Allein bleiben üben - Neustart

  • Ich glaub, ich brauch mal ne eigene Reflektion, was ich wahrneme und was wirklich ist ;-) . Deshalb schreib ich hier.

    Mein Balu, 7 Jahre alt, ist bisher bis ca 2 1/2 Stunden allein geblieben, dann gab es vor ca 2 Monaten eine große Zahn - OP (der Arme hat 13 Zähne gezogen bekommen... :loudly_crying_face: ) und danach wars vorbei mit dem Alleinbleiben. Ich hab nicht gleich am nächsten Tag wieder weitergemacht mit dem Allein bleiben, weil, naja, er mir leid tat, er noch Schmerzen hatte, Umstellung, usw - also mein Fehler . Bisher war er in der Wohnküche, aber da ich dort nicht heize und es zu kalt wird im Winter (2. Winter in der Wohnung), hab ich ihn seit heute im Wohnzimmer. Hier hat er es warm, die Couch, seine Box und seine Liegedecke, aber wir sind am Treppenhaus und da ist es doch sehr "bewegt"... Mal schauen. Das Babyfon ist an, ebenso Relaxopet, seine Musik, sein Schal, ich sitz nebenan und Balu - wandert im WZ herum. Hab hinter die Tür seinen Korb gestellt, damit er sich, wenn schon Tür, hinlegen kann und nicht vor der Tür steht und eventuell jault. Vorhin wollte er auf die Couch, hat sich aber nicht getraut, weil er, wenn ich da bin, nicht einfach drauf springen darf sondern immer auf Abfrage drauf darf /oder nicht und nun niemand da ist zum Abfragen. Hm. Das Hundekind hört tatsächlich und hat nun einen Couch - Konflikt... vielleicht traut er sich ja doch mal heimlich drauf...? ich sehe es ja nicht :smiling_face_with_sunglasses: Inzwischen läuft er nicht mehr so viel herum, sonder liegt im Korb hinter der Tür und beobachtet die WZ -Tür. Gerade klopft jemand wahrscheinlich Schnitzel. Balu steht auf, horcht, denn es klingt wie Pochen an der Wohnungstür- und legt sich woanders hin. Ich bin gerade sooo stolz auf ihn! :face_blowing_a_kiss: :smiling_face_with_hearts: So sind wir doch nicht wieder ganz bei "0"" und das freut mich sehr für ihn und mich. Große Erleichterung! :upside_down_face: Fazit fürs 1. Mal - er hat das Wohnzimmer angenommen, ist zwar noch nicht entspannt, aber sucht Wege, sich zu regulieren. Und ich "sehe", was er schon schafft und nicht nur, was er "noch" nicht schafft... Und darum ging es mir. Und nun Schritt für Schritt weitermachen !

  • Vielleicht machst Du ein wenig zu viel "Vorbereitung" im Vorfeld?

    Also wenn ich gehe, gehe ich einfach. Meine Hunde bekommen es manchmal nicht mal richtig mit, bzw. natürlich werden sie es mitbekommen, aber sie reagieren darauf nicht.

    Wenn ich da einen Staatsakt draus machen würde, würden sie mich zur Türe begleiten und vermutlich die ganze Zeit davor warten...


    Dass Du ihn nicht gleich nach der OP alleine gelassen hast, finde ich hingegen gut. Das hätte ich auch nicht gemacht.


    Meinst Du nicht, er würde auch in der Wohnküche überleben? Vielleicht mit einer warmen Kuschelhöhle?

    Meine beiden Hunde sind tendenziell auch verfroren und wir heizen das Schlafzimmer auch nicht. Aber bislang hatte ich nicht das Gefühl, dass sie frieren. Sie haben warme Körbchen und manchmal einen Pulli an und gut ist.

  • Ich würde ihn in dem Raum lassen den er fürs alleine sein kennt. Wenn er eh nur max 2 einhalb Stunden dort alleine ist, kannst du ihm ja eine Wärmflasche in den Korb legen oder ihn einen Pullover anziehen damit er nicht feiert.

  • Habt lieben Dank für eure Tipps und Gedanken :upside_down_face: ! Schön und wichtig, von außen einen Blickwinkel zu bekommen! All die Vorbereitung hatte ich quasi aus der Versenkung wieder herausgeholt, weil ich dachte, wenn Balu00 nicht mehr allein bleiben kann, setzt ich eben wieder auf Anfang wie damals. Desto besser Euer Gedanke des Zuviel's. Dann werde ich morgen mal die Lightversion nehmen - "Man sieht sich!" und gehen. Schal weg, Relaxopet weg, nur Musike an. So ganz ohne was will ich ja doch nicht gehen :beaming_face_with_smiling_eyes: In der Wohnküche hab ich auch ne Kuschelbox + Korb, allerdings liegt er immer blank vor der Tür und wartet. Vorhin hab ich ihn noch einmal im Wohnzimmer (ich nebenan) allein gelassen und da lag er 45 Minuten - neben der Tür, aber im Körbchen drin. Ursprünglich wollte ich mich auf die Couch legen (hab ne fiese Erkältung), hatte meine Kuscheldecke auf die Couch gelegt, bin noch Tee holen gegangen und als ich wieder kam, lag das Hundekind auf der Kuscheldecke auf der Couch! Na, gucke! :grinning_face_with_smiling_eyes: Da hab ich den Moment genutzt und bin wieder raus - wie gesagt, 45 Minuten. Und auch wenn er dann am Ende doch im Korb lag, war es doch ein Erfolg.

    Mrs. Midnight und Ben, ich hatte noch mal drüber nachgedacht wegen der Wohnküche und der Kälte und eurer Idee von Wärmflasche und Kuschelbox- ja, stimmt, wenn wir schlafen, dann ist es ja auch nicht geheizt im SZ, also wie bei euch auch. Aber es ist auch, weil es im WZ gemütlicher und kuscheliger ist, deshalb auch der Raumwechsel, wurde mir auch erst bei euren Vorschlägen klar - trotzdem vielen lieben Dank für eure Ideen!

    Morgen also nächster Tag - mit Müll rausschaffen und Haus umrunden usw. Den Schal nehm ich - den brauch ich eigentlich selbst :sneezing_face:

  • Man projiziert ja auch oft was auf die Hunde, dass es "gemütlich" sein soll, dass der Hund, wenn er alleine ist, "Abwechslung" oder "Beschäftigung" braucht. So dachte ich früher auch. Als dann unser zweiter Hund kam und ich was über das Thema gelesen habe, wurde da oft geschrieben, dass man dem Hund bewusst nicht z.B. das ganze Haus zur Verfügung stellen soll, wo er dann gestresst von Fenster zu Fenster läuft und schaut, ob es was zu bewachen gibt.


    Nun, wir lassen sie trotzdem im großen Wohnbereich, einfach, weil der Senior das halt die letzten Jahre hatte und vermutlich gestresst wäre, wenn er auf einmal begrenzt werden würde. Aber letztendlich brauchen Hunde bis auf mehrere Liegemöglichkeiten (hart / weich / warm / kühl) und Wasser eigentlich nichts und sollen schlafen, wenn man nicht da ist.


    Gute Besserung!

  • Ja, das Projizieren schreib ich mir sehr auf die Fahne, da find ich mich wieder :woman_raising_hand: Die Entwicklungen, was einem Hund gut tun soll und was nicht, verändern sich tatsächlich sehr, ist mir auch schon aufgefallen - und am Ende ist ja doch jeder Hund anders und individuell und jeder sollte es so ausprobieren, wie es am besten für den eigenen Hund ist - deshalb finde ich gut, das ihr das so mit eurem SeniorHund handhabt, wie es ihm gut tut - gefällt mir sehr gut! :thumbs_up:

  • Er kam halt aus dem Tierheim und ich hatte ihm geschworen, dass er nie mir unnötig eingesperrt oder begrenzt sein muss. Er musste auch nie in eine Box (wobei er witzigerweise die des Juniors sofort besetzt hat).

    Sicherlich auch ein Stück weit Projektion (weil ICH das nicht wollen würde, wenn ich eingesperrt gewesen wäre ;-))


    Was Alleinelassen angeht: Für uns Menschen ist eine gebührende Verabschiedung halt der gute Ton, aber für den Hund ist es ggf. Stress, weil er spürt, dass jetzt irgendwas bedeutungsvoll ist. Ich bin auch so "hart" und begrüße sie nie, wenn ich heim komme. Und ich bin die einzige Person, bei der die nicht hohl drehen, sondern ganz in Ruhe kurz vorbei kommen, "ah - wieder da?", aber ruhig bleiben. Sie sind halt eher lebhaft, da muss das Hochpushen nicht unbedingt sein.

  • Wahrscheinlich hätte ich bei einem Hund aus dem Tierheim ähnlich gehandelt in Bezug auf Begrenzung! Ich begrüße jetzt inzwischen meinen auch nicht mehr, wenn ich wieder reinkomme.


    Heute sitze ich ein bisschen fest, weil Balu00 schon aus dem Stand losgebellt hat, als ich auch nur die WZ-Tür kurz geschlossen hatte. Bin sauer auf ihn, weil er so einfordert, kann aber auch nicht einfach so raus gehen, weil er dann nonstop bellt bzw jault. Und eben NICHT aufhört. Also Tür auf, Tür zu, rein, raus, rein, raus und die Zeiten rausziehen. Vielleicht ist es auch ein Kontrolltest, Kontrollbellen von ihm, tippe ja eher nicht auf Angst. Trotzdem macht mich das wütend, das der Zwerg hier meint, mich "leiten" zu können.

    Vielleicht hake ich es auch einfach als "Heut läufts eher doof" ab. Es ist einfach krass anstrengend gerade. Und dann sagen mir die Leute draußen: "Du musst einfach gehen und fertig!" ...Mach ich ja, aber bellen soll er auch nicht. :ka:

  • Ich habe irgendwie das Gefühl, dass Du keinen ganz klaren Ansatz hast und zuviel auf einmal willst. Du sagst Du arbeitest mit Relaxopet, hast Du den gründlich aufgebaut?


    Wenn er bellt, wenn Du die Tür zumachst, ist noch zu viel Stress drin und Du kannst sie eben noch nicht zu machen. Ob das Frust-Stress oder Angst-Stress ist, ist dafür ja erstmal egal. Da würde ich erstmal daran arbeiten, dass er entspannt ohne geschlossene Tür alleine im Zimmer bleibt. Also Du im anderen Zimmer aber ohne geschlossene Tür dazwischen. Kann er das wirklich entspannt? Also ohne bellen, ohne rumlaufen, ohne vor der Tür warten? Dann erst würde ich anfangen, zwischendurch mal die Tür zu schließen. Und erst wenn das auch entspannt klappt, aus der Wohnung gehen.

  • Und dann sagen mir die Leute draußen: "Du musst einfach gehen und fertig!" ...Mach ich ja, aber bellen soll er auch nicht. :ka:

    Ich meinte das natürlich unter der Voraussetzung, dass er keinen so großen Stress hat.

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