Kann man einen Hofhund an die Wohnung gewöhnen?

  • Nach allem, was die TE bisher schrieb, bin ich der Meinung, daß ihr Bauchgefühl stimmt.

    Sie hat Geduld, nimmt sich die Zeit, übt keinen unnötigen Druck aus. Setzt sich zu ihm, wartet einfach ab.


    Fordert den komplett unerfahrenen Hund, klar, weil es nicht anders geht, überfordert ihn aber nicht.


    Mal abgesehen von der Rasse und den möglichen Eigenschaften, scheint er doch grundsätzlich offen, zugewandt und friedlich zu sein, so rein charaktermäßig.


    Bisher keiner, der seine Unwissenheit, Unkenntnis, Unsicherheiten durch "nach vorne gehen" umzusetzen scheint.



    Also ich sehe das Ganze positiv.

    Vor allem, da sie nicht nur den Willen und das notwendige Gefühl, Einfühlungsvermögen besitzt, sondern auch deshalb, weil der Hund offen, zugewandt, grundsätzlich erstmal nicht aggressiv oder sich wehrend agiert. Seine Erschöpfung, mental wie körperlich, auskurieren darf und dies auch von sich aus tut - indem er einfach liegt, ruht, schläft.


    Sehr positiv auch: er stalkt sie bisher nicht.



    Liebe TE, Du mußt Dir darüber klar sein, daß Erziehung und Zusammenleben mit Hund (egal woher, welchen Alters usw) NICHT aus dem großen Nix einfach so kommen/einem zufliegen, sondern daß es großer Konsequenz bedarf. Auch beim friedlichsten und zugewandtesten Hund. Bei Schäfis jeglicher Couleur und Herkunft aber ganz unbedingt und immer.

    Geduld & Liebe bringst ihm schon entgegen, nun gilt es, feste Hausregeln zu etablieren.


    Beispiel: er darf zwei oder dreimal melden, wenn es klingelt.

    Ansonsten Schnauze halten. Miutenlanges Bellen ist nicht.

    Er darf aufmerksam beobachten, auch gern bei Dir sein an der Türe (ist ja auch mit ein Schutz für Dich), aber eben HINTER Dir und bitte an der Leine.


    Überlege Dir einfach, wie das Zusammenleben (und vor allem unter welchen Regeln es) in den kommenden 10 bis 12 Jahren ablaufen soll.


    Darf er dauerhaft aufs Sofa, auch wenn nass, dreckig, stinkend?

    Darf er ins Bett, auch wenn Du einen Freund hast, die Liebe Deines Lebens findest, die bei Dir einzieht?



    Norris kennt nur Draußen-Wetter: biete ihm einen Teppich, eine leichte Decke, einen großen Korb ohne großartig Kuschelzeugs, aber mit Einlage an.

    Lasse ihn entscheiden, wo er am liebsten liegt.

    Mag er es kühler, vor der Türe - gräme Dich nicht: meine ist auch so!

    Sie lehnt Decken/Körbe jeglicher Art ab, liegt immer nur auf dem Holzboden, am liebsten an den kältesten Stellen. Klassischer Fall für den Tierschutz also! Armer Hund, hat nicht mal eine Decke, geschweige denn warme, flauschige Kuschelkörbe .... ja nee, braucht sie nicht, will sie nicht!


    Wenn Du mit ihm raus gehst, verfolge Dein Programm: andere Kontakte jeglicher Art erstmal meiden, Fokus auf Dir bzw. Euch.

    Halsband sehr eng stellen, Leine mit gutem, stabilen Karabiner dran, gut sitzendes Geschirr plus ebenfalls Leine. Diese kann dann langsam irgendwann mal länger werden ..... bis Du nur noch das Ende einer 10-Meter-Schleppi hältst.


    Spätestens DANN habt Ihr beide gewonnen, aber sowas von!




    Ich hatte mal einen völlig deprivierten Kaukasen, holla die Waldfee, dieses Tier eroberte sich die Welt stückchenweise und fuhr/ging ÜBERALL mit hin.

    Aber der erste Gang über einen glänzenden Granitboden in einer großen Halle war ..... herausfordernd.

    Er kroch auf dem Bauch!

    Aber er bewegte sich, wollte es meistern, bis er schließlich tief abgesenkt in Zeitlupe schleichen konnte, sich jeden Zentimeter optisch und todesmutig erarbeitend.



    In Deinem Hund erkenne ich den meinigen wieder!



    Alles Gute & Liebe für Euch, Ihr packt das! :gut:

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