Wie verhalten: Will meine Ersthündin den neuen Zweithund schützen?

  • Hallihallo! :beaming_face_with_smiling_eyes:


    ...hab ja gesagt, ich schreib' bestimmt bald Mal, wenn ich nicht weiter weiß und tadaa hier bin ich! :woozy_face:


    Background: Zweithund, Welsh Corgi, 3 Jahre, intakter Rüde seit ca. 4 oder 5 Wochen hier. Ersthund weiße Schäferhündin, 5 Jahre alt.


    Corgi: Ist drauf und dran sich einzuleben. Bin wirklich froh über die Entscheidung, ihn zu behalten. Beide Hunde kommen sehr gut miteinander aus - macht richtig Spaß mit zwei Hunden und die Routinen zu etablieren.


    Mein Problem, das ich direkt im Keim behandeln möchte:


    Wir haben ja zwei Hofhunde auf der Siedlung. Der eine, Rüde, Welpe, bislang (!) unproblematisch. Der ist noch unsicher und ängstlich und die Sache muss ich im Einzeltraining mal mit jedem Hund und in Absprache mit der Besitzerin angehen.

    Der andere, große 9 Jahre alte Rüde ein Hof weiter streunert regelmäßig rüber oder begegnet uns, wenn wir durch das Hofgelände laufen. Shorty ist auf der Siedlung noch an der 10 m Schlepp. Geht nicht anders, ich will da einfach Kontrolle haben, weil er bei Ablenkung noch nicht hört.


    Hatten auch schon außerhalb der Siedlung alle drei frei laufen lassen und es geht so la la...Die meiste Zeit ist Ruhe und es gab mehrere freundliche Kontakte, aber es gab auch schon zweimal eine lautere Auseinandersetzung. Einmal im Freilauf, einmal an der losen Schlepp. Wann genau das kippt kann ich nicht richtig einschätzen. Meine Vermutung: Felix ist riesig und bedrängt Shorty, läuft ihm dann hinterher, obwohl der seine Ruhe will. Shorty kann das gar nicht ab und hat ihn in den beiden Malen als es ihm zu viel wurde und Felix wieder dicht an ihm stand angeblafft und beide haben sich gekappelt. War laut und sie sind auch erst nach ein paar Sekunden auseinander, aber es ist glücklicherweise nix passiert.

    Für mich sah's nach heißer Luft aus, aber da mal bitte die Rüdenhalter:innen -


    1.) Wie ist das mit der Stimmung, die kippt? Soll man künftige Begegnungen dann besser gänzlich meiden, wenn das Risiko besteht und es auch schon zweimal Stunk gab? Oder ist das normal und die stecken so ihre Grenzen ab?


    2.) Was tun, wenn die Stimmung kippt?


    3.) Eowyn hat Felix eigentlich gern gehabt. Jetzt scheint sie ihm nicht mehr zu trauen, so wirkts. Sie hat ihn schon mehrere Male angebellt - heute z.B. auch als er von der Ferne angestratzt kam. Ist sichtlich angespannt, stellt auch den Kamm. Sie scheint nicht zu wollen, dass er an Shorty rangeht. Das ist z.B. was, das ich mangels Erfahrung nicht erwartet hab, aber irgendwie auch logisch. Sie ist eigentlich fast immer im Freilauf. Was ich weiß: Eowyn vermitteln, dass es nicht ihr Job ist, das zu regeln.

    Eowyn also anleinen? Beide Hunde bei mir halten und versuchen Felix weg zu schicken? Shorty einfach hochnehmen?

    Er geht dann schon, wenn mans ihm mit Nachdruck zeigt... Zu zweit mit Partner natürlich alles bissi einfacher, aber ich will lernen, wie ich alleine mit solchen Situationen zurecht komm.


    Danke euch! Habs versucht kurz zu halten...

  • Oft verändert sich gerade bei Fremdhundebegegnungen die Dynamik,wenn man mit mehr als einem Hund unterwegs ist. Ich war die letzten 1,5 Jahre in einem Haushalt mit bis zu 5 Hunden, das hat man auf den Runden total häufig gemerkt, dass man, wenn die gamze Truppe dabei ist, Begegnungen ganz anders erlebt bzw. dass es, wenn man mit einem Teil der Bande unterwegs war, auch da auf die jeweilige Zusammensetzung ankam.



    Es kann schon sein, dass Eowyn in dieser Situation "schützen" bzw spliten/deeskalieren will, kann aber auch sein, dass sie halt einfach auf Shortys Verhaltren reagiert.Mit mehreren Hunden wird es oft schneller pöbelig als mit nur einem.




    Dass es zwischen Rüden mal zu Knatsch kommt, ist normal. Wir sind öfter mir Leiia und ihrem Pauli unterwegs. Rex ist nicht so der Fan intakter Rüden und die beiden lagen sich auch schon ein paarmal in der Wolle, was Gott sei Dank gerade bei Rüden meist ärger aussieht, als es ist. Aaber wir beide kennen uns halt gegenseitig gut, kennen unsere Hunde und passen möglichst auf, zudem gibt es bei Pauli und Rex keinen argen Größen- und Kraftunterschied.


    Bei Fremdrüden mache ich mit Rex lieber einen großen Bogen, anstatt da Begegnungen zu riskieren, die krachen könnten. Vor allem, da mein Chihuahua ja rein körperlich meist haushoch unterlegen wäre. Das ist mit einem Corgi zwar chom etwas besser, aber die totalen Kraftpakete sind die ja nun auch nicht.



    Ganz ehrlich, ich an Deiner Stelle würde da nichts riskieren, sondern den Fremdhund blocken/energisch wegschicken. Dein Rüde hat von so einer Begegnung ja auch nichts, und dass es mal kippt, liegt leider durchaus im Bereich des Möglichen.

  • Das was deine Hündin da versucht wäre eigentlich deine Aufgabe.


    Mach dem Hofhund das so madig, dass der gar keinen bock mehr hat, zu euch zu kommen.


    Damit tust du deinen beiden Hunden den größten gefallen.

  • ich schließe mich Lara004 an. Die Hündin übernimmt gerade deinen Job. Geht ruhig mit den 3 Hunden aber der Hofhund muss abgerufen werden wenn er Shortys Individualdistanz überschreitet. Man erkennt sowas recht deutlich bei einem sind es 2m bei anderen 5m und man sieht es den Hunden an die da stören wollen. Die zeigen ja auch an wo sie hin wollen. Wenn der Hofhund nicht auf dich hört oder der Besitzer nicht mit ist sbleib bei Shorty und schirme ihn ab. Blocke den anderen und zeig deiner Hündin auch dass sie sich nicht einmischen muss. Normal ist sowas fix durch

  • Ich streu nur kurz ein, dass du den Corgi auch mal hochnehmen kannst, falls Blocken nicht so klappt oder es irgendwie anders schnell gehen muss.

  • Ich würde auch sagen, verscheuch den Hofhund, wenn er auch nur dran denkt, einen eurer Hunde zu bedrängen und zu nerven. Ich würde nicht warten, bis sich euer Rüde wehren muss.

    Dass mehrere Hunde, die zu einem festen "Rudel" gehören, sich da auch gegenseitig schützen, finde ich eigentlich normal. Und auch, dass Begegnungen mehr Anleitung brauchen und oftmals nicht mehr so locker flockig laufen, wie mit einem Hund.


    Meine ältere Hündin fängt z. B. mittlerweile auch sehr rigoros fremde Hunde ab, die in uns rein brettern. Sie selber stört das eigentlich nicht groß, aber das Kleinteil ist von solchen Hunden verunsichert, also werden da die Ärmel hoch gekrempelt und es gibt einen Crashkurs zum Thema "höfliche Kontaktaufnahme" |)

    Gleiches, wenn die Kleine unterwegs von anderen Hunden, die sie nicht gut kennt, bedrängt wird. Und der Rüde meiner Eltern hat mal einen anderen unangespitzt in den Boden gerammt, als der auch noch das 5. "Hau ab" meiner Hündin ignoriert hat und aufreiten wollte.


    Ich schau natürlich, dass ich das normalerweise regel und es gar nicht erst so weit kommt, dass die Hunde das selber klären müssen, aber wenn sie es tun (weil ich den anderen Hund zu spät bemerke oder zu weit entfernt bin, um direkt einzugreifen), halte ich sie auch nicht davon ab.

  • In unserer Hundeschule, die rein positiv arbeitet, wird dazu geraten, bei kritischen Begegnungen "Mama Talk" zu machen.


    Also wenn ein fremder Hund schon ins Rudel reingebrettert ist und sich die Hunde dann z.B. steif gegenüber stehen.

    Dann ganz ruhig säuseln: "ja feiiin macht Ihr das, super gut, prima"


    Mir kam das erst irgendwie doof vor, aber ich bin halt auch nicht der Typ Mensch, der einen Schlüsselbund zwischen die Hunde knallt (was laut unserer Hundetrainerin dann oft zur Eskalation führt).


    Ich habe das jetzt echt schon ausprobiert und es wirkte Wunder. Die Hunde sind dann ruhig wieder auseinander gegangen, obwohl mich z.B. einmal die Halterin eines offensichtlich "aggressiven" Fremdhundes anbrüllte "JETZT WERFEN SIE WAS!!!! KNALLEN SIE DIE LEINE REIN!!!! NEHMEN SIE EINEN STOCK UND WERFEN SIE IHN DAZWISCHEN!" Ich habe sie ignoriert, ruhig mit den Hunden geredet, und vorbei war der Spuk.


    Natürlich wäre es trotzdem gut, wenn solche Situationen gar nicht erst entstehen, aber das hat mal leider oft nicht alleine in der Hand :(

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