Zweithund aus einem Shelter aus Rumänien - eure Einschätzungen

  • Hallo Lysaya,


    danke für deine Antwort.

    Leider weiß man nichts über ihr 1. Jahr in Freiheit, sie wurde von Hundefängern in Rumänien auf der Straße aufgegriffen und seit dem sitzt sie in ihren 4 m², erst alleine, nun zusammen mit einer Hündin und ist umgeben von Schmutz, Krankheiten, fehlendem Futter und 24 Hundegebell.


    Sie hat derzeit über den Verein einen Futterpaten, wenn sie diesen nicht hätte wäre sie vermutlich schon getötet worden, was in Rumänien ja unter schlimmsten Bedingungen abläuft.


    Naja für 3000 Hunde Pflegestellen zu finden stelle ich mir jetzt auch nicht einfach vor, es werden halt 3000 Hunde in den Sheltern im Rumänien so eingeschätzt, dass sie vermittelbar sind - ob das dann auch wirklich so ist steht natürlich in den Sternen, wie sich die Hunde dann im "echten Leben" verhalten.

    Sollte es nicht klappen, dann wird es vermutlich so sein, dass eine Pflegestelle gefunden werden muss, gefragt habe ich diesbezüglich noch nicht, da ich ohnehin noch nicht so weit bin.


    Mein Hund aus der Slowakei war auch ein Straßenhund, der irgendwo aufgegriffen wurde, er lebte schon einige Wochen in einer Pflegestelle, bis er zu mir kam. Er war halt keine 2 Jahre irgendwo eingesperrt, Probleme gab es nie und absolut keine, er ist sozial, geht überall hin mit, streitet mit niemandem, hat noch nie genkurrt, bellt nicht und kann auch alleine bleiben, wenn´s sein muss einen ganzen Tag, hat noch nie was kaputt gemacht usw.

    Ein absoluter Vorzeigehund.

  • hey ,
    ich sehe da viele Probleme.
    Wenn ihr einen Zweithund wollt, dann würde ich euch tatsächlich zu einem Raten, den ihr vorher besuchen könnt und der schon auf einem Pflegeplatz lebt um überhaupt einschätzen zu können, was da auf euch zukommen wird.

    Diese ganzen Beschreibungen sind ja gerne mal ganz anders, wenn der Hund aus dem Shelter raus kommt und mit dem Leben in der Stadt mit Regeln, Erwartungen, usw. konfrontiert wird. Im shelter auf 4 Quadratmeter mit nem anderen Hund eingepfercht ist der Hund eurem vielleicht total ähnlich, der versucht da zu überleben, aber der Charakter kann sich schnell ändern wenn der Hund aus diesem Gefängnis raus kommt.

    Ja da hast du wohl recht, dass das mit einem Hund auf einer Pflegestelle besser wäre. Ich bin ja auch eigentlich gar nicht auf der Suche nach einem Zweithund, es hat sich derzeit einfach so ergeben mit dieser Hündin, dass sie mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Und sich eben "so schnell" oder auch gar nicht keine Pflegestelle finden wird.

  • Mach bloss nicht den Fehler, von deinem Hund auf andere zu schliessen!

    Nein tu ich nicht. Ich wollte damit nur sagen, dass es auch Positivbeispiele gibt.

  • Naja für 3000 Hunde Pflegestellen zu finden stelle ich mir jetzt auch nicht einfach vor, es werden halt 3000 Hunde in den Sheltern im Rumänien so eingeschätzt, dass sie vermittelbar sind - ob das dann auch wirklich so ist steht natürlich in den Sternen, wie sich die Hunde dann im "echten Leben" verhalten.

    Sollte es nicht klappen, dann wird es vermutlich so sein, dass eine Pflegestelle gefunden werden muss, gefragt habe ich diesbezüglich noch nicht, da ich ohnehin noch nicht so weit bin.

    Dass es nicht leicht ist, für so viele Hunde kompetente Pflegestellen zu finden, steht außer Frage.

    Meine persönliche Meinung - muss sich nicht mit der Allgemeinheit decken - ist, dass kein Hund nach Deutschland importiert werden sollte, wenn kein Sicherheitsnetz existiert. Wenn es bei Dir nicht klappt, dann wird "vermutlich" eine Pflegestelle gesucht. Wir haben hier im Forum zig Beispiele, wo dann "leider keine gefunden wird" oder erwartet wird, dass man den Hund noch so lange "aufbewahrt", bis eine Lösung gefunden wurde.


    Kann dann so aussehen, dass Du einen Hund nach Beißvorfall bei Dir hast, Deinen Hund und die Umgebung schützen musst, den rechtlichen Ärger hast und den Hund nicht mehr los wirst, weil die Tierheime hier in Deutschland schon ohne solche Fälle genug zu tun haben.


    Ehrlich, ich würde mir das schwer überlegen oder zumindest eine Absicherung holen, dass die Hündin im schlimmsten Fall binnen 24 Stunden bei Dir abgeholt wird.

  • * 2 Jahre auf 4m² gehalten - ist so ein Hund überhaupt noch zu sozialisieren, sprich Haltung im Haus mit Garten, Stubenreinheit, Teilnahme am täglichen Leben?

    Ja. Meine Ersthündin hat 2 Jahre mit mehreren wechselnden anderen Hunden in einem Zwinger im Shelter verbracht und war dennoch sofort stubenrein und fand das Leben im Haus ziemlich schnell prima.

    ABER: Du kannst nicht davon ausgehen, dass das bei dem Hund, den du im Auge hast, auch so ist. Schon gar nicht bei einem Direktimport, wo du nichts vorher testen kannst. Unsere Hündin wurde vom örtlichen Tierheim hierhin geholt und wir konnten vor dem Kauf bei mehreren „Probetagen“ schauen, wie sie sich u.a. bei uns im Haus verhält.

    * ich bin 2 Tage die Woche im Büro (Rüde kommt mit, fährt S-Bahn etc, alles kein Problem) - 2 Hund kann ich ins Büro jedoch nicht mitnehmen - würde die Hunde an diesen beiden Tagen dann nach der Eingeöhnungsphase aufteilen, Hündin kommt mit mir mit, sofern das irgendwie möglich ist (gehe mal davon aus dass die Hündin "nichts" kennt, keine Leine, keine Autos, keine Züge, ....), Rüde mit meinem Mann - seht ihr da ein Problem?

    Ja. Das wäre für meine Hündin zu viel, selbst jetzt noch, obwohl sie schon sehr souverän geworden ist. Du bräuchtest einen Plan B (und C, falls Plan B wäre, dass sie dann allein bleibt und sie das auch nicht so schnell kann).

    Generell bin ich gar kein Freund von Direktimporten. Es kann gut gehen, aber wenn man nicht für alle Eventualitäten gerüstet ist (auch innerlich), würde ich davon abraten.

    Gerade wenn schon ein Hund vorhanden ist, würde ich niemals blind einen Hund bestellen.

  • Hast du natürlich Recht, man kann es wohl nicht einschätzen.

    Sprich: solche Hunde haben eigentlich sowieso keine Chance auf Vermittlung weil sich die meisten Menschen sowieso nicht trauen, einem solchen Hund ein Zuhause zu geben.

    Da frage ich mich dann, ob dem Hund geholfen ist, wenn er 2 Jahre oder noch länger in einem Zwinger sitzt oder ob ein schnelles Ende nicht gleich besser wäre.

    Der schlimmste Fall wäre wohl, dass die Orga den Hund retour nehmen müsste oder er ins Tierheim muss. Damit wäre dann wohl auch niemandem geholfen.

  • * 2 Jahre auf 4m² gehalten - ist so ein Hund überhaupt noch zu sozialisieren, sprich Haltung im Haus mit Garten, Stubenreinheit, Teilnahme am täglichen Leben?

    Ja. Meine Ersthündin hat 2 Jahre mit mehreren wechselnden anderen Hunden in einem Zwinger im Shelter verbracht und war dennoch sofort stubenrein und fand das Leben im Haus ziemlich schnell prima.

    Ach wie schön zu hören, dass es solche Einzelfälle gibt, wo es super gelaufen ist und ich freie mich sehr für deine Hündin, dass du sie aus diesen beschissenen Sheltern rausgeholt hast.

  • Nur ein Punkt von vielen: Diese Orga hat also keine Pflegeplätze, sondern karrt die Tiere nur ins Land. Was also, wenn es bei euch schiefgeht?


    Wenn du plötzlich einen nicht sozialisierten, vielleicht angst- oder territorialaggressiven, vor Verstörung nicht anpassungsfähigen ehemaligen Straßenhund am Hals hast? Wenn dein eigener Hund entdeckt, dass er nicht teilen will? Wohin dann mit dem "Problemtier"? Wo hast du Rückhalt? Wer soll dir die Last abnehmen? Privat kriegst du sowas kaum vermittelt, und das nächste Tierheim wird sich mit Recht bedanken.

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