Frage aus Interesse: Neutrale Hundebegegnungen von Assistenzhunden

  • Wie viele Hundehalter kennt ihr, die sagen würden 'in der Hundeschule klappt alles, zu Hause aber nicht' ich seh da durchaus bei vielen Hunden die Fähigkeit in der Hundeschule zu arbeiten und zu Hause eben dann nicht. Die Modi bringen wir ihnen (bei Hunden die irgendwann in der Schule kein Interesse an anderen Hunden mehr haben) vermutlich eher selbst bei, weil wir uns auch anders verhalten.

    Das ist aber in allererster Linie das ortsbezogene Lernen, was zT mit sehr klaren Abläufen einher geht.

  • Gibt doch auch situationsbedingtes Lernen, wo es auch klare Abläufe gibt und die nicht ortsgebunden sind. Immer, wenn der Hund seine Kenndecke drauf bekommt, dann wird "gearbeitet". Dabei ist der Ort egal.

    Ich hab ja keine Assistenzhunde, sondern starte auch noch vom immer gleichen Ort mit gleichen Start, aber die Hunde wissen schon anhand der Dinge, die ich einpacke, wo wir hinfahren. Da reicht das Halstuch und das Geschirr und meine Mappe, dann stehen sie bereit. Bei diesem Level an Routine und Einstand auf die Aufgabe ist auch egal, wo wir dann starten. Die Aufgabe kommt mit dem Halstuch als Signal, dass nun gearbeitet wird.

    Ebenso wie sie bereit stehen, wenn ich meine Hundesportweste einpacke und bestimmte Gegenstände. Die Weste bedeutet Fuß gehen, ob auf dem Hundeplatz, im Garten oder in der Stadt.

  • Gibt doch auch situationsbedingtes Lernen, wo es auch klare Abläufe gibt und die nicht ortsgebunden sind. Immer, wenn der Hund seine Kenndecke drauf bekommt, dann wird "gearbeitet". Dabei ist der Ort egal

    Hunde lernen als erstes Ortsbezogen.

    Dann wirds ans Ritual gekoppelt und dann generalisiert.

  • Gibt doch auch situationsbedingtes Lernen, wo es auch klare Abläufe gibt und die nicht ortsgebunden sind. Immer, wenn der Hund seine Kenndecke drauf bekommt, dann wird "gearbeitet".

    Das finde ich an unserer Hundeschule so gut: Wir treffen uns immer an anderen Orten, es sind nie genau dieselben Hunde (aber eher wenige), und es wird immer was Anderes gemacht. Aber dennoch ist klar, dass jetzt trainiert wird.


    Für meinen Senior ist das leider zu stressig, er braucht einfach Struktur und Ruhe in seinem Alter.


    Aber mein Junghund lernt durch diese Hundeschule, dass man einfach konzentriert arbeitet, wenn es sein muss.

    Da hatte ich jetzt echt viele Aha-Erlebnisse.


    Witzig war nur, dass er beim letzten Mal irgendwie das Ganze mit dem Hundesportverein verwechselt hat, in den ich mit ihm auch gehe. Wir sollten mit den Hunden an lockerer Leine laufen (aber nicht bei Fuß) und er "suchte" die Futterhand und hing an meinem Bein :see_no_evil_monkey:

    Ich: "Falscher Film! Falscher Film!"



    Konsequenz ist schon echt was wert. Mein Ersthund war leider schon erwachsen und manches hat mit ihm einfach nicht mehr hingehauen. Trotzdem ist er prima, wie er ist.


    Aber mit dem Junghund ist es echt was Anderes, wenn man von Welpenalter an darauf achtet, dass bestimmte Dinge einfach so sind.


    Dennoch finde ich es beeindruckend, wie viel mehr so Assistenzhunde lernen können. Aber das liegt halt auch daran, dass die Ausbilder es beherrschen. Als Laie bemerkt man Fehler oft erst, wenn es zu spät ist.

  • Es wird Hunden durchaus erklärt, dass sie einen ablenkenden Reiz (zb fremder Hund) zu ignorieren haben. Mithilfe eines Warnsignals oder es folgt direkt eine Korrektur.

    Und dann kann man die Dinge auch unterschiedlichen aufbauen und sich das Thema Ablenkung dadurch schwerer oder leichter machen.

  • Hier laufen durchaus auch ein paar Assistenzhunde rum, bei denen das alles nicht soooo perfekt funktioniert.


    Ich kenne eine Junghündin, die gerade diese "Grundlagen in der Familie" Phase durchläuft. Das läuft laut dem Frauchen auf Zeit (und nach dem, was ich so sehe) nicht sooo super. Sie hatte auch so gut wie keine Hunderfahrung vorher.


    Es gibt schon sehr große Abweichungen.

  • Eine Bekannte bildet Blindenführhunde aus und eine Freundin hat auch einen Assistenzhund ausgebildet. Der war aber eigentlich "nur" ein Begleithund und da sind die Regeln nicht so strikt, also er muss einfach nur da sein für die Besitzerin da ist es wurscht ob er jetzt andere Hunde spannend findet oder nicht, das wichtigste war dass der Hund umweltsicher wird.


    Mit den Blindenführhunden ist es ja so dass sie ab einem gewissen Alter zu ihrem Trainer kommen (ich würde schätzen als Junghund, Welpen hat sie nie und ich verfolge das schon 5 Jahre und jetzt hat sie Hund Nummer 3 oder 4 in Ausbildung - alles massige gelbe Labbis die für mich gleich aussehen xD ). Diese Bekannte hat eine Hundeschule und eine Hundepension. Heißt der Hund ist von Anfang an von anderen Hunden umgeben und lernt dass diese ausgeblendet werden. Sie fährt mit den Hunden sehr oft an sehr belebte Plätze zum Training. Fährt Zug, macht eigentlich alles was der Hund Mal können muss und später im Training trägt sie selber eine komplett abgedunkelte Brille. Ich finde das immer sehr spannend zum mitverfolgen.

    Ein Mal war der Fall dass der Hund sich nach monatelangem Training doch als nicht tauglich rausstellte, da wurde dann ein Zuhause gesucht.


    Eine andere Freundin hat einen Rückläufer aus ihrer Zucht an so einen Verein weitergegeben die Assistenzhunde trainieren. Der neue Besitzer ist im Rollstuhl und der Hund hilft im Alltag, öffnet Türen, bringt Sachen, usw. Da war der Hund schon erwachsen aber Recht jung (glaub ca 1,5 Jahre maximal) und es war wichtig dass er neutral anderen Hunden und Menschen gegenüber reagiert.

    Und ja, warum auch immer, müssen alle kastriert werden und das teils sogar Recht früh.

  • Danke Avocado für Deinen Bericht! Sehr spannend!


    Das Umfeld einer Hundepension klingt echt nach einer super Vorbereitung. Wenn ich an die Hunde in meiner Hundepension denke (also die eigenen der Betreiberin): Die sind echt alle total souverän und neutral.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!