde nicht mal sagen, dass sie eine Abneigung gegen ihn hat. Sie würde schon gerne mit ihm in Kontakt treten.

    Da kommt dann vielleicht die Unsicherheit ins Spiel...ja...

    Sie scheint z.T. erregt, aber gestresst jetzt auch nicht wirklich.


    Meine Hündin rennt auch auf alles zu, das ihr Furcht macht. Klingt unlogisch, aber so bekommt sie vielleicht die Kontrolle über die Situation.

    Da würde ich jetzt eher den Rüden reinpacken.


    Also 2 in der Situation unsichere Hunde.

    Ja, es fügt sich

  • Oder auch mal Übersprung, wenn ihm der Abstand zu gering ist.

    Danke, das kommt auch hin.

    Da kann man dem Hund helfen, indem man "normales" kommunikatives Verhalten verstärkt (also z.B. lobt,

    Das tue ich.

    Daher ist sie ja auch schon deutlich "ruhiger" und "bedachter" geworden.


    Insgesamt ist das zusammentreffen auch schon deutlich ruhiger geworden, wenn ich darüber nachdenke.

    Manchmal sind sie sogar auch mal sehr nett zueinander. Bspw er zu ihr. Sie freut sich ja über ruhige Kontaktaufnahme seinerseits. Dabei bleibt sie auch ruhig.

    Gut, das sind dann aber auch mal die Momente, bei denen er dann versucht aufzureiten. Was natürlich sofort unterbunden wird.


    Achso, er wird 1, sie ist 10 Monate.

    Er hat insgesamt aber ein eher schwieriges Sozialverhalten. Nicht nur bei anderen Hunden. Aber sie sind dran.

  • Manche Hunde sind in Sachen Kommunikation nicht sehr fit und zeigen Signale, die andre missdeuten. Oder reagieren selber nicht adäquat auf die Kommunikation anderer Hunde.

    Seine Art, und seine Jugendlichkeit, plus ihr junges Alter sind jetzt nicht gerade ideal.

    Beide Hunde noch jung und offensichtlich beide ungeübt.


    Ich würde das mehr moderieren.


    Weder soll er dermassen heftig werden müssen, noch sollte sie in so jungem Alter so oft unsicher sein müssen in seiner Gegenwart. Worauf er ja dann auch wieder reagiert.


    Und ich würde mir überlegen, ob diese beiden Hunde kompatibel sind zusammen. Oder ob sie beide glücklicher sind, wenn sie sich nicht miteinander abgeben müssen.

    Im Sinne von: permanent 20m Abstand und nicht zusammenlassen, und jeder ist glücklich und entspannt.

  • Und wegen dem ein Hund sieht glücklich aus, wenn er gejagt wird, das ist das Adrenalin, was hochschießt und den Hund übersprudelnd aussehen lässt. Glückliche Hunde sind gechillte Hunde.


    Meine Hündin sieht happy aus und lächelt, wenn sie so richtig gestresst ist. Da würde aus menschlicher Perspektive besser nicht urteilen.


    Es klingt als fehle es deiner Hündin etwas an Kommunikationswerkzeugen und Unterstützung.

  • Wäre es ggf. möglich (oder macht Ihr es schon so), dass Ihr vor den Treffen erst mal eine Runde mit den beiden an der Leine geht? Und das in einem Abstand, der beiden gerecht wird.

    Oder wie laufen die Treffen denn so ab?


    Also meine wären z.B. beide total drüber, wenn plötzlich ein anderer Hund ins Haus käme, auch wenn sie den kennen. Selbst mit der wirklich alten Hündin meiner Eltern haben wir die Begrüßung in Ruhe draußen gemacht und sind erst rein, als wir merkten, die Hunde haben nun kaum noch Interesse aneinander. Ok, Eure Hunde sind sehr jung, aber ein bisschen Wind kann man da auch aus dem Segel nehmen.

  • ich würde das einfach unterbinden, du weißt das es nicht gut ausgeht, also lass es nicht zu.

    Mein Junge würde das auch scheiße finden, ich weiß das, darum achte ich darauf das andere Hunde (auch wenn sie aus der Familie sind) ihn einfach in Ruhe lassen. Deswegen ist mein Hund aber keine arschkrampe, der hat halt einfach keine Lust auf sowas und das muss man auch respektieren und akzeptieren.

  • Wäre es ggf. möglich (oder macht Ihr es schon so), dass Ihr vor den Treffen erst mal eine Runde mit den beiden an der Leine geht? Und das in einem Abstand, der beiden gerecht wird.

    Oder wie laufen die Treffen denn so ab?


    Also meine wären z.B. beide total drüber, wenn plötzlich ein anderer Hund ins Haus käme, auch wenn sie den kennen. Selbst mit der wirklich alten Hündin meiner Eltern haben wir die Begrüßung in Ruhe draußen gemacht und sind erst rein, als wir merkten, die Hunde haben nun kaum noch Interesse aneinander. Ok, Eure Hunde sind sehr jung, aber ein bisschen Wind kann man da auch aus dem Segel tatsächlich so aus, das sie erstmal keinen direkten Kontakt haben und erstmal komplett zur Ruhe kommen


    Die Zusammentreffen sehen tatsächlich so aus, dass erstmal beide komplett zur Ruhe kommen müssen.

    Meistens wird dann erstmal Kaffee getrunken (auf Geburtstagen) und die Hunde bleiben weg voneinander an der Leine.

    Das klappt auch sehr sehr gut.

    Auch wenn sie dann von der Leine ab dürfen, warten wir erstmal mal ab, bis die Aufmerksamkeit nicht mehr aufeinander liegt. Meine Hündin muss da mit Körper und Kopf bei mir sein.

    Wenn alles entspannt ist, dürfen sie laufen.


    So handhabe ich selber es aber grundsätzlich.

    Für die ist es der erste Hund und anfangs lief da viel drunter und drüber. Aber auch sie sind dran.


    Soweit ist es dann auch entspannt.

    Ich mein, es ist so schwer zu beschreiben wenn man es eben nicht sehen kann.

    Wenn man es nicht sieht, gibt es da immer viel Spielraum für Interpretationen.

    Mir war auch schon klar das die Fragestellung hier möglicherweise zu allerlei Bildern führen kann.


    Ich glaube ich habe es auch jetzt zu packen und verstehe was da passiert.

    Sie passt sich eigentlich ganz gut an. Geht er weg, tut sie es auch.

    Ist er freundlich, ist sie es auch.

    Und ja, wenn ich jetzt ganz genau darüber nachdenke und die Situation vor Auge habe, reagiert sie darauf, wenn er sich anspannt, kurz fixiert oder sich auf die Vorderbeine lehnt.

    Entweder sie geht einen Bogen, oder, wenn sie zu nah dran ist kommt eine Übersprungshandlung indem sie eben zum spielen aufsetzt. Deshalb auch nur kurz und nicht penetrant.


    Ich hoffe ich bekomme es hin, dass das jagen sofort unterbunden wird in Zukunft.

    Auch von meinem Bruder, der es immernoch für ein Spiel hält.


    Mit anderen Hunden gibt es keinerlei Probleme bei uns und alles ist sehr ausgewogen.


    Im Normalfall habe und greife ich aber auch ein. Hier musste ich wirklich erst verstehen.


    Nur er scheint sie unheimlich zu verunsichern.

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