Nervtötender Hund im Auto

  • Danke dir! Ja genau das wird das Problem sein, das ist auch genau die Art Training die im Alltag einfach hinten über fällt. Mein Partner und ich arbeiten beide Vollzeit, und dann gehen wir hopp hopp schnell los um vorm Dunkel werden noch eine große Runde zu drehen... Und Cheese weiß natürlich auch genau um wieviel Uhr es los geht, und steht vorher schon in den Startlöchern. Würdest du dann umdrehen wenn er fiept? Anhalten?

    Die Seitenfenster beachtet er gar nicht groß. Dh das wird mir leider nicht viel bringen die abzuhängen, und vorne abhängen wäre schlecht fürs fahren...

    Dann würde ich ne Box kaufen.


    Ich kann dir sagen, dass unser Familienhund im Auto gefiept hat. Und da niemand wad dagegen gemacht hat, hat er das sein ganzes Leben lang bei jeder einzelnen Fahrt gemacht. Egal ob 10 Minuten oder 10 Stunden lang. Daher empfehle ich immer dringend, daran schnellstmöglich zu arbeiten.

    Hm, unser jetziges Auto hat keinen Kofferraum. Wir haben Transportboxen, aber die passen nicht auf die Rücksitze :/

    Fiept er nur bei anderen Hunden, während das Auto fährt?

    Wenn er das auch macht, wenn das Auto steht, könntest du an einer Stelle, an der viele Hunde sind mit ihm im Stehenden Auto trainieren. Dann musst du ja nicht fahren und hast die Kapazität zb durch füttern andere Hunde positiv zu belegen oder du übst, dass er dann sitzen soll und belohnst ruhiges schauen. Man kann auch mit einem futterautomaten arbeiten, dass er daraus immer einen Keks bekommt, wenn ein Hund kommt. Das könnte man auch während der langsamen Fahrt nutzen.

    Das Fiepen bei anderen Hunden ist ziemlich neu. Er hat vorher immer aus Ungeduld gefiepst. Jetzt als er so lange verletzt war hatten wir endlich die Zeit und Gelegenheit einfach so mit ihm durch die Gegend zu fahren (ich habe gelesen das würde bei Ungedulds-Fiepen helfen). Gegen das Ungedulds-Fiepen hats auch geholfen, dafür hat er angefangen bei anderen Hunden zu Fiepen. Und wenn er wieder fit ist kommt das Ungedulds-Fiepen wahrscheinlich wieder dazu... Ich könnte das trotzdem mal im Stehen versuchen, das ist eine gute Idee.

    Vielleicht wäre es sinnvoll generell mal zu üben, dass die Hunde im Auto entspannter werden. Was ja dann auch mit hinlegen einher geht.

    Das ist ja mein Ziel! Ich weiß nur eben nicht wie :tropf: zumindest ist es nur einer der beiden, der andere ist im Auto unglaublich ruhig. Also er schläft meistens durchgehend. Bei Cheese ist es die Hinfahrt und die Aufregung. Auf der Rückfahrt ist auch Ruhe.


    Ich fordere vom Hund, dass er sich hinlegt und die Klappe hält |)

    Fiepen wird hier direkt abgebrochen, bei mir macht das der Jüngste ab und zu, sobald ich den Motor abstellen. Ich bleibe dann auch manchmal noch 15min im Auto sitzen oder öffne den Kofferraum, ohne dass alle direkt raus dürfen. Ruhiges Verhalten und Entspannung belohne ich.

    Wir hast du das Fieben-abbrechen aufgebaut? Das will bei mir nicht klappen. Abbruch im normalen Leben funktioniert gut, Cheese ist da eigentlich sehr sensibel. Er fiept sonst auch überhaupt nicht, deshalb kann ich das auch nicht mal außerhalb von der Auto-Situation üben. Also er ist sonst eigentlich ein sehr stiller Hund, er hat nur irgendwie seine eigene Autofahr-Persönlichkeit.

  • Hihi, also Du bist nicht alleine ;-)


    Mein Junghund hat damit auch vor einiger Zeit angefangen. Er fiept, sobald ich anhalte. Ich fahre halt seit einiger Zeit mit meinen beiden immer in ruhige Wälder, also endlich bedeuten Autofahrten für ihn nicht mehr "Tierarztbesuch". Vielleicht stört es mich deswegen nicht so, weil es mich freut, dass er sich endlich über die Fahrten freuen kann :D


    Wenn er andere Hunde sieht, bellt er sogar, das macht er aber auch, wenn er Hunde im TV sieht. Ihm fehlt offensichtlich etwas (der Geruch), was ihn irritiert. Denn im normalen Leben bellt er andere Hunde nur selten an (wenn sie ihm nicht geheuer sind).


    Aber jetzt zu Deinem konkreten Problem. Hast Du die Möglichkeit, ihm während der Fahrt Leckerli zu geben?

    Vielleicht wäre Zeigen und Benennen ja etwas. Kann man natürlich erst mal draußen üben. Also "wo ist der Hund?" - Dein Hund schaut zum Hund und wird belohnt.

    Vielleicht würde er ja durch diese "Aufgabe" aufhören zu fiepen?

    Ist nur so eine Idee.

    Ich wollte das jetzt auch mal gegen die Bellerei ausprobieren.

    Da wir nicht sooo oft Hunde während der Fahrt sehen, sah ich noch keinen großen Handlungsdruck.


    Übrigens, kleine lustige Geschichte am Rande:

    Neulich hat mich sein Gebelle davor bewahrt, einen Mann mit Hund anzufahren. Ich parkte am Wald rückwärts aus, urplötzlich war da dieser Mann, den ich aber nicht sah, weil ich gerade in die Außenspiegel schaute. Junior begann aber zu bellen, und nur deswegen bin ich auf die Bremse gestiegen und habe den Mann nicht über den Haufen gefahren. Seitdem sehe ich Bellen nicht mehr so negativ.

  • Ich bin kein Hundetrainer, aber ich habe kein Kommando extra für Fiepen abbrechen. Hund beginnt zu fiepen, ich sage je nach Intensität Nein oder Schluss jetzt, verlange ein Alternativverhalten (Hinlegen) und belohne ruhige Sequenzen. Ich hab auch schon mal gegen die Box gehauen, als der kleine freche Junghund bei offenem Kofferraum sich reinsteigern wollte. Der kann das aber auch ab und man muss zu ihm durchdringen, insbesondere als er seine Eier gerade entdeckte. Vor allem ist es eben auch keine Angst bei ihm, sondern Ungeduld und Rüdengetue. Würde ich das laufen lassen und ihn in dem Gemüt aus dem Auto holen, würde er auch draußen rumlaufen wie Graf Koks und weiterfiepen.

    Meine alte sensible Hündin hatte zwischendurch durch einen Vorfall richtig Stress im Auto, ebenfalls mit Reinsteigern. Da hab ich eigentlich ähnlich gehandelt, nur ist der Abbruch viel sanfter und das Lob ruhiger. Sie fuhr früher auf dem Rücksitz mit und mein Beifahrer hat ihr dann teilweise während der Beruhigung gekochtes Hähnchen reingeschoben. Es wurde dann mit Routine besser, beim Hinlegen muss ich heute noch oft helfen und dann ist es in Ordnung.

    Das sind also zwei grundverschiedene Motivationen. Ich persönlich finde einen frühen Abbruch immer ganz hilfreich, damit ich den Fuß in die Tür bekomme und der Hund mir mal zuhört. Sowas würde ich aber auch nicht üben, wenn der Hund wegen Verletzung und Einschränkung eh nur frustriert ist.


    Meine frühere Sitterhündin hat da jahrelang gelernt sich richtig nett reinzusteigern, das war eine Mischung aus Aufregung, weil man nun was unternimmt, und irgendwie auch Stress und Unsicherheit (was so ziemlich ihre Grundstimmung war). Es war aber keine Angst vor dem Autofahren, denn nach den Gassirunden war sie immer komplett Ko und hat direkt tief geschlafen. Da hat eine geschlossene Box Erfolge gebracht und ein extrem langer Atem, dass sie endlich mal entspannt und ruhig ohne diese Erwartungshaltung einsteigen konnte. Wir standen manchmal eine dreiviertel Stunde vor dem Auto, damit sie mir in dieser Hektik gar nicht erst einsteigt. Es hat vier Wochen gedauert, dann war sie bei mir relativ ruhig. Nach der Rückgabe an die Besitzerin hatte sie es in wenigen Tagen wieder drauf.

  • Meine erste Maßnahme wäre wohl eine Tasse Tee nach dem Nachhausekommen :sweet: Auf keinen Fall würde ich sofort nach der Arbeit losstarten. Der Hund kann ja gar nicht anders, als sich wegzubeamen. Juhu, Frauli kommt heim, jetzt gehts raus, jetzt ist Party angesagt.


    Nö! Frauli kommt und braucht mal ein paar Minuten für sich! Um runterzukommen, abzuschalten, den Stress und den Druck fallen zu lassen und NICHT mitzunehmen auf den Spaziergang mit dem Hund! Den Spaziergang in Ruhe zu beginnen. Wie soll Cheese gelassen sein, wenn du am anderen Ende der Leine die mega Hektik mitnimmst. Da würd ich doch auf die 10 bis 15 Minuten, die ich später wegkomme pfeifen. Dafür läuft der Spaziergang dann umso entspannter weil die Verhaltenskette "meine Menschen kommen heim = raus und Party feiern" wegfällt.


    Stehenbleiben oder umdrehen würd ich nur, wenn ich das Gefühl hätte, für den Hund bedeutet weitergehen ungesunden Stress oder Angst. Anderenfalls würde ich versuchen, z.B. Übungen aus der ZOS oder UO miteinzubauen. Dafür brauchst du nur ein kleines Stückchen Leder und ein paar geile Leckerli. Du nimmst damit dem Erregungszustand die Spitzen, der Fokus bleibt bei dir und die Konzentration wird erhöht. Das wäre zumindest mein Weg, wie ich die Sache angehen würde, gemeinsam mit dem, was ich vorhin geschrieben habe. Bin aber kein Hundetrainer, vielleicht können dir hier andere, versierter Personen noch bessere Ideen liefern.

  • Wir sind jetzt am Wochenende nochmal eine längere Strecke gefahren, und der Hinweg war echt schlimm. Also wie gesagt, ich versteh dass er zur Zeit gefrustet ist, aber er hat einfach die ganze Fahrt über durchgehend gefiept.

    Ich habs diesmal mit nem Abbruch versucht, das hat er nach einiger Zeit auch verstanden, aber das hat immer nur so für eine Minute angehalten. Ich wollte ihn echt kurzzeitig erwürgen.

    Das Problem mit dem vor dem losfahren warten ist, dass er echt seine eigene Auto-Persönlichkeit hat. Er ist vorher bestimmt innerlich aufgeregt, aber er bevor wir tatsächlich losfahren ist er äußerlich total ruhig. Selbst wenn wir da sind wartet er auf einmal wieder geduldig bis er aussteigen kann. Nur während des Fahrens kann er sich vor Ungeduld kaum beherrschen.

    Auf dem Rückweg ist dann immer komplett Ruhe. Also er ist wie so ein kleines Kind das konstant "Wann sind wir endlich daaaaaa" ruft.

  • wollte kurz mal ein Update geben: Ich mache es jetzt echt so mit "wo ist der Hund?" oder "wo ist das Pferd?" wenn wir an einem entsprechenden Tier vorbei fahren. Wenn er hinschaut, markere ich gleich und belohne. Seitdem hat er nicht mehr gebellt. Ich werde das Markern und Belohnen jetzt langsam mal abbauen und nur noch verbal loben. Mal sehen.

    Aber ich bin positiv überrascht, dass es echt funktioniert.


    Ob das beim Fiepen auch funktioniert, weiß ich leider nicht, da da ja eine andere Motivation dahinter steckt.

  • Wir sind jetzt am Wochenende nochmal eine längere Strecke gefahren, und der Hinweg war echt schlimm. Also wie gesagt, ich versteh dass er zur Zeit gefrustet ist, aber er hat einfach die ganze Fahrt über durchgehend gefiept.

    Ich habs diesmal mit nem Abbruch versucht, das hat er nach einiger Zeit auch verstanden, aber das hat immer nur so für eine Minute angehalten. Ich wollte ihn echt kurzzeitig erwürgen.

    Das Problem mit dem vor dem losfahren warten ist, dass er echt seine eigene Auto-Persönlichkeit hat. Er ist vorher bestimmt innerlich aufgeregt, aber er bevor wir tatsächlich losfahren ist er äußerlich total ruhig. Selbst wenn wir da sind wartet er auf einmal wieder geduldig bis er aussteigen kann. Nur während des Fahrens kann er sich vor Ungeduld kaum beherrschen.

    Auf dem Rückweg ist dann immer komplett Ruhe. Also er ist wie so ein kleines Kind das konstant "Wann sind wir endlich daaaaaa" ruft.

    Ah, ok, das habe ich leider erst jetzt gelesen, vor meinem vorherigen Beitrag.


    Also dazu vielleicht eine Idee: Ich habe mal gehört, dass es wohl etwas bringt, dem Hund die Erwartungshaltung und Aufregung etwas zu nehmen, indem man einige Male total langweilige Fahren macht. Also ins Auto einsteigen, einmal um den Block fahren, wieder zuhause ankommen und aussteigen. (Hoffe ich hatte das neulich nicht schon geschrieben).


    Keine Ahnung, ob es was bringt, aber ich habe mir fest vorgenommen das auszuprobieren, falls meiner auch anfängt während der Fahrt zu fiepen.

  • wenn die Box nicht auf die Rückbank passt, kann man mit einer vielleicht ja Abhilfe schaffen...

    So passen auch größere Boxen auf die Rückbank. Gibt es auch nur für eine Seite...

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