Was soll ich denn bloß machen, Hund hat Angst

  • Unsere Hündin (8) hat am Dienstagabend mit unserem Rüden (2) getobt und dann kam sie plötzlich auf drei Beinen angelaufen, hat sich im Spiel wohl verletzt. Am Mittwoch war sie immer noch am humpeln und bei mir klingelten gleich die Alarmglocken, dachte gleich ans Kreuzband, sah dann aber das das Sprunggelenk verdickt war. Meine TÄ natürlich in Urlaub, hab dann vier ander TÄ angerufen, einer war auch in Urlaub, zwei waren voll ausgebucht und der vierte hatte Mittwochnachmittag keine Sprechstunde. Hab dann noch einen etwas weiter weg gefunden und konnte gleich kommen. Sie hat fürchterliche Angst vorm TA und hatte auch gleich viele Schuppen vor lauter Stress. Sie wurde abgetastet und es wurde das Sprunggelenk geröngt. Der Knochen ist in Ordnung, aber Bänder und Sehnen kann man ja nicht sehen. Wir bekamen Schmerztabletten und ein Heparingel mit. Sollte es in einer Woche nicht besser sein, muß man weiter sehen. Jetzt ist es so, das sie nicht mehr aus dem Haus will. Hab ihr gestern Abend das Halsband drum gemacht, Leine dran und wollte mit ihr auf unsere Ponywiese, damit sie sich lösen kann. Nichts, sie hat nicht Pippi gemacht und auch ihr großes Geschäft nicht. Sie hatte solche Angst, wahrscheinlich, das ich wieder mit ihr zu TA fahre. Sie war kaum mehr dazu zu bewegen zurück ins Haus zu gehen. Heute wieder das Gleiche, heute Morgen einmal Pippi gemacht danach nichts mehr, bis jetzt. Wir wohnen direkt am Wald, bin dann mit ihr über die Strasse in den Wald rein, sie wollte sich hinhocken, hat dann aber einmal vor Schmerz gezuckt und es kam wieder nichts. Sie frisst und trinkt aber und irgendwann muß es ja auch mal wieder raus kommen. Auch versteckt sie sich draussen unter der Hecke oder im langen Gras und man bekommt sie da kaum wieder hervorgeholt. Wenn wir dann ins Haus wollen müssen wir an unseren Autos vorbei und dann bekommt sie auch schon wieder Panik. Im Haus ist sie fast normal, läßt sich gerne kraulen und beschmusen. Ich nehme an das sie bei bestimmten Bewegungen noch Schmerzen hat, obwohl sie Tabletten bekommt. Sie läuft aber schon wieder auf vier Beinen, aber nun denke ich, das sie vielleicht auch was am Rücken haben könnte. Das Sprunggelenk ist auf der Innenseite aber auch noch ganz schön dick und auch erwärmt. Warum verhält sie sich nur so merkwürdig und was ist wenn sie nicht ihr Geschäft erledigen will. Ich bin ratlos.

  • Ich denke, du schätzt das schon richtig ein: Deine Hündin hat die Schmerzen mit der Autofahrt und dem TA-Besuch fehlverknüpft und befürchtet nun bei jedem Gang aus dem Haus, dass du mit ihr wieder ins Auto steigst und zum TA fährst. Dass sie beim Hinhocken ebenfalls einen Schmerzreiz hat, könnte natürlich für eine Rückenproblematik sprechen, es kann aber auch sein, dass sie dabei das verletzte Bein so belasten muss, dass ihr das momentan noch Schmerzen bereitet. Daher vermeidet sie es, so gut es geht, ihr kleines und großes Geschäft zu machen.


    Sehr positiv ist, dass sich deine Hündin drinnen nicht so ängstlich verhält und schon wieder auf 4 Beinen läuft. Der Heilungsprozess ist also schon im Gange und sie ist seit ihrem Unfall nicht in Dauerangst.


    Wie wäre es, wenn du heute in der TA-Praxis anrufst, bei der du nach dem Unfall mit ihr warst, und die Situation schilderst? Ich würde dabei deinen Verdacht schildern, dass sie zusätzlich Schmerzen im Rücken hat wegen des Zuckens beim Hinknieen. Und auch deine Besorgnis, weil das Sprunggelenk noch dick und erwärmt ist. Vielleicht ist all das völlig normal bei dieser Art von Verletzung, dann bist du schon mal beruhigt. Oder die Praxis bittet dich, noch einmal zu kommen. Auch wenn deine Hündin dann wieder einen Besuch in der TA-Praxis durchmachen muss, ist es ja am wichtigsten, dass alles gescheit diagnostiziert und therapiert wird.


    Frage bei deinem Anruf dort auch gleich mit, ob es Probleme geben kann, wenn ein Hund sein großes Geschäft über Tage einhält. Es kann ja durchaus sein, dass dadurch ebenfalls Handlungsbedarf entsteht. Oder der TA rät dir zu einem Einweg-Klistier für Hunde. Das würde ich mit ihm besprechen.


    Wenn du alle wichtigen Informationen per Gespräch mit dem TA bekommen hast, wirst du dich nicht mehr so unsicher und überfordert fühlen. Und das strahlst du dann auch im Umgang mit deiner Hündin aus. Das Thema „Geschäft machen“ kannst du dann viel entspannter angehen. Momentan spürt sie dabei ja auch deine Sorge und Befürchtung und den Druck, den du hast, dass du dir wünschst, sie würde sich anders verhalten, damit du beruhigt sein kannst. Es kann durchaus sein, dass sie deine Besorgnis als Bestätigung dafür ansieht: "Hier draußen ist es gefährlich".


    Wenn du selbst unbesorgt bist, wird es die Gewohnheit richten. Je häufiger du mir ihr draußen warst, ohne ins Auto mit ihr zu steigen, desto mehr Sicherheit wird sie draußen bei den Gassigängen zurückbekommen.


    Das war sicher alles traumatisch für deine Maus. Ich drücke euch die Daumen, dass der TA Entwarnung geben kann und sie schnell wieder gesund und entspannter wird.


    Du kannst sie dabei zusätzlich unterstützen, indem du momentan drinnen mit ihr Dinge tust, die ihr gefallen. Übungen, bei denen sie Erfolgserlebnisse hat, viel kuscheln und gemeinsame Zeit verbringen. So hilfst du ihr zusätzlich, das Gefühl von Entspannung und Sicherheit trotz ihrer Verletzung zu entwickeln.

  • Ich würde klare Routine einhalten, ohne den Hund zu stressen mit deiner eigenen Sorge.


    Also 3x am Tag rausgehen, draussen warten, wieder reingehen.


    Achte drauf, sie zu schonen!

  • Mein verstorbener Rüde musste mal notfallmäßig in der TK behandelt werden und hat dort nach kurzer Zeit keinen Tierarzt oder Helfer mehr an sich ran gelassen.

    Es gab damals ein Gel fürs Zahnfleisch zur Beruhigung. Das bekam ich auf den Finger und habs ihm dran gemacht. Danach war ihm wirklich alles egal. Eventuell wäre das auch eine Möglichkeit für euch, falls ihr nochmal hin müsst.

    Ist ja wirklich traumatisch für sie, wie du es beschreibst.


    Zur Situation: Mit den Schmerztabletten sollte sie ja einigermaßen schmerzfrei sein (vielleicht kann man sie nach Rücksprache auch noch etwas steigern) und der Rest braucht vermutlich einfach noch Zeit. Wenn du den Eindruck hast, dass sie am Rücken noch was haben könnte, würde ich das aber tatsächlich nochmal besprechen mit der Praxis.

  • Ich denke eher nicht, dass ein Hund so weit denkt, dass man wieder zum TA gehen könnte. Bzw. haben Hunde ja feine Antennen und merken oft schon an kleinsten Dingen, wohin es geht (und wohin nicht).


    Meine Vermutung ist eher, dass sie sich draußen momentan angreifbar fühlt, weil sie verletzt ist. "Leichte Beute" sozusagen.


    Mein jüngerer Hund ist generell eher vorsichtig und schüchtern, und wenn er krank ist, zeigt sich das deutlich darin, dass er zumindest bei Dunkelheit sehr ungern raus geht und auch nicht markiert, sondern nur einmal schnell in "Mädchenpose" alles rauspinkelt und sofort wieder rein will.

    Wenn es ihm gesundheitlich wieder gut geht, verschwindet dieses Verhalten komplett.


    Ich würde mich an Deiner Stelle erst mal auf die medizinischen Dinge konzentrieren, also dass es schnell heilt, und mit ihr solange dann nur kurz rausgehen und alles, was sie draußen verunsichern könnte (andere Orte, Reize) versuchen zu minimieren.

  • Ich würde auch davon ausgehen dass sie draußen öfter Schmerzen hat und nun gehemmt ist. Damit sie sich trotz Schmerztabletten ordentlich schont, würde ich sie aber derzeit auch nur an kurzer Leine lassen, dann kann sie sich auch nicht ins Gebüsch flüchten.

    Und natürlich noch mal genauer abklären lassen was kaputt ist und ob man anders behandeln muss.

  • Vielen Dank für eure Antworten.

    Ich habe gerade nochmal mit der TÄ telefoniert. Sie fragte mich ob der Hund läuft, sich hinsetzen und aufstehen kann. Das alles kann sie ja. Auch finde ich, das die Schwellung heute etwas zurückgegangen ist. Im Haus verhält sie sich ganz normal, nur wenn sie in der Nähe der Aussentür ist, dreht sie um und läuft zurück ins Haus. Auch hat sie heute noch kein Pippi und ihr Geschäft gemacht. Sie will einfach nicht vor die Tür. Die TÄ sagte, ich solle sie an die Leine nehmen und mit ihr raus gehen. Dann hat sie aber schon wieder gleich Panik.

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