Welpe zeigt ein bestimmtes Verhalten nur wenn ich bei anderen zu Besuch bin

  • Hallo zusammen,


    ich bin unerfahren was die Erziehung von Welpen angeht, beschäftige mich sehr viel aber damit und bin wohl einer der, die alles unbedingt richtig machen wollen aber es nicht immer hinhaut natürlich. Ich brauche in einem Punkt eure Erfahrung und euren Rat. Ich habe einen 15 Wochen alten Königspudel.


    Im Moment läuft alles recht normal würde ich sagen, bin in der Hundeschule, zeige ihm sehr viel, aber mir ist ein Verhalten aufgefallen, mit dem ich echt zu kämpfen habe. Dieses Verhalten zeigt er nur, wenn ich zu besuch bin bei anderen Leuten. Das fängt meist an, wenn ich mich auf die Couch setze. Er kommt zu mir und bellt mich laut und lange an. Ich hab es erst mit lauten NEIN zu unterbinden, habe aber gemerkt, dass ihn das bestärkt und er wohl meine Aufmerksamkeit bekommt die er wohlmöglich fordert? Die nächste Sache ist die, wenn ich das Bellen ignoriere und ihn keine Beachtung schenke, fängt er an, etwas doller an mir zu kauen und zu zerren, was wirklich sehr unangenehm und anstrengend ist. Ich hab erst das übliche grelle "AUA" geschrien, das ignoriert er aber komplett. Wenn ich es unterbinden will wird es schlimmer. Erst wenn ich das auch laaange ignoriere legt er sich irgendwann hin, bis dahin hat er aber sehr lange an mir gezerrt. Ich gebe zu, mit dieser Situation bin ich etwas überfordert und brauche dringend euren Rat, wie ich damit umgehe, dass das nicht in eine falsche Richtung geht!


    Bei mir Zuhause kommt so etwas gar nicht vor. Das kann ich noch nicht so ganz deuten. Vielleicht könnt ihr mir dazu was sagen, ob ich falsch reagiere oder wie es besser laufen könnte.

  • Zu Hause:


    Alles ruhig, er kennt alles. Kein Stress.



    Zu Besuch:

    Zu viel Neues, Hektik, Stress.



    Dein Hund ist 15 Woche jung, und rassebedingt eher anfällig für Reaktionen auf "zu viel von allem".



    Und wenn du deinen gestressten Hund mit Druck und Nein Gebrüll anschnauzt, bringt das nix. Hast du ja bereits gemerkt.


    Also was hilft?

    Nachdenken, ob ein so junger Hund mit offensichtlicher Stressintoletanz bereits zu fremden Leuten zu Besuch gehen muss.


    Überleg mal:


    Dein Hund hat in seinem Leben erst 15 mal einen Montag erlebt. Und du schleppst ihn bereits an fremde Orte, wo er doch erst seit wenigen Wochen dein Zuhause kennt.


    Mach hablang mit dem Jungspung.


    Und bau das langsam auf. Mit kurzen Sequenzen.

  • Danke dir für die Antwort.


    Ich erwische mich tatsächlich auch oft dabei, dass ich viel zu viel von ihm fordere. Das versuche ich schon öfter mal runterzuschalten.

  • Fordern?


    Mit 15 Wochen?


    Da wird noch gar nichts gefordert. Nur gelebt. Und gelernt. Das ist jetzt die Grundlage für den Rest seines Lebens.


    Machst du jetzt zu viel, fliegt dir das um die Ohren.

    Der soll die Welt langsam kennen lernen. Einen Rückruf lernen. Gute Kontakte mit netten Hunden haben.

    Mal einen kurzen Ausflug an den Bahnhof oder so.

    Täglich rennen und die Natur entdecken.


    Viel mehr ist noch nicht. Du hast noch 12-14 Jahre Zeit. Mach langsam 😉

  • Einen Tip möchte ich dir noch mitgeben:


    Wenn der Hund sich aus menschlicher Sicht "daneben" benimmt, überleg ob es eine Reaktion auf den aktuellen Moment ist. Und dann überleg, wie du das entschärfen kannst.

    ZB den Hund ins Auto bringen wo er Ruhe hat (wenn er das bereits mit Ruhe und angenehm verknüpft hat).


    Druck hilft nie bei so jungen Hunden. Auch wenn es total verständlich ist, das man manchmal mit Druck reagiert. Aus Unwissenheit, oder aus Überforderung, oder einfach weil man selbst gestresst ist. Oder weil Freunde daneben stehen und blöde Sprüche machen.


    Dann versuch das Ganze irgendwie für dich und den Hund zu beruhigen. Raus aus der Situation.


    Und für eure Zukunft:


    Es kann sein, dass dein Umfeld mit Unverständnis reagiert.

    "Kann der das noch nicht ?!"

    "Ist der immer so?!"


    Muss man ausblenden und ne schlaue Antwort haben. "Ja dernist so. Punkt."


    Manche Menschen haben kein Verständnis oder Wissen, dass junge Hunde sich nicht wie Menschen benehmen. Und deine Rasse hat Pfupf im Arsch. Der wird noch manche Male Dinge tun, die dein Umfeld nicht versteht :D


    Viel Spass mit dem Lockenkopf 👋

  • das ist nen Baby und dann noch eins was dich wirklich gut lesen kann. Übernimm die Führung, zeig ihm wie er sich verhalten soll und schlepp ihn nicht überall mit. Ich würde meinen Junghund einfach anleinen und ihm einen Kauartikel geben. Den kann er dann zu meinen Füßen verdrücken und sich dabei entspannen. Ignorieren und machen lasen funktioniert beim Pudel übrigens so gut wie nie

  • Oh ja, ich hab auch etwas bedenken, dass der Pudel gerade dadurch, dass er so gut lesen kann mir mal so richtig auf der Nase rumtanzen wird! Und ich glaube dann ist echt Schluss mit lustig für mich :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Oh ja, ich hab auch etwas bedenken, dass der Pudel gerade dadurch, dass er so gut lesen kann mir mal so richtig auf der Nase rumtanzen wird! Und ich glaube dann ist echt Schluss mit lustig für mich :grinning_face_with_smiling_eyes:

    ach die machen das in der Regel so dass du das nicht merkst bzw damit einverstanden bist. Die Typen sind schlau!

  • Deine Worte fand ich top. Gerade für mich ist es aktuell ziemlich anstrengend bei den ganzen Leuten zu sein.. Die wissen es alle besser aber haben keinen Hund in ihrem leben jemals gehabt. Das versuch ich wirklich so gut es geht auszublenden. Bin aber geübt, dadurch dass ich einen relativ jungen Sohn habe, da kennt man es eigentlich genau so, alle wissens besser :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Bin aber dann doch gestresst, wenn die Leute gucken, reagieren und denken, dass ein Hund mit 15 Wochen direkt ein "Musterknabe" ist,.. Ich geb dem ganzen Zeit.


    Danke dir wirklich sehr für die Worte. :hugging_face:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!