Larynxparese (Kehlkopflähmung) Erfahrungen?

  • Hallo ihr Lieben,


    mein 11jähriger Aussie fiel im letzten Jahr durch ein deutliches Atemgeräusch (röcheln) auf und durch gelegentlichen trockenen Husten.

    Haustierarzt tippte auf das Herz, diagnostisch wurde ein Röntgenbild vom Thorax gemacht, was ein leicht vergrößertes Herz ergab. Seither bekommt er Fortekor und es geht ihm damit besser.

    Ich bin mit ihm dann aber vor kurzem doch zur genaueren Abklärung in die Klinik gegangen. Dort wurde er sonographiert und es wurde ein EKG gemacht. Ergebnis war das selbe wie bei meinem TA und die Medikation ist auch die richtige.


    In der Klinik konnte man jedoch ausschließen, dass das Atemgeräusch kardial bedingt ist. Man riet zur Bronchoskopie, was wir dann auch gemacht haben.
    Hierbei stellte sich raus, dass er eine Kehlkopflähmung hat.

    (Der Kehlkopf öffnet sich nur noch einseitig beim Atmen, die andere Seite "flattert im Wind", wodurch das Atemgeräusch entsteht. Der Husten kommt daher, dass dieser gelähmte Teil ein Fremdkörpergefühl macht.)


    Man erklärte mir, dass das fortschreitend sei und irgendwann auch auf die andere Seite übergeht. Dann kann er kaum noch atmen. Es gäbe die Möglichkeit einer OP, aber aktuell hat man nicht den Eindruck, dass er leidet. Er flitzt draussen rum und im Haus atmet er die meiste Zeit ganz ruhig. Beim Spazieren hingegen hört man es schon deutlich, es scheint ihn jedoch bisher nicht großartig zu beeinträchtigen.


    Meine Frage: hat jemand Erfahrungen mit diesem Krankheitsbild und evtl auch die OP machen lassen und kann mir hier etwas berichten?

    Ich bin einfach etwas unschlüssig wie lange ich mit der OP warten soll. Er wird ja auch nicht jünger und eigentlich sollte man es ja vielleicht auch machen lassen, bevor die andere Seite auch betroffen ist. Das würde ich ihm wirklich gern ersparen. Allerdings ist es auch kein kleiner Eingriff und auch danach hat er ggf weiterhin Einschränkungen.

    Die Prognose des Tierarztes ist aber, dass es in den warmen Monaten tendenziell schlechter werden wird mit dem Atmen. (Nichts desto trotz würde er auch erst mal noch bisschen zu warten, lt eigener Aussage).


    Ich bin eigentlich drauf und dran, den OP Termin auszumachen. :denker:

  • Also ich habe auch eine betroffene Aussie Hündin (13 Jahre aktuell) es hält sich bei uns der Zeit noch in Grenzen so das es ihre Lebensqualität auch nicht sehr einschränkt. Halsband oder Ähnliches kann sie halt nicht mehr tragen aber das ist ja ok.

    Ich habe im Bekannten und Freundeskreis einige Hunde die betroffen sind teils auch Junghunde aber eben auch Senioren die sonst aber so weit fit sind.

    Alle wurden operiert und die Ergebnisse sind super verschieden von es hat super viel gebracht bis hin zu es hat gar nichts bzw. nur für kurze Zeit etwas gebracht ist alles dabei.


    Da muss am Ende jeder für sich abwägen ich würde es beim Senior nicht operieren lassen aber das ist ja nur meine Einstellung dazu.

    An deiner Stelle würde ich wenn du die op möchtest nicht mehr all zu lange warten. Besser wird es von alleine sowieso nicht mehr und warum dann unnötig in die Länge ziehen und es schlimmer und schlimmer werden lassen (auch das Hundi wird nicht jünger).


    Alles Gute für euch

  • Hallo,

    bei meinem Aussie-Rüden wurde es gemacht, als er 12,5 Jahre alt war. Im Nachhinein dachte ich, wir hätten es schon ein Jahr früher machen sollen, aber wir haben einfach viel Zeit damit zugebracht, seine Symptome abzuklären und erfolglos zu behandeln... Bei ihm merkte man einen Leistungsabfall vor allem im Sommer und gelegentliches Husten.

    Nach der OP bekam er besser Luft, also das hat bei ihm was gebracht. Allerdings hatte er bis zum Schluss zunehmend Probleme mit der Wasseraufnahme, am Ende hat er fast jedes Mal nach dem Trinken gehustet und das Wasser wieder ausgespuckt.. Auch nach dem Fressen musste man auf der Hut sein, dass er evtl. wieder erbricht...

    Also die OP stellt den Hund nicht wieder in den ursprünglichen Zustand vor Auftreten der Symptomatik her, aber es kann einen Gewinn an Lebensqualität geben. Mein Rüde hat wie gesagt besser Luft bekommen und das ist ja definitiv ein Argument. Bei ihm wars aber auch sehr schwerwiegend und die Ärzte haben zu dem Zeitpunkt, als es unter Narkose abgeklärt wurde, gemeint, dass es bei ihm unausweichlich ist, sonst wird er sehr bald gar keine Luft mehr kriegen. Da bestand für mich kein Zweifel, dass es gemacht werden muss.

    Er hatte dann noch 2,5 Jahre.

  • Andiamo hat das auch einseitig seit er 12 Jahre ist. Ebenfalls einseitig. Wenn er in Ruhe ist merkt man gar nichts. Uns wurde damals ausdrücklich von einer OP abgeraten. Man muss die HUnde danach ja wirklich sehr lange, sehr sehr ruhig halten und dann wären seine Muskeln wirklich komplett im ... Und Andiamo ohne sich freuen zu lassen? Nein! Wir haben beschlossen es nicht zu tun und es war auch die richtige Entscheidung. Husten tut er nie, wenn er lange läuft hört man ihn schnaufen und wenn er sich aufregt und er sich freut dann auch aber ich kann jetzt nicht feststellen dass es schlimmer geworden ist. Es gibt aber Tage die sind schlimmer. Wetterwechsel und verrücktspielender Luftdruck merkt man ihm deutlich an. Aber er hat mit seinen jetzt 14 Jahren noch viel Spaß im Leben. Geht gerne Spazieren und ist allgemein sehr gerne draussen. Er hat den Comfortwagon L den ich für ihn jetzt immer als Buggy mitnehme und da schläft er ab und an auf den großen Runden ein paar Minuten oder genießt einfach nicht laufen zu müssen. Zur zeit staune ich darüber wie gut es ihm seit Tagen geht. Er läuft derzeit echt 40 Minuten ohne das man ihn hört oder er in seine Kutsche möchte. Zur Kutsche nochmal: ich weiß nicht ob er die wegen der Luft so gerne annimmt oder weil die alten Beine manchmal etwas wackeln. Er ist 14 Jahre al, ein großer Hund und ich denke da ist sowas normal.

  • Hallo,

    einer meiner Hunde (Gordon Setter) hatte vor vielen Jahren, mit 11,5 Jahren eine Kehlkopflähmung. Zunächst nur auf einer Seite, später auf beiden Seiten und war dadurch extrem eingeschränkt. Er hat sehr schlecht Luft bekommen. Ich habe sehr schnell gehandelt und ihn direkt nach der Diagnose operieren lassen und bereue es nicht. Die OP (einseitig) hat er sehr gut überstanden und war recht schnell wieder belastbar ohne Abstriche. Was blieb, waren leichte Atemgeräusche, kaum wahrnehmbar und haben ihn nicht gestört.

    Er hatte nie wieder Probleme damit.

  • Meinen Rüden habe ich auch direkt operieren lassen, als ich endlich die Diagnose hatte. Er hatte Atemnot nach Anstrengung und hat sichtbar nach Luft gerungen. Er wäre ohne OP elendig erstickt.


    Er durfte sich 4 Wochen nach der OP nicht aufregen, weil der Faden fest verwachsen musste. Danach wars ok. Ich würds aber nicht im Frühjahr machen lassen, wenn du noch Zeit hast zu warten. Die Ärztin hatte damals gesagt, dass dann schnell mal Pollen eingeatmet werden, die einen Hustenreiz auslösen, was eben die 4 Wochen nach der OP vermieden werden sollte.

  • Vielen Dank euch für die Erfahrungsberichte bisher.


    Das wäre auch so meine Frage gewesen: Wie umfangreich ist dieser Eingriff? Nehm ich da meinen Hund abends wieder mit nach Hause? Muss er da in der Klinik übernachten?

    Er durfte sich 4 Wochen nach der OP nicht aufregen, weil der Faden fest verwachsen musste. Danach wars ok.

    Du hast vermutlich Zügeln lassen, oder? Mir wurde gesagt, dass es 2 Möglichkeiten gäbe: 1. Den gelähmten Knorpelteil per Faden/Zügel zur Seite binden oder 2. das ganze Ding wegzulasern. Zu 1 sagte man mir auch, dass da der Faden gerne wieder ausreisst... .


    Wir haben zudem noch das Thema, dass der Hund im Herbst 2 Monate bei meinen Eltern lebt, weil wir in den USA sind. Ich würde einfach gern vermeiden, dass es dann in den 2 Monaten tatsächlich eskaliert und alles was ich vorher in Ordnung bringen könnte, in Ordnung bringen.


    Allerdings klingt das natürlich auch nicht prickelnd:


    Nach der OP bekam er besser Luft, also das hat bei ihm was gebracht. Allerdings hatte er bis zum Schluss zunehmend Probleme mit der Wasseraufnahme, am Ende hat er fast jedes Mal nach dem Trinken gehustet und das Wasser wieder ausgespuckt.. Auch nach dem Fressen musste man auf der Hut sein, dass er evtl. wieder erbricht...


    Klar, besser wird's nicht und er auch nicht jünger. Schwierig abzuschätzen wie sich das entwickelt... :ka:

  • Das wäre auch so meine Frage gewesen: Wie umfangreich ist dieser Eingriff? Nehm ich da meinen Hund abends wieder mit nach Hause? Muss er da in der Klinik übernachten?


    Ja, meinen Hund konnte ich nach der OP in der Klinik wieder mit heim nehmen. Die Wundversorgung, sprich Fäden ziehen hat dann meine Haustierärztin gemacht. Ich habe um die 450 Euro bezahlt. Damals wollte Hofheim "ab 1800 Euro aufwärts" haben, wie sie mir am Telefon sagten. Die hätten ihn auch dabehalten. Irre, wie unterschiedlich Klinikpreise sind.



    Du hast vermutlich Zügeln lassen, oder? Mir wurde gesagt, dass es 2 Möglichkeiten gäbe: 1. Den gelähmten Knorpelteil per Faden/Zügel zur Seite binden oder 2. das ganze Ding wegzulasern. Zu 1 sagte man mir auch, dass da der Faden gerne wieder ausreisst... .


    Damals gab es nur das mit dem Faden. Da wurde der schlaffe Knorpel an der Seite festgebunden, so dass der Atemweg frei war. Mein Rüde war mir vor der OP ja schon mehrfach auf der Wiese zusammengebrochen, schwer atmend, hat sichtbar nach Luft gerungen. Man selber steht daneben und denkt, jetzt erstickt er hier vor deinen Augen und man kann nichts machen, war das furchtbar.


    Was war ich froh, als die Kardiologin endlich das mit der Kehlkopflähmung rausgefunden hatte. Mein Haustierarzt hatte erst auf Halsschmerzen, dann aufs Herz therapiert und es wurde und wurde nicht besser.


    Nach der OP war die Atemnot vorbei. Alles andere kann man managen. Er bekam am Anfang das Futter von mir im Stehen erhöht gereicht etc. Das war alles kein Problem. Hauptsache die furchtbare Atemnot war weg.


  • Mein Rüde war mir vor der OP ja schon mehrfach auf der Wiese zusammengebrochen, schwer atmend, hat sichtbar nach Luft gerungen. Man selber steht daneben und denkt, jetzt erstickt er hier vor deinen Augen und man kann nichts machen, war das furchtbar.

    gut, wenn es bei uns so heftig wäre, würde ich auch nicht überlegen. Aber hier hört es sich nur an wie ein schnaufendes hecheln und eben auch nur bei zu viel Belastung oder seltsamer Körperhaltung wie Fussarbeit wobei er ja da auch hochfährt wie ein irrer. Er versteht nicht dass ein so alter Opa nicht mehr arbeiten muss. Darum wird er jetzt longiert

  • Unsere Hovi-Hündin war 13 Jahre alt als sie operiert wurde. Die Atemnot kam über ein Jahr schleichend. Im Winter wurde es besser, dann im Sommer war es soweit dass sich ihre Schleimhäute schon leicht violett verfärbten.


    Sie hat den OPS gut überstanden und konnte sofort besser atmen. Es wurde ambulant durchgeführt und Sie konnte am gleichen Tag noch abgeholt werden. Sie hat sich gut erholt, einzig bei der Wundheilung hat’s ein wenig Geduld gebraucht, da sich ein Serom gebildet hat.


    Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt die Larynxparese zu operieren. Ich meine die Alternative wäre langsames Ersticken oder Einschläfern gewesen. Unsere Lady hatte danach noch 2 Jahre ein schönes Leben, einzig Ihr Bellen war nun mehr ein Krächzen.


    Euch alles Gute

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