BMEL passt GOT an modernste Untersuchungsverfahren an

  • Vermeidbar wäre es mit dem notdienst gewesen find ich, wenn der Hund das schon mehrere Tage hat, man weiß das jetzt das wochende kommt und es nicht besser wurde, dann geht man zur Sprechstunde hin.


    Aber so wie hier beschrieben, hat diesen komischen Beigeschmack, das man als Besitzer bitte eine Glaskugel haben soll

    Der Hund hat morgens schon mehrfach erbrochen. Ich hab halt für mich gesagt, wäre es mein Hund gewesen, dann wäre ich damit dann schon zum Tierarzt, wenn da morgens noch eine Sprechstunde angeboten wird. Das ist alles, was ich damit sagen wollte.

    Gerade im Zuge dessen, dass ja auch gesagt wird, dass der Notdienst schon recht teuer geworden ist. Will ich das als Besitzer vermeiden, dann würde ich in diesem Moment halt losdüsen. Fertig.

    Klar, kann man abwarten. Klar, ist es kein Drama, wenn man dann drei Stunden nach der Sprechstunde anruft, und der Hund dann behandelt wird. Daher habe ich ja auch schon mehrfach betont, dass ich immer und in jedem Fall bei Unsicherheit anrufen sollte. Für mein Empfinden hätte man diesen Notdiensteinsatz halt verhindern können, das ist alles. Die freie Meinungsäußerung bedingt halt auch, dass andere da eine andere Meinung haben, und diese auch äußern, was ich überhaupt nicht dramatisch finde.


    Deshalb habe ich auch immer so Hemmungen im Notdienst anzurufen. Nicht weil ich Angst habe dass der Tierarzt mich dumm anmachen könnte sondern das hintenrum dann gelästert wird.


    und so Beiträge wie oben führen halt nichts dazu dass man sich eher traut im Fall der Fälle anzurufen. Es wird immer Verständnis für die Tierärzte gefordert aber für die Tierhalter herrscht hier irgendwie von manchen kaum Verständnis.

    Gerade WEIL ich beispielsweise Verständnis dafür habe, dass ein "einfacher" Tierarztbesuch, der dann im Notdienst einfach direkt mal sehr viel teurer ist, habe ich mein Beispiel hier rein geschrieben, weil ich halt das Empfinden hatte, dass man das durchaus hätte vermeiden können. Ich finde es überhaupt nicht schlimm, dass die Besitzerin jetzt angerufen hat, und der Hund ist versorgt, und es geht ihm schon wieder besser. Und das bereits angeführte Phänomen, dass echte Notfälle häufig mehr Hemmungen haben, sich zu melden, als so manch unbedachter Kunde mit einer Lapalie - geschenkt, daher ja auch mein deutliches Betonen, dass man im Zweifel lieber immer anrufen sollte.

    Ich erwarte andererseits aber auch kein Verständnis der Tierärzte den Kunden gegenüber. Allerdings hält sich auch mein Bemitleiden für die Berufsgruppe in Grenzen. Sorry, wenn ich das jetzt so direkt sage, aber ich denke, fast jeder Job hat leider auch negative Seiten und Umstände, mit denen man sich arrangieren muss. Natürlich respektiere ich die Arbeit, nicht, dass mir das wieder komisch ausgelegt wird.

    Ich für meinen Teil finde "Mitleid für die Berufsgruppe" auch nicht das, was ich mir wünschen würde. Grundsätzlich weiß man bereits als Student, wenn man in die Praxis geht, gibt es eben auch Notdienste, die abgedeckt werden müssen, und es gehört zum Job dazu, dass man nicht um 17 Uhr den Hammer fallen lassen kann. Dennoch kann ich die selbstständigen Praktiker durchaus gut verstehen, die zumindest mal zwischendrin mit den Zähnen knirschen, wenn Hunde nachts (!) zum Tierarzt kommen, weil man es einfach erst mal beobachten wollte. Eben, weil es bei uns leider in den Ringnotdiensten durchaus nicht so ist, dass der diensthabende Tierarzt dann nach der Nacht Feierabend hat, sondern am nächsten Tag genauso arbeiten muß wie am Vortrag, und so mancher Notdienst einen dann eben schlaucht. Die Kollegin aus dem Post eben Montag und Dienstag acht Stunden arbeitet, und dennoch nachts um drei den Durchfall, der schon seit Tagen vorhanden ist, behandelt, und dafür dann halt mal ein paar Stunden weniger schläft, aber nicht weniger arbeitet.

    Es gibt viele Patientenbesitzer, die sagen "Tut mir total leid, dass wir jetzt da sind, ich weiß aber einfach nicht, ob ich damit noch warten kann oder nicht" und die sind mir tausend mal lieber, als die "Sie sind doch eh da und ich hatte grad Zeit, wie lange müssen wir noch warten?" Patienten, weil sie einfach respektvoll mit mir umgehen und es für Sie auch nicht selbstbverständlich ist, dass ich da jetzt Sonntagabend stehe.

    Danke, das fasst es doch total gut zusammen.

  • Nicht weil ich Angst habe dass der Tierarzt mich dumm anmachen könnte sondern das hintenrum dann gelästert wird.

    Also das ist mir tatsächlich wurscht. Sollen sie ihren Spaß haben.

    Da ich aber selber weiss, wie aufwändig ein nächtlicher Notfall sein kann, versuche ich nach Möglichkeit "niemand unnötig zu behelligen".

    Ich erwarte andererseits aber auch kein Verständnis der Tierärzte den Kunden gegenüber. Allerdings hält sich auch mein Bemitleiden für die Berufsgruppe in Grenzen. Sorry, wenn ich das jetzt so direkt sage, aber ich denke, fast jeder Job hat leider auch negative Seiten und Umstände, mit denen man sich arrangieren muss. Natürlich respektiere ich die Arbeit, nicht, dass mir das wieder komisch ausgelegt wird.

    Niemand fordert Mitleid.

    Aber Verständnis für die strukturellen Probleme schafft vielleicht Lösungen.

  • Es gibt viele Patientenbesitzer, die sagen "Tut mir total leid, dass wir jetzt da sind, ich weiß aber einfach nicht, ob ich damit noch warten kann oder nicht" und die sind mir tausend mal lieber, als die "Sie sind doch eh da und ich hatte grad Zeit, wie lange müssen wir noch warten?" Patienten, weil sie einfach respektvoll mit mir umgehen und es für Sie auch nicht selbstbverständlich ist, dass ich da jetzt Sonntagabend stehe.


    Manchmal sind es auch einfach die Kleinigkeiten, die den Unterschied machen.

    Gut,da ich mich eh zu ersteren zähle, bin ich fälschlicherweise davon ausgegangen, dass meistens die Denke so ist...

    Niemand fordert Mitleid.

    Aber Verständnis für die strukturellen Probleme schafft vielleicht Lösungen.

    Es wirkt halt schon etwas befremdlich, wenn Videos zu den schlimmsten Bedingungen im Studium, zur unterirdischen Bezahlung und zur hohen Suizidrate gepostet werden. (Also auf MICH hat das etwas so gewirkt, sorry, wenn auch das falsch angekommen ist.)

    Ich hab aber wie gesagt grossen Respekt vor eurer Arbeit, so sie ja schließlich auch viel Fachwissen, großes Können, reichlich Empathie und eine gesunde Distanz erfordert. Und ich glaube, ihr müsst auch eine Menge von den Patientenbesitzern einstecken.

  • Niemand fordert Mitleid.

    Aber Verständnis für die strukturellen Probleme schafft vielleicht Lösungen.

    Es wirkt halt schon etwas befremdlich, wenn Videos zu den schlimmsten Bedingungen im Studium, zur unterirdischen Bezahlung und zur hohen Suizidrate gepostet werden. (Also auf MICH hat das etwas so gewirkt, sorry, wenn auch das falsch angekommen ist.)

    Ich hab aber wie gesagt grossen Respekt vor eurer Arbeit, so sie ja schließlich auch viel Fachwissen, großes Können, reichlich Empathie und eine gesunde Distanz erfordert. Und ich glaube, ihr müsst auch eine Menge von den Patientenbesitzern einstecken.

    Nur dazu noch ... wieso ist das befremdlich? Das ist halt die bittere Realität. Und wenn sich Kollegen das Leben nehmen (erst letztes Jahr hat sich eine Kollegin das Leben genommen, mit der ich über den Sommer zusammen eine Fortbildung besucht habe und ich kenne leider noch weitere Fälle) ist das halt auch für uns Tierärzte nicht grad eine einfache Situation und sicher nichts, was man sich lustig ausdenkt um irgendwie "Mitleid" zu generieren. Deswegen ist das für uns auch wie ein Schlag ins Gesicht, wenn man gesagt bekommt, man solle sich halt mal nicht so anstellen, man weiß ja vorher was einem im Beruf erwartet. Ähm .... ok.

    Die Nachfrage bzgl. Situation im Studium kam übrigens von dir ;-)

    Ich hätte das sonst hier gar nicht ins Feld geführt.

    So. Und nun habe ich alles gesagt.

    Danke fürs Zuhören.

  • Es ist doch im Grunde sehr einfach :klugscheisser:

    Tier hat irgendwas, das nicht bis zur normalen Sprechstunde warten kann und man fährt damit zum Notdienst: Alles ok, alles gut ✅

    Tier hat irgendwas, bei dem man sich nicht sicher ist, ob das bis zur nächsten Sprechstunde warten kann und man fährt damit zum Notdienst: Alles ok, alles gut ✅

    Sich Sorgen machen, vielleicht etwas hysterisch sein, aber nicht den ganzen Frust an den Mitarbeiter:innen auslassen und sich nicht wie ein Arschloch aufführen: Alles ok, alles gut ✅

    Tier hat irgendwas, was definitiv bis zur nächsten normalen Sprechstunde warten kann, aber man fährt trotzdem in den Notdienst, weil die Mitarbeiter:innen dort ja sowieso da sind, also ist es ja wurscht, wenn man auch noch aufkreuzt: Nix ok, nix gut ❌

    Tier hat irgendwas, was definitiv bis zur nächsten normalen Sprechstunde warten kann, aber die Uhrzeit vom Notdienst passt viel besser als die Uhrzeit der nächsten normalen Sprechstunde: Nix ok, nix gut ❌

    Sich aufführen wie ein Arschloch, die Mitarbeiter:innen anpampen, anschreien oder bedrohen oder alles an ihnen auslassen: Nix ok, nix gut ❌

  • 100 Punkte!!! :lol:

  • Und wenn sich Kollegen das Leben nehmen (erst letztes Jahr hat sich eine Kollegin das Leben genommen, mit der ich über den Sommer zusammen eine Fortbildung besucht habe und ich kenne leider noch weitere Fälle) ist das halt auch für uns Tierärzte nicht grad eine einfache Situation und sicher nichts, was man sich lustig ausdenkt um irgendwie "Mitleid" zu generieren. Deswegen ist das für uns auch wie ein Schlag ins Gesicht, wenn man gesagt bekommt, man solle sich halt mal nicht so anstellen, man weiß ja vorher was einem im Beruf erwartet. Ähm .... ok.

    Nichts davon habe ich so geschrieben oder gemeint. Dass ihr euch lustig was ausdenkt oder nicht so anstellen sollt. Den Teil mit dem Respekt und Vetständnis kehren wir fröhlich unter den Tisch.

    Das ist schon echt fies, mir das so zu unterstellen. Aber gut, auf diesem Niveau hab ich keine Lust zu diskutieren.

  • Und wenn sich Kollegen das Leben nehmen (erst letztes Jahr hat sich eine Kollegin das Leben genommen, mit der ich über den Sommer zusammen eine Fortbildung besucht habe und ich kenne leider noch weitere Fälle) ist das halt auch für uns Tierärzte nicht grad eine einfache Situation und sicher nichts, was man sich lustig ausdenkt um irgendwie "Mitleid" zu generieren. Deswegen ist das für uns auch wie ein Schlag ins Gesicht, wenn man gesagt bekommt, man solle sich halt mal nicht so anstellen, man weiß ja vorher was einem im Beruf erwartet. Ähm .... ok.

    Nichts davon habe ich so geschrieben oder gemeint. Dass ihr euch lustig was ausdenkt oder nicht so anstellen sollt. Den Teil mit dem Respekt und Vetständnis kehren wir fröhlich unter den Tisch.

    Das ist schon echt fies, mir das so zu unterstellen. Aber gut, auf diesem Niveau hab ich keine Lust zu diskutieren.

    Hä?

    Was hab ich dir denn jetzt schon wieder angeblich unterstellt?

    Sorry, ich komme hier auch echt nicht mehr mit.

    Vielleicht beenden wir die Diskussion hier einfach. Ist vielleicht besser so.

  • Ich für meinen Teil finde "Mitleid für die Berufsgruppe" auch nicht das, was ich mir wünschen würde. Grundsätzlich weiß man bereits als Student, wenn man in die Praxis geht, gibt es eben auch Notdienste, die abgedeckt werden müssen, und es gehört zum Job dazu, dass man nicht um 17 Uhr den Hammer fallen lassen kann. Dennoch kann ich die selbstständigen Praktiker durchaus gut verstehen, die zumindest mal zwischendrin mit den Zähnen knirschen, wenn Hunde nachts (!) zum Tierarzt kommen, weil man es einfach erst mal beobachten wollte.

    NICHTS anderes habe ich vor ein paar Tagen übrigens geschrieben. Gab Ärger.^^

    ..

    Deswegen ist das für uns auch wie ein Schlag ins Gesicht, wenn man gesagt bekommt, man solle sich halt mal nicht so anstellen, man weiß ja vorher was einem im Beruf erwartet. Ähm .... ok.

    ..

    Hier gehts um mehr als den Notdienst, aber die melodramatische Schlag-ins-Gesicht-Karte gabs auch in jenem Zusammenhang. Ihr Tierärzte müsst euch also entweder einigen oder du musst aufhören immer von "wir" und "uns" zu sprechen.

  • Hä?

    Sorry, ich versteh grad gar nichts mehr.

    Liest du meine Beiträge?

    So langsam habe ich eher das Gefühl, man liest hier echt nur was man lesen will.

    Nur weil bestimmte Dinge in einem Beruf dazugehören und man als Student - theoretisch - weiß, dass man Notdienst machen muss, gibt es doch trotzdem Potential für Verbesserung in der Umsetzung in der Praxis?!

    Darf man jetzt schlechte Arbeitsbedingungen, schlechte Gehälter und höchste Suizidrate in einem Beruf nicht mehr ansprechen, nur "weil es dazu gehört?"

    Ernstgemeinte Frage, denn ich verstehe grad wirklich nicht, was du mir mit deinem Post sagen willst.

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