Baustellen über Baustellen :D

  • Erstmal danke für die Antworten :)

    ...

    Was mir bei Punkt 2 - 5 auffällt, ist, dass ihr den Hund von euch wegschickt. Er handelt selbstständig, spielt Wachdienst und Hilfspolizist und wird dann, wenn er Management bräuchte, wieder (alleine) von euch weg verwiesen.


    Habt ihr schon mal das Gegenteil versucht? Hochwertige Belohnung einstecken (getrocknete Leber, Käse, Wurst oder Leberwursttube z.b.) und wenn der Hund Ansätze zeigt, irgendetwas selbstständig regeln zu müssen, riesiges halligalli, schau mal, bei Herrchen/Frauchen ist es doch vieeel cooler als der öde Hund da drüben. Beim geringsten Anzeichen, dass sich der Hund zu euch umorientiert, Belohnung rein und ganz viel looooben! Beziehung schaffen, den Fokus weglenken von all dem rundherum - zu euch hin. Vertrauen und Sicherheit aufbauen, meine Menschen regeln das.

    ...

    Jup... Die Schlürft nicht mal mehr ihre heißgeliebte Leberwurst bzw. nimmt nicht eines der TOP Leckerchen. Sie steigert sich halt so sehr rein dass garnix mehr geht (also bei anderen Hunden).


    Mortizia
    Vielen lieben Dank :) das macht Mut :)
    Ist halt schon eine etwas andere Rasse :D Und Humor und Geduld haben wir zum Glück ^^

  • Ein Hund der so gestresst ist, dass er nicht mehr ansprechbar ist und nicht mehr fressen kann, kann leider auch nichts mehr lernen in diesem Zustand. Also im Training sollte man die Situationen so halten, dass der Hund noch 'erreichbar' ist.


    Ich persönlich würde so einen Hund nicht rein am Geschirr führen, wenn er daran in bestimmten Situationen (Hundebegegnungen) stark zieht. Ich würde ihn noch zusätzlich am Halsband führen, damit man ihn besser umlenken kann, am Geschirr hat man ja gar keine Chance dazu ohne viel Kraft. Zieht der Hund dann los und hängt am Geschirr, kann man ihn leichter am Halsband in eine andere Richtung mitnehmen (also nicht daran zurück ziehen, sondern quasi seitlich mitziehen) und aus der Situation bringen.

    Ich weiß jetzt nicht genau wie ihr Hundebegegnungen trainiert, aber ich würde zunächst immer die Ansprechbarkeit trainieren mit hochwertiger Belohnung in Reiz armer Umgebung. Also beim Spaziergang immer mal wieder ansprechen mit Namen oder Kommando (z.B. Schau) und bei Reaktion immer gut belohnen. Sitzt das in Reiz armer Umgebung steigert man das langsam und verringert die Belohnung in einfachen Situationen, in schwierigeren Situationen bleibt die Belohnung natürlich hochwertig.

    Das ist für mich die Basis für schwierigere Situationen draußen, gerade mit Hunden die in bestimmten Situationen einen Tunnelblick bekommen und nicht mehr ansprechbar sind.

  • Jup... Die Schlürft nicht mal mehr ihre heißgeliebte Leberwurst bzw. nimmt nicht eines der TOP Leckerchen. Sie steigert sich halt so sehr rein dass garnix mehr geht (also bei anderen Hunden).

    Ein Hund der so gestresst ist, dass er nicht mehr ansprechbar ist und nicht mehr fressen kann, kann leider auch nichts mehr lernen in diesem Zustand.

    Ui :upside_down_face: ok, also ist Layla völlig komplett im Tunnel!


    Nimmt Layla zu Hause in ruhiger Umgebung was? Über das Leckerlie ein Markerwort etablieren und dann darüber Zugang zu ihr finden? Funktioniert das beim TWH, wer kann dazu was sagen?


    Chuva Ja richtig! Ich hatte gehofft, dass es mit geringerer Ablenkung funktionieren könnte und doch noch ein Rest Nerven und Konzentration für Training da ist beim Hund.

  • Wenn sie dermassen unkontrolliert ist in Bezug auf andere Menschen:

    Wieso kann sie dann überhaupt zu denen hin?

    Das ist überhaupt nicht provokant gemeint, ich frage mich bloss: wo bleibt hier das Management?


    Solche Situationen sind offenbar purer Stress und nicht kontrollierbar. Und auch nicht schön für die Menschen. Ganz zu schweigen für den Hund. Der dreht ja dann total im Nirvana und kann weder sich selbst kontrollieren, noch irgend etwas lernen.


    Dann kommt doch der Hund in nächster Zeit ganz einfach nicht in Kontakt. Konsequent.

    Parallel dazu wird in Ruhe ohne Stress an dem Thema gearbeitet.


    Dieses "auf die Decke schicken" ist irgendwie sehr verbreitet momentan. Ich hab unglaubliche Mühe damit.

    Vor allem wenn es so angewendet wird, dass ein Hund aus einer schwierigen Situation heraus weg geschickt wird, sich selbst aber überhaupt nicht regulieren kann. Null.

    Da hängt der Hund in der Luft.

    Der Hund eskaliert wegen xy und soll sich dann von selbst runter regulieren obwohl er das noch nicht mal in einfachen Situationen selbst hinbekommt.

    Das wird so keinen belastbaren Erfolg haben.

  • Genau so wie du beschrieben hast :) nur halt 2 Leinen. Eine hinten und eine vorne an der Brust (Y Geschirr)
    Und wir immer wenn sie zu stark fixiert drehen wir um und gehen wieder aus der Situation raus, sobald sie dann nicht mehr hinstarrt sofort Leckerchen ins Maul "drücken". Somit verringern wir nach und nach den Abstand.


    Zuhause hatten wir noch keine anderen Hunde. Markerwort klappt leider kaum bis garnicht, trotz vieler toller Gratisleckerchen.
    Aber es fehlt auch noch sehr an vertrauen. Fragt nicht, was das für ein Akt war ihr heute eine Zecke zu ziehen. Sie ist wirklich noch unglaublich unsicher und auch ängstlich.


    Ah und generell nimmt sie Leckerchen, aber auch nur dann, wenn sie nicht zu sehr fixiert ist. Allerdings sehr ete petete die Dame... das "schlechteste" Leckerchen für sie sind getrocknete Entenbruststreifen :rolling_on_the_floor_laughing: Alles darunter wird wieder ausgespuckt :rolling_on_the_floor_laughing: (Und wir haben echt ne menge ausprobiert) - Dann geht noch Fleischwurst und Leberwurst... Oder halt auch Rinderhack...


    Aber wir hatten eben bei der Gassirunde einen RIESEN Erfolg - Hundebegegnung am Zaun, absolut gechillt :smiling_face_with_hearts: (Nun brauch ich ne neue Leberwursttube XD)

  • Deswegen darf sie auch nicht zu anderen Menschen. Sie dreht halt echt auf und bellt etc. (Frust weil sie nicht hin darf)
    Wir machen es mittlerweile so, dass sie erst hin darf, wenn sie sich beruhigt hat (Wenn das die entsprechenden Personen denn möchten)

    Auf der Decke bleibt sie auch nur, wenn einer von uns daneben steht.


    Wie würdest du das denn genau angehen?

    Ich bin für Anregungen und Vorschläge immer Dankbar :smiling_face_with_hearts:


    Situation im Detail:

    1. Auf der Straße - Ich grüße jemanden (Dorf typisch) - Layla möchte hin. Ich halte sie bei mir (lockere Leine, sie zieht, ich nicht) bleibe stehen und unterhalte mich mit der entsprechenden Person (sind eh alle Neugierig wegen ihrer Optik :face_with_rolling_eyes: ) - Wenn sie sich beruhigt hat und die andere Person es will, darf sie "Hallo" sagen, was allerdings auch sehr überschwänglich ist (Person vorgewarnt)

    2. Zuhause - Es klingelt - Sie bellt lauthals - Decke - Ich muss durch 3 geschlossene Türen durch, bevor ich die Tür öffnen kann (keine Gegensprechanlage / Knopf zum Tür öffnen :smiling_face:) - Person kommt mit rein, Layla kaum zu bändigen - Schicke sie immer wieder auf die Decke (leider oft am Halsband). Sie darf erst hin (wenn es der Besuch will) wenn sie sich beruhigt hat - Dreht dann aber sofort wieder auf.

    3. Meine Freundin oder ich kommen nach Hause - Kaum ne Möglichkeit sie zu bändigen / beruhigen. Die zieht sogar mich oder meine Freundin quer durch den Flur um den jeweils anderen zu begrüßen :dizzy_face: :rolling_on_the_floor_laughing: - der/diejenige der nach Hause kommt, ignoriert sie erstmal komplett und zuerst begrüßen wir immer uns Partner.


    Wenn wir was besser machen können, nur her damit :smiling_face:

  • Ah, okay, mit Geschirr vorne und hinten angeleint geht natürlich auch, wobei ich tatsächlich finde, dass man über das Halsband besser 'lenken' kann, aber das ist nur meine persönliche Erfahrung.


    Verspielt wird sie Rasse bedingt wohl auch nicht sein, oder? Eine, für den Hund, sehr hochwertige Belohnung ist einfach so viel Wert, wenn es Probleme gibt - Ich würde da auf jeden Fall ganz viel ausprobieren und wenn es 'ungesundes Menschenessen' ist, kann auch das zeitweise genutzt werden, meiner Meinung (sofern nicht gesundheitsgefährdend für den Hund, natürlich).

    Es gibt z.B. auch Leckerli-Tuben zum selber befüllen, da kann man alles mögliche pürieren und rein packen.

  • Ich würde Layla gar nicht zu anderen Personen hin lassen, auch nicht, wenn sie sich beruhigt hat.


    Langfristiges Ziel: Egal wer kommt, egal wer vorbei geht, egal mit wem.ich quatschen. Es geht dich nichts an, nicht deine Baustelle, du brauchst dich gar nicht hochfahren, es passiert eh nix.


    So wird jedes mal wieder die Erwartungshaltung geweckt und die Aufregung beginnt von Neuem weil sie sich nicht regulieren kann. Ist ja jedes Mal wieder extremer Stress für sie.


    Die kurzen Phasen in denen sie vorher ruhig ist sind nichts im Vergleich dazu.


    Ist sie übrigens wirklich ruhig im Sinne von tatsächlich entspannt oder ist sie im freeze? Denn nur bei tatsächlicher Gelassenheit dann wäre es eine Belohnung fürs "richtige" Verhalten.

  • Ah, okay, mit Geschirr vorne und hinten angeleint geht natürlich auch, wobei ich tatsächlich finde, dass man über das Halsband besser 'lenken' kann, aber das ist nur meine persönliche Erfahrung.


    Verspielt wird sie Rasse bedingt wohl auch nicht sein, oder? Eine, für den Hund, sehr hochwertige Belohnung ist einfach so viel Wert, wenn es Probleme gibt - Ich würde da auf jeden Fall ganz viel ausprobieren und wenn es 'ungesundes Menschenessen' ist, kann auch das zeitweise genutzt werden, meiner Meinung (sofern nicht gesundheitsgefährdend für den Hund, natürlich).

    Es gibt z.B. auch Leckerli-Tuben zum selber befüllen, da kann man alles mögliche pürieren und rein packen.

    Das mit dem Geschirr klappt bisher echt gut :)


    Und sie ist verspielt, allerdings nur Zuhause. Draußen kann ich sie für nichts begeistern. Da ist Schnuffeln 1000 mal interessanter

  • Ich sags mal so:

    Wenn du einen Hund mit Special Effects übernimmst, musst du eine Zeit lang dein "Hundehalter Leben" etwas anpassen.


    Quatschen auf der Strasse geht dann halt die ersten Monate nicht. Ich hab es so gemacht, dass ich jeweils von weitem ein fröhliches "wir müssen leider weiter, wir üben noch" gerufen habe und dann zügig weiter gegangen bin.


    "Hallo" sagen kann sie noch lange nicht. Das ist jedes Mal too much!


    Das Aushalten von solchen Reizen habe ich getrennt und kontrolliert geübt. (Hier war es Frust weil nicht gemobbt werden durfte)


    Sich runter regulieren ebenso. Getrennt von Alltagsbegegbungen geübt. Damit sie das dann mit der Zeit IM Alltag umsetzen konnte.


    Zu Hause:

    Konsequent mit stabilen Türgittern arbeiten. Es gibt doch nichts Hässlicheres als 30kg Hund, die völlig hinüber sind und einen umnieten wenn man reinkommt.


    Schaff ne Safty Zone. Wo der Hund nicht hin kann, du aber in Ruhe reinkommen kannst. Dann nicht hallo sagen. Also dem Hund. Erst mal was Anderes machen. Jacke aufhängen, auf das Handy gucken, in ein anderes Zimmer gehen. Bis sie ruhiger wird. Dann reingehen und links liegen lassen. Aber erst wenn sie sich nicht mehr interessiert für dich.


    Wir haben in der Zeit als die Hexe hier war vorher angerufen, wenn zB ich zu Hause war und mein Freund nach Hause kam.

    Dann wurde so lange gemanagt, bis der Hund ruhiger wurde. Zu Beginn nicht nur mit Türgitter sondern zusätzlich noch mit Leine. Damit sie nicht ans Gitter schiessen konnte.

    Als das besser wurde, durfte sie frei laufen. Bis man normal und ohne Ankündigung reinkommen konnte.


    Besuch? Den

    Kann sie doch noch gar nicht mental aushalten. Das ist garantiert noch viel zu früh.

    Entweder kein Besuch in nächster Zeit - ausser um gezielt zu üben, mit akribischer Anleitung des Besuchs - oder der Hund ist in einem anderen Raum, getrennt durch das Gitter.


    Dieses eskalieren wegen was auch immer ist kontraproduktiv und darf auch nicht laufen gelassen werden.

    Wegschicken in dieser Situation bringt nichts ausser noch mehr Stress.

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